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Thailand Lebendig über dem Zaun...

kalle11

Überzeugter Isaanist
Verstorben
21 Oktober 2008
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Paradise Isaan
Hast recht! Dieses alte Programm ist gar nicht schlecht, vor allem für die , die kein Geld haben. Könnte etliche Geschichten bringen über das was da alles geleistet wird. Von Vorsorgeuntersuchungen über aufwendige Krebsbehandlungen bis hin zum Gebiss für die Oma.

Nur leider steht das System wirklich vor dem Zusammenbruch. Es ist so nicht mher finanzierbar.

Das Personal im Khs. arbeitet für minimale Löhne. Als vor 4 Jahren die Mindestlöhne um ca. 50% erhöht wurden, blieben die Gehälter dieser Leute aber stehen, so dass heute viele kaum mehr als ein ungelernter Arbeiter in der Fabrik verdient.

Ferner kann es eigentlich nicht sein, dass auch finanziell sehr gut gestellte Thais das für 30 Baht in Anspruch nehmen können. Nur in sozialversicherungs pflichtigem Verhältnis arbeitende Thais zahlen einen monatlichen Beitrag. Aber der steinreiche Busunternehmer mit mehreren 100 Rai Land im Dorf geht mit der ganzen Familie sich weiter für 30 Baht behandeln lassen.
 

prallo

Von Frauen Geschändeter
   Autor
1 Februar 2009
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Außerdem Kopien aller Passeiten und Antrag 2-fach. Manchmal wird auch die Kopie aller sonstigen Dokumente 2-fach verlangt. Wird ja alles in Bangkok entschieden und du musst dann einen Monat später noch mal hin.

Ist schon alles etwas aufwendiger als bei der Rentner-Extension.

In Pattaya verlangen die alles 2-fach schon seit Jahren bei einem Heiratsvisum !
 

kalle11

Überzeugter Isaanist
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21 Oktober 2008
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Paradise Isaan
@Iffi Genau das meinte ich. Wenn es ein reiches Land ist wo z. B. Öl fließt, dann ja. Man könnte das hier retten, wenn man die Leute die etwas mehr Geld haben etwas mehr zur Kasse bittet in Form ines Monatsbeitrages. Aber da fehlt mir jede Hoffnung, dass das hier klappt. Da müsste durch Steuerbehörden etc. erst mal festgestellt werden, wieviel jeder wirklich verdient. Aus meiner Sicht fast unmöglich bei dem größten Teil der Bevolkerung.
 

Iffi

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Regen, Regen, Regen

Der Monat September war mit Regen gesegnet. Leichte Schauer, Starkregen und echte Wolkenbrüche. Jetzt im Oktober regnet es besonders nachts.Hört sich an wie ein Wasserfall.

Nicht notwendig unsere Reis-Farmen zu fluten. Die stehen alleine durch den Regen alleine schon Wasser.

An unserm Haus stehen die Schüsseln draussen und sind immer gut gefüllt. Besonders zur Freude unserer "Dream"

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Iffi

In Memoriam
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Es ist vollbracht

So haben die Thais und der ein oder andere von uns sie lieben gelernt. Er war die einzige Konstante in Thailand während der letzten 70 Jahre.


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Sein Einsatz für die Landbevölkerung und seine Ideen für die Landwirtschaft sind unvergesslich. Ebenfalls sein versöhnendes Einschreiten während der Studentenunruhen mit vielen Toten in den 70ern und 90ern sind legendär. Generäle mussten abdanken. Das legte sich allerdings mit seinem fortschreitenden Alter. Schon bei der Scheisse mit „Rot“ und „Gelb“ war er nicht mehr der prägende oder versöhnende Faktor. Zumindest nicht öffentlich für das Volk sichtbar. Leider.

Ich persönlich sah ihn zusammen mit seiner Sirikit zum ersten mal am Schloss Benrath, Düsseldorf, als das junge Paar auf Staatsbesuch in Deutschland war und wir von den Fenstern des Schlossgymnasiums ihren Einzug in einer offenen Kutsche bestaunen durften. Da war ich 14? Jahre alt.

Später, vor mehr als 30 Jahren, lernte ich in Pattaya, unter Protest der Barmädels, dass es ein absolutes „no no“ wäre, einen vom Wind verwehten Geldschein mit seinem Konterfei mit dem Fuss zu stoppen. War damals halt eine automatische Handlung von mir. Ist aber noch mal ohne ernste Konsequenzen gut gegangen.

Heute ist es dann passiert. Eine Epoche geht zu ende.

Gänzlich unvorbereitet war niemand, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Auch wurde in unserm Dorf nicht offen über einen eventuell in Kürze bevorstehenden Tod geredet. Noch nicht einmal gemauschelt. Denn über den Tod offen reden, ist ein schlechtes Omen, könnte ihn sogar herbeiführen, nach Thaiglauben. Also wurde nur in dem Stil wie: „Gibt es was neues?“ „Geht's ihm wieder besser?“ „Ich wünsche ihm gute Besserung“ geredet.

So sind auch die ausschliesslich guten Nachrichten in den Thai-Medien über den Gesundheitszustand des Königs zu erklären. Blutdruck wieder normal, Lunge wieder besser, etc. etc.

Die Reaktion meiner Frau, als es im TV offiziell wurde, war herzerweichend.

So zerstört habe ich ihr Gesicht noch nie gesehen und das obwohl sie, so lange ich sie kenne, nie besonders ihre Königstreue öffentlich oder gegenüber mir betont hatte.

In unserm Dorf wurde es um 19:00 Uhr am 13.10.2016 mucksmäuschen still.

Die tränenüberströmten Worte meiner Frau waren: „My King ist dead!“ Punkt!

Im Thai TV heute wurde übrigens nicht sein Nachfolger erwähnt oder gar angekündigt, sondern nur, das der verstorbene König diesen selben schon vor 40 Jahren schriftlich festgelegt hatte.

Meine Frau, inzwischen wieder etwas beruhigt, meinte gerade, dass sie nun aus ihrer Sicht den Farang-Quatsch über die angebliche Unglückszahl 13 verstehe. Heute sei ja der 13.

Es hätte aber schlimmer sein können. Es wäre nämlich gut, dass heute kein Freitag wäre. Das wäre nämlich „Double bad luck“.

In unserm Dorf ist es immer noch ruhig. Keine Musik von irgendwelchen Parties oder geselligem Zusammensitzen wie üblich, sondern nur Fernseh-Geräusche von unserm schwerhörigen Nachbarn. Und auch die nicht so laut wie normalerweise.

Ich trinke mir jetzt ein Bier, welches ich vor ein paar Stunden in weiser Voraussicht und vorsichtshalber eingekauft hatte.

30 Tage Staatstrauer sind verordnet. Irgendwelche Feiern untersagt...
 
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onnut

Gibt sich Mühe
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31 März 2009
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Iffi,
im Februar starb meine Schwägerin mit 50 Jahren an Krebs.
Das hat meine Frau hart getroffen, heute war die Reaktion die gleiche!
Aber er war doch schon König als ich geboren wurde!!
Onnut
 
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Reaktionen: Cabo und Iffi

Iffi

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Gefällt mir. Erstaunlich, wie ein so junger Bursche damals solche Gedanken hatte. War genau meine Zeit, als ich die neue Musik entdeckte...
 

tomnjerry

Hat nix anderes zu tun
   Autor
2 August 2016
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werde nie die Zeile vergessen:
"they (the Germans) murdered 6 millions
but now they are friends"

aus:with god on our side
 

Iffi

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@Homer was here

Homer und seine Holde haben uns übers Wochnende besucht. Wie's der Zufall wollte, fand zu dieser Zeit ein grosses Tambon-Fest auf dem Dorf-Wat Gelände statt. War echt angenehm, was den Geräuschpegel betrifft. Während ansonsten dieses Isaangeplärre mit voller Lautstärker das ganze Dorf bis in die Nacht bedudelt, war es dieses mal aus besonderem Anlass angenehm ruhig.

Homer kam vollbepackt mit Lebensmitteln. Kochen stand auf dem Stundenplan.

Unsere Kleine ist ganz verrückt nach Homer.

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für sie gab es erstmal Pfannenkuchen mit Zuckerrübensirup

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und für den Alten Leberwurstbrot

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Iffi

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Iffi

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Dann hiess es die Tambon-Geschenke dem Wat übergeben.

Diese Decke hat meine Holde in jungen Jahren auf dem heimischen Webstuhl gewebt. Hat sie von ihrer Mutter gelernt. Wir alle waren der Meinung, dass sie absolut sauber und professionell gearbeitet hat und waren voll des Lobes.

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Diese Kissen hat schon die Mutter meiner Holden hergestellt. Von denen haben wir noch einen ganzen Schrank voll. In beschrifteten Plastiksäcken verpackt. Darauf haben wir die Namen der verstorbenen Eltern meiner Frau, deren Bruder und meiner Eltern geschrieben. Dieses Tambon fand nämlich zu Ehren der verstorbenen statt.


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Übergabe im Wat.

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Dafür durfte sich jeder eine verpackte Mönchsrobe nehmen. Umsonst. Die lagen da zu 100en. Hat wohl jemand gesponsert.

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Und natürlich wollten die Dorf-VIPs alle mit den einzigen zwei Farangs auf dem Fest abgelichtet werden.

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Iffi

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Somrak Khamsing

Er kommt aus Khon Khaen und ist einer der beliebtesten Muay Thai Boxer in Thailand.

Er gelangte zu landesweitem Ruhm 1996 als er die Goldmedaille im Fliegengewicht Boxen bei den olympischen Spielen in Atlanta gewann. Die erste Goldmedaille, die ein Thai bis dahin je gewann. Als er dann noch das Bild des Thai-Königs bei der Siegerehrung hochhielt, war es um ganz Thailand geschehen.


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Er trat 1996 in der Disziplin des klassischen Boxens an und nicht als Muay Thai Boxer. Diese Boxart ist bis heute keine olympische Disziplin.

Eigentlich ungewöhnlich für einen Muay Thai Boxer. Man erzählt, dass er aus Not zum „normalen“ Boxer wurde. Trotz, oder gerade wegen, seiner herausragenden Leistungen in Muay Thai gewann er nie eine bedeutenden Trophäe im Lumpini Box-Stadion. Die Veranstalter luden ihn einfach nicht mehr ein, weil er jedes mal gewann und die üblichen Wetten uninteressant wurden.

Das heisst aber nicht, dass er nicht mehr als Muay-Thai Boxer auftrat oder mit der Wett-Tradition am Ring haderte. So wettete er ganz Thai-pragmatisch des öfteren auf sich selber und heimste zuweilen riesige Gewinne bei irgendwelchen Turnieren ein.


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Er spielte grössere Rollen in einigen Filmen, wie z.B. „Soi Cowboy“ und besang sogar ein Album. Nebenbei hat er einen hohen militärischen Rang in der Thai Navy.

Auch wurde seine Verbindung zum gerade verstorbenen König legendär. Der soll nämlich den Endkampf der olympischen Spiele im Fernsehen verfolgt haben und bei Somrak’s Sieg aufgesprungen sein und vor Freude die Arme in die Luft geschwungen haben.

Bei einer königlichen Audienz übergab der König uns Somrak 1 mio Baht. Dieser vermachte seinem König die Goldmedaille mit den Worten, dass er sie für sein Land und seinen König gewonnen hätte, und der nahm sie sogar dankend an.

Etwas, was der König später nie mehr wieder bei anderen Medaillen-Gewinnern getan hat, denn er meinte, dass er sich nicht mit Medaillen anderer Leute schmücken wolle.

Tja, und nun tauchte diese Legende bei uns im Dorf auf. Meine Frau meinte, dass er einen früheren Kollegen aus Militärzeiten, der hier bei uns im Dorfwat Mönch ist, zur Feier des Tages besucht habe.

Somrak ist ein äusserst angenehmer Geselle, sehr sympathisch und ohne Allüren. Man sah den Festteilnehmern an, wie sehr sie ihn verehren und lieben.


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Iffi

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Iffi

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Dorfmönche

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Am Montagvormittag ab 9:30 Uhr war es dann Zeit für den Paligesang der Mönche. Der geht dann maximal bis 11 Uhr, wie bei allen solchen Anlässen, damit die Mönche noch bis 12 Uhr Zeit haben, ihre letzte Malzeit des Tages zu sich zu nehmen.

Vorher Gruppenfotos wie üblich.


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In der zweiten und offenen Sala in unserem Wat war auf einem Tisch ein Foto aufgestellt. Es ist der verstorbene Thai-chinese, der unserem Wat einmal 1,5 Millionen Baht gespendet hatte. Der Legende nach ist er nach der Übergabe zurück zu seinem 200 km entfernten Heimatort gefahren und dort tagsdarauf verstorben.


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Mitglieder der Chinesen Familie waren auch auf dem Fest anwesend. Die Frauen ganz in weiss und die Männer ganz in schwarz. Sie übergaben dem Wat für alle sichtbar weitere 200,000 Baht in cash.

Apropos Bilder. Bilder vom König gab es keine. Auch an den Landstrassen und in der Provinzhauptstadt wurden vorher schon alle Bilder des Königs aus den Rahmen entfernt, ohne sie mit anderen Portraits zu ersetzen. Die Bilder vom Sohnemann am Strassenrand, die jetzt im Internet auftauchen, halte ich für Fotomontagen.

12 Mönche nahmen platz. Gerade Zahlen sind üblich bei einer Totenfeier. Ungerade Anzahl Mönche sind allerdings der Normalfall bei normalen Anlässen. 5 oder 9 sind meist die übliche Anzahl von Mönchen.

Hier der schon sehr gebrechliche Abt. Der taute im Laufe der Zeit echt auf, wurde immer lustiger und lachte sogar zuweilen.


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Sein „Geschäftsführer“


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Dieser Mönch war mein persönlicher Star. Sass die ganze Zeit unbeweglich da, ohne jegliche Mimik. Man hätte ihn für eine Wachsfigur halten können. Echt cool.


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Nach dem Pali-Gesang hatten alle Gäste die Gelegenheit, die vorher für umsonst verteilten Roben zu übergeben. Hier uns @Homer


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Der Pali-Gesang Unterschied sich übrigens in nichts von dem sonst üblichen. Weder in Wort, Rhythmus oder Gesang. Sehr vertraute Töne für all diejenigen, die schon ein paar mal an Zeremonien im Wat teilgenommen haben.

Totengesang war das nicht. Der hört sich ganz anders an. Nämlich sehr dumpf, düster und mystisch.

Jemand hielt aber nach dem üblichen Pali-Singsang eine Rede auf Thai. Mit angenehmer sonorerer Stimme. Wie ein Vater, der seinen Sohn mit leisen und lieben Worten tröstet. Das alles untermalt von sehr beruhigenden Sphärenklängen.

Mein Eindruck war richtig. Es war ein Trost- und Dankesgebet an den verstorbenen König, wie man mir erklärte. War echt rührend.

Trostgebet in dem Sinne, da des öfteren die Worte „sabai, sabai“ fielen. So in dem Sinne, dass er ja jetzt endlich von seinem unermüdlichen Kümmern um Land und Leute ausruhen könne…

Unsere Kleene entdeckte dann ihre Kindergärtnerin, die sie wg. augenblicklicher Ferien schon vermisst hatte.

Medium 393573 anzeigen