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Thailand Lebendig über dem Zaun...

Iffi

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Vielen Dank an alle fuer die Geburstagswuensche. Wuensche allen ein schoenes Wochenende.
 
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Iffi

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Geboren und in Thailand lebend

Eine ganz normale berufliche Karriere ?




Gibt es sowas in Thailand überhaupt? Die Frage ist nicht ganz so blödsinnig wie sie sich anhört. Denn solche Karrieren sind unauffällig und erregen kein Aufsehen. Besonders diejenigen von uns, die sich hauptsächlich im Milieu, z.B. Pattaya, BKK und Phuket, rumtrieben oder noch treiben, bekamen kaum Einblick in diese „normalen“ Karrieren, da an diesen Orten selbst so einige Verkäuferinnen, Bankangestellte und andere nicht in einer Bar Arbeitende „verfügbar“ sind.

Hinzu kommt, dass das Bildungsniveau so mancher Barmädels unter aller Sau ist, weil sie schon nach 4 oder 6 Jahren die Schule einfach verlassen haben und ihnen damit ein berufliches Weiterkommen versperrt ist. In der zweiten Hälfte der 80er habe ich so einige Damen in Pattaya kennengelernt, die noch nicht einmal lesen und schreiben konnten. Aber sehr gut schnackseln konnten die. Keine Frage.

Davon soll aber hier jetzt keine Rede sein, sondern vom beruflichen Fortschritt meiner Frau mit mir als ihr augenblicklicher Chef als Höhepunkt ihrer Karriere. :frech

In wie weit ihr Werdegang statistisch gesehen prozentual typisch ist, kann ich nicht beurteilen, sondern lediglich bestätigen, dass er gar nicht ungewöhnlich ist.

Zunächst wollte ich eigentlich nur einen Bericht über den augenblicklichen Zustand unserer Wohnung schreiben. Kraut und Rüben !


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Dahinter verbirgt sich allerdings eine längere Geschichte, die mir plötzlich wieder in den Sinn kam. Ausserdem gab es einen Bericht in unserm Forum, wo jemand das Umsatteln von nun arbeitslosen „Pattaya-Schwalben“ auf das Internet Geschäft, wie z.B. Klamotten verkaufen, erwähnte. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Um damit Geld zum Überleben zu verdienen, muss schon so einiges zusammen kommen.

Die besten und einfachsten Verkaufsmöglichkeiten bestehen immer noch in realen Geschäften oder auf Märkten. Im folgenden ein Bericht aus erster Hand.

Meine Frau kommt aus einer stinknormalen und durchschnittlichen Familie auf dem Lande. Da ihr Vater Halbchinese war, ist sie schonmal positiv vorbelastet. Thais mit chinesischem Blut in den Adern haben den Ruf nicht doof und ziemlich arbeitsam zu sein. Ausserdem legen sie erhöhten Wert auf die Erziehung und Ausbildung ihrer Kinder. Aber das alles nützt nichts bei Kindern, bei denen die chinesischen Gene wohl nicht aktiv werden. Siehe die Schwester meiner Frau. In jüngeren Jahren nur Flausen im Kopf, nicht gerade die Hellste und in späteren Jahren eine Oberzockerin in ihrem Heimatdorf. Das Geld, welches sie durch den Verkauf des elterlichen Anteiles des Familiengrundstückes an meine Frau und durch den Verkauf ihres Erbstückes einer zwei Rai Farm erhielt, war im nu verpulvert.

Anders bei meiner Frau. Sie ging 12 Jahre in eine gute Schule in der Provinzhauptstadt und brachte gute Noten nach Hause. Keine Frage, dass sie auf die Uni gehen würde. Und dann starb ihr Vater. Aus der Traum. Die Mutter konnte mit ihrer Farm die Mittel dafür unmöglich aufbringen. Bis dahin war das Umfeld meiner Frau absolut positiv für eine spätere Karriere, aber was blieb, war ein ganz normaler Berufseinstieg als Verkäuferin in z.B. einem Kaufhaus. Da nicht studiert blieben ihr Jobs als Bankangestellte, Krankenschwester oder Mitarbeiterin in einer globalen Firma versperrt.

Meine Frau verdiente ihr erstes Geld in einem grösseren Department Store in der Provinzhauptstadt. Das war weichenstellend, denn dort erkannte sie ihre Seele als freundliche, zuvorkommende und kompetente Verkäuferin. Die Kunden schienen sie gerne zu haben.

Wie so oft kennt jemand jemanden, der jemanden kennt und meine Frau landete schliesslich in einem Robinson Department Store in BKK. Dort durchlief sie mehrere Abteilungen und verkaufte

Schuhe, Gürtel


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Handtaschen. Meine Frau rechts im Bild

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und auch Klamotten an internationale Kunden. Meine Frau links im Bild Das war der Moment, ab dem sie verstärkt an ihrem sehr bruchstückhaftem schulischen Englisch arbeitete.

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Ihr chinesischer Chef wurde auf sie aufmerksam und beförderte sie zur Abteilungsleiterin.

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Ihr Gehalt zusammen mit Verkaufskommissionen und Jahresendebonus ermöglichte ihr die Finanzierung der Schulbildung ihrer beiden Söhne, die bei Verwandten nach ihrer Scheidung unterkamen, während sie in der Ferne arbeitete. Ihr Vater hatte sich abgeseilt. Beide Söhne haben die vollen 12 Schuljahre absolviert. Der Jüngere mit Bestnoten, der Ältere mit Durchschnittsnoten.

Schliesslich, Jahre später, landeten Mutter und Söhne in Bovin unweit von Pattaya. Meine Frau arbeitete dort in einer Managerposition und Gästebetreuung und fungierte als rechte Hand des koreanischen Besitzers einer grossen Golfanlage. Ihre Söhne arbeiteten in der Auto Zulieferindustrie und bei einem Elektrogerätehersteller. Alle drei wohnten zusammen in einem Bungalow Department in einer dieser typischen Arbeitersiedlungen...

...und es war dort, als ich meine Frau kennenlernte.

Bisher nichts ungewöhnliches, oder? Meine Frau ist keine Tochter einer wohlhabenden Familie und kommt nicht aus einer luxuriösen Umgebung, sondern aus einem gewöhnlichen Bauerndorf mit einfachen Leuten. Genauso, wie viele andere Millionen auch.

Ob ihr Anteil chinesischer Gene eine Rolle für ihr Arbeitsleben spielt, ist eigentlich nur eine Vermutung von mir. Es ist einfach zu auffällig, wie hoch der Anteil Chinastämmiger unter den erfolgreichsten und überhaupt intelligenten, gebildeten, sowie reichsten Thais ist. Die Vorfahren der Eigentümer von Grossbanken und grossen Department Stores kommen meist aus China. Und nicht vergessen, das hauptsächlich von Chinesen bewohnte Singapur ist das erfolgreichste und am weitesten entwickelte Land in Südostasien.

Meine Frau könnte sich schon länger mit mir als Chef, :tongue: zur Ruhe setzen und Fünfe gerade sein lassen. Aber nein. Ihre Verkaufsseele und der damit verbundene und geliebte Kontakt zu Kunden, zu Leuten überhaupt, lässt ihr einfach keine Ruhe...
 

Iffi

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Geschäfte machen als Hobby - Gold


Vor etwa drei Jahren sann meine Frau über eigene Einkommensmöglichkeiten nach.. Das Taschengeld für meine Frau war ihr wohl nicht mehr hoch genug.:(

Es fing mit einer Privat-Lotterie an. 99 Nummern von 01 bis 99. Der Gewinner gewann ¼ Baht Gold bei einem Los-Preis von 90 Baht.


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Die Gewinnnummer ergab sich aus den beiden Endziffern der staatlichen Lotterie. Da nicht immer 99 Lose verkauft wurden, gab es nicht immer Gewinner. Alles in allem war es ein Gewinngeschäft von mehreren 1,000 Baht pro Verlosung, auch wenn jemand die richtige Nummer hatte. Alles, was über 50 bis 60 Losverkäufe hinausging, war Reingewinn. Dann hiess es wieder Gold einkaufen. Je nach Gewinnmarge kaufte meine Frau mehrere ¼ Baht Gold gleichzeitig. Das bedeutete dann, dass die nächsten zwei bis drei Verlosungen reiner Nettogewinn für meine Frau waren.

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Die Schwäche vieler Thais besteht ja darin, dass sie einen Teil des Cash-Gewinnes nicht gleich wieder investieren, sondern lieber sofort verbraten, ohne daran zu denken, dass sie besser gleich das Gold für die nächste Verlosung einkaufen. Es kommt oft genug vor, dass solche Tussis den augenblicklichen Gewinner für ein paar Wochen vertrösten. Die darf sich dann auf eine ständig sinkende Anzahl Kunden freuen. Sowas spricht sich schnell rum. Som nam na.
 

Iffi

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Geschäfte machen als Hobby – Tee, Kaffe und Seife


Irgendwann liess dieses Lotteriegeschäft etwas nach. Es war zwar nie ein Verlustgeschäft, aber meine Frau hatte inzwischen ihre Fühler in FB ausgestreckt und war auf einen Anbieter von Spezial -Tee, -Kaffee und -Seife gestossen. Das eröffnete für sie eine neue Welt.

In FB werden Dinge sehr, sehr günstig angeboten, die im Laden nicht für jeden Geldbeutel unbedingt geeignet angeboten werden. Selbst wenn man seine gewünschte Gewinnmarge beim Verkauf draufschlägt, bleiben diese Produkte immer noch im Vergleich zum Laden verdammt billig.

Hier ein paar Beispiele. Fragt mich nicht nach Preisen, aber im Vergleich zu normalem Tee, normalem Kaffe und normaler Seife waren diese Produkte nicht wirklich teuerer.

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Es fing zunächst mit einem kleinen Verkaufsstand bei uns zu Hause an.

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Das Zeugs ging weg wie warme Semmeln. Meine Frau bestellte dauernd nach. Alle Lieferungen waren verlässlich „on time“ und prompt. Meine Frau liefert nicht via Post an die Kunden aus, sondern Leute rufen bei uns an und kommen persönlich vorbei.

Es gab und gibt bei uns eine goldene Regel beim Verkauf in Bezug auf: „Ich bezahle später, aber nehme die Sachen schon mal mit.“

Das war wohl nix. Standard Antwort ist dann: „OK, ich lege diese Sachen für dich zurück. Du kannst sie dann abholen, wenn du Geld hast.“ Punkt !

Möchte das hier jetzt nicht auswalzen, aber wer Thailand kennt und die Zahlungsmoral der Leute, die jemanden Geld schulden, versteht unsere goldene Regel. Die gilt bei meiner Frau auch für die Verwandtschaft.

Und btw, das Geschäft funktioniert auch so gut.
 

Iffi

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Geschäfte machen als Hobby – Handtaschen


Anfang 2019 hatte meine Frau im FB und anderswo Handtaschenverkäufer aufgetan. Die boten diese Waren zu absoluten Tiefpreisen an. Nach einer kleineren Bestellung und der Feststellung, dass die Qualität top ist, bestellte meine Frau eine grössere Anzahl von Handtaschen, Brieftaschen und Geldbörsen.

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So einige Frauen aus unserm Dorf waren ganz narrisch danach. Obwohl die Gewinnspanne schon unmoralisch hoch war, waren diese Waren mehr als erschwinglich für die einfachen Lütt in unserem Umfeld. Auch in diesem Fall hat meine Frau mehrere male nachbestellt.

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Auffällig war eine Stammkundin. Eine etwas mollige Dame kam regelmässig und kaufte am Anfang jeden Monats über ein Jahr lang eine Handtasche. Ob die einen Fetisch hatte? Muss aber nicht sein. Man kennt ja das weibliche Geschlecht und deren Vorliebe für Handtaschen.

Aber so richtig ging der Affe erst ab, als das grüne Haus auf unserer Farm 4 Anfang April 2019 fertig war...
 

Iffi

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Geschäfte machen als Hobby – Grünes Haus, Farm IV


Sohnemann hatte Anfang April 2019 sein Restaurant am gerade neu gebauten Haus eröffnet. Als dann dort tatsächlich Publikumsverkehr aufkam, verlegte meine Frau ihr Verkaufshobby an diesen Ort. Anfangs mit den bereits erwähnten Waren im kleinen Stil.

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Bis wir dann die Verkaufsregale ebenfalls dorthin transportierten.

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Wat zum Knabbern und diverse Suppen kamen auch hinzu.

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Sogar Klamotten.

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Wir hatten dort voriges Jahr eine schöne Zeit. Auf der Farm wehte immer ein frisches Lüftchen und viele Verwandte, Freunde und Bekannte meiner Frau besuchten uns dort. Und das sind wirklich viele, viele. Die kennt Hinz und Kunz in dieser Gegend und die Leute kennen sie. Wenn die meine Frau entdeckten, hielten die grundsätzlich an und wenn es nur für einen Plausch war. Fremde aus der Gegend hielten ebenfalls an um nachzusehen, was denn da angeboten wird.

Wir verbrachten ein paar Monate lang den ganzen Tag am grünen Haus an der Farm IV. Uns wurde nie langweilig. Es war eine schöne Zeit und ich möchte sie nicht missen.

Ein paar Leute auf Mopeds hielten kurz an und fragten nach diversen Getränken. Das war dann der Moment wo wir einen grossen Kühlschrank erwarben.

Im Hintergrund unsere Farm IV


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So langsam kam das Gefühl auf, sich auf der Veranda in einem Laden zu befinden...
 
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Der SINGER Kühlschrank


Die sind übrigens nicht gerade billig und absolute Stromfresser. Da sind ACs gar nicht dagegen. Und dann erwarb Sohnemann eine Alkohol-Lizenz, weil auch eine Nachfrage nach Bier aufkam. Alkohol ohne Lizenz zu verkaufen, wird in Thailand ziemlich unangenehm bestraft.

Und hier isser. Das Prachtstück von SINGER.

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Der Firmenname SINGER ist mir ein Begriff aus meiner Kindheit, als meine Mutter noch eine dieser altertümlichen schweren Eisennähmaschinen hatte, die man mit den Füssen auf einer Schaukelplattform antrieb. Die ratterten ganz schön.

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Die Getränke kauften wir im Grosshandel. Die erinnerten mich an ALDI früher, als die Waren noch in offenen Kartons in den Regalen standen.

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Wir mussten erst lernen, wie viel Strom die verbrauchen. Bei uns im Dorf gibt es zwei Geschäfte, die auch diese grossen Dinger haben. Bei denen haben wir uns erkundigt, wie die das handhaben. Bei Öffnungszeiten von 12 Stunden und mehr, käme ja eine riesige Stromrechnung zustande.

„Ja, richtig, deswegen schalten wir diese Kühlschränke alle paar Stunden ab. Tagsüber sind die dann insgesamt nur 4-5 Stunden aktiv. Das reduziert die Stromrechnung auf ein erträgliches Mass und die Getränke bleiben trotzdem kühl“ war deren Auskunft.

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Verdienen kann man diesen Getränken allerdings kaum was. Vielleicht ein paar Baht pro Flasche. Aber sie locken vorbeifahrende Kunden ins Geschäft. Die kaufen dann gerne mal auch etwas anderes ganz nebenbei.

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Rotes Eis und drahtloser Geldverkehr


Natürlich hatten wir auch „Kanom“, Süssigkeiten, im Angebot. Aber der Schlager war mit süssen Zugaben veredeltes Wassereis. Die Kinder lieben es und mit erschwinglichen 3 - 5 Baht sind sie dabei. Meine Frau wurde leicht melancholisch, als sie den extra dafür erworbenen Eis-schredder in Betrieb nahm.

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Erinnerte sie ja dat Janze an ihre Kindheit, als das kaum vorhandene Taschengeld nicht für Speiseeis reichte, aber ganz billige Eiswürfel mit irgendwelchem süssen Sirup veredelt als Delikatesse und willkommener Ersatz galten.

Veredelt wird mit mit rotem Sirup und süsser Dickmilch.

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Je nach Geschmack auch mit Schokoladensirup

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Dieses Eis ist sogar heutzutage immer noch sehr beliebt.

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Ein vorbeifahrender Händler erspähte diesen neuen Ort und sah Potential darin. Potential für drahtloses Bezahlen, wie z.b. Stromrechnungen und dergleichen. Er fragte, ob er solch ein Gerät installieren dürfe. Wir würden 300 Baht Standgebühren jeden Monat erhalten.

OK, why not...

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Dieser Apparat schluckt Scheine und Münzen und wird einmal im Monat geleert. Die Transaktionen werden drahtlos übermittelt.

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Man kennt sie ja von Tankstellen und Geschäften und ich habe mich immer gefragt, wofür die gut sind. Auch unser grösster Dorfladen hat zwei dieser Geräte. Die ersparen so manchen Weg auf die Bank.

So sah dann das „Geschäft“ meiner Frau 2019 während der guten Zeiten aus. Leben konnte man davon nicht, aber es war ein gutes willkommenes Taschengel.

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Vor allen Dingen artete es nicht in harte Arbeit aus. Die täglich zahllosen sozialen Kontakte zu Verwandten und anderen Kunden an diesem Ort trugen zu angenehmer Kurzweil bei. Meine Frau konnte ihre Kontaktfreudigkeit voll ausleben und die Leute liebten sie. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie erfolgreich sie damals bei den Kunden im ROBINSON in BKK ankam.

Aber meine treuen Leser kennen diesen Spruch ja schon:

„Nichts bleibt so, wie es ist. Nichts ist permanent. Alles verändert sich...“
 

Iffi

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Eine ganz normale Verkaufskarriere ?

Es war einmal und was jetzt?


All dies ist nun schon länger vorbei. Es dauerte nur knapp ein halbes Jahr. Es fing damit an, dass sich das Restaurant von Sohnemann nicht mehr rechnete. Der tägliche Umsatz sank innerhalb von 3 - 4 Monaten von 3 bis 4 Tausend Baht, von denen man gut leben kann, auf 1,000 Baht und noch weniger. Das ermöglichte keinen sinnvollen Vorratskauf von Zutaten mehr und es reichte nicht mehr zum Leben.

Schliesslich kehrte Sohnemann Nummer 1 wieder nach Bovin zurück und arbeitete dort als Fahrer.

Gegen Ende Juni 2019 kam dann Sohnemann Nummer 2, der Jüngere, zu uns. Er und seine Frau hielten das Restaurant noch ein Weilchen bis in den August hinein aufrecht, aber es rechnete sich nicht mehr.


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Relativ schnell fand er einen Job bei einem Lieferanten und später seine Frau in einem Goldgeschäft bei uns in der Provinzhauptstadt. Beide haben ihre Jobs heute noch und sind schon voriges Jahr in das grüne Haus eingezogen.

Diese wirklich renommierte Lieferfirma verlangte allerdings einen eigenen Lieferwagen. Die Idee, ihnen unseren FORD SUV zu überlassen, wurde schnell verworfen.

Meine Frau übernahm die Sache geschäftlich und kaufte einen SUV gleichen Typs wie unseren, leistete die Anzahlung von 30,000 Baht und schloss einen Raten-Vertrag über 6 Jahre ab. Monatlicher Betrag etwas weniger als 10,000 Baht. Fehlte noch ein geschlossener Kastenaufbau hinten. Den haben wir dann gebraucht für 15,000 Baht gekauft. Das alles unter Bedingung, dass Sohnemann 2 die monatlichen Raten übernimmt. Meine Frau ist halt neben einer guten Verkäuferin auch eine gute Managerin. Bis jetzt hat das auch geklappt.

Der ehemalige Restaurantbereich dient nun als Garage


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Ab September 2019 war dann Schluss mit irgendwelchen geschäftlichen Tätigkeiten am grünen Haus auf der Farm IV. Zuerst mit dem Restaurant und dann mit dem Geschäft meiner Frau. Wir hielten uns wieder überwiegend in unserm Haus in unserm Dorf in Ban Doo auf. Der Hobby-Verkauf meiner Frau ging halt dort weiter, aber spärlicher.

Ade ! Schöne Zeit auf der Farm IV. Vorher war es noch lebendig auf der Veranda des grünen Hauses.


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Was war geschehen? Haben wir alle uns total blöd angestellt?

Heute vergisst man leicht, dass sich die wirtschaftliche Lage in Thailand schon während des Jahres 2019, vor der COVID-19 Pandemie, total verschlechtert hatte. Manche globale Firmen verliessen das Land und besonders die Niedriglöhner wurden scharenweise entlassen und fanden keine Jobs mehr. Geld für Restaurants, Spezialtee, Spezialseife, Handtaschen, etc. wurde knapp. Das betraf sogar die Strassenküchen. Die Leute kochten lieber zu Hause und verzichteten auf Anschaffungen, die nicht lebensnotwendig sind.


Und immer, wenn man denkt, es kann nicht schlimmer kommen, legte ab 2020 COVID die Wirtschaft und damit Verdienstmöglichkeiten für viele Leute gänzlich lahm.

Zunächst liess meine Frau den Handel mit den vorher beschriebenen Waren auslaufen und bestellte nicht mehr nach. Heute sind es vielleicht noch 3 Handtaschen und 3 Zehnerkartons mit Spezialseife. Der Rest ist vollständig ausverkauft. Es war also kein Verlustgeschäft. Im Gegenteil. Aber meine Frau sann darüber nach, womit sie ihr Verkaufshobby weiter führen könnte und damit sind wir wieder beim Kern dieses Themas von der Verkaufskarriere meiner Frau, nämlich unserem augenblicklich total zugestellten Wohn- und einem unserer Schlafzimmer mit Säcken voller Klamotten.

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Und es werden immer mehr. Was ist denn jetzt los?
 
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Hallo Iffi wie immer Danke für Deinen lebendigen Fotobericht.Meine Langzeit Freundin macht ähnliche Geschäfte. Handtaschen im Internet kaufen. Watch Partys verfolgen und Original BrandProdukte Kaufen und verkaufen. Euch weiter viel Erfolg.
 

Iffi

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Euch auch @coolkurt

Wenn man's richtig anpackt, kann es sogar eine Goldgrube sein. Besonders in dieser Zeit, wo auch die Thais gerne online bestellen.
 
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coolkurt

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Danke Iffi. Ist schon richtig das Aktivität in Thailand was einbringt. Ich selbst habe einen 20 Jahre alten PKW und Pick UP entrostet, Löcher gespachtelt und Handlackiert a la Kurt und Schmerzlos. Mit Qualitätswerkzeug aus dem Thai Pfandhaus, da gibt es Alles. Ist eine eigene Geschichte, wie das da so läuft. Lacke und Zubehör gibt es preiswert im Vergleich zu deutschen Preisen. Und als ex Krankenpfleger hat mir das Spass gemacht. Ich wünsche Dir weiterhin viel Tatkraft und Gesundheit. Ich bin stolz darauf Dich und den Wald Mönch bei mir beherbergt zu haben.
Nicht zu vergessen die "Schwarze Witwe" in Limburg.