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Thailand Unsere Farm I

Iffi

In Memoriam
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18 Oktober 2008
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Da gerade aktuell, im Folgenden unsere Story über unsere Farm in der Walachei zwischen Mahasarakam und Rio Et. Gäbe zwar noch viel über Pattaya zu berichten, aber das stelle ich jetzt mal zur Seite....


Unsere Farm

Wenn ich eines in meinem Leben gelernt habe, dann ist es die Tatsache, dass es meist anders kommt als geahnt, gehofft, geplant und erträumt. Das heisst ja jetzt nicht, dass das Leben Scheisse sein muss. Es kann auch bedeuten, dass das Leben wie aus heiterem Himmel plötzlich neue Perspektiven anbietet, die, falls genutzt, zu ungeahnten Chancen führen. Und dass alles auch noch zur rechten Zeit.


Das grosse Geheimnis liegt darin, dass man diese besonderen Chancen meist gar nicht sucht, sondern man von diesen Chancen einfach gefunden wird.


Ausserdem habe ich festgestellt, dass mit zunehmendem Alter die Erinnerungen an die Kindheit sich immer öfter vordrängen und eine wachsende Rolle im „Selbstbewusstsein“ spielen. So auch bei mir.


Jetzt, wo wir (d.h. juristisch gesehen meine Frau) eine Farm besitzen, befinde ich mich mit Leib und Seele emotional wieder in der Zeit der 50er. Es war die Zeit, als die Städte noch nicht allmählich ins Ländliche übergingen, sondern wo der Stadtrand oft von der Hauptstrasse deutlich zu erkennen war. Nämlich an dem völlig nahtlosen Übergang von Wohngebieten zu den Feldern der Bauern oder den Wäldern. An den Feldrändern wuchsen Pflaumen und Apfelbäume, Himbeer- und Brombeersträucher. Nach der Kartoffel- und Rübenernte liessen die Bauern die Lütt auf ihre Felder, damit sie die Reste für lau sammeln konnten. Und das war nicht wenig. Körbeweise haben wir Kinder das Zeug zur Freude unserer Eltern nach Hause geschleppt.

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Wenn ich nun am Feldrand unserer Reisfarm stehe, bin ich wieder ein Kind. Zurück zu den Wurzeln einer Zeit, wo ich noch nicht mehrmals verheiratet und geschieden war. Noch nicht die wilden 60er und alle Traditionen verachtenden Jahre angebrochen waren. Ich noch nicht von der Picke auf Anfang der 70er Jahre IT gelernt hatte und damit als Elite jener Zeit meinen Lebensunterhalt verdient hatte. Saudi Arabien, Österreich, die Länder hinter dem abgebauten „Eisernen Vorhang“ und die Schweiz gehörten noch nicht zu meinen auch nur angedachten Lebenswegen. Über 30 Jahre Thailand, besonders Pattaya-Erfahrung, schon mal gar nicht.


Aber alles dies zählt nicht mehr, wenn ich auf das wogende Grün unseres Reisfeldes schaue. Dann kehrt bei mir eine innere Ruhe ein und die Gewissheit, dass das Leben ein Kreis ist und nicht etwa eine gerade Linie, die sich irgendwann mal im Nebel der Zukunft verliert. Dann stehe ich wieder als Bub am Stadt- und Feldrand meines rheinischen Geburtsortes und tolle mit meinen Spielkameraden herum.

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Aber mir wird auch bewusst, dass je näher ich wieder an den Anfang des Kreises zurückkehre, mein jetziger Rundgang durch's Leben nicht mehr allzu lange dauern wird und in absehbarer Zukunft ein neuer Kreislauf beginnen wird.


Aber genug der Philosophie. Hier geht es um „unsere“ Farm. Vielleicht interessiert sich der ein oder andere dafür. Ich werde so viel wie möglich lebensnahe und Insider-Infos einknüpfen, die Thailandtypisch sind.
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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Danke Michl. Auch du mögest deine Zeit geniessen. :)
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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Anfang November 2014 war es so weit. Pattaya ade. Ich verlegte meinen Wohnsitz in ein Dorf Nähe Mahasarakam in der Walachei. Die Nachbarn zu 90% Farmer mit echtem Landbesitz und Farmen in der Umgebung. Alter Familienbesitz.


Dazu ein paar Lehrer, die sich mit Millionen Krediten echte Villen hingestellt haben. Die können die zu Lebzeiten nie abbezahlen. Ihre Kinder und Enkelkinder werden es ihnen danken. Lehrern und Polizisten werden die staatlichen Kredite ja nachgeschmissen. Geduscht und gekocht wird aber noch draussen, wie seit uralten Zeiten. Innen im Haus sieht es bei denen aus wie bei Hempels. Aber Hauptsache der äussere Schein ist gewahrt. Seht her, ich bin was besonderes!


Und nebenbei gesagt, die Lehrer, die ich hier kennengelernt habe sind das Letzte. Einige unterrichten Englisch, können aber selber kein Wort Englisch sprechen, geschweige denn lesen oder schreiben. Respektiert werden diese Lehrer hier im Dorf nicht. Im Gegenteil. Man geht denen aus dem Weg. Um so mehr versuchen diese Lehrer, sich den Respekt in der Schule zu verschaffen. Siehe Berichte von kalle11. Da kann ich jedes Wort unterschreiben.


Bevor ich hier hin zog, habe ich die totale Renovierung und Erweiterung des Hauses meiner „Pala ja“ (Ehefrau) finanziert. „Mia“ ist selbst hier auf dem Lande ein ziemlich geringschätziges Wort für Ehefrau. Als ich dieses Wort anfangs in Gegenwart unserer bäuerlichen weiblichen Gäste benutzte, wurde gleich protestiert. Solle mir gefälligst diese Kanakensprache abgewöhnen. Das musste ich mir von Bäuerinnen sagen lassen, ha ha. Zwar thaimässig freundlich und lachend, aber durchaus ernst gemeint.

Veranda
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Hochherrschaftliches INDEX Möbel Schlafzimmer


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Garten

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Sporadisches Bauernfest

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Ich merkte schon nach ein paar Wochen, wie aller Stress von mir abfiel. Wie gut mir die Landluft tat (hatte mir ja mein Herzchirurg im Pattaya Bangkok Hospital versprochen) und wie unkompliziert hier alles abläuft. Wir machten Pläne für weitere Verschönerungen des Hauses und des Gartens. Die Nachbarfrauen kamen des öfteren zu uns zum quatschen und spachteln und witzelten mit mir, dem Farang, rum. Manchmal verschenkten sie Gemüse und Früchte von ihren Farmen an meine Frau. Da wurde mir schnell klar, dass hier auf dem Dorf niemand verhungern muss.


Ich besorgte mir „günstig“ Filme und Musik aus dem Internet und war immer auf dem Laufenden. Meine Musik ab jetzt manchmal in voller Dröhnung. „Günstig“ erworbene Rock-Musik vom Feinsten. Da kenn ich nix. Habe mich da sehr schnell an die Dorfgewohnheiten angepasst. Regelmässiges Gedröhne aus dem Dorf-Lautsprecher oder Parties der Nachbarn mit lauter Musik bis spät in die Nacht haben mich überzeugt, dass ich endlich „meine“ Musik mal wieder in ordentlicher Lautstärke hören darf. So schnell geht das mit dem „Anpassen“ in der Fremde, lol.


Und ich dachte, dass das erstmal genügt um die nächsten paar Monate oder gar Jahre beschäftigt zu sein und keine lange Weile aufkommen zu lassen. Die Zukunft war in sicheren und absolut vorhersehbaren Händen.


Und dann kam Neujahr (2014/2015)....
 
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kalle11

Überzeugter Isaanist
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21 Oktober 2008
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Paradise Isaan
Ausserdem habe ich festgestellt, dass mit zunehmendem Alter die Erinnerungen an die Kindheit sich immer öfter vordrängen und eine wachsende Rolle im „Selbstbewusstsein“ spielen. So auch bei mir....

Genau getroffen. Du findest die richtigen Worte für das was auch bei mir ein ganz wichtiger Grund ist, weshalb ich mich hier in der Pampa so wohl fühle! Wie bei Oma früher! Danke!
 

Iffi

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Ist mir eine Ehre, kalle11 :)
 

Iffi

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Heini, du Arsch, lol :p
 

Zarow

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Roiet, Bangkok, Pattaya
Mir gefällt besonders gut dein verspiegeltes Schlafzimmer. Schöne Grüße an dein Spiegelbild. Ist das übrigens unter der Schlafdecke deine bereits auf dich wartende, nackte Ehefrau, oder spielt mir da meine Fantasie einen Streich?
 

Patty

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@Iffi , mal eine Frage, du hast ja geschrieben , dass man nicht "Mia" sagt, das kenn ich auch so, jedoch kenne ich es von der Aussprache ein wenig anders , nämlich " Panraja " also mit "r" oder liegt das so wie bei anderen Wörtern nur an dem , dass die Thai öfter statt dem "r" ein "L" sprechen ?
 

Iffi

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Zarow, das ist ein Kleiderschrank mit Innenbeleuchtung. Erworben bei INDEX Möbel. Auf den recht teuren "Luxus" habe ich bestanden, wenn ich schon in der Walachei wohne, lol
[DOUBLEPOST=1440755075][/DOUBLEPOST]Patty, auch "n" wird oft als "l" ausgesprochen. In dem Sinne hast du auch recht.
 
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Patty

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22 Dezember 2011
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Hab nur deshalb gefragt, da ich meiner Frau gesagt habe, wenn sie mit Thai beibringt, dann bitte auch mit dem "r" :bigsmile
 

Iffi

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Die Thais feiern ja 3 x Neujahr. Einmal traditionell während Sonkran, irgendwann im April, auch unser Neujahr Ende Dezember, Anfang Januar und das chinesische Neujahr. Irgendwann Ende Januar bis in den Februar hinein. Während diesen Zeiten passiert eine Völkerwanderung von Millionen von Menschen aus den Ballungsgebieten zu ihren Heimatdörfern in der Walachei.


Die Meldungen über die Anzahl Toten und Verletzten im Strassenverkehr beherrschen dann die Medien. Eine sehr traurige Sache. Diejenigen, die die Fahrten überleben verbringen glücklich die paar Feiertage mit ihren Familien und Verwandten. So auch in unserem Dorf.


Auch in unserem Bauerndorf gibt es viele Leute jeden Alters, die als Ungelernte in den Fabriken, z.B. in und um Bangkok, arbeiten, oder sich als Motorrad-Taxifaher, oder überhaupt Taxifahrer verdienen. Nicht zu vergessen die bildungsmässig völlig unbedarften Bauerntöchter, die hoffen, aus ihrer Muschi im Gewerbe eine Goldmuschi zu machen. Besonders mit Hilfe der Farangs. Nachdem bei der „Befruchtung“ durch die Dorf-Lümmel sich ihr Lebensstil nicht verbessert hat, sondern meist verschlechtert, erhoffen sie, sich durch glitschige Feuchtigkeitsspenden ins Farang-Paradies bummsen zu können.



Für mich völlig OK, da ich selbst Nutzniesser dieser weiblichen „Gaben“ jahrzehntelang war.


In unserem Dorf weiss ich von 3 bis 4 Mädels, die sich auf diese Art und Weise in Bangkok oder Pattaya ihr Gnadenbrot verdienen, immer noch hoffend, den rettenden Prinzen zu finden.



Eigentlich recht wenige Mädels. Mahasarakam ist nicht gerade berühmt für Nachschub in den Bars. In meinen 30 Jahren Pattaya habe ich den Namen dieses Ortes nie gehört.


Kurz vor Neujahr besuchte ein Mädel, eine Tochter des Dorfes, die aus Bangkok auf Besuch war, meine Frau mehrere Male. Neugierig wollte ich wissen, worüber die denn so angeregt redeten.


Um es kurz zu machen, es ging um den Verkauf ihrer Farm, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte. Ihr Vater war schon lange verstorben und sie hat zwei Geschwister, die haben auch je 5 Rai Farm von der Mutter überschrieben bekommen. Sie wollte 1 Millionen Baht für 5 Rai. Sie kam zu meiner Frau, da sie gehört hatte, dass sie mit einem Farang verheiratet sei.



Meine spontane Reaktion. OK, interessiert mich nicht die Bohne.....


Nebenbei erfuhr ich dann, dass „sie“ ein Katoy sei, der/die in Bangok dem Gewerbe nachgeht und und so hoch verschuldet sei, dass ihr Leben inzwischen in Gefahr war, weil die Geldverleiher-Mafia ihr auf den Fersen war.


Gnädig bat ich um Bedenkzeit. War ja schliesslich nicht umsonst verhandlungsgestählter Verkäufer bei der IBM gewesen.


Wir sahen uns die Farm also an. 30 Minuten zu Fuss und weniger als 10 Minuten mit dem Moped von unserem Heim entfernt...


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longhair

hires a professional
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10 April 2011
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Wie immer toll geschrieben! Lese gerne mit und bin überrascht, dass du bei der Farbgebung in deiner Wohnung entspannen kannst. :bbs72:bbs72:bbs72
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Das ist "Royal" Farbe mein Gutster... lol
 
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