Das Problem ist, daß Prostitution hüben wie drüben für den medialen Normalkonsumenten immer noch etwas schmutziges, unheimliches und verruchtes an sich hat.
Auf der einen Seite ist die Faszination des Rotlicht-Milieus nicht zu leugnen - bestes Beispiel hierfür sind doch die Reeperbahn oder Patpong, wo die Verquickung aus Rotlicht und Voyeurismus ganz offen zu Tage tritt - auf der anderen Seite darf diese Faszination moralisch natürlich nicht sein und muss verurteilt werden.
Zweifelsohne gibt es Frauen, die durch ihre persönlichen Lebensumstände gezwungen sind bzw. sich gezwungen sehen, anschaffen zu gehen, um Geld nach hause zu bringen.
Genauso gibt es aber auch jede Menge Frauen, die sich bewusst für einen Job im horizontalen Gewerbe entscheiden, weil es einfach schnell verdient viel Geld ist.
Nehmen wir doch nur mal "Chantal, 22 Jahre, Köln": HS-Abschluß mit Hängen und Würgen geschafft, Ausbildung zur Friseurin oder Kassiererin so lala oder abgebrochen; bis zu ihrem 18 Geburtstag hat sie schon für mehr 30 Typen die Beine breit gemacht - und nix dafür bekommen als vielleicht n paar Drinks in der Disse.
Klar hat auch sie Konsumwünsche - doch genauso klar ist ihr, daß die sich die mit ihrem dreistelligen Nettogehalt niemals wird erfüllen können.
Und der Unterschied sich für ein paar Drinks auf der Rückbank oder für gutes Geld in einem Club vögeln zu lassen ist dann auch so groß nicht mehr...
Oder weiß einer von euch von einem Job, in dem ein Mädel ohne Ausbildung zw. 3000 und 10000 Taler pro Monat machen kann?
Gleiches gilt denke ich für hüben wie drüben.
Aber wie immer gilt auch hier, daß nicht sein kann, was nicht sein darf. Denn weil es den Vorstellungshorizont westlicher Frauen (und Frauenversteher) sprengt, daß es durchaus jede Menge Frauen gibt, die sich diesen Job ohne Zwang aussuchen, darf man das so in den Medien auch nicht darstellen...
Daß die Fotos nicht mehr als mittelmäßig gemacht sind sei an dieser Stelle mal ganz außen vor gelassen...