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Thailand Lebendig über dem Zaun...

tomnjerry

Hat nix anderes zu tun
   Autor
2 August 2016
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Wir sind doch auch noch da, 555,
aber stimmt, nach all den Exzessen, die haben ihn unverwüstlich gemacht.
 

Iffi

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Das Jahr 2016 geht zu ende

Die letzten paar Tage des Jahres standen im Zeichen der Familie. Wir hatten Full Hous.

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Beide Söhne meiner Frau waren aus Bovin, Nähe Rayong – Pattaya, angereist. Der Jüngste mit seiner neuen Freundin. Die Mutter seiner Tochter, die schon vor Monaten gleich nach der Geburt der Tochter abgehauen war, ist zur Zeit in Korea.

Wir erinnern uns an das hübsche Mädel. Leider total abgefuckt.


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Zusammen mit einer ganzen Mädeltruppe ist sie kürzlich nach Seoul geflogen und fängt in Kürze in ihrem Job dort an. Sowas wird von Arbeitsvermittlern eingefädelt. Den Flug müssen die Mädels allerdings selber bezahlen. Wie wir von ihrer Mutter erfuhren, wird sie dort 30,000 Baht pro Monat in einer Fabrik verdienen.

Ihre jetzt 9 Monate alte Tochter lebt zur Zeit bei ihrer Grossmutter mütterlicherseits. Ihr Vater und jüngster Sohn meiner Frau hat sie auf dem Wege von Bovin nach Maha Sarakham in der Nähe von Korat abgeholt und mitgebracht.

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Ist ein süsses kleines Blag und nutzt jetzt schon jede Gelegenheit, sich irgendwo festhaltend hinzustellen. Ansonsten robbt sie durch die Gegend.

Meine Frau war sofort ihre einzige Bezugsperson. Von anderen Leuten liess sie sich nicht auf den Arm nehmen, ohne sofort zu schreien anzufangen. Das änderte sich auch nicht während der ganzen 3 Tage, die sie bei uns war. Meine Frau war die einzige, die sie anfassen durfte.

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Ich machte mir so meine Gedanken. Kein Wunder, dass die jungen Mädels vom Lande, die in den Vergnügungsorten in Thailand arbeiten, meist einen echten Knacks weghaben, den sie hinter ihrem Lächeln gut zu verbergen wissen. Gelindert wird das nur, falls sie bei einer Grossmutter oder Tante aufwachsen, die nicht säuft und zockt und auch ansonsten kein geldgieriges Arschloch ist. Ganz zu schweigen von saufenden Brüdern, Grossvätern und Onkeln.

Echte Eltern haben die Kleenen ja nicht. Die arbeiten irgendwo in den Ballungsgebieten Thailands und sehen ihre Kinder seltenst und nur zu Feiertagen. Da wird ab dem späteren Teenager-Alter Pattaya und Phuket schon mal zur Ersatzfamilie mit allem, was dazu gehört.

Ich bin kein Verfechter des allzu oft nahgeplapperten Spruches: „Du kriegst das Mädel aus der Bar aber die Bar nicht aus dem Mädel.“

Meiner Ansicht nach kriegste die Kindheit dieser Mädels vom Lande mit kaputten Familienverhältnissen nicht aus ihren Köpfen, denn ihre sehr jungen Lebensjahre sind diejenigen, die sie geprägt haben. Viel tiefergehender als die späteren Jahre in einer Bar.

Wie auch immer, ich wünsche der Kleenen eine rosige Zukunft und weiss, dass der Tag kommen wird und meine Frau sie zu sich holen wird.

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Die kleine „Dream“, Tochter des ältesten Sohnes meiner Frau, macht sich ja inzwischen prächtig bei uns.

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Iffi

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Jahresende Dinner

Am vorletzten Tag des Jahres 2016 ging's mit der engeren Verwandtschaft nach Roi Et in unser Lieblings-Open-Air-Restaurant.

Wie immer wurde ausgiebig geschmaust und getrunken. Als die Rechnung kam, war ich auf alles gefasst, aber es waren gerade mal 1,800 Baht für 10 Personen. Erstaunlich !

Fleisch, Fisch, Sea Food, Salate, Sossen, Eiskrem, Cola und Bier, Bier, Bier.


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Tante und Onkel.


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Sie haben sich an jenem Abend wieder vertragen, nachdem für eine Woche Funkstille zwischen beiden herrschte. Das ging so weit, das Onkel ab und zu zu meiner Frau kam und sie bat, Tante dies oder jenes zu sagen. Lol

Wie immer ging es um Alkohol. Onkel ist zuckerkrank und soll eigentlich nicht saufen. Das bringt Tantchen immer wieder auf die Palme. Nicht etwa, weil er dann krakelt oder gar aggressiv wird, sondern weil sie sich Sorgen um seine Gesundheit macht. Auch angeheitert bleibt Onkel ein angenehmer und friedlicher Geselle. Wenn Onkel säuft, dann heimlich bei Nachbarn. Wenn er dann wieder nach Hause kommt, fällt das auf, weil er dann gerne und viel wie ein Wasserfall redet.

Jüngster Sohn meiner Frau mit neuer Freundin


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ältester Sohn meiner Frau mit "Mutti"

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und mit seiner Tante

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Meine Frau mit Tante und Onkel

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mit Sohnemann und Anhang

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und nicht vergessen. Der Boss von dat Janze

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Wieder zurück zu Hause haben wir noch bis tief in Nacht auf dem Wat-Gelände gefeiert....
 
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Iffi

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Neujahrsfeier, schon am 30.12.16

Wurde mir erst allmählich klar, warum jetzt schon und nicht am Silvesterabend.

Wie immer wurde am Jahresende ein Bühne auf dem Wat-Gelände aufgebaut, auf der diverse Tanz- und Musikshows abliefen.

Ein grosses Mischpult sorgte für den richtigen Sound.


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Diverse Stände sorgten für Abwechslung für Kinder, den Durst und besonders kitschig natürlich auch für Tambon. Wie üblich ist es der gespendete Mammon, mit dem man sich gute karmische Verdienste erkaufen kann. Ich persönlich halte davon schon lange nichts mehr. Diese ständige Geld-Spenderei ist für mich eine der grössten Verarschungen für die Laien-Buddhisten wo gibt.

Später werden wir sehen, wie am Neujahrstag das alles ins Extreme ausartet.


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Während der harte Kern der Dorfalkoholiker soff, konnte ich diesem Mönch nicht widerstehen. Er war der einzige Mönch, der sich auf dem Wat-Gelände unter die Leute mischte. Machte ein sehr freundliches Gesicht und war völlig unaufdringlich. Mir lächelte er ein paar mal zu und ich fühlte mich ermutig, seiner Robe meine Ehre zu erweisen.

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Danach hielt er meine Hand für eine Weile...

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Nach all dem Geldspenden- und Glücksbringer-Scheiss hat mich das wieder etwas mit dem praktizierten Buddhismus versöhnt.

Unsere Kleene nahm das alles sehr gelassen und machte es sich warm eingepackt im Schoss meiner Frau gemütlich.


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Iffi

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Die Show...

...war so la la. Erinnerte mich sehr an so manche Bauernmädels in Pattaya Go Go Bars. Tapsige, unbeholfene und unelastische Büffel halt, lol. Ist nicht böse gemeint. Erst nach 2 bis 3 Monaten Arbeit in der Go Go Bar haben sie das Saufen gelernt und werden lockerer.


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Die Grand Dame des Abends.


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Dorfjugend. Sieht auch nicht anders aus als in Pattaya, wenn die Mädels dort ausserhalb der „Dienstzeit“ ohne Hoy-Verkaufskleidung und Schminke rumlaufen.

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Mensch, du stehst mit deinen Schlappen auf der Matte:eek:

Au waia...ist ja echt schlimm. Werde demnächst Tambon machen....
 

Iffi

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Der Silvesterabend...

...war sehr ruhig. Kein Geböller, keine Raketen, keine Musik. Es war still im Dorf. Das Dorf-Wat war verwaist und die Bühne dunkel.

Meine Frau erzählte mir, dass der Verzicht auf lautstarkes Feiern in der Silvesternacht über den Dorflautsprecher mehrmals verordnet wurde.

Erstaunlicherweise haben sich alle daran gehalten. Hat vermutlich mit dem riesen Respekt vor dem verstorbenen König zu tun. Dessen Totenruhe sollte wohl durch überschwängliches Feiern nicht gestört oder gar entehrt werden.

Typisch Thai pragmatisch wurde deswegen einfach ein Tag vorher gefeiert. Böller oder Raketen hielten sich aber auch da in Grenzen. Habe während des vorherigen Abends und nachts nur ein paar wenige gezählt. Unter 10.

Wir feierten Silvester im engsten Familienkreis zu Hause. Mal was anderes.

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Iffi

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Ist unter Farmern hier üblich und eine Art bäuerliche Trachtenkleidung. Gibt's in allen möglichen Ziermuster-Variationen hier überall zu kaufen. Grundfarbe immer dunkelblau.
 

Iffi

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Die neue Religion

Ungefähr 3 x im Jahr sieht es auf dem Wat-Gelände unseres Dorfes aus wie in einem Geldwald.

Die Anlässe variieren. Manchmal ist es „Sonkran“, das Thailändische Neujahrsfest, manchmal ein besonders wichtiger Feiertag im Buddhistischen Kalender und manchmal unser westlicher Neujahrstag. So wie am 1.1.2017 in diesem Fall.


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Dann werden diese Geldbäume gebastelt, bestückt mit Geldscheinen, je nach den finanziellen Möglichkeiten der Spender. Nicht wenige Leute tuen sich zusammen, weil andernfalls mancher Baum zu mickrig ausfallen würde.


Die Bäume werden zuerst auf dem Wat-Gelände gesammelt und schriftlich registriert. Jeder Baum hat einen Zettel angeheftet, auf dem der Name des Spenders und oft auch der Gesamtbetrag steht.


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Danach geht es samt Geldbäumen in einer Prozession mit grossem Isan-Gedudel rund um's Dorf. Wir waren nicht die einzigen, die hochherrschaftlich in und auf einem Auto fuhren. Der Sohn meiner Frau war ja mit seinem nagelneuen Pick Up bei uns zu Besuch.


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Zurück auf dem Wat-Gelände hatten sich die Mönche schon in der offenen und lediglich nur überdachten Sala versammelt.


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Zwischen den Leuten und den Mönchen bildeten die Geldbäume einen undurchdringlichen Wald.


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Ich selber kann diesem Treiben schon lange nichts mehr abgewinnen. Die Leute finden das aber wie mehrere male jedes Jahr geil und hocken über eine Stunde lang, mit den Händen zum „Wai“ vor dem Gesicht, andächtig auf dem Boden, den Blick manchmal gesenkt, aber meist auf das viele Geld gerichtet. Für die ist das „Tambon“ pur.

Mit anderen Worten: eine gute karmische Tat (Karma = Tat), mit guten und „heilsamen“ karmischen Konsequenzen in diesem oder im nächsten Leben.

Indem die Laien öffentlich und in Gemeinschaft Geld spenden, lassen sie auch andere, z.B. diejenigen, die gerade knapp bei Kasse sind, an ihrer „Guten Tat“, Karma teilnehmen. Ausserdem übermitteln die Mönche ebenfalls einen Teil ihres „Guten Karma“ an die Teilnehmer dieser Tambon Aktion, indem sie den Pali-Kanon rezitieren.

Es ist also eine „win – win Situation“ könnte man meinen.

Mir kam beim Fotografieren ein ketzerischer Gedanke. Ich malte mir in meiner Fantasie aus, was wohl jemand, der völlig unbedarft in Bezug auf andere Kulturkreise ist, insbesondere des Buddhistischen, wohl beim Anblick dieser Feier denken möge.

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Könnte derjenige nicht auf den Gedanken kommen, dass hier das Geld angebetet wird? Das goldene Kalb verehrt wird?

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Ich würde es ihm nicht einmal übelnehmen, denn auch ich habe mittlerweile meine Zweifel, dass diese überhandnehmenden Spendenaktionen und auch Spendenaufrufe für Geld zum Wohle des Wats und der Mönche noch irgendetwas mit Buddha und seiner Heilslehre zu tun haben, sondern im Gegenteil die praktizierte Buddhistische Religion zu einer Tambon Marketing Strategie verkommen ist?

Manchmal habe ich den Eindruck, dass Buddha genau deswegen das „Nirvana“, das „Nichts“ und die totale Auslöschung gesucht und gefunden hat. Dann braucht er sich wenigsten nicht im Grabe umzudrehen.



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franki

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Mit anderen Worten: eine gute karmische Tat (Karma = Tat), mit guten und „heilsamen“ karmischen Konsequenzen in diesem oder im nächsten Leben.

Das erinnert mich an die Zeiten Martin Luthers bei uns, der seinerzeit das Treiben des Bettelmönchs Tetzel verurteilt hat: 'Und wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt". Aber ohne das solche Leute das Geld eingetrieben haben, gäbe es heute vielleicht den Petersdom in seiner ganzen Pracht nicht.
Wenn die Spenden dem lokalen Wat zugute kommen, ist es immer noch besser, als für die großen Wats in Bangkok.
 

Homer

60 Jahre und kein Bisschen weise
Inaktiver Member
28 Oktober 2014
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Schleswig-Holstein
Auch Dir und Deinen Mädels ein ´Frohes Neues Jahr´ vor Allem Gesundheit und immer eine gute Verdauung.

LG vom Dicken, der immer noch zwischen Tambon :Asterix Tampon hin und her gerissen ist....

:confused: verwirrter Nachsatz: also wat jetzt:keine Ahnung? Erst Tampon bei die Mädels :elefantund dann Tambon im Wat:bbs72.
Ach watt, ich fahre jetzt nach St. Peter Ording :obelixund geh ins Watt, so mookt we dat. :frech
 
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