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Afrika Ein Weltreisender berichtet ... aus Afrika

GornjaMahala

Kennt noch nicht jeder
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6 Juni 2017
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Ich Auch :bigsmile:bigsmile:bigsmile
@GornjaMahala , wenn Du meine Girlie Hitparade aufmerksam verfolgst wird Dir auffallen, dass meine Reise schon 10 Jahre her ist. Die 10 Jahre ältere, nun Mitte Dreißigjährige Jennifer wirst Du nun nicht mehr wirklich durchnudeln wollen :(.
Zu schade , 10 jahre mehr aufm Buckel ist kein Problem für mich , das Problem sind eher die vielen Geburten in den 10 Jahren.....
Dachte der Kenia Bericht handelt von 2012?
 

KingKong

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28 September 2015
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So, EIN Reisebericht aus meinem Afrika-Archiv (das ich hier anders als im Nachbarforum in verschiedene Threads aufgeteilt habe) steht noch aus, der von meiner ersten längeren Reise in den dunklen Kontinent. Nach einer „Schwarzafrika-Schnupperkurzreise“ nach Accra sowie einer guten Woche in Burkina Faso (hierüber hatte ich an gleicher Stelle berichtet) ging es nach Ghana, Togo und Benin im Jahr 2003. Ist also schon sehr lange her. Ich hoffe, es liest trotzdem noch jemand mit. Auch wenn sich zumindest Accra in den letzten Jahren sehr geändert hat, ich habe den Eindruck, alles könnte auch heute noch genauso passiert sein. Und es ist tatsächlich eine ganze Menge passiert , damals, in Westafrika im Jahre 2003 ...

Warum es so lange gedauert hat bzw. noch andauert mit dem Bericht: Ich muss(te) ihn etwas überarbeiten, stilistisch hat er mir in Teilen nicht gefallen. Etwas "treudoof" an manchen Ecken, es waren meine ersten Versuche. Nur ein wenig bezüglich Schreibstil, inhaltlich ändere ich aber nichts. Er soll ja authentisch sein, sonst macht es keinen Sinn.

Die Überarbeitung dauert noch an, ich starte aber demnächst schon mal mit dem Ghana-Teil. Togo, Benin und die Rückkehr nach Ghana gibt’s dann halt später.

Der Bericht wird schwer textlastig. Das ist leider nicht zu ändern. Es war die letzte Reise mit analoger Fotografie. Meine Dias von damals sind verschwunden, ich habe nur noch einige als Papierbilder entwickeln lassen. Diese fotografiere ich der Bequemlichkeit halber ab. Bitte also die Erwartungen hinsichtlich Bildmaterial drastisch nach unten schrauben. Sie sind dann wahrscheinlich immer noch zu hoch ...
 

KingKong

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28 September 2015
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Voodoo, Vaginas und ein Vollpfosten

Drei Wochen durch Westafrika (Ghana, Togo, Benin)


Mittwoch, 05.03.

Im Bordkino treibt gerade Harry Potter sein Unwesen. Ganz unterhaltsam, der bessere Film aber läuft neben mir ab, bzw. unter mir: der größte "Sandkasten" der Welt, die Sahara. Vorgestern stürzte hier bei Tamanrasset ein Flugzeug ab, über 100 Tote. Von oben betrachtet erkennt man, dass die Wüste durchaus nicht nur aus Sand besteht, auch viele Erhebungen wie das Hoggar-Gebirge sind zu erkennen. Dann ändert sich die Landschaft, es wird allmählich grüner, bis endlich Lagos auftaucht, die Megacity mit dem katastrophalen Ruf.

Die meisten Passagiere steigen hier aus. Sehr zum Leidwesen einer schwarzen Lady ein paar Sitzreihen hinter mir, die offensichtlich reichlich dem an Bord angebotenen Spirituosen zugesprochen und ihren schwarzen Sitznachbarn als künftiges Sexobjekt auserkoren hat. Da der Nigerianer nun abhanden gekommen ist schreit sie durch die Kabine, dass sie spätestens in Accra ganz dringend jemanden zum Ficken braucht. Sie wäre so fürchterlich geil. Ich bete, dass sie nicht mich als eines der wenigen verbliebenen Bleichgesichter auswählt. Nur mit Mühe ist sie vom Kabinenpersonal davon abzuhalten sich an Ort und Stelle auszuziehen und sich selbst Erleichterung zu verschaffen. Schade eigentlich. Vermutlich würde sie unter normalen Umständen aus dem Flieger geschmissen werden. Aber wir sind hier in Lagos. In Lagos ist nichts normal. Hier den örtlichen Behörden übergeben zu werden, das möchte man sicherlich niemandem zumuten. Für beste Unterhaltung während der Wartezeit ist jedenfalls gesorgt.
 

KingKong

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28 September 2015
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Noch 50 Flugminuten bis Accra, der Hauptstadt Ghanas. Zeit, noch einmal kurz nachzudenken über den bevorstehenden Urlaub.

Ca. drei Wochen habe ich, für mich fast schon ein Langzeiturlaub, für Afrika lächerlich kurz, wo man doch vor allem zwei Dinge braucht, nämlich Zeit und Geduld. Nach einer Woche in Accra und 10 Tagen Burkina Faso nun zum dritten Mal Westafrika. Eine feste Reiseroute habe ich nicht. Von Accra die Küste lang nach Osten, durch Togo nach Benin, meinem eigentlichen Ziel, bis Cotonou, dann auch ins Landesinnere. Mal sehen, was geht.


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Meine Route durch Ghana, Togo und Benin

Mir ist klar, dass ich ohne eigenes Gefährt nicht nur auf die bestehenden öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen bin, sondern dass mein Urlaub auch mit den Leuten steht und fällt, die man zwangsläufig auf solch einer Reise kennenlernt. Denn eines ist klar: drei Wochen ganz alleine sein kann und will ich nicht. Im Chaos des afrikanischen Alltags wäre man als Tourist allein auch rettungslos verloren, dann könnte eine solche Reise ganz schnell zum reinsten Fiasko mutieren.

Der Flieger landet pünktlich in Accra, die Einreiseformalitäten sind schnell erledigt. Kaum eine Stunde nach der Landung bin ich schon im selben Hotel wie vor zwei Jahren, das Paloma, Hotel und Shopping Arcade zugleich.

Lange bleibe ich nicht auf dem Zimmer. Schnell die Sachen aus der Reisetasche, kurz geduscht und dann raus, ins pulsierende Leben. Zu Fuß zum Nkrumah Circle, wo am Abend noch jede Menge los ist, Verkaufsbuden, Essstände am Straßenrand und Massen von Menschen. Jeder hat irgendetwas zu verkaufen. Dann zum "White Bell", ein Restaurant mit Musik und etwas langsamer Bedienung. Spaghetti und ein großes "Star" bestellt. Und die Gelegenheit und Notwendigkeit, mich mit dem heimischen Geld und den Preisen wieder vertraut zu machen. Der zweite Punkt bietet Grund zu heller Freude, ein gutes Essen gibt es hier schon für umgerechnet zwei Euro, die 0,6-Liter Flasche Bier kostet überall weniger als einen Euro, eine Cola 30 bis 50 Cent.

Der Umrechnungskurs beträgt derzeit 9.200 Cedi für 1 Euro. Beim Geldwechsel bekommt man i.d.R. eine Plastiktüte dazu, in der man sein Geld verstauen kann. Ich habe zwar gelesen, dass die Nationalbank mittlerweile auch größere Noten ausgegeben hat, mir ist aber schleierhaft, wer die hortet, denn ich bekomme während der ganzen Zeit in Ghana keine einzige davon zu Gesicht. So bleibt es bei den 1000-, 2000- und 5000 Cedi-Scheinen, d.h., die größte Banknote hat gerade einmal einen Wert von gut 50 Cent.

… der Überfall geschieht plötzlich, in einer dunklen Gasse. Der Typ, der sich von hinten nähert, klein und untersetzt, greift mein Portemonnaie aus der Gesäßtasche. Ich merke das, drehe mich um und schreie ihn an, was er denn da tue, wehre mich aber kaum. Ich habe vor allem Angst, dass er vielleicht ein Messer oder eine andere Waffe zückt. Die 20 Dollar Inhalt gebe ich verloren. Als die Umstehenden bemerken, was geschah, ist er schon längst weggerannt. Sie nehmen zwar die Verfolgung auf, ich renne auch, eher halbherzig, hinterher, es ist aber zwecklos. Ist mir auch recht, ich mache mich schnell aus dem Staub. Ich habe kein Interesse, für eine derartige Geschichte evtl. die Aufmerksamkeit der Polizei zu erregen, das gäbe nur Scherereien. Dass ich in Ghana während meines Urlaubs noch mehr mit der Polizei zu tun haben werde als mir lieb ist, ahne ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht.

Es ist das erste Mal überhaupt während meiner zahlreichen bisherigen Reisen, dass mir so etwas passiert. Eigentlich keine schlechte Quote. Ich nehme es aber als Warnung, dass ich nicht doch zu sorglos zu jeder Tages- und Nachtzeit durch irgendwelche dunklen Gassen schlendern sollte. Die bisherigen guten Erfahrungen haben mich vielleicht zu leichtsinnig werden lassen.

Mit diesem Erlebnis den ersten Urlaubstag zu beenden und allein ins Bett zu gehen, sehe ich nicht ein. Die nächste Open-Air Disco in einem großen Hof und von der Straße aus gut einsehbar ist nicht weit. Man muss nur den Beats entgegen laufen. Bis zur Quelle dieses Lärms muss ich aber gar nicht gehen um das erste Girl abzugreifen. Susan, 22, kommt mir auf der Straße entgegen. Ich schaue sie an, sie schaut mich an, lächelt und sagt „Hi“, ich sage auch „Hi“ und „where you go?“ Susan: „Home. You?“ Ich darauf: „Next disco“ und zeige auf das Leuchtschild am Eingang 50 Meter entfernt. Sie erwidert: “Ok, I come with you”. Das klingt eher nach einem Statement, weniger nach einer Frage. Aber ich bin einverstanden. Sie sieht ganz passabel aus, zumindest im Dunkeln.

Nach einem Bier in dem Schuppen habe ich es auf einmal eilig. Ich schleife Susan hinter mir her, springe –völlig unbedarft- in ein Taxi und ab geht’s Richtung Hotel.

Probleme mit Damenbesuch gibt es in afrikanischen Hotels offensichtlich selten. Es stößt vielmehr auf Verwunderung, wenn man ohne Begleitung aufkreuzt. Probleme mit Susan gibt es ebenso wenig. Ich entledige sie ihrer Kleidung, mich ebenso und schiebe sie Richtung Dusche. Die sollte man bei diesem Klima lieber einmal zu viel als einmal zu wenig benutzen – wenn denn mal eine verfügbar ist und diese auch funktioniert.

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Im Bett ist Susan sehr passiv, lässt aber alles mit sich machen. Nach vollbrachter Tat schmiegt sie sich an mich. An richtigen Schlaf ist in meiner ersten afrikanischen Nacht nicht denken. Ich liege in meinem eigenen und Susans Schweiß und lausche dem Hundegebell, das die ganze Nacht über zu hören ist. Der bevorzugte Treffpunkt aller verwahrlosten Straßenköter Accras scheint sich direkt unter meinem Fenster zu befinden.
 

KingKong

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28 September 2015
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Accra / Ghana
Donnerstag, 06.03.

Schon zeitig am frühen Morgen macht sich meine Beischläferin auf den Weg heimwärts. Ich habe nichts dagegen. Für die erste Nacht war sie ok. Bloß nicht alleine schlafen. Aber solch ein Girl ist eher Massenware, nichts Besonderes. So etwas finde ich heute Abend allemal, da bin ich mir sehr sicher.

Accra ist ein wunderbarer Ort, um einen Westafrika-Urlaub zu beginnen. Es ist eine durch und durch afrikanische Stadt, wenig Hochhäuser, mit den typischen Märkten, chaotisch und laut, aber mit zahlreichen Refugien wie Luxus-Hotels, guten Restaurants, Fast Food Ketten oder Internet-Cafes, in die sich der weiße Tourist aus Europa retten kann, wenn er zeitweise genug von Afrika haben sollte.

Ich beginne meinen Tag mit etwas Luxus, ein gutes Frühstück draußen im Hof vorm Hotel. Als sich die Hitze des Tages langsam ausbreitet, flüchte ich mich erst einmal in ein Internet-Cafe und berichte den Daheimgebliebenen über meine erfolgreiche Ankunft. Die Negativ-Erfahrungen des ersten Abends lasse ich verständlicherweise lieber weg.

Neben mir sitzen und stehen ein paar einheimische Männer um einen PC und lärmen ziemlich herum. Ich lunze Richtung deren Bildschirm und sehe, dass sie gerade „afrointroductions“ geöffnet haben und mit Männern chatten. Aha, so ist das also in der schwarzen Realität, wenn man daheim sitzt und geil mit einer Schwarzen flirtet, die einen ganz heiß macht. Ich werde es mir für die Zukunft merken.

Mittlerweile ist es Mittagszeit und draußen steht die Luft. Für meine geliebten Spaziergänge durch die Stadt und über Märkte sollte ich künftig früher aufbrechen. Dann lieber Richtung Strand, zum Labadi Beach.

Hier kann es an Wochenenden ganz schön voll werden, wochentags eher nicht, am frühen Nachmittag schon gar nicht. Ich schlendere am Strand entlang und mache Halt an einer Bar, in der ich der zweite Gast bin. Den ersten –Überraschung- kenne ich. Ein Girl, das ich gestern Abend in dem Musiktempel gesehen habe, und an das ich mich erinnern kann, vielmehr an den Goldzahn, den sie im Gebiss spazieren trägt. Und daran, dass sie mächtig jung aussieht und ich mir dachte, dass Alterskontrollen in afrikanischen Musikpalästen wohl eher selten vorkommen.

Goldzahn hockt –in Shorts und einem sehr weit ausgeschnittenen T-Shirt, das wenig vom Oberkörper verdeckt- träge auf einem Barhocker, die Ellenbogen auf den Tresen gestützt. Sie sieht müde aus, ihr Gegenüber ebenso, die Bardame nämlich, schätzungsweise Anfang dreißig und nicht gerade die Schönheit in Person. Das wars schon. Mehr ist an menschlichem Leben weit und breit nicht zu entdecken.

Der Small Talk, der nun folgt, wird typisch sein für das was ich in diesem Urlaub noch erleben werde. Und da spielt es auch keine Rolle, wenn eine der Gesprächspartnerinnen zwar vorgibt, bereits volljährig zu sein, aber eher aussieht wie 14: es geht um Sex. Häufig ohne mein Zutun. Der männliche weiße Alleinreisende wird in Westafrika von der heimischen Damenwelt offensichtlich auf ein reines Sexobjekt reduziert. Schlimm, schlimm ...

Ich fühle mich an die BJ Bars in Bangkok erinnert, einen BJ würde ich hier –vor oder hinter dem Tresen- wahrscheinlich nun auch bekommen können. Eine tut’s, eine schaut interessiert zu. Aber das fast kindliche Aussehen von Goldzahn bremst meine Geilheit, und ich versuche, mich möglichst elegant zu verabschieden.

Mein Hotelzimmer erreiche ich wieder mal nicht allein. Im Innenhof vor dem Hotel sitzen drei pechschwarze Girls an einem Tisch und glotzen mich mit großen Augen und einem breiten Lächeln an. Ca. 10 Minuten später habe ich meine Wahl getroffen und schiebe mit einer von ihnen Richtung Hotel ab.

Im Nachhinein weiß ich nicht, ob es die richtige Wahl war. Die folgenden 24 Stunden mit Sylvia, 25 Jahre alt, werden auf jeden Fall aber äußerst interessant.

Der Beginn ist aber nur halbwegs gelungen. Sylvia will ficken. Und zwar heftig. Von romantischem Vorspiel hat sie noch nichts gehört oder ihr steht im Moment zumindest nicht der Sinn danach. Sie umarmt mich, gibt mir einen dicken Schmatzer und 15 Sekunden später steht sie splitternackt da, macht die Beine breit und haucht: „fuck me“.

Dem Wunsch komme ich gerne nach. Sylvia ist ziemlich groß, ziemlich schwarz, hat leider einen ziemlich kleinen Busen, aber sonst einen ziemlich durchtrainierten Körper mit einem ziemlich knackigen Po.

Meine Sexgespielin dürfte mit dem ersten Fick und mit ihrem Fickpartner sehr zufrieden sein. Ohne allerdings den wahren Grund für mein Stehvermögen zu kennen. Ich bin ja eher der schüchterne, sensible und romantische Typ. Ohne eine wie auch immer geartete flüchtige Beziehung aufzubauen, etwas reden, küssen, streicheln komme ich nur langsam in Form. Und dann dauert es halt entsprechend lange bis ich komme. Und ich kann zustoßen ohne Ende. Meinetwegen auch hart und heftig. In diesem Fall –wie gesagt- sehr zur Freude von Sylvia.

Bei diesem einmaligen Erlebnis will es meine neue ghanaische Freundin nicht bewenden lassen, und ich habe nichts dagegen, den weiteren Abend und die Nacht mir ihr zu verbringen. Sylvia hat alles dabei was sie für eine afrikanische Clubnight braucht, ein kurzes Kleidchen, einen winzigen Slip, Turnschuhe, Schminksachen. Das wars schon.


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KingKong

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28 September 2015
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Als Ziel unseres abendlichen Ausflugs schlage ich die „Waikiki Disco“ vor, die im isg-Forum empfohlen wurde, in Adabraka am Nkrumah Circle, also gar nicht weit weg von meiner Unterkunft. Sylvia ist einverstanden, war früher schon mal dort und meint, die Atmosphäre dort wäre ganz nett. Na dann los …

NETT trifft es nicht ganz !! Sylvia erkennt ihren Fehler, mich hierher gehen zu lassen, unmittelbar, als wir nach der Einlasskontrolle den ersten Raum betreten und uns Richtung Tanzfläche, die sich weiter hinten befindet, vorkämpfen.

Ich weiß nicht, ob es Donnerstags hier so etwas wie eine „Ladies Night“ gibt oder ob es im Waikiki immer so ist. So hat es das isg jedenfalls nicht beschrieben. Der Schuppen ist zum Bersten voll. Nein, voll ist gar kein Ausdruck. Ich höre meine entsetzte Begleitung noch hinter mir schreien: „Oh my god. Thats crazy“, schiebe mich aber bereits durch eine schwarze Wand von teilweise aberwitzig aufgebrezelten, verschwitzten Frauenkörpern, die nach meinem Eindruck manchmal extra keinen Platz machen, damit ich nicht oder nur seeehr langsam weiterkomme. Ich spüre überall nackte Haut, Busen, Ärsche eng an mich gepresst, Hände an jedem meiner Körperteile und befinde mich oft –wenn’s besonders eng wird- Wange an Wange mit den mir im Wege stehenden Ladies – kurz zusammengefasst: „ICH BIN IM PARADIES !!“

Paradiesisch ist auch das Geschlechterverhältnis Weiblein/Männlein: Ich schätze mal etwa 20:1, das Verhältnis schwarze Girls zu weißen Männern dürfte sogar bei 500:1 liegen. Ich bin der einzige Weiße hier, jedenfalls sehe ich im Gewühl keinen anderen.

Ich lasse es mit mir geschehen. Zum Denken habe ich derzeit keinen Platz im Kopf. Der wird von allen Sinnen beansprucht. Die Ohren bekommen auch mächtig zu tun bei den hämmernden Beats, die an Presslufthammer erinnern, nur halt viel lauter.

Als ich Stunden später etwas zur Ruhe komme, weil es sich nun langsam leert und ich auf die Uhr schaue ist es bereits 4.30 Uhr. Sylvia hatte sich in ihr Schicksal ergeben und mich hier rummachen lassen. Bevor wir als Letzte das Licht ausmachen müssen verlassen auch wir den Club. Vor der Tür will ich das nächstbeste Taxi nehmen aber Sylvia hält mich zurück. „Alles Nigerianer“ meint sie, „no good. You have to be careful“ und hält Ausschau nach einem Taxifahrer ihrer Wahl. Das gibt natürlich Streit, weil die Nigeria Connection sich übergangen fühlt. Ich nehme mir vor, zukünftig nicht mehr meine Ladies machen zu lassen, sondern selbst zu entscheiden wie ich chauffiert werden möchte.

Im Taxi unserer Wahl sitzt bereits ein Girl, keine Ahnung, ob die vielleicht die Sista vom Driver ist, oder auch ein Fahrgast wie wir oder einfach nur gerne Auto fährt. Vielleicht sowas wie ein lebendiger Wackeldackel. Sie ist jung, schlank und mit mächtig langen, fein gedrehten Löckchen ausgestattet, die den ganzen Rücksitz bedecken.

Sylvia ist sowieso nicht gerade introvertiert, nach übermäßigem Alkoholkonsum wie heute Nacht schon gar nicht und macht das Girl so heftig an, dass es schon fast peinlich ist. Fragt, ob sie die Ficklady vom Driver ist, und als diese das lachend verneint, schließlich sogar, ob sie mitkommen will für einen Dreier. Ich hätte doch sicherlich nichts dagegen.

Mir ist das obzöne Palaver zwar mehr als peinlich, aber ich bin natürlich einverstanden. Wer wäre das nicht. Der Taximan sagt während der gesamten Fahrt kein Wort. Der wird sich aber seinen Teil denken. Am Hotel angekommen steigt Emmy, so heißt das Zopf-Girl, ohne weitere Diskussion mit aus. Ich bin überrascht. Auch weil Sylvia durchaus den Eindruck gemacht hat, als ob ihr der Wesenszug Eifersucht nicht fremd ist.

Was Alkohol anrichten kann. Im Zimmer ankommen ist Sylvias erster Gang zum Kühlschrank. Sie holt sich eine Dose Bier, nimmt einen großen Schluck, entledigt sich ihres Kleides und Slips, wirft sich so quer aufs Bett, dass niemand mehr reinpasst – und schläft auf der Stelle ein. Oops, eine weibliche, schwarze, nackte Alkoholleiche.

Emmy lacht sich kaputt. „Ok, now it‘s only me you can fuck …“. Sie zieht sich aus, bindet ihre Locken, die weit über den Po fallen, wie einen Turban nach oben und los geht’s mit der Action. Auf dem Stuhl, da das Bett belegt ist, dann von hinten vorm Fenster, während wir den kläffenden Hunden zuschauen und zuhören. Doggystyle, passt ja …

Doggystyle komme ich nie, mit dem Alkoholpegel dieser Nacht schon gar nicht. Emmy schon. Sie kündigt ihren Orgasmus lautstark an mit einem Schrei „I cuuum“, haut mit der flachen Hand so heftig gegen die Fensterscheibe, dass ich erstens Angst habe, dass diese zerbricht und zweitens dass sich selbst die bisher mausetote Sylvia kurz bewegt.

Danach ist Emmy untröstlich, dass sie mich nicht zum Abspritzen gebracht hat. Aber so ist halt das Leben. Es geht selten fair zu. Mit umgerechnet 20 Euro entlasse ich Emmy, bringe sie noch nach draußen an die Hauptstraße und warte bis ein Taxi kommt. Emmy fährt nachher für längere Zeit auf Verwandtenbesuch nach Kumasi. Wiedersehen also ausgeschlossen. Schade eigentlich.


Accra / Ghana
Freitag, 07.03.


Mittlerweile ist es schon fast hell geworden. Ich bin müde und will nun auch endlich ins Bett. Ich schiebe Sylvia so unsanft zur Seite, dass sie aufwacht. „Ohh, help me pee“ krächzt sie. Hä ? Ach so. Ich verstehe, helfe ihr aus dem Bett und schiebe sie Richtung Toilette. Leider nicht schnell genug, denn auf dem Weg dahin lässt sie es schon plätschern.

Danach stelle ich Sylvia unter die Dusche und übernehme ihre Säuberung. Das macht sie nun hellwach. Mich auch. Gute Voraussetzung für einen schönen Morgenfick. Nichts ganz Dolles, aber ganz nett, nicht so brutal wie beim ersten Mal gestern.

Früher Freitag Nachmittag. Verwandtenbesuch. Es geht zu Mama. Ich finde zwar, die Vorstellung bei meiner künftigen Schwiegermama kommt eindeutig zu früh, habe aber nichts dagegen. Besondere Sehenswürdigkeiten hat Accra sowieso nicht zu bieten, und ich bin auch besonders am Alltagsleben interessiert.

Mama hat eine Bretterbude am Wegesrand und verkauft dort selbstgebrauten Arak-Schnaps. Die Kundschaft ist heute zahlreich. Alles Männer, wahrscheinlich arbeitslos mit viel Zeit und großem Durst. Sie freuen sich über die willkommene Abwechslung. Ein weißer Mittrinker ist hier sicherlich mehr als selten. Natürlich ist damit auch sogleich geklärt, wer die Zeche übernimmt.

Mama freut sich auch und überreicht mir als Willkommensgeschenk zwei Flaschen ihres Schnapses Marke Eigenbau. Für daheim, sagt sie. Auf dass ich in Germany immer an Ghana und ihre hübsche Tochter Sylvia denken möge.

(Exkurs: Wer aber später besonders an Ghana denken wird ist mein Schwager. Die große Flasche schmeiße ich weg, ich will mein Reisegepäck ja nicht unnötig belasten, die kleine nehme ich aber mit und biete Wochen nach meiner Rückkehr meinem Schwager als Erstem von diesem Mitbringsel an, als er bei uns auf dem Weg in den Urlaub Station macht. Den Urlaub kann er dann zu meinem allergrößten Bedauern aber erst mit einem Tag Verzögerung antreten. Er bekommt von dem Fusel dermaßen Schmerzen, dass er einen Tag im Koma liegt und kurz vor dem Besuch der Notaufnahme des örtlichen Krankenhaus steht ...)

Mir bekommt das Gesöff zwar besser, ruft allerdings keine Begeisterungsstürme hervor. Aber das Aussetzen in der Runde kann ich mich hier beim besten Willen nicht leisten. Germany hat schließlich einen Ruf zu verlieren. Ich vertrete mein Land so gut ich kann. Sylvia trinkt auch mit und hält sich wacker. Übung macht wahrscheinlich den Meister.
 

KingKong

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28 September 2015
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Rhein-Main
Dann will mir Sylvia endlich ihr Zuhause zeigen. Sie wohnte erst bei Big Mama, nun seit einiger Zeit allein. Auf dem Weg dorthin, zunächst ein gutes Stück zu Fuß, dann mit einem Taxi, fällt mir zweierlei auf. Erstens, wie bereits während der ganzen kurzen Zeit, in der ich mich in Afrika befinde: Heerscharen von Männern, jung und alt, bevölkern die Straßenränder, stehen und sitzen herum, manche stumm und starren vor sich hin, andere in regem Austausch untereinander. Arbeit gibt es offensichtlich nur für einen Bruchteil der Bevölkerung. Möglicherweise suchen manche auch gar keine und haben eine Frau, die den Lebensunterhalt bestreitet.

Und zweitens: Sylvia hat eine schwache Blase. Andauernd muss sie pinkeln und –ganz africa-like- hockt sich mit nur wenig Abstand zu den vorbeikommenden Leuten hin und lässt es laufen.

Am Stadtrand steigen wir aus dem Taxi und laufen eine Böschung hinunter zu einer Art Reihenhaussiedlung auf afrikanisch. Ich habe keinerlei Ahnung wo ich hier eigentlich bin. An staubigen, arg ramponierten Wegen mit teils tiefen Kuhlen stehen niedrige, langgezogene gemauerte Häuserzeilen, in schmale Parzellen getrennt, bestehend aus nur einem Raum, davor schlauchartig jeweils ein offener Drahtkäfig, Marke Hühnerstall, in der sich meist Kochgeräte und allerlei Küchenutensilien befinden.

Das also ist Sylvias Zuhause, das sie mir mächtig stolz präsentiert. In ihrem Wohnraum mit kaltem Steinfußboden blättert der Putz, ich sehe keinerlei Möbel, stattdessen nur eine große Matratze mit ein paar Decken als Schlafstätte, statt Kleiderschrank stapeln sich einige kaputte Koffer mit einem wilden Durcheinander von Anziehsachen in einer Ecke. Das war’s schon. Im Drahtverhau vor dem Wohnraum befinden sich ein Kochherd, ein paar Holzregale mit allerlei Kochgeschirr und immerhin ein Kühlschrank
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Ich gehe in Gedanken die Räume in meinem Haus daheim durch. Halt! Da fehlt doch was. „Where do you wash and shower ?“ frage ich. Es gibt Gemeinschaftswaschräume und Duschen in einiger Entfernung. Für ihre Blase offensichtlich meist zu weit. Sie nimmt eine Plastikschale, meint nur „here i pee“ hockt sich hin und zeigt mir live, wie es um ihre persönliche Toilette bestellt ist. Vor der Parzelle Vorbeikommende könnten jederzeit zuschauen. Ich tue es ihr nach, unter ihren aufmerksamen Blicken. Übertriebene Scham ist hier fehl am Platz. Pinkeln und Kacken gehören halt zum täglichen Leben und sind etwas ganz Normales. Und ich gebe zu: Gepaart mit so viel Alkohol, wie ich bisher tagsüber nur selten getrunken habe, macht es mich geil.

Für den Geilheitsabbau bleibt aber keine Zeit. Die erste Nachbarin steht schon am Drahtverhau. Die Neuigkeit, dass sich ein weißer Touri hierher verirrt hat, macht schnell die Runde. Nach und nach gesellen sich weitere Freundinnen aus der Siedlung dazu, manche bleiben, manche gehen, haben noch kurz etwas zu erledigen und kommen später wieder, manchen reicht aber offensichtlich eine kurze Sichtung des Neuankömmlings, und sie ziehen verschreckt weiter.

In dieser Siedlung herrscht offensichtlich krasser Frauenüberschuss. Kurz lässt sich aber auch ein männliches Wesen blicken. Nach dessen Abgang bricht ein schallendes Gelächter unter der anwesenden Damenschar aus und man erzählt mir, dass der arme, etwas schüchterne Kerl neulich seine erste Freundin mit nach Hause gebracht hat. Die hätte beim Sex so laut geschrien, dass nach kurzer Zeit die halbe Einwohnerschaft am offenen Fenster stand um dem Beischlaf beizuwohnen und es wahre Gemetzel um die besten Plätze gab.

Ansonsten bin ich mit etwa drei bis acht Girls alleine und statt Kaffee und Kuchen gibt es das gute Star-Bier. Ich zücke ein paar Scheine und eine der Frauen geht los und kommt schwer schleppend mit zwei Eimern voller Bierflaschen zurück. Wechselgeld zurück zu bekommen hatte ich eh nicht erwartet.

Den ersten Freitag Abend meines Afrika Urlaubs hatte ich eigentlich völlig anders geplant, nämlich mit dem Besuch des angesagtesten Discotempels der Stadt, dem „Macoumba“. Daran ist nun überhaupt nicht mehr zu denken. Zum reichlichen Arak-Genuss im Verlaufe des Tages kommt nun noch das Bier. Sylvia macht als Erste schlapp, wenig überraschend, wenn man bedenkt, was sie bisher alles in sich hinein geschüttet hat. Sie wird irgendwann ganz still und kippt nach hinten. Die anderen Girls nutzen den Umstand, dass es heute Freibier für alle gibt, gründlich aus und üben sich im Wetttrinken, so als ob jede von ihnen möglichst schnell möglichst viel runterschütten will, bevor alle Flaschen leer sind und ab morgen der Biernotstand in Ghana ausbricht.

Das Palaver mit den anderen noch nicht ins Dilirium abgetauchten Mädels nimmt schnell bizarre Züge an und soll hier nicht weiter beschrieben werden. Auch sonst gibt es nicht mehr viel zu erwähnen. Denn auch bei mir beginnt sich der Steinfußboden langsam nach oben und unten zu bewegen, dann immer schneller. Da muss wohl ausgerechnet ich aus dem Eimer ein schlechtes Bier erwischt haben …

Eigentlich war ich der Meinung, dass ich am späteren Abend mit der völlig regungslos daliegenden Sylvia allein gewesen und zu ihr unter die Decke gekrochen wäre. Natürlich nicht ohne sie vom Rest ihrer ohnehin spärlichen Bekleidung zu befreien, um mich an ihren heißen Körper schmiegend sanft einzuschlummern.

Umso überraschter bin ich, als ich mitten in der Nacht auf dem Weg zur mobilen Toilette draußen im Drahtverhau über etwas stolpere, dass mitten im Weg liegt. Gott sei Dank scheint der Mond ein klein wenig durchs Fenster und ich erkenne bei näherem Hinsehen einen nackten Körper, eindeutig weiblicher Herkunft.

Für nähere Überlegungen, was hier gestern Abend passiert sein könnte ist mir im Moment eindeutig zu unwohl. Ich setze meinen Weg nach draußen in die Open Air Küche fort, finde natürlich im Dunkeln die Pipi Schale nicht, stecke stattdessen meinen kleinen Vollpfosten durch den Maschendraht und bewässere den Weg vor der Eingangstür.

Zurück auf der Matratze liege ich lange wach. Auch wenn hier zwei nackte schwarze Girls um mich herum liegen, ich wäre jetzt viel lieber ganz allein in meinem Hotelbett, um mal wieder so richtig gut zu schlafen. Dieser Genuss liegt schon einige Nächte zurück. Es wäre mal wieder an der Zeit.

Auch Sylvia muss ich eigentlich nicht mehr um mich haben. Ihre Freundinnen auch nicht. War ja ganz nett, aber nun wird es Zeit für etwas Neues. Bzw. eine Neue.

Eine Stunde später bin ich schon kurz vor meinem Hotel. Ich hatte mir die nackten Girls, die immer noch völlig regungslos im Koma lagen, noch einmal ausgiebig angeschaut und mich dann auf leisen Sohlen aus dem Haus gestohlen, in der Hoffnung, dass Sylvia nicht irgendwann im Verlaufe der nächsten Tage unangemeldet an meiner Zimmertür klopfen wird. Sie weiß ja wo ich wohne.

Dann hat mich ein Mitglied der Nigeria-Taxi-Connection auf der Straße aufgelesen und mich gegen ein üppiges Aufgeld aus dem düsteren afrikanischen Nirwana Richtung Hotel gebracht. Ich war zu dieser Stunde an diesem Ort als weißer Touri in einer denkbar schlechten Verhandlungsposition.

Der Nachtportier bedenkt mich bei meinem Eintreffen mit einem derart verächtlichen Blick, dass ich mich bemüßigt fühle, sofort eine passende Entschuldigung aus dem Hut zu zaubern. Nicht die späte bzw. frühe Stunde ist das Problem, eher die Tatsache, dass ich alleine bin.

„I came from my girl friends home. Now am sooo tired.“ Ich werfe ihm einen vielsagenden Blick zu. Er hat verstanden und seine Miene hellt sich auf. „Ok Mista, sleep well“ sagt er. Ich meine ein anerkennendes Lächeln auf seinen Lippen bemerkt zu haben.
 

KingKong

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Accra / Ghana
Samstag, 08.03.


Ich könnte heute genauso gut zu Hause in Frankfurt wie New York, Rio, Tokio oder Timbuktu sein. Bett ist Bett, wenn man müde ist. Egal wo es steht. Ich habe tief und fest geschlafen und werde nur ganz langsam wach. Schon 17 Uhr ? Was soll’s. Ich bin in einem Zustand tiefer Glückseligkeit und Zufriedenheit. Obwohl ich allein bin. Oder gerade weil ich endlich allein bin ? Ich habe bisher das erlebt, was ich wollte, das afrikanische Street Life, das Alltagsleben. Viel intensiver und viel tiefer drin als ich es mir zu erträumen wagte. Und dann noch bei einer Einheimischen zu übernachten statt im bequemen Hotelbett, so karg deren Zuhause auch sein mag. Das hat was. Auch wenn ich diese Einheimische nun entsorgt habe (hoffentlich …) und ihre Freundinnen weder Schönheitsköniginnen noch Intelligenzbestien waren. Es hat sich gelohnt. Auf jeden Fall.

Nun bleibt noch das „Macoumba“ für heute Nacht. Den Sonntag dann verbringt man in Accra am Strand. Und am Montag soll es ja weitergehen. In Westafrika gen Osten, durch Togo, nach Benin. Und dort nach Norden abbiegen. Geradeaus weiter nach Nigeria … so gern ich auch würde, nein, das traue ich mich nicht. Und reisen MIT Begleitung aus Accra ? Oder OHNE Begleitung ? Beides hätte Vor- und Nachteile. Aber solche Gedankenspiele sind müßig. Ich habe ja derzeit gar keine Lady, die in Frage käme. Nun … mal sehen was die Nacht so bringt.

In Osu, dem Stadtteil Accras, in dem das „Macoumba“ zu finden ist, ist auch weit vor Beginn der Clubparty am Samstag Abend ordentlich Betrieb. Neben den üblichen eher schlichten Straßencafes sind hier einige noble Restaurants zu finden, meist zurückversetzt von der Straße, mit großem Parkplatz, auf dem ebenso noble Luxuskarossen stehen. Auch sowas gibt’s in Afrika.

Ich nehme mit einem einfachen Burgerrestaurant Vorlieb. Wegen des Essens muss niemand nach Afrika fahren. Mit Schaudern erinnere ich mich an das, was ich gestern bei Sylvia Zuhause vorgesetzt bekam: Fufu, ein sehr fester Maniokbrei, zu vergleichen mit hiesigem Kaugummi, den man seit 1 Stunde im Mund hat, also gummiartig und geschmacksneutral, dazu höllisch scharfe Soße, in der ein trostloser Knochen fast bar jeden Fleisches lag.

Die Wartezeit, bis es endlich im Club losgeht –das ist weit nach Mitternacht- nutze ich zum Druckabbau. Beim Flanieren im Viertel kommen mir diverse Damen entgegen bzw. hinter mir hergelaufen, die nach dem üblichen „hello how are you sexy man?“ ohne Umschweife ihre Blow-Job-Künste anbieten. Die ersten Beiden weise ich noch höflich aber entschieden ab, bei der Dritten beginne ich zu denken, warum eigentlich nicht, und die Vierte schließlich sieht so gut aus, dass ich ihre Dienste gerne in Anspruch nehme, allerdings nicht ohne ihren Obolus von 10 auf 5 Dollar herunter gehandelt zu haben. Wir schlagen uns in ein nahes Gebüsch, und es stellt sich heraus, dass die fünf Dollar für Kate, so heißt die Künstlerin, die ich übrigens später im „Macoumba“ wiedersehe, schnell und leicht verdientes Geld sind.

Dann ist endlich die Zeit für den Discotempel gekommen, und er hält was er versprochen hat. Ein illustres Publikum, hier sind heute auch, anders als vorgestern, einige Weiße anzutreffen, allerdings nicht allzu viele, dafür umso mehr schwarze Girls, die mit ihrem knappen Outfit bei uns zu Hause wahrscheinlich wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses sofort verhaftet würden.

Meinen Fehler bemerke ich schnell. Ich habe heute dummerweise eine hellgraue Jeans angezogen –und stehe kurz vor einem Eisprung. Zumindest werde ich feucht. An strategisch wichtiger Stelle zeichnet sich ein dunkler Fleck ab. Dieses Manko versuche ich so gut es geht auf der Toilette zu beheben und hoffe, dass das im Halbdunkel des Clubs nicht weiter auffällt.

Der Abend bzw. besser die Nacht verläuft wie es wohl zu erwarten war. Unzählige Damen machen mir ihre Aufwartung, aber wie häufig in solch noblen Tanzschuppen tummelt sich hier weniger die Beautyszene, sondern die, die sich die Eintritts- und Getränkepreise leisten können, dazu die üblichen Pros.

Irgendwann taucht ein Dreierpack auf, wir unterhalten uns ein wenig, so gut es die Lautstärke halt zulässt. Zwei ziehen später von dannen und tauchen in unregelmäßigen Abständen wieder auf. Die Dritte wird zu meiner Bewachung zurückgelassen, lächelt mich von Zeit zu Zeit schüchtern und etwas unsicher an, rückt langsam näher, später legt sie ihren Arm um meine Taille. Ich tue es ihr nach, dann der erste flüchtige Kuss, ein inniger Tanz abseits der Tanzfläche, die ersten Zungenküsse, und ich weiß, die ist die Richtige für heute Nacht. Oder sogar für länger. Genauso wie Cindy, oder sagen wir gleich Nateki, wie ihr Eingeborenenname lautet, muss sich ein Girl verhalten, damit sie mir für länger als 30 Minuten gefällt.

Das setzt sich im weiteren Verlauf der Nacht fort. Mit einem schüchternen Lächeln verlässt sie mit mir als einer der letzten Gäste das „Macoumba“, lässt mich das Taxi auswählen, hält sich etwas unsicher im Hintergrund, als wir das Hotel betreten –und legt nach kurzer Eingewöhnungsphase im Bett ihre Reserviertheit ab. Arm in Arm schlafen wir schließlich erst ein, als es schon wieder hell wird im Zimmer.
 

KingKong

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28 September 2015
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Accra / Ghana
Sonntag, 09.03.

Den Sonntag Nachmittag verbringt man in Accra am Labadi Beach, dem Stadtstrand von Accra. Ich auch. Bzw. wir auch. Nateki ist nämlich immer noch da. Und wird es wohl auch noch eine Zeitlang bleiben. Sie fragt nach meinem Zeitplan und ich erzähle wahrheitsgemäß, dass ich morgen nach Togo, dann nach Benin weiterfahren will.

Nateki überlegt nicht lange und bittet, sie zumindest bis nach Lomé mitzunehmen. Das ist ja nicht so weit. Sie betreibt einen kleinen Telefonladen, am anderen Ende der Stadt, dort wo sie wohnt. Ihre Verwandten können dort für ein paar Tage übernehmen. Ich überlege auch nicht lange. Nateki mag keine Chancen haben, den ersten Preis bei Schönheitswettbewerben zu gewinnen (da hatte ich mich aber getäuscht), sie ist eher natürlich hübsch, ihr Verhalten ansprechend. Sie ist lieb und nett. Und -auch wenn ich meine Blauäugigkeit hinsichtlich der Motive von schwarzen Ladies so langsam ablege- es gibt zumindest keinerlei offensichtliche Anzeichen, dass sie nur deshalb mit mir zusammen ist, weil sie etwas von mir erwartet. Sondern dass es ihr ganz einfach in meiner Gesellschaft gefällt. So wie jetzt am Sonntag Mittag, den wir nach kurzem Schlaf so beginnen, wie es wohl üblich ist, wenn man mit einer Frau in Afrika im Bett liegt. Dass Nateki beim Morgenfick den ersten Schritt macht, ist mir nicht unrecht. Das erlebt man oft genug ganz anders.

Wir fahren zum Haus ihrer Freundin Becky, die aus dem „Macoumba“ letzte Nacht. Die andere, Julie, wird dort auch erwartet. Sie wohnt praktischerweise gleich nebenan. Gemeinsam wollen wir anschließend zum Beach.

Aber das dauert. Denn Becky ist noch längst nicht bereit für den Strand. Um die Wartezeit zu verkürzen versorgt sie mich mit einigen Fotoalben. Zu meiner großen Überraschung posiert sie auf einem Foto auch vor der Firma, bei der ich arbeite. Sie hat einen Freund in Deutschland und war zu Weihnachten in Frankfurt und Mainz.

Dann taucht auch Julie auf. Sie zeigt mir auch ihre Wohnung, fast identisch mit der von Becky. Gleich neben dem Eingang ein kleiner Raum mit Dusche, eine blitzsaubere Küchenzeile mit Herd und Kühlschrank, dann das Wohnzimmer.

Die Geschmacklosigkeit der Einrichtung verschlägt mir fast die Sprache. An der Wand gleich neben der kaputten Kuckucksuhr ein Poster mit religiösen Parolen. Ein hässliches Sofa mit Häkeldecken wie daheim aus Großmutters Zeiten, daneben zwei weiße Plastikstühle und eine Art Campingtisch. Aber auch Fernseher und Videorecorder sowie eine kleine Stereoanlage. Auf welche Art sie diesen bescheidenen Reichtum finanziert haben, frage ich lieber nicht. Im Schlafzimmer findet sich u.a. ein wildes Durcheinander von allen möglichen Kosmetikartikeln sowie ein Regal mit etwa 20 Paar Schuhen. Beide klagen über die hohen Mieten, ca. 50 Euro müssen sie pro Monat bezahlen.

Auch Julie möchte natürlich mit zum Strand, auch Julie ist aber noch nicht fertig, sie muss sogar erst noch duschen. Während sie sich auf dem Weg zur Dusche ihres Kleides entledigt und nur noch im Slip dasteht, lotst mich Nateki schnell zurück zu Becky. Schade eigentlich.

Hier steht nun aber erst einmal die Kleiderfrage für den Strand an und die dazu passende Kosmetik, so dass sich unsere Abfahrt auf unbestimmte Zeit weiter verzögert. Auch ich werde in die Diskussion mit eingeschaltet, darf ins Schlafzimmer, wenn Becky ihre Garderobe angelegt hat, muss raus, wenn Kleiderwechsel ansteht. Zwischendurch kommt auch Nateki zu mir und leistet mir auf dem geschmacklosen Sofa Gesellschaft.

Becky und Julie sind schon zwei heiße Feger. Es stellt sich heraus, dass sie am Labadi Beach jeden kennen und mit allen möglichen Leuten quatschen. So bin ich mit Nateki schnell allein. Vielleicht war das auch Absicht. Wir gehen im feinen Sand spazieren, schauen den Badenden zu und setzen uns dann auf die Dachterrasse eines Strandrestaurants. Hier kann man bei Musik und einem kalten Fruchtsaft herrlich dem bunten Treiben am Strand zuschauen.


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Dass wir erst später als geplant hier eingetroffen sind, macht nichts. Das Wetter ist heute eher schlecht, es hat sich ziemlich abgekühlt und regnet sogar ein bisschen. Voll ist es am Beach trotzdem und am späten Nachmittag beginnt eine Tanzparty mit DJ. Ganz Africa-like, laut, wild, chaotisch.

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Am Abend gehe ich mit Nateki ins "Afrikiko", einem schön gelegenen und besonders unter Weißen beliebten Restaurant an der Liberation Road. Wir bestellen Tilapia und bekommen jeder einen Riesenfisch aufgetischt, zum Preis von ca. 3 Euro. Dazu gibt es Reis und verschieden scharfe Soßen. Es schmeckt köstlich.

Das Essen wird insgesamt nie zu einem Problem werden für mich im Urlaub. Für Ghanaer wie Nateki schon. Die sind nie richtig glücklich, wenn sie nicht ihr Kenkey, Banku oder Fufu bekommen, wie bereits erwähnt ein eher geschmacksneutraler, gummiartiger Kloß aus Kochbananen und Maniok, der in scharfe Soße getunkt wird. Ich finde überall Spaghetti, manchmal Pizza, Hähnchen mit Reis usw., keine kulinarischen Kostbarkeiten, aber gut essbar.

Nateki ist auch im Restaurant eine angenehme Gesellschaft. Man kann sich sehr gut mit ihr unterhalten, sie spricht ein Englisch, dass ich gut verstehen kann. Die andere Aussprache hier, eine Art Pidgin-Englisch, ist für mich ansonsten des Öfteren ein Problem.

Nateki, Cindy, Nateki. Egal, die Leute geben sich hier irgendwann englische Vornamen. Da Ausweisdokumente nicht unbedingt gebräuchlich sind in Ghana, ist das kein Problem.

Nateki ist 25 Jahre, unverheiratet, kein Kind, und lebt mit ihrer Schwester zusammen in einem Haus. Weitere verwandte in der weiteren Nachbarschaft. Ihren Frisiersalon hat sie, weil die Leute in ihrem Viertel nur unregelmäßig kamen, nun umgewandelt in ein Telecom-Center. Flexibel muss man halt sein. Zur Schule gegangen ist sie in Nigeria, der Vater arbeitete dort. Sie spricht neben Englisch Ewe, Twi, Haussa, Yoruba usw., praktisch alle gängigen westafrikanischen Dialekte. Aber kein Französisch, wie es für Togo und Benin ganz sicher nützlich wäre.

Auch meine Reisepläne sind ein Gesprächsthema. In Lomé wohnt ihr Onkel, sie war schon mehrfach da, es ist eine schöne Stadt und sie könnte mir dort vieles zeigen. Ich bin gespannt. Lomé soll für Touristen meines Schlages vor allem unsicher und gefährlich sein. Nach Einbruch der Dunkelheit bleibt dort nur das sichere Hotel, ein Gedanke, der mir mit beträchtlichem Hang zum Nightlife, nicht so recht gefallen will. Auch wenn die langen togolesischen Nächte mit Nateki natürlich nicht unbedingt einsam und langweilig werden müssten. Diese vorerst letzte Nacht in Accra wird es zumindest nicht …
 

KingKong

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Accra - Lomé

Montag, 10.03.

Vor meiner ersten Fahrt in ein anderes afrikanisches Land hatte ich vor der Reise etwas Bedenken. Ich dachte immer, ich würde sterben vor Aufregung, können doch Grenzübertritte in Afrika sehr problematisch sein, und man ist der Willkür der Grenzbeamten hilflos ausgeliefert.

Es ist heute morgen aber ganz anders. Das liegt wohl daran, dass ich nicht alleine fahre. Das gibt etwas Sicherheit. Es klappt alles wie am Schnürchen. Ich bin mit Nateki um 7.30 Uhr am Busbahnhof, der staatliche STC-Bus nach Lomé in Togo ist schon startklar, ich kann gerade noch zwei Tickets kaufen, für 22.000 Cedi, das sind gerade einmal 2,40 Euro und schon geht es los. Der Bus wartet noch nicht einmal, bis alle Plätze voll sind.

Die Fahrt dauert 3 Stunden, die Straße ist in einem schlimmen Zustand. Sie ist übersät mit tiefen Schlaglöchern. Dabei ist es doch die Hauptverbindungsstraße an der Küste zwischen den Landesgrenzen und vielbefahren. Für das westafrikanische Musterland Ghana eigentlich ein armseliges Zeugnis. Unterwegs zeigt mir Nateki ihren Geburtsort mit dem exotisch klingenden Namen Pram-Pram. Hier ist sie letztes Jahr Schönheitskönigin geworden, die Fotos davon will sie mir unbedingt in Accra zeigen. Tut sie später tatsächlich, sie sieht darauf umwerfend aus, allerdings auch die Zweit- und Drittplazierten ...

Der Bus fährt nur bis zum Grenzort Aflao, dann muss man zu Fuß über die Grenze. Das Chaos, das hier herrscht, hatte ich mir auch so vorgestellt. Deshalb ja mein flaues Gefühl. Schon beim Aussteigen aus dem Bus stürzt sich alles auf den fremden Weißen und bietet alle möglichen Dienste an. Als sie merken, dass ich hier meine Privatführerin habe, geben die meisten aber auf. Wir müssen uns aber bald trennen. Hier herrscht reger Grenzverkehr, die Schwarzen gehen in einem schmalen Korridor über die Grenze. Nateki hat keinen Pass. Das ist aber kein Problem, für jeweils ca. 50 Cent kann sie die beiden Grenzposten passieren. Unklar bleibt, wo das so eingesammelte Geld verbleibt.

Ich dagegen muss an beiden Grenzen Aus- bzw. Einreiseformalitäten erledigen, meine Visa sind aber einwandfrei, und es gibt keinerlei Probleme. Die Beamten sind freundlich. Allerdings ist der Beamte auf der togolesischen Seite etwas überfordert, meinen Namen u.a. in sein Formular zu übertragen. Gern hätte ich ihm etwas dabei geholfen, das lehnt er aber entrüstet ab, und so dauert die Prozedur eine Ewigkeit. Wenn man bedenkt, dass es sich hier um einen eigentlich auch von vielen Nicht-Ghanesen und -Togolesen frequentierten Grenzübergang handelt, ist diese Umständlichkeit doch sehr überraschend.

Nateki wartet hinter der Grenze und hat sich schon um eine Fahrmöglichkeit in die Innenstadt gekümmert. Sie liegt nur zwei Fahrminuten von der Grenze entfernt.

Togo betrachte ich mit etwas gemischten Gefühlen. Das Land wird seit längerer Zeit von politischen Unruhen erschüttert, die Sicherheitslage soll angespannt sein, die allgemeine wirtschaftliche Lage katastrophal. Auch die Grenze zu Ghana ist sehr sensibel, bei jeder kleinsten Spannung zwischen beiden Ländern wird sie geschlossen. Wollen wir hoffen, dass zumindest in den nächsten zwei Wochen die Beziehungen zwischen beiden Staaten ungetrübt sein werden, denn ich muss hier ja auch wieder zurück.

Was auf dem Weg nach Lome Centre Ville auffällt, ist der wunderschöne und völlig leere Sandstrand zum Atlantik hin. Von Spaziergängen am Strand wird zu jeder Tages- und Nachtzeit abgeraten.

Wir suchen eines der wenigen billigen und gleichzeitig zentrumsnahen Hotels auf und bekommen ein Zimmer mit kleinem Balkon und schöner Aussicht.

Nach den überschaubaren Strapazen des Vormittags ist erst einmal Siesta angesagt. Es wird eine sehr kurzweilige Ruhepause. Ohne wirkliche Pause.

Nateki bietet nämlich eine –vorher wohl nicht so geplante- Masturbationsshow. Nachdem wir unsere Sachen verstaut haben zieht sich Nateki aus, setzt sich breitbeinig aufs Bett und möchte, dass ich ihre Pussy mit meiner in diesem Urlaub bisher völlig unnötig mitgeschleppten vorsintflutlichen VHS-Videokamera in Großaufnahme filme. Tue ich. Klar doch. Sie spielt etwas an sich herum, zieht ihre Schamlippen lang, reibt ihre Klitoris, dann lässt sie sich Resultat vorführen und betrachtet es mit großen Augen. So hat sie ihre Pussy noch nie gesehen. Es gefällt ihr. Noch mal bitte.

Dieses Mal aber verpasst sie den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören. Sie rubbelt an sich herum, immer heftiger, stöhnt laut, schreit: „i cum, i cum, i cum“, erzittert und lässt sich dann nach hinten fallen. „Oh my god, what have i done“. Sie ist fassungslos als sie wieder zu sich kommt. Es scheint ihr hochpeinlich zu sein.

Meine Freude über diesen kostenlosen Porno wird leider nicht lange andauern. Gegen Ende des Urlaubs gibt meine Videocam endgültig ihren Geist auf, nicht ohne durch größeren Bandsalat diese Aufnahmen auf ewig zu zerstören. Das auch für diesen Defekt Voodoo verantwortlich ist, glaube ich zwar eher nicht. Aber ausschließen möchte ich es nach den weiteren Geschehnissen im Urlaub auch nicht.

Die Erfahrung, dass Afrikanerinnen in vielen Lebenslagen oft nicht sehr ausdauernd sind, macht jeder Touri auf dem schwarzen Kontinent recht schnell. Dass dieses auch auf Sex zutrifft, mache ich heute Mittag aber zum ersten Mal. Nateki hat sich völlig verausgabt und ist derzeit zu nichts zu gebrauchen. Ich aber bin durch ihr Gerubbel an ihrer nassen Pussy geil geworden. Wie könnte es auch anders sein. Da mir meine Partnerin im Moment nicht behilflich sein kann bzw. mag lege ich mich neben sie, küsse sie, rubbele nun meinerseits und spritze ihr auf den Bauch.

Nun wird es drollig. Nateki schaut sich die Bescherung mit großen Augen an –und wird nun ihrerseits wieder geil.

„Wow, darling, please fuck me“ … Ganz schlechtes Timing, meine Liebe. Wissen denn Afrikanerinnen auch mit Mitte Zwanzig noch immer nicht so richtig über biologische Vorgänge im und am anderen Geschlecht Bescheid ? Es ist kaum zu fassen. Ihre Versuche, ihren schlaff baumelnden Lustspender sofort wieder zu voller Größe zu bringen, sind selbstverständlich erfolglos.

Erst als sie eine Weile ebenso rat- wie hüllenlos am Balkon steht und mir ihr nacktes Hinterteil entgegenstreckt, regt sich wieder etwas bei mir … sehr zu unser beider Freude.

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Am frühen Nachmittag geht es dann in die Innenstadt. Die Wege sind nicht weit, das Zentrum ist klein und übersichtlich. Es gibt -mittlerweile schon recht verfallene- Kolonialbauten, die den Glanz vergangener Tage nur noch erahnen lassen. Mittendrin der Markt, eine Orgie von Farben, zu der ganz besonders die bunt gekleideten Marktfrauen beitragen, die eigentlichen Herrscherinnen dieser Gegend. Welche Macht sie haben, demonstrierten sie, als die Regierung ihren Markt weiter entfernt vom Zentrum ansiedeln wollte. Das machten "Mama Benz" und Co. aber einfach nicht mit, sie blieben, wo sie immer waren und die Regierung musste schließlich klein beigeben.

Besonders hier in den engen Gassen, die vollgestopft sind von Menschen, ist die Hitze entsetzlich. Meine Kleidung ist klitschnass und trotz der Wärme habe ich Schüttelfrost. Mein einziger Trost ist, dass ich nicht der Einzige bin, dem etwas warm ist. Auch viele Einheimische schwitzen ziemlich. Trotzdem ist die Atmosphäre einmalig hier, ich kann mich gar nicht satt sehen an dem bunten Treiben.

Für den Abend haben wir einen Hotelangestellten mit Auto als Fahrer engagiert. Die Sicherheitslage ist diffus, und man sollte laut Reiseführer im Dunkeln als Weißer nicht mehr auf der Straße unterwegs sein.

Der erste Kilometer scheint diese Einschätzung zu bestätigen. Es ist stockduster, keine Straßenlaterne brennt und am Straßenrand sind schemenhaft dunkle Gestalten zu erkennen. Das ändert sich aber schlagartig, sobald wir ins Zentrum kommen. Hier brodelt das Leben, ein Essstand, an dem leckere Fleischspieße, Brochettes, auf Holzkohlegrills brutzeln, am nächsten und viele kleinere Lokale. Auch einige wenige Weiße sehe ich dort sitzen. Unser Fahrer merkt, dass uns das gefällt. Er hält an einem besonders großen Stand, Nateki holt für 5 Euro jede Menge Spieße, und wir fahren weiter ins "Panini-Cafe" in der Rue 13 Janvier, eine Bretterbude mit vorwiegend afrikanischer Disco-Musik, vor der auf dem Bürgersteig aber viele Tische und Stühle aufgebaut sind. Für uns wird gleich der beste Platz frei gemacht, wir breiten unser Essen auf dem Tisch auf und bestellen Bier bzw. Cola. Nateki trinkt keinen Alkohol. Sie sagt, nach einem halben Glas Bier wäre sie stockbesoffen. Sie hat damit nur ein wenig übertrieben. Die Geschichte von einer sturzbetrunkenen und reihernden Schwarzen namens Nateki und einem besoffenen weißen Vollpfosten namens Vollpfosten folgt später.

Das Fleisch, verschiedene Sorten, schmeckt herrlich, das Bier auch, FJS hat bei seinem Besuch in den 80er Jahren offensichtlich dafür gesorgt, dass es seitdem hier auch vernünftiges Bier gibt. Übrigens existiert seit dieser Zeit in Lome auch ein bayrisches Lokal mit Biergarten. Brrr, wie grausig.

Sehenswert ist auch das Publikum, das immer zahlreicher im Verlauf des Abends bzw. der Nacht eintrifft, vor allem das weibliche. Ganze Horden von schwarzen Schönheiten, die vor mir wie auf einem Laufsteg vorbei stolzieren oder nach der Musik tanzen. Wie halt nur Schwarze sich bewegen können. Sagenhaft. Erst dachte ich ja, die würden alle für die heutige Nacht in einem der Nightclubs vorglühen. Heute ist aber Montag, die meisten Etablissements haben zu, und das hier ist heute Nacht der absolute Hotspot der Stadt.

Die riesigen Musikboxen werden kurzerhand an die Straße gebracht, die Stimmung wird immer ausgelassener, die Menschenmassen vorwiegend junger Togolesen immer unüberschaubarer. Bald finden sich auch Akrobaten und Jongleure ein. Es hilft nichts, die Straße wird kurzerhand zur Bühne und Tanzfläche umfunktioniert, und die vereinzelten Laster haben Mühe, sich den Weg durch die Menge zu bahnen. Schließlich handelt es sich hier um eine der Hauptverkehrsstraßen der Hauptstadt Togos.

Ich bin der einzige Weiße und genieße selbstverständlich die Aufmerksamkeit nicht gerade weniger der anwesenden Damen. Aber sie halten Abstand. Nur wenn Nateki sich Richtung Toilette verabschiedet machen sie mir unverzüglich ihre Aufwartung. Unter denjenigen, die nicht mitbekommen haben, dass ich in Begleitung bin, beginnt sogar ein Wettrennen, wer es als Erste auf meinen Schoß schafft. Wenn dann Nateki einige Minuten später zurückkommt ist sie regelmäßig entsetzt, was hier abgeht und muss sich ihren Platz auf ihrem Plastikstuhl regelrecht erkämpfen.

Unser Hoteltaxifahrer kommt zur vereinbarten Zeit, muss aber noch zwei Stunden warten, bis wir endlich erschöpft zurück ins ruhige Hotel wollen. Dafür gibt’s aber ein ordentliches Trinkgeld.

In der Nachschau kann ich behaupten, dass diese Montag Nacht auf den Straßen Lomés eine der schönsten und geilsten Nächte während meiner gesamten Reisen war.
 

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Lomé / Togo
Dienstag, 11.03.


Heute ist Friseurtermin. Nicht für mich, für Nateki. Sie will sich Zöpfe machen lassen, das ist hier viel billiger als in Accra. Ich komme erst einmal mit. Die Wahl der richtigen Haarteile und das Feilschen dauert bereits endlos, dann werden die Haare gewaschen und die eigentliche Prozedur beginnt.

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Nichts für mich, ich verabschiede mich Richtung „Marché des Feticheurs“, dem Voodoo-Markt. Der ist seit einiger Zeit aus der Innenstadt ausgelagert, in einen Vorort. Die Gegend sieht verwahrlost aus, huckelige Straßen, übersät mit Abfall, überall schrottreife Autos und Ersatzteile.

Der Fetischmarkt ist einer der bekanntesten überhaupt, dafür aber recht überschaubar. Ich hatte ihn mir noch größer vorgestellt. Ich bin der einzige Besucher, ein Guide eilt gleich herbei und bietet mir seine Dienste an. Er erklärt alles, was es hier zu sehen gibt, ausführlich, ist sehr kundig, allerdings verstehe ich seine Ausführungen auf Französisch nur zur Hälfte. Ich kann mir auch nicht merken, für welche Zwecke und Krankheiten welche Substanzen und Tierteile nun gut sind. Erstaunlich ist auf jeden Fall, was hier alles für Dinge als Auslage zu sehen sind.

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Neben verschiedenen für Voodoo-Prozeduren benötigten Gegenständen und Substanzen sind es vor allem die Teile aller möglichen Tiere, die einen zugleich faszinieren und erschaudern lassen. Köpfe von Hunden, Katzen, Pferden, Krokodilen, Affen, Elefanten, Büffeln, ganze Vögel, Echsen, Chamäleons, Schlangen, Skorpione, Füße, Krallen, Haare, Penisse selbiger Tiere. Und vieles mehr. Alles dient bestimmten Zwecken und wird von der Bevölkerung bzw. Voodoo-Praktizierenden hier gekauft und für ihre Zeremonien verwendet.

Auch ein Voodoo-Priester hat sich hier niedergelassen und bietet dem neugierigen Touristen einen Einblick in verschiedene Praktiken. Natürlich werden auch bestimmte Fetische zum Kauf angeboten, der Preis ist nicht fix, sondern wird vom Priester persönlich durch den Wurf und den Fall von Steinen ermittelt. Wird mir jedenfalls erzählt. Ob das nun ein haarsträubender Touristennepp ist und der ahnungslose Touri dadurch vom Feilschen abgehalten werden soll oder tatsächlich zu den Dingen rund um den Voodoo-Kult gehören, deren Sinn sich dem ahnungslosen Fremden entzieht, vermag ich nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall ist es ganz nett gemacht und man hat für zuhause Einiges zu erzählen.

Ich kaufe ein paar Kleinigkeiten, die in meiner Reisetasche nicht zu viel Platz wegnehmen. Unter anderem auch zwei kleine, interessant geformte Holzstöckchen. Für was die gut sind habe ich zwar nicht verstanden. Aber ein kleines Andenken muss ich ja schließlich meiner Reisebegleitung mitbringen, samt einer dazu passenden Geschichte, die ich mir auf der Taxifahrt zurück in die Stadt ausdenke.

Gegen Mittag schaue ich mal wieder nach Nateki. Eigentlich wollten wir uns später im Hotel treffen, weil ich den Friseurstand sowieso nicht wiederfinden würde. Ich hatte mir aber den Weg gut eingeprägt und finde tatsächlich wieder zurück. Wer afrikanische Märkte in großen Städten wie Lomé kennt, wird zugeben, dass ich darauf wirklich stolz sein kann. So ist auch das Erstaunen von Nateki und der Friseusen groß, als ich plötzlich wieder auftauche. Sie wird gerade von fünf jungen Frauen gleichzeitig bearbeitet und macht einen leidenden Eindruck. Natürlich ist sie noch nicht fertig. In einer Stunde soll ich wiederkommen.

Eine Stunde später bin ich aber in einem gut gekühlten Restaurant am Rande des Marktes und esse Reis mit Gemüse, ca. 90 Minuten später im Cafe gegenüber bei einer kühlen Cola, insgesamt zwei Stunden später gehe ich ins Internetcafe. Ich lasse mich nicht mehr veralbern, bin ja schon seit fast vier Tagen wieder in Afrika und kenne die hiesigen Zeitangaben.

Am frühen Abend schaue ich mal wieder vorbei. Ich hatte es fast erwartet. Ich bin zu früh. Aber gleich, in 10 Minuten, wäre es vollbracht. Ich könne warten. Auf den Märkten findet man im Übrigen in jeder Gasse, an jeder Ecke Frauen, die sich die Haare machen lassen, teils atemberaubende Frisuren tragen.

Natekis Salon ist ein ca. vier mal drei Meter großer Raum direkt hinter einem mit ein paar Brettern abgetrennten Verkaufsstand, zum Schutz vor der Sonne mit Planen oben abgedeckt. Die Luft ist hier entsetzlich, der Schweiß läuft mir wie in einer 100 Grad Sauna. Auch den Friseusen, die hier Schwerstarbeit leisten. Gleichzeitig lassen sich auf engstem Raum vier Frauen die Haare machen. Was ist das für ein Leben, hier sieben Tage die Woche von morgens bis abends zu arbeiten. Und für welchen Lohn? Nateki bezahlt für alles etwa 11 Euro, ok, ICH zahle natürlich, für insgesamt etwa acht Stunden mit teilweise gleichzeitiger Arbeit von fünf Friseusen. Was hätte so etwas in Deutschland gekostet ? Mir ist aber bewusst, dass es hier weit schlimmere Arbeiten gibt, unter teils menschenunwürdigen Umständen.

Zwei Tage später werde ich z.B. auf der Bahnfahrt aus Cotonou an den entsetzlich stinkenden Gerbervierteln vorbeikommen, wo es von Menschen, die in dem Sud umherwaten, nur so wimmelt. Kenne ich bereits aus Marrakech, aber nicht ganz so übel wie hier. Es sind solche Augenblicke und Anblicke auf derartigen Reisen, in denen man ganz plötzlich eine tiefe Dankbarkeit empfindet für das, was man zuhause vorfindet, wenn man heimkehrt von der Reise.

Auch die Warterei hat natürlich länger gedauert als zehn Minuten, nämlich ca. 45 und ich bin froh, als alles vorüber ist. Nateki auch und sie hat ziemliche Schmerzen. Die werden einen Tag andauern, sagt sie. Eine solche Frisur hält ca. drei bis vier Monate. Sie freut sich, als ich ihr vorschwärme, wie toll sie mit ihrer Frisur aussieht. Ihr ehrlich zu sagen, dass sie mir vorher nicht unbedingt schlechter gefallen hat, bringe ich nicht übers Herz.

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Abends steht dasselbe Programm an wie gestern, es hatte uns ja toll gefallen. Dieses Mal setzen wir uns aber erst in das Straßenrestaurant mit den Kebab-Ständen, mit dem wohlklingenden Namen "Brochettes de la Capitale" und essen dort. Mir schmeckt es wieder gut, Nateki meckert aber an allem herum, an der Qualität des Fleisches, dass es viel teurer wäre wie gestern usw. Mir geht solche Nörgelei, ehrlich gesagt auf die Nerven, ich finde es manchmal sogar peinlich. Aber es ist hier Usus, jeder palavert endlos über jede Kleinigkeit, streitet mit dem Kellner, Verkäufer oder sonst wem, aber am Ende ist alles ok, niemand nimmt dem anderen etwas übel und es wird wieder gelacht. Die Zwanglosigkeit im Umgang miteinander ist faszinierend, jeder redet den anderen, zumindest in den englischsprachigen Ländern, aber manchmal auch in den frankophonen, mit "sista" bzw. "brother" an, man hat ja einen Stammbaum, und sofort stellt sich ein Gefühl der Vertrautheit ein. Ich finde das absolut beneidenswert.

Die Stimmung im Panini ist nicht so ausgelassen wie gestern, da hatten wir wohl einen Supertag erwischt. Nateki geht es wegen ihren Haaren nicht so gut, und so machen wir uns recht zeitig auf den Heimweg. Auch an Sex ist heute nicht zu denken. Sie entschuldigt sich und vertröstet mich auf den nächsten Morgen.

So bleibt ausgiebig Zeit, ihr meine Voodoo Mitbringsel vorzuführen und ihr eines der beiden Holzstöckchen zu schenken. Mögen sie auch noch so unscheinbar aussehen, beiden wohnt eine besondere Magie inne. Wenn nämlich beide Stöcke einmal am Tag von zwei sich Liebenden möglichst gleichzeitig mit ihrem Urin bewässert werden, so werden sich die Wege der Zwei, auch wenn sie sich einmal für eine Zeitlang trennen, doch immer wieder zusammenführen und ihre Liebe wird ewig halten.

Noch zwei Minuten vorher hat Nateki ihr Stöckchen etwas ratlos und wohl auch enttäuscht in der Hand gehalten, nun huscht ein Lächeln über ihr Gesicht: „ohh thats sooo lovely and romatic“ meint sie. Hä, Pinkeln ist romatisch? Egal, ab sofort wird es allabendlich zum Ritual, gemeinsam die Toilette aufzusuchen und darauf zu achten, dass unser Urin-Bund für ein gemeinsames Leben nicht unnötig aufs Spiel gesetzt wird. Ich bin stolz auf mich. Auf solch eine bescheuerte Geschichte muss man erst mal kommen.

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KingKong

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Lomé - Cotonou

Mittwoch, 12.03.


Man braucht in Afrika nicht groß zu planen, es kommt sowieso anders als man denkt.
Wir wollen eigentlich mit dem Bus weiter nach Cotonou, unser Fahrer vom Hotel bringt uns zum Busbahnhof am Grand Marche, aber noch bevor er hält springen ein paar Männer auf den Wagen zu, schreien ihm kurz etwas zu, einer setzt sich auf den Beifahrersitz und der Wagen prescht davon. Nateki hat sofort erkannt, was los ist, erzählt dauernd "we dont want any problems" und beginnt dann schon mit den Preisverhandlungen. Mir dämmert auch langsam, dass man uns von den staatlichen Bussen fernhalten und uns lieber in ein Privat-Taxi verfrachten will. Das geht manchmal nicht ohne nachgeschobene Preisforderungen der Fahrer ab, wie Nateki später erzählt. Aber man überzeugt uns, dass wir einfach nur sechs Plätze in einem Auto kaufen bräuchten, und könnten im D-Zug Tempo nach Benin brausen. Wir handeln auf fünf Plätze herunter plus Ablieferung vor einem Hotel unserer Wahl in Cotonou und bekommen einen BMW älteren Baujahrs, aber noch gut in Schuss. Normal sind hier Peugeots 504 mit 6 oder 7 Plätzen plus Fahrer.

Wir zahlen, genauer gesagt ich zahle also 5 mal 3000 CFA, das sind etwa 23 Euro und schon rasen wir mit teilweise 130 Sachen über eine gerade mit frischem Bitumen versehene Straße Richtung Grenze zu Benin. Der Fahrer schafft die Togo-Durchquerung auf diese Weise in sage und schreibe 45 Minuten. Eigentlich ein bisschen schade, dieses Tempo, denn die Strecke führt durch eine landschaftlich schöne Umgebung, teilweise direkt an der Küste entlang. Auch die Durchfahrt durch einige Dörfer absolviert der Driver in mörderischem Tempo. Kinder, Frauen und Hühner rennen verschreckt von der Straße um sich in Sicherheit zu bringen.

Und Nateki ist natürlich immer noch dabei. Sie hat gestern Abend noch einmal gebettelt, doch bitte zumindest bis nach Cotonou mitkommen zu dürfen. Bis nach Cotonou? Nein, auch noch weiter, denke ich mir. Wenn wir erst mal in Benin sind, dann kann ich sie nicht einfach so zurückschicken. Heute Nacht habe ich drüber nachgedacht. Eine Entscheidung musste her. Ich will Nateki eigentlich auch gar nicht zurückschicken. Es ist eine Entscheidung gegen Unsicherheit und für Bequemlichkeit. Wie alles im Leben hat auch dies seine Vor- und Nachteile.

Sehr viele weitere Girls werde ich in diesem Urlaub nicht mehr in meinem Bett beglücken können. Das ist mit Nateki nicht zu machen. Dafür habe ich eine ständige, angenehme Begleitung, bin nie mehr allein während der Reise, muss mir nicht im Busch Eine suchen müssen, was schwer genug werden dürfte und kann meine Reisepartnerin durchficken, wann immer mir danach ist. Und sie mich. Auch Nateki hält ihre Gelüste nicht geheim und sagt, wenn sie geil ist. Auch in Punkto Sex passt es gut mit uns.

Die Zusatzkosten für solch eine Reise zu zweit sind sehr überschaubar. Nateki zeigte sich bisher wenig anspruchsvoll. Die Kosten für den Sex werden mit Sicherheit niedriger ausfallen als wenn ich mir ständig neue Gespielinnen suchen müsste. Nateki erwähnte schon einige Male, dass ihr Telefonladen oft nicht so gut läuft und sie Schulden bei der Telefongesellschaft angesammelt hat, von der sie die Leitungen und Kapazitäten kauft. Ein Wink mit dem Zaunpfahl ? Den nehme ich gerne an. Geld war ansonsten nie ein Thema und wird auch keines werden. So muss ich ihr jedenfalls nicht am Ende oder zwischendurch ein paar Geldscheine in die Hand drücken. Nach Rückkehr nach Accra werden wir zur Ghana Telecom gehen, ich werde der Dame am Schalter etwa 200 Dollar rüberschieben und damit ist die Sache erledigt. Und der Schein gewahrt, mein Girlfriend nicht direkt für den Sex bezahlt zu haben. So jedenfalls stelle ich mir das vor. Mal sehen ob es auch so kommt.

In Grenzübertritten bin ich nun schon fast ein alter Hase, die Grenze bei Aneho in Togo und Hilla-Condji auf Benin-Seite bereitet keinerlei Probleme, die Prozedur ist fast dieselbe wie vor zwei Tagen, die Schwarzen zahlen ein paar Münzen und gehen durch, die Weißen sitzen vor den Beamten und beantworten geduldig die immer wiederkehrenden Fragen nach allem, was nicht aus dem Pass abgeschrieben werden kann, woher, wohin, Beruf, Heimatadresse, Fahrzeug usw.

Das Gepäck wird derweil ohne Anwesenheit des Besitzers im Fahrzeug gefilzt. Meine Reisetasche darf daher nicht verschlossen sein und die Fahrer warten auf der anderen Seite hinter der Grenze bis die Passagiere ihre Kontrollen hinter sich haben.

Von Benin wusste ich bisher nicht viel, hieß früher Dahomey, Wiege des Voodoo, Voodoo ist sogar Staatsreligion, Kindersklaven, zugegeben, ein recht diffuses Bild. Benin ist aber auch das erste (und einzige?) Land in Afrika, das eine Militärdiktatur demokratisch abgewählt hat. Seitdem erlebt es einen gewissen Aufschwung. Es soll dort noch ein Stück ursprüngliches Afrika zu finden sein, fernab der Touristenströme. Wer war denn bitte schon einmal in Benin ? Selbst in den Diskussionsforen vom LonelyPlanet findet man wenig dazu.

upload_2017-12-18_10-18-51.gif Es geht mit unvermindertem Tempo Richtung Cotonou. Die Straße ist weiterhin ausgezeichnet, die Dörfer noch ein bisschen schöner und bunter als in Togo. Das erste aber, was auffällt, wenn man in Benin einreist, sind die vielen Stände am Straßenrand, an denen Benzin verkauft wird. Flaschen jeder Größe und Form sind dort aufgebaut, von großen, bauchigen 20, 30 Liter-Gefäßen bis zu kleinen Colaflaschen. Es gibt bisher kaum Tankstellen im Land, die Preise liegen bei ca. 50 Cent pro Liter.

Auch ein wenig Wohlstand ist zu erkennen, neu gebaute, fast villenartige Häuser, dort, wo es etwas Fremdenverkehr und damit neue Einnahmequellen gibt, in Gran Popo, dem Ort mit dem schönsten Strand, oder bei Ouidah, dem Zentrum des Voodoo-Kults. Voodoo ist in Benin ja "erfunden" worden und hier auch weit verbreitet.

Um 11 Uhr Ortszeit, inkl. 1 Stunde Zeitverschiebung, erreichen wir schon Cotonou, nicht die Haupt-, aber die größte Stadt, ca. 1 Mio. Einwohner. Wir nehmen dieses Mal ein Einzelzimmer, niemand stört sich daran, dass wir zu zweit sind oder schwarz und weiß. Es soll auch nur dazu dienen, uns zu duschen, Wäsche zu waschen und unser Gepäck abzustellen. Schlafen wollen wir nicht, sondern heute Nacht in der Disco durchzumachen, morgen früh mit dem Zug ins Landesinnere zu fahren und lieber auf dem Rückweg näher die Stadt anzuschauen. Große Städte, die bunten afrikanischen Märkte habe ich ja nun schon ein paar gesehen, das reicht fürs Erste.

Ghana, Togo, Benin, die Küste entlang. In dreieinhalb Tagen, wohl rekordverdächtig. Den Nachmittag verbringen wir wieder auf dem Markt, dieses Mal ist es der Grand Marche de Dantopka, einer der größten in Westafrika, er kommt mir noch etwas chaotischer vor als die anderen bisher. Auch hier bekommt man alles, was man braucht und nicht braucht, aber das Warenangebot ist nicht so sauber getrennt wie anderswo, hier die Waren der Bäuerinnen, dort Bekleidung, dann Ersatzteile fürs Auto usw., sondern alles eher wild durcheinander.

Ich gebe Nateki 10.000 CFA, das sind ca. 15 Euro, damit sie sich etwas zum Anziehen kaufen kann, während ich mich ins nächste Internetcafe verziehe. Die Verbindungen sind zwar in Benin extrem langsam, ich bin froh, wenn ich in einer Stunde ein oder zwei mails herausbekomme, aber ich habe eines mit Aircondition gefunden, da kann man sich zumindest etwas erholen. Die feuchte Hitze kommt mir hier noch extremer vor wie in Ghana und Togo, sie raubt Einem sämtliche Kräfte. Selbst Nateki ist es hier viel zu heiß.

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Als wir uns nach zwei Stunden in einem Straßencafe wiedertreffen, trägt sie einen großen Beutel in der Hand und breitet freudestrahlend den Inhalt auf dem Tisch aus. Für das Geld hat sie zwei Jeans und 7 oder 8 Oberteile erstanden. Sie hat einen Mopedtaxifahrer gefragt und der hat sie zu einem Markt gefahren, auf dem man billige Second-Hand-Ware aus Europa erstehen kann. Soviel zum Thema Altkleidersammlungen für karitative Zwecke bei uns zuhause. Die Idee mag lobenswert sein, aber zumindest ein Teil landet halt auf solchen Märkten. Dadurch können sich ärmere Bevölkerungskreise zwar mit preiswerter Kleidung versorgen, aber damit wird die einheimische Bekleidungsindustrie, so es denn überhaupt eine geben sollte, kaputt gemacht.

Das Markenzeichen von Cotonou sind die sog. "zemi-jans", Moto-Taxis, deren Fahrer man an ihren knallgelben Hemden mit grünen Nummern erkennen kann. Normale Taxis gibt es nur für weitere Strecken, sie ersetzen praktisch Busse, die bisher in Benin unbekannt waren.

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Es gibt unzählige von zemi-jans in Cotonou, ich schätze mehr als die Hälfte der Fahrzeuge auf den Straßen dort sind Moped-Taxis. Die Fahrt mit ihnen ist etwas gewöhnungsbedürftig. Besonders wenn man Gepäck hat, muss man schauen, dass man nicht hinten runterkippt, wenn sie ruckartig anfahren oder in atemberaubenden Fahrmanövern anderen Fahrzeugen oder den Schlaglöchern in den Straßen ausweichen. Denn so gut auch die Küstenstraße hierher war, für die Straßen in der Stadt scheint das Geld ausgegangen zu sein, überall sind Huckel und große Löcher im Asphalt, die aber von Mopeds am besten umfahren werden können. So kommt man auch am schnellsten vorwärts und die Fahrten sind billig, je nach Entfernung 10 oder 20 Cent. Ich kenne mittlerweile die Preise, und das Handeln habe ich auch gelernt.

Auch wenn man zu zweit unterwegs ist, gibt es kein Problem, denn auch zwei zemi-jans sind immer schnell gefunden und die Fahrer achten sehr darauf, dass man auch zusammen ans Ziel kommt.

Die Wartezeit, bis in der angesagtesten Disco der Stadt, dem "New York, New York" etwas los ist, verbringen wir bei einer Cola in der Rue des Cheminots. Dort sind weitere Bars und Nightclubs zu finden mit solch klangvollen Namen wie "Le 2001", "Pattaya Bar", "No. 1" oder "Soweto Club".

Gegen Mitternacht sind wir im "New York New York" fast die einzigen Gäste. Eine der Bardamen, aus Kamerun, erzählt aber, wir sollten ruhig bleiben, in einer halben Stunde wäre der Laden voll. Gegen 1 Uhr füllt er sich auch tatsächlich und um 2 Uhr ist er richtig voll, auf der Tanzfläche genauso wie an den Theken und Sitzecken. Das Publikum besteht neben einigen wenigen Expats vorwiegend aus französischen Fremdenlegionären bzw. Militärs, die derzeit wegen des Bürgerkriegs in der Elfenbeinküste im Einsatz sind und zum Abfeiern wohl hierher gebracht werden sowie auf weiblicher Seite aus Frauen aus fast allen Ländern Afrikas, so scheint es mir, vor allem aber Nigerianerinnen. Ich muss es auch wissen, weil mir viele, sehr viele ihre Aufmerksamkeit zuteil werden lassen und sich meist ganz artig vorstellen. Hier sind alle Hautfarben vertreten, von weißen Araberinnen bis zu tiefschwarzen Schönheiten, alle Frisuren, die man sich vorstellen kann und das Sprachenwirrwarr ist enorm. Damit habe besonders ich zu kämpfen, denn während Nateki vorwiegend auf der Tanzfläche zu finden ist, reden ständig mehrere Damen auf mich ein, in Englisch und Französisch, und ich verstehe schon allein wegen der Lautstärke der Musik kaum etwas. Wenn es mir zu viel wird, hole ich Nateki zu mir, dann habe ich etwas Ruhe, geht sie wieder Tanzen, geht das Spiel von vorne los. Immer öfter erscheint sie im Verlaufe der Nacht auch von ganz allein. Möglicherweise hat sie Sorge, dass mir doch eine der Ladies besser gefällt und ich im fliegenden Galopp die Pferde wechsele.

Die Franzosen machen Richtung Stimmung, die Mädels haben auch ihren Spaß, aber das große Geschäft wird es für sie heute Nacht nicht, die meisten Militärs ziehen solo von dannen, der Sold reicht wohl nicht für etwas nächtliche Gesellschaft. Ich habe es in dieser Hinsicht wesentlich besser getroffen.
 

ketzer74

Sittenstrolch
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Upps , vor lauter Spannung hätte ich hier jetzt beinahe vergessen "Danke" zu drücken . Super Story und schöne Bilder im vintage-style..
 
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Cotonou - Parakou

Donnerstag, 13.03.


Als wir um 6 Uhr die Disco verlassen, sind wir noch lange nicht die Letzten. Wir holen unser Gepäck und fahren zum Bahnhof.

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Für Nateki wird es nun spannend. Sie wirkt leicht nervös als sie den Zug und die –in ihren Augen- riesengroße Lok livehaftig vor sich sieht. Sie ist noch nie Zug gefahren, und die bisherige Vorfreude verwandelt sich in –für uns schwer vorstellbar- blanke Angst. So scheint es mir jedenfalls. Mit weichen Knien besteigt sie den Zug.

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Wir fahren im 1.Klasse-Wagen, er ist noch relativ leer, wird sich später aber allmählich füllen. Insgesamt macht der Zug einen viel besseren Eindruck als der letzte, mit dem ich in Afrika unterwegs war, in Burkina Faso. Ich lasse mich auf den Sitz plumpsen - und versinke fast darin. Er ist extrem weich, wahrscheinlich mit viel Schaumstoff gefüllt, aber harte Federn sind immerhin nicht zu spüren. Insgesamt doch sehr bequem und gemütlich.

Er fährt auch pünktlich um 8.30 Uhr ab. Ganz, ganz langsam setzt er sich in Bewegung und es ist köstlich meine Mitfahrerin gegenüber zu beobachten. Zunächst stöhnt sie ängstlich auf, als sie merkt, dass er anrollt, dann: „Oh my god. Its bumping“. Damit hat sie recht. Er ruckelt mächtig und man wird ständig hoch und runter befördert in seinem Sitz als ob … genau, darauf kommt Nateki auch bald: „It‘s like i’m riding on top of you“. Und 5 Minuten später: „honey, you feelin‘ horny too ?“ Haha, so eine Bahnfahrt kann selbst in Afrika sehr lustig sein.

Diese Fahrt findet mit vertauschten Rollen statt. War ich es bisher stets, der von Frauen umlagert war, wenn ich mal alleine war, so ist heute Nateki der unumstrittene Star des Zuges. Zahlreiche Mitfahrer finden Gefallen an ihr. Der Schaffner ist sowieso ständig bei uns und kennt nach kurzer unsere vollständige Lebensgeschichten. Der Sitz neben Nateki ist besonders begehrt und manch ein Mitfahrer wird erst durch die mitfahrende Ehefrau zurück gepfiffen.

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Besonders wenn ich nach einem meiner zahlreichen Ausflüge an die offene Zugtür zurückkomme, finde ich eine Traube ausschließlich männlicher Zugfahrer um sie herum.

Für die 450 km bis Parakou, einer Provinzhauptstadt auf dem Weg Richtung Niger, benötigt der Zug laut Fahrplan 9 Stunden, Preis ca. 8 Euro in der 1. Klasse. Ich fand es ja gleich etwas übertrieben, dass am Aushang im Bahnhof in Cotonou die Ankunftszeiten exakt in Minuten angegeben waren: Bohicon 11.19, Dassa 13.01, Save 14.15, Parakou 17.25. Ungefähre Stundenangaben würden völlig reichen.

Die Verspätung summiert sich bis zur Endstation auf mehr als 3 Stunden, es sind genau diese 3 Stunden, um die mir diese Fahrt zu lang ist. So interessant wie ich es mir erhofft habe, ist solch eine Zugfahrt in Afrika schon. Man sieht viel von der Landschaft, wie sie sich allmählich verändert, sieht unzählige Dörfer, einige Städte, viele, viele Menschen unterwegs. Ganz besonders unterhaltsam sind die vielen Stopps an den Bahnstationen, wenn die Ladung, die u.a. aus Mopeds, Möbeln, Benzinfässern und Lebensmitteln besteht, ein- und ausgeladen wird und unzählige Händlerinnen auf den Zug losstürmen und vor allem Nahrungsmittel anbieten, Hähnchen, Bananen, Erdnüsse, Yam, Trinkwasser in Tüten und vieles, vieles mehr, oft Dinge, die ich noch nie gesehen habe.

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Man kann sich gar nicht satt sehen an diesen Bildern, aber die Fahrt wird durch die Hitze zunehmend anstrengend, ich schütte mir auf jeder zweiten Station einen Beutel Wasser über den Kopf. Das lindert zumindest für die nächsten Minuten. Als wir endlich gegen 20.30 Uhr im Dunkeln Parakou erreichen, fühle ich mich zum ersten Mal gesundheitlich nicht gut, ich habe Magenkrämpfe. Vielleicht habe ich ja irgendetwas unterwegs nicht vertragen oder es ist allgemein die Anstrengung der letzten Tage mit den vielen Fahrten und dem zermürbenden Klima.

In Parakou angekommen suchen wir uns schnell ein gutes Hotel, La Princesse, Kostenpunkt satte 40 Euro, stellen die Aircon und den Fernseher an, und ich verschwinde für längere Zeit auf der Toilette. Verpassen tue ich nichts. Nateki hat sich schnell ihrer Kleidung entledigt und ist sofort eingeschlafen, kein Wunder angesichts der letzten durchtanzten Clubnight und des ausgefallenen Schlafes während der Bahnfahrt.

 

KingKong

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Parakou / Benin

Freitag, 14.03.


Auszeit. Ich schlafe zwar nicht sehr lange, aber ich liege auf dem Bett, schaue irgendwelche dämlichen afrikanischen Soaps bzw. französischen Schmuddel-Talkshows, die mir noch schlimmer erscheinen als die, die man seit Jahren bei uns auf den Privaten nachmittags sehen kann. Zur Beschäftigung mit sinnvolleren Dingen wie Bücher oder Reiseführer lesen fehlt mir die Energie. Schließlich wird auch meine nackte Beischläferin langsam wach und für viel angenehmere Betätigung während der nächsten Zeit ist damit gesorgt.

Dass wir die Zeit hier vergammeln, ist nicht schlimm. Der Weg ist das Ziel, nach Parakou wollte ich nur, weil es zufällig die Endstation der Bahnlinie ist. Meine Güte, was für ein Kaff ! Dabei ist Parakou doch Hauptstadt der Provinz Borgou, mit 100.000 Einwohnern. Aber das Einzige, was mir bei unserem kurzen Stadtrundgang nachmittags reizvoll erscheint, ist die größere Vielfalt der Menschen auf den Straßen. Hier sieht man auch mehr Bewohner der Sahelzone, auch Tuaregs. Der Einfluss des Islam ist hier deutlicher zu spüren. Aber sonst ? Kaum Restaurants, Straßencafes, Geschäfte, selbst der Markt wirkt wenig anziehend. Wenige geteerte Straßen, nur Sand und Staub.

Neben dem Vormittag könnte auch der Nachmittag und vor allem der Abend und die Nacht an solch einem öden Ort ziemlich langweilig werden, hätte ich nicht meine persönliche Unterhaltungs- und Animierdame dabei. Der Schlaf hat uns gut getan, besonders Nateki, die –warum auch immer, die trostlose Atmosphäre im Ort kann es ja nicht gewesen sein- rattengeil ist. Ich lasse mich nicht lange bitten. Wir fallen förmlich übereinander her, es wird richtig „naughty“ – und ich komme leider zu früh für meine Partnerin. Die braucht –wiederum warum auch immer- heute länger als sonst für ihren Orgasmus, aber sie braucht ihn offensichtlich ganz dringend. Während sie angesichts meiner Erschlaffung fast wütend wird, blickt sie sich im Zimmer um. Dann kommt ihr die Erleuchtung. Sie rennt ins Bad, kommt mit meinem Deo zurück und drückt es mir in die Hand. „Fuck me honey, i need to cum“.

Das Teil ist glücklicherweise recht lang und dick und ich kann ihr damit heute gar nicht brutal genug zustoßen. Während ich allmählich lahme Arme bekomme wird Nateki immer erregter, verzweifelt fast, dass sie immer noch nicht soweit ist. Allerdings genieße ich meinen Status als Fast-Beobachter und das Schauspiel, das sie mir bietet.


Der neue Hotelmanager ist ein umtriebiger und freundlicher, lustiger Mensch. Er hat vorher ein Hotel in Cotonou geleitet, war auch 10 Jahre in Ghana. Was für eine Strafversetzung, nun hier in diesem Kaff leben zu müssen! Sein Freund kommt vorbei. Der hat gerade eine neue Disco im Ort eröffnet, versucht sie uns für heute Abend schmackhaft zu machen und will sie uns sofort zeigen.

Die Disco ist klein und schnuckelig, gemütlich und sehr geschmackvoll eingerichtet. Der Chef würde gerne Werbung mit uns machen und überall erzählen, dass wir auch kommen. Das würde bestimmt so viel Zugkraft haben, dass der Laden heute voll wird, meint er. Dafür hätten wir dann sämtliche Getränke frei. - Na das ist ja n Ding. Anscheinend sind wir schon nach wenigen Stunden in Parakou solche eine Berühmtheit, dass wir tatsächlich zur Werbeikone taugen. Echt krass.

Heute ist ja Freitag. Außer Ficken kann man hier sowieso nicht viel anstellen. Wir hätten sicherlich auch ohne das Angebot mal vorbeigeschaut, nehmen es aber gerne an.

Ob es den kurzfristig gewonnenen Werbepartnern tatsächlich zu verdanken ist, dass heute der Laden brummt, oder ob es der tut, weil heute sowieso Friday Night ist, kann natürlich nicht zweifelsfrei festgestellt werden. Anfangs tummelt sich hier vorwiegend die Jugend des Ortes, später erscheint die Upper Class des Ortes, Ehepaare älteren Jahrgangs, die auf westliche Musik der 80er Jahre das Tanzbein schwingen.

Echt grausig, selbst für Modern Talking ist sich hier niemand zu schade. Das kann man nur im Suff ertragen. Natekis Aussage anfangs in Accra, dass sie keinen Alkohol verträgt und nach einem halben Glas Bier schon besoffen wäre, ist nur leicht übertrieben. Nach zwei Gläsern Cuba Libre und diversen Amarula ist sie es aber auf jeden Fall, und zwar so heftig, dass wir uns lieber aus dem Staube machen, bevor sich die Ehrengäste des Abends noch derbe daneben benehmen.

Um auf das Level meiner besoffenen Begleiterin zu kommen räume ich noch schnell den Biervorrat des Hotelkühlschranks ab und nehme den mit aufs Zimmer. Dort zeigt sich, dass Frauen im Delirium sexuell völlig unterschiedlich drauf sein können. Während anfangs in Accra Sylvia sofort ins Koma fiel, will nun Nateki „very naughty“ sex bzw. ich will es und sie macht gut mit.

Mit dem zusätzlichen Biervorrat versetze ich mich exakt in das Stadium, in dem ich angetrunken genug bin um sämtliche Hemmungen fallen zu lassen, aber noch so klar bei Sinnen, dass ich den nun folgenden schmutzigen Sex auch genießen kann. Auch wenn ich eher der romantische Typ bin, liebe ich doch auch ab und zu eine kleine Abwechslung vom Kuschelsex.

Natursekt ist durch unsere Voodoo-Stöckchen ja mittlerweile fester Bestandteil unseres Alltags geworden, nur die Menge ist heute Nacht durch die reichliche Flüssigkeitsaufnahme beträchtlich größer. Unser aufkommender Hunger wird durch ursprünglich sehr harte Kekse gestillt, die ich in Natekis Pussy etwas einweiche. Dass selbige feucht genug dafür ist, versteht sich von selbst.

Weitere Spielchen am und im Körper folgen und mein finaler Abschluss erfolgt in Natekis Mund, nicht zum ersten Mal. Premiere ist heute aber, dass sie nun auch schluckt und mit einem kräftigen Schluck Bier nachspült. Das aber ist in ihrem aktuellen Zustand wirklich des Guten zu viel. Sie reihert sich die Seele aus dem Leib, Unmengen von Kotze ergießen sich auf den Fussboden.
 

KingKong

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Parakou - Natitingou / Benin

Samstag, 15.03.


Ich sitze heute Morgen lange und allein im Hotelrestaurant, esse etwas und bemühe mich -fast erfolgreich- den gesamten Inhalt der Kühltruhe leer zu trinken. Eiskalte Cola und Limo, lecker. Hab‘ ich heute einen Durst. Die Hotelangestellten wundern sich sicherlich, sind aber fast unterwürfig, jedes noch so kleine Trinkgeld wird mit übertriebener Dankbarkeit entgegen genommen.

Nateki bleibt bis zum Check Out am Mittag im Bett. Ihr geht es nicht gut, und das liegt nicht nur am Alkohol. Eine erste Beziehungskrise keimt auf. Obwohl ich ihr meinen Reiseplan und auch die Dauer der Tour mitgeteilt hatte ist sie nun überrascht, dass es noch weiter nach Norden gehen soll. Immer weiter weg von Zuhause. Je weiter sie sich von Accra entfernt umso unzufriedener scheint sie zu werden. Zumindest heute. Hier gibt’s ja gar kein Fufu, und es ist so schrecklich heiß hier und nix los und überhaupt … Ich hoffe inständig, dass sie sich bald wieder fängt, schließlich ist gerade erst Tour-Halbzeit. Ich mache ihr klar, dass es ja SIE war, die mitkommen wollte, Ich sie nicht gezwungen habe und dass es schließlich MEIN Urlaub ist, den ich nicht ändern werde, nur weil sie heute nicht gut drauf ist. Basta.

Um 14.30 Uhr geht es mit dem Africaliner nach Natitingou. Diese Buslinie gibt es noch nicht lange, sie gehört zur selben spanischen Gruppe, die auch die Euroliner in Deutschland betreibt. Vorher gab es in Benin, glaube ich, überhaupt keine Busse, der gesamte Personentransport lief über Busch-Taxis. Ich bin anscheinend, wie so oft, der einzige Weiße, der den Bus benutzen will. Kurz vor Abfahrt wird das Gewühl immer größer, dann erzählt mir ein junger Mann, der sich als Busangestellter ausgibt, dass der Bus heute nach Cotonou fährt und ich nach Natitingou mit dem Buschtaxi fahren müsse. Während meine Verwirrung steigt kommt mir ein "weißer Engel" zu Hilfe. Eine deutsche Leiterin eines Hilfsprojektes im Niger taucht auf, will mit einem anderen Bus weiter nach Malanville, der Grenzstadt zum Niger und erzählt mir, dass ich diesen Typen nicht glauben dürfe. Die würden von den Taxi-Betreibern bezahlt, um Kundschaft zu werben.
(Im Nachhinein bin natürlich fassungslos, dass ich auf solch einen plumpen Trick reingefallen wäre, aber solche Erfahrungen macht sicherlich jeder Afrika-Fast-Newbie).

Obwohl die Fahrt nach Natitingou nur drei Stunden dauert, wird auch diese Fahrt wieder zur Tortur. Es herrscht eine fürchterliche Hitze im Bus, wir haben nichts zu Trinken eingepackt, und ich träume die ganze Zeit von einer eisgekühlten Cola. So wie heute Morgen im Hotel.

Die Dörfer unterwegs machen einen trostlosen Eindruck. Besonders die Wellblechdächer vermitteln Slumatmosphäre, von Exotik wie z.B. im Süden Burkina Fasos auf meiner letzten Reise keine Spur. Nur die Gotteshäuser, Kirchen wie Moscheen gleichermaßen, fallen in vielen Dörfern auf, wirken viel zu protzig und heben sich fast unangenehm von der Umgebung ab. Ob man mit solchen Prachtbauten den Menschen hier wirklich von Nutzen ist ?

Aber auch in Natitingou kommen wir irgendwann mal an. Gleich beim Aussteigen werde ich von Marcel angesprochen, der mir eine Safari in den Pendjari-Nationalpark verkaufen will. Er fährt mich zum besten Hotel am Platz und erzählt mir dann Genaueres, wie es ablaufen soll. Ich brauche nicht lange zu überlegen. Dass es diesen Park gibt, habe ich gelesen, aber ich dachte, er wäre viel zu weit entfernt und würde keinesfalls in meinen Reiseplan passen. Für zwei Tage inkl. Übernachtung verlangt Marcel 150 Euro. Für zwei Personen. Das ist in Ordnung. Morgen früh um 6 Uhr soll es losgehen.

Mit Marcel habe ich auf Französisch verhandelt. Nateki hat nichts verstanden. Ich erzähle ihr nur ansatzweise was ich vorhabe. Ansonsten schmolle ich heute auch. Kann ich ansonsten nicht eng genug mit einer nackten Bettgenossin zusammen einschlafen, rücke ich heute Nacht immer weiter zur Seite, wenn ich auch nur den geringsten Körperkontakt habe.

Mitten in der Nacht ruckelt mich Nateki unsanft wach. „Fuck me. Fuck me hard, honey. My pussy needs it“, meint sie. Ich sage nur: „No“. Und drehe mich wieder um. Ich kann manchmal ganz schön nachtragend sein.