Sorry an @ alle ... für den Stuss den ich in letzter Zeit in diesem Thread geschrieben habe.
Momentan bin ich abends häufig neben der Spur.
Wegen zunehmender Beziehungskrise kippe ich mir manchmal so viel rein, das sich in meinem Kopf schließlich Realität, frühere Erlebnisse und Phantasien zu vermischen.
Wenn ich am Tage nach einer durchzechten Nacht lese, was ich hier als letztes geschrieben hatte, blicke ich selbst nicht mehr durch, welchen Faden ich spinnen wollte.
Ich denke das ich in den nächsten Tagen (Stunden, Minuten???) die Notbremse ziehen muss, um nicht ganz den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Ich meine damit nicht das "Saufen", bzw. "gepflegte Feierabendbier", sondern die immerhin nun 6 Monate währende Beziehung mit meinen Freund.
Über ihn kann ich bislang zwar nichts schlechtes sagen, außer das er zunehmend dazu neigt, sich seine Bekannten im Sumpf dieser Stadt zu suchen.
Ich hatte in diesem Thread bereits davon berichtet (zumindest es versucht) welchen negativen Einfluss die gewerblichen “Freunde” meiner Kumpels aus Deutschland, die neulich auf Besuch hier waren, auf ihn hatten, und warum ich aufgrund deren Ignoranz "ausgetickt" war.
Mir galt es in erster Linie meinen Freund vor diesem Umgang zu schützen, zweitens [STRIKE]wollte[/STRIKE] konnte ich nicht weiter ansehen wie sich meine Freunde von ihren Huren verarschen lassen, drittens wollte ich gegenüber meinem Freund klar stellen, das nicht alle Farangs ihr Gehirn im Schließfach am Flughafen abgegeben haben, zumindest [STRIKE]ich[/STRIKE] nicht!
Vielleicht hätte ich in seinem Alter auch ein offenes Ohr für die Prahlerei der Stricher und Nutten, “wie man ohne Arbeit zu viel Geld und einem schönen Leben kommt”, gehabt, vielleicht auch nicht?
Es ist nun mal Tatsache das es in dieser Stadt fasst nicht möglich ist, mit jemand eine “ehrliche” Beziehung aufzubauen, weil permanent irgendwelche "Berater" auf den/die thailändische
PartnerIn einwirken.
Ich war schon etliche male gescheitert, und bin aus dieser Erkenntnis von Anfang an nicht davon ausgegangen das es diesmal klappen würde. Vorteil meinerseits war diesmal allerdings der Faktor “Saure-Gurken-Zeit”:
Mein Freund hatte hier noch keine Hauptsaison erlebt, und die unzähligen “Berater” die ihm in den vergangenen Monaten einzureden versuchten das man als “Nutte” ein herrliches Leben hat, wirkten nicht wirklich glaubwürdig, da sie, je später der Abend, letztlich mit jedem noch so ekelhaften Freier mitgehen “mussten”, um ihren mickrigen Lebensunterhalt zu finanzieren,
oder, wenn sie tagelang niemand auf short- oder long-time mitnehmen wollte, um Essen bettelten.
Jetzt geht es denen plötzlich viel viel besser (?), zumindest in monetärer Hinsicht, und mein Freund ist nun der “Arme”, dem sie freigiebig unterstützen wollen. Sei es das sie ihn in eine Disco einladen, wo eine Cola 200 Baht und mehr kostet, oder sei es zu einem Essen in einem “Nobelrestaurant” wo ein “dummer” Freier die Bekannten seiner Nutte mit frei hält.
Ich kann und will dagegen nicht anstinken, bin der Meinung das ich ihm in den vergangenen Monaten über Thailand, und speziell diese Stadt soviel beigebracht habe, wie es nur möglich ist, ohne dauernd den Oberlehrer zu spielen, was aus Erfahrung mit verflossenen Beziehungen, genau das Gegenteil bewirkt.
Apropos “verflossene Beziehungen”, vor einigen Wochen hatte ich ihm S... gezeigt, mit dem ich immerhin 1 1/2 Jahre zusammen war. Der stammte aus sozusagen “gutem Hause”, sein Vater hat eine Spedition in Buriram.
S. lernte Krankenpfleger, die Schulgebühren zahlten seine Eltern. Zusätzlich verdiente in den Ferien gutes Geld im Bangkok Pattaya Hospital, und hatte vor später Medizin zu studieren.
Wie gesagt, er “hatte vor”!
Für mich war er nach diesen 1 1/2 Jahren nicht mehr tragbar, da mittlerweile sowohl sein Vokabular als auch sein Freundeskreis grenzwertig waren. Er hatte sowohl die Krankenpfleger Schule als auch die Arbeit im BPH an den Nagel gehängt, und machte nun hauptberuflich “look for Farang”.
Der arme Kerl sieht nun aus wie ein Knochengerippe, wohnt und schläft meist am Strand, und sollte eigentlich als abschreckendes Beispiel “gut” sein.
Doch Offensichtlich nicht abschreckend genug, oder mein Freund kapiert nicht das 1+1+1 drei ergibt.
Es fing bei meinem Freund, wie immer, langsam an, einen Abend mit gleichaltrigen Freunden (?) verbringen, wer könnte schon etwas dagegen sagen, oder das gar verbieten?
Nur wurde das immer öfter, bis es schließlich zum gewohnheitsmäßigen Tagesablauf gehörte.
In den vergangenen 5 Tagen war er jeden Abend mit seinen “Freunden” auf Achse, Disco, Geburtstagsparty, Einladung zum Essen, usw.
Zeit für die Schule hat er leider nicht mehr, weder die Zeit zum Lernen und Hausaufgaben machen, noch die um den Unterricht zu besuchen. Letzteres war ihm vor gerade erst einem Monat noch so wichtig das er selbst bei strömenden Regen hinfuhr. Mittlerweile hat er bereits 8 Mal in Folge “blau” gemacht.
Ich habe nicht den Nerv seinen moralischen Verfall aus nächster Nähe weiter zu beobachten. Da er mir gegenüber bis auf die eine oder andere spitze Bemerkung, nach wie vor “lieb und bescheiden” ist, fällt es mir sehr schwer ihn vor die Tür zu setzen.
Auch bin ich mir bewusst das ich jetzt, zur beginnenden Hauptsaison, wohl kaum einen “Neuen” finden könnte, der längere Zeit “sauber” bliebe.
Was mich am meisten bedrückt, seiner Tante, der älteren Schwester seines Vaters, hatte ich versprechen müssen das ich gut auf ihn Aufpasse, ... was mir nun offensichtlich gründlich misslungen ist.
Trotzdem, ich will keine härteren Bandagen anlegen oder gar versuchen ihn mit Gewalt zurück auf “meinen Kurs” zu steuern.
Es bringt meiner Erfahrung nach nichts, jemand zu zwingen zur Schule zu gehen und zu hause zu lernen, auch möchte ich ihm seinen Freundeskreis nicht (schon wieder) verbieten, habe für meinen Geschmack schon zu oft in dieser Richtung auf ihn eingewirkt, ohne nachhaltig etwas zu bewirken.
Mir tut es sehr weh im privaten Bereich “Arschloch” spielen zu müssen. Beruflich geht es ja leider oft nicht anders, doch mein persönliches Ziel, einen (mit mir) glücklichen Freund zu haben, lässt sich mit Drohungen eindeutig nicht bewerkstelligen.
Bin sehr traurig, aber (noch) nicht verzweifelt.
Vielleicht hat jemand einen guten Rat?