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smojito

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30 April 2014
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Herrlich...Toll geschrieben!

Obwohl manchmal die Illusionen vlt. schöner ist als so manche Warheit in Deutschland.
Hipster Frauen u30, Fremdwort hohe Schuhe, Kaltschnäuzig, fehlende Weiblichkeit.

Wenigstens wird in Patty die Illusion geboten...

Weiter so!
 
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MatthiasN

Member Inaktiv
Inaktiver Member
7 März 2018
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Ihre Sicht der Situation, was hast Du gemacht mit der "pinken Träumerei" der Männer. :)
 

Padman159

Aktiver Member
   Autor
13 April 2016
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Erst mal ein dickes DANKE für deine Beiträge. Ich finde die Schreibweise und die Storys(wenn auch fiktiv) echt geil. In manchen Storys von dir fühlt man sich echt an seine eigenen ersten Erfahrungen in Pattaya zurück versetzt.

Freu mich auf jeden Fall mehr von dir zu hören!!!
 
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thaorai

Expat fitness junkie
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13 März 2011
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Pattaya Klang
Chromstangenzappelbude.

Mechanismen und Prozesse in den Geldshredderanlagen Pattayas.


Gellend schreit der Neondampf sein rotes Licht in die dunkle Nacht, gefangen in obszön geschwungenem Glasrohr, das den Schriftzug „agogo“ formt. Das erweckt in den cerebralen Synapsen der vorbeistreifenen männlichen Primaten den Basisinstinkt der Gier nach begattungswilligen Weibchen, und zerrt diese unweigerlich zum roten Licht wie Fliegen in die Insektenvernichtungslampe. Nur daß sie dort nicht selbst verbrennen werden, sondern nur ihr Geld.

Der Zugang behindertengerecht, hier werden keine Superhelden erwartet, sondern man sucht Opfer.

Die schweren Schwingtüren werden von starken Armen aufgerissen, die zwei jungen Männern gehören, die soweit freundlich welcome sagen, aber eigentlich nicht wirklich freundlich wirken. Sie scheinen bereits zu taxieren, ob der neue Gast die benötigten skills mitbringt, um die tausendfach trainierten muay thai Tritte endlich mal an den Mann bringen zu können, viel zu lange schon warten sie auf den Einsatz ihrer wahren Qualitäten. Man kann sich sicher sein, daß sie dann ihre Chance auch ausgiebig genießen werden.

Aus dem nun offenen Himmelstor schallt und blitzt es schon heraus wie aus der geöffneten Büchse der Pandora, und geblendet sind bereits die Schemen der Engel zu sehen, wenn auch flügellos, so doch wenigstens oben ohne. Eine weit bessere Version des Himmels ist doch die voller hübscher Nackedeis und nicht die in figurkaschierenden weiten Kleidchen.

Nur nicht über die hüfthohen Delta-mienus servicekräfte mit scheinbar obligater R2/D2 Figur stolpern, während der Blick schon an den unbekleideten Teilen der Chromstangengräten hängt. Kaum gesetzt, wird sofort die Getränkebestellung abgefordert. Nach Überschreitung von 10s gibts wohl Gehaltskürzungen beim R2/D2.

Die Gaußsche Glockenkurve der Normalverteilung hat bei den girls auf der Bühne sein Maximum bei 22Jahren, ein Kind, 160cm, 45kg. Bei den männlichen Gästen ist das Verteilungs-Maximum bei 47 Jahren, ergrauendlichtendem Haupthaar, Hitzewallungen des zweiten Frühlings und einem BMI von 29.

Beiden Gruppen ist gemeinsam, zueinander finden zu wollen, nur sind die Vorstellungen über das „wie“ recht unterschiedlich. Insbesondere die Klientel, die noch nie in einer gogo war und der bereits bei den ersten Sichtungen von appetitlich nackter Haut junger girls, für das man in heimischen Gefilden auf einen sonnigen Samstagnachmittag am Baggersee warten muss, bereits die Brille von innen beschlägt, ahnen noch nicht einmal, wie die Prozesse hier ablaufen, und wie chancenlos sie ihnen ausgeliefert sind.


Zunächst ist grundsätzlich zu verstehen, daß jeder technische Prozess negativ rückgekoppelt ist: je größer das Aussgangssignal, desdo stärker wird das Eingangssignal gedämpft. Positive Rückkopplung führt immer sofort ins Chaos, man kennt es wenn ein offenes Mikrofon in die Nähe des wiedergebenden Lautsprechers kommt.


In der gogo ist der Start eines positiv rückgekoppelten Prozesses genau das Ziel, und er beginnt bereits, wenn ein gogo-girl den Blick eines Gastes eingefangen hat. Unerfahrene Männer auf den gepolsterten Voyeursrängen mögen der Illusion erlegen sein, sie könnten für ihr ZweiEurobier genüßlich zurücklehnend in Ruhe ein Dutzend blankgezogene Schönheiten betrachten, mit den Augen ausziehen brauchen sie sie ja nicht mehr, das sind sie schon, und mögen sich wundern oder manchmal auch aufregen, wieso die girls durchgängig unperformant tanzen. Sie haben eben nicht begriffen, daß nicht sie die Beobachter, sondern die Beobachteten sind, die girls suchen nach dem Blick, der sie trifft, und das kann man nicht gut, wenn man dabei wild herumzappelt.

Rastet der Blick ein, wird gelächelt und zurückgelächelt, und schaut der Gast nicht sofort weg, springt bereits ein R2/D2 heran, um mit einer Hand am Zettel des Rechnungstöpfchens mit der anderen abwechselnd mit den Daumen in ihren Hals und mit dem Zeigefinger auf das Bühnengirl zu zeigen. Und der Prozess nimmt seinen Lauf.

Der drink steht schon da, das girl hält mit festen Blick das Opfer davon ab, weiter nach besseren Alternativen auf der Bühne herumzuschauen. Gruppenwechsel, die Mädels verteilen sich auf ihre eingefangenen Beuten, während die nächste Gruppe ihr Glück bei den restlichen Gästen versucht.

Hi-how-are-you-whats-your-name-where-you-come-from-you-in-holiday…. das Standardinterview, und überlebt der holprige Anfang bis zum 2. ladydrink, beginnen die positiven Rückkopplungen langsam wirksam zu werden. Freche Händchen lassen Blut aus dem Gehirn entweichen, der Alkpegel steigt, das girl wird irgendwie immer hübscher mit der Hand an ihren Brüsten, der zeitliche Abstand zwischen zweiten und dritten ladydrink halbiert sich und verkürzt sich mit jedem Weiteren, ihre beste Freundin sitzt auf einmal an der anderen Seite von ihm, und hat sie einen drink, ist auch die zweite Freundin nicht weit, und vielleicht fliegen sogar ein paar Tischtennisbällchen im Emotionsrausch, der effizientesten Geldverbrennung überhaupt.

So der Standardplot, und typisch für Chaos ist eben auch, daß das Ergebnis unvorhersagbar ist. Asiaten enden meist sehr früh im barfine, farangs mit ihren typischen Erektionsversagensängsten saufen meist lieber weiter bis sie sogar den R2/D2 Tönnchen drinks ausgeben und sich von ihnen knutschen lassen. Endet es ohne barfine, wird der Mann noch liebevoll bis zur Tür begleitet und seine gelogenen see-you-tomorrow und romantischen Abschiedsküsschen hingenommen, und wehe es gibt nicht noch ein Abschiedsscheinchen ins Unterhöschen.


Die girls haben eine 100.000 als Monatsziel im Kopf. 3.600 sind das pro Nacht. Nicht alle sind professionell businessorientiert und zielstrebig, keine Frage, doch die Standardvorstellung eines Standardmannes, echte Gefühle für ihn zu finden und ein gogo-girl wirklich erotisch aufheizen zu können, liegt in weniger wahrscheinlichen Wahrscheinlichkeitsbereichen.

 

Padman159

Aktiver Member
   Autor
13 April 2016
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Wirklich sehr treffend und mit etwas Witz beschrieben. Gerne mehr davon.
 

Aati

Member Inaktiv
Inaktiver Member
30 August 2017
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Super geschrieben! Und trotz dieses Wissens im Hintergrund schaffen es die guten Mädels, die Illusion aufrecht zu erhalten.
 

thaorai

Expat fitness junkie
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13 März 2011
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Pattaya Klang
Ich möchte hiermit allen Lesern danken, die diesen Thread in der letzten Reiseberichtswahl auf den 3.Platz direkt hinter den Forumstitanen @rob und @Suzie Wong gewählt haben ! Ein gutes Gefühl, mit ihnen zusammen auf dem Podiumstreppchen zu stehen, und eine schöne Motivation, weiter am Ball zu bleiben.
Danke !
 
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ydnA

. . . hat seid 2023 1 Millionen Flugmeilen
    Aktiv
14 Oktober 2015
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Das Buch nit den Geschichten habe ich auch auf meinen Tablet. (geschichten aus SOA) . . . im gogglestore

Nur mal so am Rande.

bis dann . .
 
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Thailernen.net

Riva

Freier Hedonist
   Autor
7 Januar 2013
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Ich möchte hiermit allen Lesern danken, die diesen Thread in der letzten Reiseberichtswahl auf den 3.Platz direkt hinter den Forumstitanen @Riva und @Suzie Wong gewählt haben ! Ein gutes Gefühl, mit ihnen zusammen auf dem Podiumstreppchen zu stehen, und eine schöne Motivation, weiter am Ball zu bleiben.
Danke !

Der Forumstitan ist aber @rob ;) Auf jeden Fall haste mich jetzt heiß gemacht deinen Bericht auch mal zu lesen...
 
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Suzie Wong

Fungo di Bosco
   Sponsor 2024
26 Oktober 2014
8.469
161.316
5.368
München
den Forumstitanen @Suzie Wong[/USER]

@thaorai Vielen Dank, aber als Titanen würde ich mich noch nicht bezeichnen. Da gibt es hier schon andere, die den Titel eher verdienen.
Ich bin einfach die Suzie, die versucht ihre Erlebnisse mit euch zu teilen.
Zu deinem Bericht sage ich einfach nur: Respekt. :daumen
Herrlich genial wie treffend du viele Situationen spiegelst. Ich habe sehr viel geschmunzelt beim Lesen.

Danke :hut
 

Cornelius 80

Member Inaktiv
Inaktiver Member
17 Mai 2018
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137
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85
Hallo!

Sehrgut geschrieben,alles könnte echt passiert sein!

Vielen herzlichen Dank: Cornelius 80
 
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thaorai

Expat fitness junkie
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13 März 2011
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Pattaya Klang
Der perfekte Urlaub


Diese Geschichte und die darin vorkommenden Protagonisten sind von vorn bis hinten frei erfunden. Alles nur blütenreine Fantasie.

Jedwede Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind rein zufällig.

Dagegen sind alle locations sowie deren spezifische Eigenschaften real.


Dr. phil. Walter von Ratmannshausen kürzt versonnen die Triebe seiner Rosenstämmchen im weitläufigen Garten und lässt seinen Blick wohlwollend über sein Klinkerstein-Einfamilienhaus mit Doppelgarage wandern, das er alleine bewohnt. 40 Jahre Beamtenlaufbahn bis in hohe Leitungspositionen haben ihm eine Pension eingebracht, mit der eine große Familie gut leben könnte. Walter hat nie geheiratet, keine Kinder, keine Haustiere, und keine teuren Hobbys, er trinkt und raucht nicht, und hat viele Bekannte, aber keine richtigen Freunde. Ihm kommen die meisten anderen Menschen unvernünftig, überemotional und ungebildet vor. Umgekehrt wird er als seltsamer Eigenbrötler angesehen.

Bei aller Perfektion, mit der er mit jetzt 67 Jahren seinen nun seit drei Jahren währenden Ruhestand gestaltet, bekommt sein selbstbewußtes Selbstbild, alles genau so zu haben wie er es möchte, zunehmend häufiger kleine Risse. Die Ursache lässt sich gut lokalisieren, sie befindet sich zwischen seinen Beinen, und signalisiert Wünsche, die sich mit Hilfe seiner ausladenden Bücherwand voll von hochgeistiger Weltliteratur ums Verrecken willen nicht befriedigen lassen. Als das Thema am wöchentlichen Stammtisch zur Sprache kommt, an dem Walter mit seinem Wasser unter Aufbietung aller seiner Abwehrkräfte das bierschwere verqualmte Ambiente übersteht, hört er genau hin, und sein Interesse wird zum Entschluß: Er muß mal nach Pattaya fliegen.


Wenn ein Dr. phil. W. Ratmannshausen etwas tut, dann selbstverständlich in absoluter Perfektion. Der just verliehene 4. Stern an das Thai Garden Resort in Pattaya Naklua ist Würdigung genug für seine Wahl als Urlaubsunterkunft, gleich mit Halbpension, er mag das Essen von großen Buffets. Wobei der ihm selbst unbewußte Grund ist, daß er für eine kleine Pauschale theoretisch das komplette Buffet leerfressen könnte. Sein Ruf, er wäre geizig, sieht Walter selber als verkanntes rational ökonomisches Handeln, wenn es um sein persönliches Wohl geht, ist er sogar großzügig.

Allerdings fällt diese Großzügigkeit außerhalb seines Egos ins Bodenlose.

Den ersten Tag im Thai Garden Resort läßt Walter erstmal ruhig angehen und blättert durch seine Aufzeichnungen, die er aus allen verfügbaren Quellen recherchiert hat und im Kern dokumentieren, wo er in Pattaya welche sexuellen Dienstleistungen erwarten kann. Gar nicht so einfach zu entscheiden, wo am Besten anzufangen, denkt er sich, und bleibt den ersten Abend erstmal in der angenehmen Atmosphäre der preisgekrönten Poolanlage des Hotels sitzen.

Da ist es auch den ganzen nächsten Tag noch so schön, der Abendspaziergang an der Beachroad hätte auch schon mal erste Eindrücke von den freischaffenden Mädels der ihm sympatischsten preiswertesten Kategorie verschaffen sollen, jedoch hat ausgerechnet heute die Polizei mal wieder eine Razzia durchgeführt, und die beachroad ist wie leergefegt.

Tag 3 die abendliche Führung eines residenten Bekannten durch die relevanten locations soi6, drinkingstreet, soi7, soi buakhao, soi Chaijapoon und LK Metro mit Ausklingen in einer der gogos begeistern ihn, die graue papierne Theorie wird bunt, multimedial und dreidimensional. Auch wenn von sich aus sich noch kein girl an den etwas streng schauenden Herrn herangewagt hat, der seine Halbliter Plastikflasche mit lauwarmen Wasser über die zwei Stunden eisern gegen austauschwillige Servicehändchen verteidigt. Walter von sich aus auch nicht, dazu fehlte wohl die enthemmende Wirkung eines alkoholischen Schlückchens, und außerdem sind, wie er weiß, gogogirls die teuerste Lösung, also ist ihm das prinzipiell unsympathisch. Ihn interessiert nur, was es möglichst billig oder am Besten umsonst gibt.

Tag 4 erst mal wieder etwas matt im schönen Hotel verdöst und am dinnerbuffet überfressen, ist leichter Regen auch schon ausreichend, die 500m Fußmarsch zum nächstgelegenen Barcenter von Naklua auf andermal zu verschieben.

Tag 5 gehts auf wiederum geführte Tour durch ein paar gogos der Walking Street, die Sehnsucht, schlimmeres zu sehen, hoppelt eskalierend durch windmill ( zu voll ), electricblue (zu leer ), babydolls ( zu hässliche Weiber ), dollhouse ( zu langweilig ) hoch in die XXX lounge, auf dem Hocker direkt an der Schmuddelmatte hat er guten Einblick zwischen die Beine einer kleinen Maus, die sein Sitznachbar beleckt, doch mit seinen verschränkten Armen, dem Wasserfläschchen und den antrainierten strengen Blick vom Vorsitzerplatz seiner Bürobesprechungen traut sich kein girl in seine Nähe. Darum grabbelt er auch noch die letzte 10baht Münze aus dem Wechselgeld in seine Hosentasche, das servicegirl hat ihn mit einen Blick für alle Zukunft nun klar im Kopf gespeichert. Doch solche Kleinigkeiten bemerkt er nicht.

Tag 6 ist Buddha Tag, nirgendwo was los, Walter bleibt in der Hotelanlage.

Tag 7 will er wieder raus, doch irgendwie hat sein bisheriger Tourführer keine Zeit mehr.


(continued)
 
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