Nein ich werde keine Fehler machen, es werden keine verräterische Sachen in den Zimmern rumliegen. Darin bin ich sehr erfahren seit meiner frühen Jugend.
Die Illusion wird gewahrt bleiben, die Ehefrau ist zufrieden.
Das Problem ist, daß du gar keine Fehler machen mußt, das übernehmen auch mal andere für dich - und dann ist Polen offen.
So wie bei mir gerade.
Daher zur Belustigung aller Beteiligten ein kurzer Katastrophenbericht der letzten 3 Tage:
wie ich bereits im Oktober letzten Jahres hier in diesem Thread berichtet habe, treffe ich mich gelegentlich mit einem Tomboy.
Da wir, also Sunny und ich, gerade dabei sind umfangreiche Renovierungsmaßnahmen an unserem Haus vorzunehmen - ich glaube Neubau wäre billiger gewesen – hatte Sunny die Schnapsidee, wir könnten ja so lange in mein Buzi ziehen.
Zur Erklärung: Ich besitze ein 55 qm großes Condominium im 23. Stock, wohin ich mich gelegentlich zur Meditation zurückziehe - das ist zumindest die offizielle Version - die Inoffizielle ist auch gleichzeitig der Namensgeber: Beischlaf Utensilien Zimmer, oder eben Buzi.
Als wäre es nicht schlimm genug, daß ich jetzt quasi „verkehrsberuhigt“ bin, muss ich zusätzlich für meine „meditativen Aktivitäten“ ein ST Zimmer mieten, wohin ich mich auch vorgestern mit dem Tomboy begeben habe.
Nach getaner Tat habe ich sie gentlemanlike zu Ihrer Wohnung gebracht und bin dann nach Hause gefahren.
So weit so gut – (sagte der Typ, der aus dem 40. Stockwerk gefallen war, als ihn jemand im 20. fragte, ob alles OK ist.)
Gestern waren Sunny und ich wieder den ganzen Tag auf der Baustelle und danach bei diversen Einrichtungsgeschäften.
Wir waren bei meinem Condominium kaum durch die Schranke gefahren als der Parkplatzwächter mit den Armen wedelnd auf uns zu rannte.
Nichts Böses ahnend öffne ich das Fenster und er reicht mir einen Zettel und sagt, daß dieser von einer attraktiven jungen Dame für mich abgegeben worden sei.
Ich werfe den Zettel mit gespieltem Desinteresse auf den Rücksitz und fahre ins Parkhaus, während ich die stechenden Blicke von Sunny auf meiner linken Gesichtshälfte spüre.
Kurz vorm Einparken hält sie es nicht mehr aus und schnappt sich den Zettel, während ich so tue als hätte ich es nicht gemerkt.
Später im Condominium dann die Stunde der Wahrheit:
Sunny legt den Zettel auf den Tisch und frag mich, ob ich irgendwas dazu zu sagen habe.
Ich blicke mit grottenschlecht gespielter Coolness beiläufig auf den Zettel und sage, daß ich das nicht lesen könne.
„Ach echt?“ kontert Sunny „Du, der keine Gelegenheit ausläßt jedem ungewollt unter die Nase zu reiben, wie toll du doch thailändisch kannst, bist plötzlich Analphabet. Na das ist doch mal ganz was Neues. Da steht: „
Benz 6161. Ich habe mein Handy in deinem Auto vergessen.“
Ich sage nur: „Ähh … brfzz … splstlff …puh … „ und zucke mit den Schultern.
„Und jetzt hats ihm auch noch die Sprache verschlagen. Na dann gute Nacht.“
Jetzt habe ich letzte Nacht auf dem Sofa gepennt und zum Mittagessen gab's nur Butterstullen.
Keine Ahnung, wo das noch enden soll, aber so viel zu Illusionen, die gewahrt bleiben sollen.
Eben bekomme ich gerade eine Message von dem Tomboy auf Line
„Entschuldigung“
Ich schicke ein Fragemännchen zurück.
Und sie antwortet „Telefon“ und „ich dachte ich hätte es beim Aussteigen in deinem Auto verloren.“
In einem später geführten Gespräch stellte sich heraus, daß sie an dem Abend mit ihren Freundinnen das frisch erbumste Geld versoffen und dabei ihr Handy liegengelassen hat. Und statt tags drauf erstmal in ihrem Sufflokal nachzufragen, hatte sie nichts Besseres zu tun, als bei unserem Parkplatzwächter rufschädigende Zettel abzugeben. Auf die Idee diesen Zettel wieder zurückzunehmen, nachdem sie ihr Handy in der üblen Spelunke wiederbekommen hat, ist sie gar nicht erst gekommen.
„Aber jetzt ist ja alles wieder gut.“ sagt sie noch.
Bilde ich mir das nur ein, aber immer wenn die irgendeinen Mist bauen sind wir es am Ende, die Suppe auslöffeln dürfen.