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Thailand Hans geht mal wieder hanseln

Iffi

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18 Oktober 2008
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Falls Interesse besteht, kommt hier mal zur Abwechslung eine wahre Geschichte.

Stand zwar auch schon im alten Susi-Forum, aber vielleicht denkt noch der ein oder andere mit Melancholie an die alten Susi-Zeiten. Für die "Neuen" ist es ein Blick in die Vergangenheit, an der sie nie teilgenommen haben.

Diese wahre Geschichte spielt nicht lange vor der endgültigen Schliessung und blickt der alten Dame noch einmal ins Gesicht, lässt sie noch einmal aufleben, kurz bevor sie dahinschied.

Also sagt bescheid, ob Interesse besteht....
 

SINGHA

F.T.W.
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23 Oktober 2008
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also ich sag "bescheid"


wer sagt sonst noch bescheid...........:licht....................:D
 
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Iffi

In Memoriam
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18 Oktober 2008
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Hans geht mal wieder hanseln

48 Stunden


Copyright Uwe Werner alias Iffi 2005


Zurück zu den Wurzeln



Kurz entschlossen den Rucksack gepackt und über die Fußgängerbrücke rüber zum Domestic Terminal am guten alten Don Muang Airport. Bis dorthin sind es weniger als 30 Minuten zu Fuß von seiner Basis in Bangkok ausgesehen. Von dort geht der angenehm gekühlte Tunnel zum International Terminal hinüber. 473 Meter oder so.
Hans fühlt sich mal wieder in seinem Element. Es ist schon ein paar Jährchen her, dass er alleine vor dem Thai Limousine Schalter im international Terminal stand und auf die Frage:
“Taxi Sir?”


“Bai Pattaya khap” antwortete, sogleich von dem süßestem Lächeln der Dame hinter dem Schalter gekontert:

“Bai duai, khaaaaa.” Das « khaaa in höchsten Tönen gesungen.

Wie oft hatte er der Verführung, die sicher meist nur in seiner Fantasie eine war, widerstanden. Nicht zuletzt, weil jemand in Patty auf ihn wartete. Bis auf einmal. Das wurde die erste versaute Taxi-Tour seines Lebens. Es ging noch über die Sukhumvit als Landstrasse Richtung Chonburi mit dem wasserführenden Graben zwischen den Fahrtrichtungen. Nach acht Wochen Wüste kam ihm der “blow job” auf dem Rücksitz wie ein willkommener Kultur-Schock vor. Doppelt genossen.

Wehmütig denkt Hans an längst vergangene Zeiten und nähert sich dem Thai Limousine Schalter.

“Hello Sir, where do you like to go?” fragt eine süße, leicht mollige schwarzhaarige Dame, die ordentlich was unter der weißen Bluse trägt.

“Bai Pattaya, khap” ist seine Antwort wie von früher gewohnt und aus einem Reflex entsprungen, der 20 Jahre jünger als sein wirkliches Alter ist.

“Bai duai, khaaaa” antwortet sie mit einem unverschämten Lächeln und vor Hans’ geistigem Auge sieht es so aus, als ob sich ihre Blusen-Knöpfe wie von alleine öffnen. Selbst ihr Mund scheint angenehm sündiges zu versprechen.

Hans freut sich. Es gibt Konstanten im Leben. Und gerade begegnet er solch einer Konstanten. Er ist zwar ein Zigeuner, aber solche Erlebnisse beruhigen ihn, geben ihm verlässliche Koordinaten, an denen er sich entlang angeln kann um Neues zu wagen.

So lächelt er einfach sentimental aber kommentarlos und übergibt seinen Rucksack dem Fahrer, nicht ohne vorher 2000 Baht bezahlt zu haben.

Nein, er hat nicht gehandelt oder mit dem Preis gehadert, denn Hans ist auf Hansel-Tour. Mal einfach wieder nur tun, wozu das Thai-Lächeln ermutigt. Mal einfach wieder so handeln, als ob er wirklich der schönste, smarteste und netteste „Farang“ auf Erden wäre. Gehirn und jeglicher „common sense“ abgeschaltet. Geld ist Nebensache und lediglich Mittel zum Zweck. Der Zweck ist die Aufrechterhaltung der Illusion.

Die Entscheidung fällt für den Bang Na Motorway und nicht für die Chonburi-Stelzen-Autobahn. So sieht Hans zum ersten mal die Exit Schilder zum neuen Airport „Suvarnabhumi“, altindisch für “the land of gold.” Das „i“ am Ende wird nicht ausgesprochen.

Die Zeiten haben sich geändert. Als Hans erstmals in Don Muang landete, war der alte Airport eine einzige Baustelle, die “neuen” Terminals im Bau. Um so mehr festigt sich nun seine Überzeugung, dass es mal wieder Zeit für “Hansel Time” ist. Zurück in den wohltuenden Schoss der professionell weiblichen Thai-Bauchpinselei, die, wenn für Ernst genommen, Massage für die Seele und Droge fürs Hirn ist.

Um 20 Minuten vor 11 erreichen sie die Fast Food Raststätte auf der Höhe von Chonburi. Hans kauft ein paar Carabao, Lipo und Singh im 7/11 und muss leider feststellen, dass er das Bier nicht mitnehmen darf. Es ist noch keine 11 Uhr.

Schade, eine Konstante weniger. Aber was soll’s. Die haben Glück gehabt, dass er nicht gerade wie früher aus Saudi kommt. Dann hätte es nämlich eine gehörige Szene gegeben. Von wegen, ob sie denn alle muslim-mässig übergeschnappt und Kamelfi**er wären.

Egal. Hans weiß nun, dass er sich ganz besonders auf seine Hanselnummer in Patty konzentrieren und die Konstanten ausloten und wenn nötig, neue Rituale an den Bier-Bars erfinden wird.

Der Fahrer ist Ok und sagt: “you want smoke?“ und genehmigt sich selber eine. “mai put my company sign in Pattaya.”

Was bedeutet, dass er, der Fahrer, sich bei der Ankunft in Pattaya im Thai Limousine Büro registrieren muss und Hans dort gefälligst die Klappe übers Rauchen halten soll.

Schon wieder ein Konstante. Hans wundert sich langsam, ob ihm dieser Trip was neues bringt oder nicht.

Das Thai Limousine Büro Pattaya ist gerade mal eine Seitenstrasse von der Soi Wongamat entfernt, nämlich dort, wo die Dice Disco ist, eine Seitenstrasse der Naklua Road nicht weit von der Susi Bar.

Die Empfangsdame möchte Hans zu gewissen Touren überreden, aber Hans macht ihr klar, dass er sein Town House in der Soi Wongamat zwecks Plünderung besucht. Sie wechselt sofort die Strategie und bewundert seinen Ring, den er sich vor 20 Jahren in Thailand hat machen lassen. Welche Steine es wären, in welchem Geschäft gekauft, ob er verheiratet wäre, ob sie ihn zum Haus begleiten dürfe, etc.

Hans ist aber noch nicht ganz angekommen und noch nicht bereit zum Hanseln.

Kurz vor seinem Town House trifft er Brian, seinen langjährigen und konstanten Nachbarn. Er erzählt, wie Hans’ bester Freund Ostern gestorben ist, nämlich kurz und entschlossen, genauso, wie er gelebt hat.

Hans und Werner hatten sich das Town House vor 10 Jahren zusammen gekauft. Werner hat sich nach seiner Entlassung von einer globalen Firma vom Arbeitsamt verabschiedet und ist für immer in Thailand geblieben. Er war einer der ersten Drachenflieger Deutschlands und hat sich fast alle seine Knochen gebrochen. Sein Körper war ihm lediglich eine zu herausfordernde Hülle für seine hohen Ansprüche an die ungesunden aber spaßmachenden Dinge des Lebens.

Werner hat seinen Tod mit 62 Jahren redlich verdient. So viel steht fest.
Brian ist drauf wie immer und schwätzt viel über Werners langjährige Freundin, die gerade in Deutschland weilt. Hans steht nicht besonders auf Labereien der Nachbarn über Nachbars Holden und geht die paar Schritte zu seinem Haus.

Werners Freundin hatte ihn vorher von Deutschland aus ein paar mal angerufen und nach Geld gefragt. Nach viel Geld. Vorher würde sie nicht ausziehen.

Das war’s. Eine weitere Konstante in Hans’ Leben. Wer ihm Bedingungen stellt, hat schon verloren.


Als Hans sein Haus betritt, macht ihm ein gespielt scheues aber modern und ziemlich sexy gekleidetes Mädel im eng ausgeschnittenen Top und kurzen Höschen , Anfang 20, den wai….
 
Zuletzt bearbeitet:

Ton

Dukkhamann
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13 Dezember 2008
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Thailand
@Iffi

Schön, dass Du gerade die Geschichte hier reinstellst. Wann geht es weiter?
 

Iffi

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buci, du bist ein Arsch, aber mackt nicks. :frech
 
Thailernen.net

Iffi

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Hans auf dem Weg


Das kann ja lustig werden, denkt Hans und lässt es erstmal langsam angehen.

“khun chu alai khap?”

(wie heisst du?)

“Pom, I am niece from Werner’s wife. I stay here with my mother”
(Ich bin die Nichte von Werners Frau. Ich bin hier mit meiner Mutter)

antwortet sie in gar nicht schlechtem Englisch.

Scheiße. Mit der wird schon mal nicht gehanselt. Hans ist hier on special mission und eine außerparlamentarische Nummer mit der Nichte kommt alleine schon aus taktischen Gründen nicht in Frage.

So steigt er die Treppen in sein Reich hinauf und findet alles in bester Ordnung vor. Hier lagern noch ein paar Teppiche aus Saudi, eine Saudi Flagge aus bestem Stoff in grün mit der weißen arabischen Schrift des islamischen Glaubensbekenntnisses drauf “Ala ila lila” oder so ähnlich, “Alah ist der einzige Gott”. Des Weiteren zwei wertvolle Beduinen Schwerter in reich verzierten Scheiden, viele Bücher, CDs, etwa 1000 Musikkassetten und seine vor den Holden versteckten Bilder und Briefe seiner Verflossenen, sowie uralte Tagebücher. Unter den Büchern befinden sich auch die Culture Shock Dinger sowie diverse Thai-Mädel Geschichten, die er sich vor vielen Jahren mal gekauft hat. Von der Buddhistischen Literatur ganz zu schweigen.


Freudig nimmt er “Tales of Sri Thanonchai, Thailand’s artful Trickser” in die Hand. Es ist ein Buch über den Thailändischen Till Eulespiegel. Von dem kann man im Gegensatz zu gewissen Expat Schwätzern ‚ne Menge lernen. Echt lesenswert.

Ein Blick auf sein frisch bezogenes Bett lässt Erinnerungen aufkommen.
Als Hans mit dem Wohlgefühl sich wieder gefunden zu haben hinunter geht, kommt gerade eine Matrona mit einem süßen kleinen Buben auf dem Arm hinein. Sie ist unverkennbar die Schwester von Werners “Frau“. In Anführungszeichen, denn sie waren nie papiermäßig verheiratet. Die Papiere aus Deutschland wurden in dem Moment fertig, als Werner seinen letzten Atemzug tat. So kam es nie zu einer Hochzeit im dtsch. Rechtssinne. Stattdessen wurde Werners Asche, wie von ihm gewünscht, im Golf von Thailand von einem Boot aus verstreut. Sein letzter Flug. Kurz und ganz ohne Drachen.

“my aunt want to talk to you”, sagt Pom und reicht Hans ihr Handy.
(meine Tante möchte dich sprechen)

“Hallo Hans, if you give me money, we move out.” Die alte Leier.
(hallo Hans, wenn du mir Geld gibtst, ziehe ich aus)

“How much you think of?”
(wie viel?)

“300,000 Baht is Ok with me.”

Donnerwetter! Werners Frau weilt gerade in Deutschland bei seinen Freunden, die sich lieb um sie kümmern. Hans hat bei seiner Ex einen Aufschub von drei Monaten bewirkt, denn die wollte die Leute gleich am Todestag aus dem Haus schmeißen. Das hat ihn einige Überzeugungsarbeit und Nerven gekostet. Er war auch grundsätzlich bereit, ihr ein bisserl was Geld zu geben. Er dachte so an 100K Baht. Das ist er seinem Freund schuldig.

Aber unter Bedingungen? No way, Sir.

Glücklicherweise ist seine Ex gerade nicht im Lande. Es wäre sicher eine Verfilmung für eine High Noon Krönung einer Soap Opera wert, falls sie jetzt ebenfalls auf der Palette stände.

“OK, I give you money, but to your Bank Account only. No cash to your relatives.”

(OK, ich gebe dir Geld aber nur aufs Konto. Kein Cash für deine Verwandten)

Typisch taktisch um Zeit zu gewinnen. Im weiteren Verlauf des Gespräches stellt sich heraus, dass Unsicherheit wg. der Dinge im Haus herrschen. Hans macht klar, dass alles, was Werner gehörte, jetzt ihr gehöre. Auch seine Harley. Aufatmen am anderen Ende. Ende der Durchsage.

Pom redet noch ein Weilchen mit ihrer Tante und sagt dann zu Hans:

“if you give me money now, we move out today.”

(wenn du mir jetzt sofort Geld gibst, ziehen wir heute schon aus)

Aber Hans ist noch nicht in der Hanselphase. In dem Fall hätte er ihr seine Briefmarkensammlung oben gezeigt, sie langsam dabei ausgezogen und sie weinend gefragt, warum die deutschen Frauen denken, dass die Deutschen Männer ne Macke haben. Im Moment des Abspritzens hätte er ihr den Check unterschrieben.

Guter Versuch. Aber hier geht’s ums Geschäft und um ein böses Unglück zu verhindern, falls seine Ex Werner’s Verwandtschaft noch im Hause antreffen sollte, wenn sie wieder kommt. Hans wiederholt sein Banküberweisungsangebot und Schluss. Aber süß ist das Luder schon.

Es ist so um die 12 Uhr mittags. Kein Wasser im Haus. Die Reihenhäuser hier haben schon seit Tagen kein Wasser, wie der Nachbar Brian versichert. Viele Privathaushalte in Pattaya sind trocken gelegt, damit die Industrie in der Eastern Region und die vielen Hotels weiter schaffen können. Auch die Bauern schauen zum Teil in die Röhre. Es herrscht ein unschöner Wasserverteilungskampf in dieser Gegend. Die Gewinner kennen wir.

So zieht Hans einfach los. Gelegenheit zum Duschen wird es schon geben. Patty ist ja schließlich ein Bade-Ort.

Gleich an der Ecke zur Soi Wongamat gibt es ein neues Restaurant. Dort sitzen zwei ältere Herrschaften am Tisch und unterhalten sich bei Soda und Orangensaft. Sie sprechen unüberhörbar deutsch und fordern Hans auf, sich zu ihnen zu setzen, als er sie grüsst.

Sie sind die “Besitzer” dieses Establishments und haben vor etwa einem Jahr eröffnet. Der eine ist ein sichtlich viel Gelebter, Typ alter Rocker und cool drauf. Der andere mehr ein unverbindlicher, nichtsagender, freundlicher gehobener Angestellter oder ehemaliger Kleinunternehmer.

Hans interessiert sich mal wieder für was. Er will wissen, wie die neue Generation der Rentnerband tickt. Ob es da auch Konstanten gibt? Die Nachbarn seines ersten Hauses in der Garden Villa vor 20 Jahren gehörten nämlich zur Rentnerband. Wie die damals tickten weiß er. Das gegenseitige Gehacke, wer den besseren Durchblick hat einerseits und arrogantes Herabblicken der “Vernünftigen” auf die angeblich erst ab 17 Uhr Trinker. Alte Kamellen. Besonders das stundenlange Gelaber über die Verhältnisse der anderen mit ihren Susis.

Hans konnte es immer mit allen Parteien gut, nicht zuletzt durch seine Ex, die die gleiche Gabe hatte und dadurch über deren Mädels viel erfahren hat, ohne sich näher einzumischen oder dies gar auszunutzen. Besonders die Sichtweisen der Expats untereinander in den Säuferclubs hat Hans eigentlich immer abgestossen, aber mitgesoffen hat er immer. Es herrschte extremer Dorftratsch. Wer hält den schon nüchtern aus?

Nur ein oder zwei hielten sich da raus, fanden kein schlechtes oder herablassendes Wort über ihre Expat Kollegen, sondern lebten und genossen einfach ihr Leben, aber nicht ohne mit der “Unterschicht” auch mal ein oder zwei Bier zu trinken. Gestandene Männer halt. Völlig ohne moralischen Zeigefinger und Berührungsängsten. Aber auch sie wurden schliesslich von den anderen gemieden. Wer nur zwei Bier am Abend trinkt, ist verdächtig.

Hans entscheidet sich für ein Singha Bier als Reminizenz an alte Zeiten und stellt sich zunächst als Freund von Werner vor. Das öffnet die Türen für weitere Gespräche.

“Ja, das mit Werner hat uns auch geschockt. Ging verdammt schnell, aber so hat er ja gelebt. Keine Rücksicht auf seine Gesundheit genommen. War aber ein feiner angenehmer Kerl.”

“Ja, hat mich auch geschockt. Besonders, weil er so schreibfaul ist. Sein Lieblingsspruch war immer: wenn du nichts von mir hörst, geht es mir gut. So gehe ich halt davon aus, dass es ihm jetzt gut geht.”

Leichtes Lachen in der Runde. Aber in Wirklichkeit ist es ein Teil von Hans’ Trauerritual

“Und wie läuft euer Geschäft so? Zufrieden?” fragt Hans mit hoffentlich nicht verräterischem Zynismus, nachdem er die leeren Tische mit seinen Blicken gestreift hat.

“Wird schon noch werden. Ist ja die tote Jahreszeit. Bis jetzt macht es auf jeden Fall Spaß.”

Hans entscheidet, dies nicht in eine Diskussion ausarten zu lassen und wünscht den Herrschaften viel Glück, als sich ein weiterer älterer Schmal-Hans-Herr mit einer Hanfumhängetasche zu ihnen gesellt, der sofort losredet und nicht wieder aufhört. Es geht um seine Holde, die er erst im Umgang mit Geld erziehen müsse. Ansonsten wäre sie OK. Und ein bisserl Liebe von ihr wäre ganz sicher auch im Spiel. Die beiden Besitzer haben plötzlich beide was dringendes zu erledigen, verlassen den Tisch und ordnen mit gesenktem Blick die Gläser und Flaschen hinter der Theke.

Hans ist ganz Ohr und darf sich die ewigen Konstanten anhören.

“Bin erst seit 7 Monaten hier. Meine Rente ist nicht die höchste, aber ich komme zurecht. Außer wenn meine Holde mal wieder Geld für irgendwelche Anschaffungen, sei es für ihre Familie oder sie selbst braucht. Dann haben wir oft ein kleineres Argument, aber ansonsten lieben wir uns. Nur wenn ich mir was kaufen will, gibt es echten Streit, weil sie meint, dass es nicht notwendig wäre. Du siehst ja wie ein abgeklärter Typ aus und weißt sicher, was ich meine. Ich bin nämlich kein Hansel. Wenn ich da an die anderen Expats denke...”

Ach du Scheiße! Hans bezahlt und macht sich auf den Weg in die Susi Bar nur 5 Minuten von hier. Am Supermarkt an der Ecke Soi Wongamat und Naklua Road gibt’s eine ATM fürs Taschengeld.


Es ist zwar erst 2 Uhr Nachmittags, aber sein Bauch sagt ihm, dass der Moment für seine eigene Hanselphase gekommen ist...
 
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Hansel Time

Die Susi Bar versteckt sich gerne. Wer sie nicht zielgerichtet sucht, läuft leicht an ihr vorbei. Besonders zu dieser Tageszeit ist sie nur ein dunkles, nichtssagendes Loch. Da helfen nur Koordinaten. Die Seitenstrasse, die fast genau gegenüber in die Pampas führt, ist eine recht verlässliche Peilung. Dort auf der anderen Seite beginnt oder endet ein grösseres Bier Bar Areal, welches nicht zu übersehen ist.

Fast wäre Hans wieder wie üblich vorbeigepattert, aber Motivation hilft kolossal. Er will noch mal einer alternden Dame in die Augen schauen, will noch einmal seinen eigenen Schatten der Vergangenheit in ihren ehemals verführerischen Blicken erhaschen. Er ist auf alles gefasst. Selbst ein mittlerweile zahnlos grinsender Mund wird ihn nicht davon abhalten, für zwei Nächte den Hansel zu machen und das auszuleben, was besonders die Unbedarften und Unwissenden in ihrer moralisierenden Hilflosigkeit als Sex-Tourismus bezeichnen.

Ein Blick in das dunkle Loch lässt Schlimmes erahnen. Die Dame ist wirklich in die Jahre gekommen und döst vor sich hin. Einige wenige Mädels liegen verschlafen auf den Bänken, oder lutschen entrückt an ihren Nudeln in der Suppe. Das Alter der Service Damen ist zu dieser Tageszeit völlig uneinschätzbar, da sie sich noch im schlampigen Naturzustand des Morgenstresses befinden. Ein Gast Anfang 40 mit einem Zwergel an seiner Seite starrt verkatert über seine Sodaflasche hinweg vor sich hin. Tote Hose.

Genau das, was Hans sucht und braucht. Hier haben sich Schicksale versammelt. Nicht die der Königshäuser, der Mächtigen oder der Berühmten und Schönen. Nein, hier versammelt sich gerade reiches Potential für seine wissenschaftliche Abhandlung über die universellen Bier-Bar-Konstanten in Raum und Zeit.

Hans hat nicht vor, diesen Ort während seiner zwei Tage und Nächte in Pattaya für längere Zeit zu verlassen. Er wird eintauchen und mitschwingen, egal was kommt. Die Ereignisse werden das Drehbuch schreiben und Hans wird sich voll darauf einlassen. Manchmal wird er die Regie übernehmen, manchmal der Hauptdarsteller, selten der Nebendarsteller sein. Und er wird immer darauf achten, sich nicht allzu weit von dem Klischee des Hansels oder Sex-Touristen zu entfernen, zumindest dem äußeren Schein nach. Das Publikum sollen ja schließlich auf seine Kosten kommen. Seine weißen Haare sind da schon mal die halbe Miete. Alter Abschaum-Knacker auf Brautschau, oder so ähnlich. Dirty old man. Wasser auf die Mühlen der Seichten und Einfältigen.

Hans lässt sich auf einem Platz nieder, der ihm den strategischen Blick nach innen und nach aussen erlaubt. Ein schon frisches Mädel in Jeans und T-Shirt fragt ihn, was er trinken möchte.

“Sing khap”

Kommt sofort im Kondom und wird mit einem Lächeln serviert. Weiter nichts. Nach dem ersten Schluck hinterlässt das Isolierband auf dem Styropor seine klebrigen Spuren auf seinen Fingern. Es ist warm und ein Propeller in angenehmer Blasweite wird extra für Hans eingeschaltet.

Die noch liegenden Mädels raffen sich umständlich und widerwillig auf. Schon der zweite Gast. Vielleicht wird es ein guter Tag und es ist besser wenigstens so zu tun, als wenn man bereit ist.

Hans ist die ruhige Lage für einen Augenblick ganz recht. Zeit, sich zu sammeln. Die Bedienung ist die munterste und tut so, als hätte sie was zu tun.

Die anderen Mädels checken ihn aus den Augenwinkeln möglichst unauffällig und beginnen sich zu schminken. Ein Ritual, welches er immer wieder gerne beobachtet. Sie lassen sich unendlich viel Zeit dazu und es ist Meditation pur. Zwei andere stäbeln noch an ihrer Nudelsuppe. Es sind fünf an der Zahl. Zwei, wie zum verwechseln, um die 40, schmal und kleiner Arsch. Hautfarbe asch-grau-braun, wie es typisch für Agrarangestellte ist, die ihren Job vor langer Zeit aufgegeben haben und die Sonne scheuen. Ein etwas pummeliger junger weißhäutiger Hüpfer mit kurzen Haaren, die wie eine Peruecke wirken, weil der Haaransatz etwas zu tief auf der Stirn sitzt. Und noch zwei unscheinbare Mäuschen vor ihren Tellern.

Als sich die Glastüre zum hinteren klimatisierten Teil der Bar öffnet, tritt ein unnahbares Zwergerl mit einem wunderschönen großen Busen unter dem Schlaf-T-Shirt heraus. Sie grüßt niemanden, redet mit niemandem, wird auch von ihren Kolleginnen nicht beachtet, setzt sich still in eine Ecke und packt ihren Schminkkoffer auf den Tisch. Jede ihrer Bewegungen mit Bedacht und Anmut, völlig in sich selber versunken.

Die Kleine neben dem anderen einzigen Gast grinst Hans an. Dieser ignoriert sie völlig, genauso wie ihren Begleiter bisher auch, sagt aber lediglich um seine eigene Stimme zu hören in dessen Richtung:

“Na, gerade eine kleine Kur-Pause eingelegt und auf dem Wege der Besserung?”

Der ist froh und erzählt, dass er schon 3 Wochen hier wäre und die Gewohnheit des harten Lebens ihren Blutzoll fordert. Keine Lust zu nichts mehr. Die erste Woche hätte er sich ungehemmt durchgehurt, die zweite Woche übers Land gereist und dann wieder hier mit der Kleinen neben ihm.

Hans’ Bedienung gesellt sich neben seinen Tisch. Eine oft erlebte Konstante. Sobald die Mädels mitkriegen, dass ein fremder Farang auch sprechen kann, verlieren sie die Anfangsscheu und übernehmen das Ruder für das Mating-Ritual.

Nachdem das Schweigen des anderen Gastes gebrochen ist, spinnt dessen Kleine das Gespräch mit ihm weiter, froh, dass ihr Sponsor seine Sprachlosigkeit überwunden hat.

Hans’ Bedienung konzentriert sich nun auf ihren Gast. Sie hat volle Lippen, ist kein Schmal-Hänsel, sondern normale Figur und Groesse, so um die 172.3.

“where you come from?

(wo kommst du her?)

eröffnet sie die Runde mit echtem englischen Akzent.

“From Switzerland”

“which hotel you stay?

(in welchem Hotel wohnst du?)

“No hotel, town house, Soi Wongamat.”
(kein Hotel, Reihenhaus in der Soi Wongamat)

“Soi Wongamat, Soi Wongamat.” wiederholt sie nachdenkend mehrere male. “I know, Hotel Romeo, right?”

“mia?”

(Ehefrau?)

“No, but the house full of female strangers.”
(nein aber das Haus voller fremder Weiber)

Sie lacht, und zum ersten Mal sieht Hans ihre vollen Lippen und junge Haut bewusst. Der Babyspeck befindet sich in Auflösung, ziert sie aber noch ein wenig. Hat sie seine Worte etwa verstanden?

“You remind me on my friend from England” fährt sie fort. “You’re sure you are from Switzerland?”

(Du erinnerst mich an meinen Freund aus England, Bist du dir sicher, dass du aus der Schweiz kommst?)

Mit der lässt sich arbeiten, denkt Hans, aber die Konstanten verflüchtigen sich gerade. Die ist jung und spricht ein sehr verständliches Englisch. Sie spricht diese Sprache ohne vorher gehirnakrobatisch von Thai in Englisch zu übersetzen. Einfach frei heraus und fliessend. Sie arbeitet in einer Bar, die ihr goldenes Zeitalter schon hinter sich gelassen hat, genau wie Hans selber. Mal sehn’, was sie sonst noch zu bieten hat.

“How old are you?” testet Hans an.

(wie alt bist du?)

“20”

Auweia! Für einen Augenblick möchte Hans es bei Konversation belassen, aber andererseits….

“Show me your ID, khap”

(zeig mir deinen Personalausweis)

Die hat sie schon vor seiner Aufforderung in der Hand und neben all dem Thai-Geraffel steht dort 2528. Stimmt tatsächlich. Wir schreiben gerade das Jahr 2548.

“My birthday is on August 6. You come here?”

(Ich habe am 6. August Geburtstag. Kommste dann?)

und ohne die Antwort abzuwarten, fährt sie fort:

“I am born in Pattaya, work only two weeks in the Bar and had English friend before for one and half year, but he die.”

(Ich bin in Pattaya geboren, arbeite erst seit zwei Wochen in der Bar und hatte vorher einen Englischen Freund ein-ein-halb Jahre lang, aber er ist gestorben.

“I am sorry honey” antwortet Hans nicht ganz ohne Freude für diese weitere Konstante, was die Dauer ihrer Barkarriere betrifft.

Don’t be sorry, it’s half a year ago already. It’s my karma I think.”

(kein Grund für sorry, ist ja schon ein halbes Jahr her. Das ist wohl mein Karma)

Das führt entschieden zu weit. Hans ist hier als Hansel und Sex-Tourist unterwegs. So was übersteigt eigentlich seinen Horizont, wie die anderen immer sagen. Als Hansel verliebt er sich sogleich in die mystische Exotik des Karmas und das schwere Schicksal des Mädels und als Sex-Tourist möchte er endlich ihre vollen Lippen beim Saugen irgendeiner Flüssigkeit beobachten. Also fragt er:

“Khun duem alai khap?

(was möchtest du trinken?)

“Heineken” mit Thai Akzent gesprochen, ohne gezierte Überlegungspause.

“OK, fetch me another Sing nueng duai.”

(OK, hol mir auch noch ein Singha Bier)

Passt! Eine Fruchtsaftheilige wäre nicht das Richtige für Hans in seinem selbstgewählten Film.

Inzwischen sind die Mädels alle wach. Eine nach der anderen verschwindet hinter der Glastüre. Wie Hans später erfährt, wohnen sie alle hier. Die Susi Bar ist ihr Schlaf- Wasch- und Office-Salon. Keine hat die Knete für ihr eigenes Zimmer.

Als sie mit den verschiedenen Biersorten anstoßen und Hans ihre runden unschuldigen Lippen an der Flasche sieht, ist es um ihn geschehen.

“I need a shower. Where can I have one?”

(Ich brauche eine Dusche. Wo kann ich?)

“why you not go your house?”
(warum gehst du nicht in dein Haus?)

“no water and too many strange women” antwortet Hans
(kein Wasser und zu viele fremde Weiber)

“Understand (kicher). I go with you to Lovely Home, OK?”
(Verstehe. Ich gehe mit dir zum Lovely Homes, OK?)

“if it’s not too far, never mind.”

(falls es nicht zu weit ist, OK)

“no, it’s just across the street down the Soi over there. Nice rooms.”
(nein, ist gleich gegenüber die Strasse runter. Nette Zimmer)

Hans bezahlt und weiß, dass nun die Phase Eins beginnt. Solln’ die Weiber in seinem Haus doch in ihrer Ungewissheit schmoren. Heute sehen die ihn nicht wieder. Ein frisches T-Shirt und Unterhose werden sich schon an der Naklua-Road finden.

Unwillkürlich muss er an Werner denken. Die Trauerarbeit ist noch nicht ganz erledigt. Er wird mal wieder was ganz Junges auch stellvertretend für Werner beglücken und einen Drachen mit ihrer Hilfe steigen lassen, nachdem sie ein oder zweimal „oy oy“ gejuchzt hat...
 
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Iffi

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Vorbereitende Maßnahmen


Nachdem Hans bezahlt hat, bereiten sich beide auf die risikobereite Überquerung der chaotisch befahrenen Naklua Road vor. Die junge Maus nimmt Hans an die Hand und führt ihn sicher auf die andere Seite, mit einem Zwischenstopp in der Mitte, dort wo Hans immer die Augen schließt. Wie ihm sein Hintern abgefahren wird, interessiert ihn visuell nicht besonders. Vorbei an den von Austria finanzierten Bier Bars. Abgeschrieben zu Gunsten der lustigen Holden und Mitgliedern der Naklua Mafia, die immer wieder neue Sponsoren finden. Die Nebenstrasse ist breit und nach 3 Minuten biegen sie nach rechts ab. Lovely Homes. Wie süß.

Es ist eine Doppelreihe von Einzelzimmern mit einer kleinen Einfahrt vor jeder Vergnügungsenklave. Einige sind mit Wagen aus Bangkok besetzt. Dort brennt auch eine rote Lampe neben der Türe. Besetzt. Gleich am Eingang gibt es eine kleine Pförtnerloge. Hans gibt seiner Sheakspear Darstellerin einen Tausender und lässt sie alles erledigen. 300 Baht für Short Time 3 oder 4 Stunden oder so ähnlich. Das reicht fürs Duschen. Die Zimmer sind geräumig und mit einer Spiegeldecke versehen. Hans entscheidet sich, später auf dem Rücken zu liegen. Der Boy schaltet den Fernseher ein. Dort läuft ein 24 Stunden hardcore Porno. Ein völlig normaler grinsender Blick von seiner jetzigen Lebensabschnittspartnerin ganz ohne Verlegenheitskichern unterstreicht die konstante und angenehme Normalität der Situation.

Unter der Dusche darf Hans endlich anfassen. Fast wäre er auf das Gemähre der Unbedarften reingefallen und hat sogar für einen Moment gedacht: so was gehört sich aber nicht. Stattdessen dankt er den Göttern, die ihm diesen wunderschönen weiblichen Körper in die Hände gespielt haben. Alles an ihr ist jung und stimmt, was er von seinem Körper nicht mehr behaupten kann. Er weiß nun, dass sich das kleine Zwischenspiel mit seinem Town House von alleine erledigen wird. Er braucht dem Schicksal nur eine Chance zu geben. Alles wird sich richten. In der Gegenwart von bereiten und aufmerksamen Frauen zieht er das Glück sowieso wie ein Magnet an.

Mit Schalk in den Augen und freudiger Erwartung geht sie zur Routine über. Den stimulierenden Blow Job erledigt sie mit gebührender Andacht. Ja, so ein Schwellkörper ist schon ein Wunder der Natur. Als sie selber feucht genug ist, zieht sie gekonnt einen der drei bereitliegenden Pariser (aufs Haus) über Hans’ Schniedel, nimmt ihn wie einen Staubwedel in die Hand, während sie breitbeinig über ihm kniet und stimuliert sich mit der Peniskuppe hin und herbewegend von außen um dann mit einem glitschenden Rutsch gänzlich von ihm Besitz zu ergreifen. Die volle Länge.

Zuerst bedient sie Hans, reitet auf und ab. Oben im Spiegel sieht das völlig skurril aus. Dann lässt sie sich endgültig nieder und reibt ihren Lustzipfel an Hans’ Wurzel, sodass er sein Gemächte von ihren Pobacken erdrückt schon fast in Gefahr wähnt. Dann puscht sie beide Kissen hinter Hans’ Rücken, damit er sich bequem aufrichten kann.

“suck my nom honey, suck, this makes me horny and come.”

(lutsch an meinen Brüsten, honey, das macht mich an für meinen Höhepunkt)

Kein falsches Versprechen. Ihre Nippel nehmen ungeahnte Grössen an. Nach mehreren “oy oys und uis” während Hans an der Mutterbrust hängt und mit einem abschließenden spitzen Schrei lässt sie sich über ihn fallen. Danach zieht sie den Gummi runter und lässt Hans’ Drachen steigen. Zu Werners Ehren. Aber das verrät Hans ihr nicht, sondern täuscht ein rein persönliches Erlebnis vor.

Werner hätte es sicher gefallen, aber Hans kommt sich geizig vor. Eine halbe Frau für Werner ist echt kiniau. Es sind ja noch zwei Nächte. Zeit genug, die Werner-Ehren-Nummern mit mehreren Holden zu zelebrieren.

“Khun chu alai?“ (wie heisst du?) fragt Hans lachend und lachend antwortet sie: “Tum, what’s your name?” (Tum und du?)

“Hansel”

“I never hear before, but sounds funny. Oh sorry, t’rak.”

(hab ich nie gehört, aber hört sich lustig an. Oh entschuldigung, Liebling)

“Never mind. It’s a name of honor and I am proud of it.”
(Macht nichts. Das ist ein Ehrenname und ich bin stolz auf ihn)

Der Porno fängt inzwischen wieder von vorne an. Tum sucht nach einem HBO Film. Hans ist nicht interessiert und geht unter die Dusche. Als er zurückkommt, spielt sie an sich selber rum und Hans hilft ihr dabei an ihrem Busen nuckelnd, bis weitere “oy oys” durchs Zimmer schallen und sie danach stolz ihre nasse Hand begutachtet.

„I like when you watch me doing this. Makes me double horny.”
(Find ich gut, wenn du mir dabei zuschaust. Macht mich doppelt scharf)


Wow. 20 Lenze und schon so körperbewusst?

“Dat isse. So viel steht fest.” denkt Hansel und arbeitet schon an einer Mia Noi Strategie. Noch ein bisserl früh zwar, aber es gibt ja noch ein paar mehr Gelegenheiten während seiner zwei Nächte in Patty um ihr volles Potential zu erkunden.

“Are you really from Pattaya?”(bist du wirklich aus Pattaya?) fragt Hansel und hofft auf eine Bestätigung. Irgendwie kann er das mitleidserhaschende und taktische Gejammer der zugewanderten Isaan-Schnecken schon lange nicht mehr hören.

“Of course. My mom and pop living here, grandpa and ma also since very long time. They are all real Pattaya people, but I don’t wonna see them again. Before I work in hotel. Good job, could pay my own room. You understand what I’m saying?”
(Natürlich. Meine Mama und und mein Vater leben hier, meine Grosseltern auch schon seit sehr langer Zeit. Die sind alle echte Pattaya Leute, aber ich möchte sie nie wieder sehen. Vorher habe ich ineinem Hotel gearbeitet. Guter Job und ich ich konnte mein Zimmer selber bezahlen. Weisste, was ich meine?)

“What’s wrong with your parents?”

(Was ist mit deinen Eltern schief gelaufen?)

“They make big mistake. I gave them all my money. 100,000 Baht to open shop, but they throw it away for bullshit. Now money is gone for nothing and I am finished with them.”
(Die haben einen grossen Fehler gemacht. Ich haben denen all mein Geld gegeben. 100,000 Baht um ein Geschäft zu eröffnen, aber sie haben es für Bullshit aus dem Fenster geworfen. Jetzt ist mein Geld weg für nichts und wieder nichts und ich bin fertig mit denen.)


And why you work in this bloody bar? No customers?
(und warum arbeitest du in dieser bescheuerten Bar ohne Kunden?)

“Because I can sleep there, can talk to my friends. No money to pay for my own room any more. After my friend from England die and I give all my money to my parents I am broke. Don’t worry Hans. I am OK. You sanuk or not?”
(Weil ich dort schlafen und mit meinen Freunden reden kann. Hab kein Geld mehr um mein eigenes Zimmer zu bezahlen. Nachdem mein Freund aus England gestorben ist, habe ich all mein Geld meinen Eltern gegeben und bin jetzt pleite. Hattest du Spass oder nicht?)


“Sanuk maak, honey.”
(ja, viel Spass)

“me too. I come three times. I am tired. No power any more.” Kicher.
(Ich auch. Ich bin dreimal gekommen. Ich bin müde. Keine Kraft mehr)
Hans ist bereits tief in der Hanselphase und fühlt sein Ego bestätigt. Er bringst also noch. Hat die Kleine ja gesagt. Da könnte Liebe draus werden.


Hansel übergibt ihr einen Nelson (500 Baht), den sie mit einem “wai” in Empfang nimmt und beide begeben sich wieder in die Susi Bar. Dort sind inzwischen alle aufgerödelt und haben ihre Positionen eingenommen. Die Musik läuft. Der andere Gast ist immer noch da und nuckelt lustlos und abgeklärt an einem Bier zwecks Kreislaufberuhigung.
Es ist Zeit für die Einführung eines neuen Hansel Rituals. Die Mädels lieben ja Rituale. Auch wieder so eine Konstante.

“Listen honey. From now on I drink Black Nam. If I drink too fast, you shout: “Take it easy Hansel. OK?”
(hör zu, honey. Von jetzt an trinke ich Black Label mit Wasser. Falls ich zu schnell trinke rufst du laut: take it easy Hansel, OK?)

Tum lacht und erzählt es sofort ihren Kolleginnen. Die üben gleich und rufen im Chor die neu gelernte Phrase. Schon bei der Bestellung seines zweiten Nach-17-Uhr-Drinks schallt es aus allen Mündern:
“Take it easy, Hansel”

Die Bühne ist vorbereitet, das Drehbuch über Jahre hinweg auswendig gelernt und in Fleisch und Blut übergegangen. Egal, wieviele Jahre das schon her ist. Der Vorhang kann aufgehen…
 
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Iffi

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Hallo Jungs,

Danke und sorry für die relativ lange Pause. Gleich geht's weiter.
 
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Iffi

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Take it easy, Hansel



Hans ist mit Haut und Haaren in die Hanselrolle geschlüpft. Die Welt ist nun so, wie er sie sich immer in seinen geheimsten Wünschen erträumt hat. Alles, was seine nicht mehr fremde Begleitung tut und sagt, bestätigt sein Idealbild der weiblichen Zuwendung. Wie immer er ihre Worte und Gesten auch durchleuchtet, es läuft immer auf das selbe hinaus. Zu ihm spricht die reine Liebe. Solche Augen und Babyspeck können nicht unaufrichtig sein. Exotische Kulturen und Mentalitäten werden zu längst bekannten Verhaltensweisen aus einem früheren Leben. Verwandte Seelen längst vergangener Existenzen, die in den Zwischenwelten umherirren, haben sich gefunden.


Hansel wusste schon seit seiner Geburt, dass er die Zuwendung der Frauen seiner selbst willen verdient, egal welche Sprache sie sprechen oder welcher Professionalität sie angehören. Endlich bekommt er das, was er verdient. Es wurde ja auch mal Zeit.

Sogar jetzt, wo Hans diese Zeilen aus der Hansel-Erinnerung schreibt, kann er es immer noch nicht begreifen. Noch nie hat ihn eine Dame so gut verstanden. Sie hat ihn wie einen Erwachsenen behandelt, ihm dem Schniedel beim Pipimachen gehalten und unter der Dusche gründlich behandelt, obwohl er sich im ewigen Kreislauf des Lebens schon wieder dem tütteligen und unbeholfenen Anfang nähert.


Spricht sie wirklich so gut Englisch? Wahrscheinlich nicht. Immer wenn er im Ausland ist, geht Hansel davon aus, dass man Englisch sprechen muss und erwartet dies auch von den anderen, besonders von den Einheimischen. Da kommt bei ihm der Kolonialherr noch manchmal etwas durch. Solange die Natives nichts Vernünftiges auf die Beine stellen können, wird das auch so bleiben.


Nein, Englisch kann es gar nicht gewesen sein. Sie spricht vermutlich deutsch. Natürlich mit den typisch englischen Werbephrasen vermischt. Wie sonst lässt sich erklären, dass er jedes ihrer Worte verstanden hat und sie seine auch? Das ist sicher nicht nur die Seelenverwandtschaft, die er mit ihr verspürt. Das muss was orales sein.


“Sitzt du auch bequem, Schatzi?”


fragt Tum fürsorglich und legt leicht vibrierend ihre Hand auf Hansels Oberschenkel, sodass sich spastisch sein kleiner Zeh ähnlich wie während seines Orgasmus wegspreizt.


Hansel fühlt sich wohl wie bei Muttern damals, als sie ihn oft wg. seiner 5 in Englisch tröstete und ihn dabei durch Handauflegen beruhigte.


“Ja honey. Ich möchte gar nicht mehr, dass du von meiner Seite weichst.”


Im besten Deutsch fragt sie: “I check out?”


Das versteht Hansel gut. Das ist Hotelsprache und der Beweis dafür, dass sie wirklich mal in einem Hotel gearbeitet hat. Vermutlich an der Rezeption.


Überhaupt versteht Hansel jetzt, was er immer wieder in den einschlägigen Foren liest. Dort sagen viele, dass sie sich 24 Stunden mit einer Thaidame unterhalten haben, obwohl der gegenseitigen Sprache angeblich nicht mächtig. Die sind alle der gleichen Illusion eines angeblichen Wunders aufgesessen. In Wirklichkeit sprechen die Damen perfektes Deutsch. Da hat er wohl seinen Kollegen gedanklich unrecht getan, indem er das mal angezweifelt hat.


Tum springt auf, holt einen Zettel ohne was zu trinken und fummelt ihn in den Buchführungs-Holzbecher. Verschwindet danach hinter der Glastüre und kommt in frischen Jeans und T-Shirt zurück. Auf dem T-Shirt steht:

“Ich bin anders”


Aber das wusste Hansel schon und ist fast beleidigt wegen dieses völlig unnötigen Winks mit dem Zaunpfahl. Seine Menschenkenntnis ist nämlich unübertroffen, besonders was die weibliche Minderheit der Anschaffenden betrifft. Die sind sowieso anders.


Inzwischen füllt sich die Bar etwas. Zwei, drei Gäste stoßen hinzu und die in den 40zigern-Lady-Band lächelt vielversprechend beim Bier-Servieren. Die Unnahbare sitzt einsam auf einem Hocker mit Blick nach draußen. Kein Lächeln auf den Lippen, keine freundliche und ernst gemeinte Einladung zum Niederlassen an die vorbeischlendernden gutaussehenden Männer. Sie sitzt aufrecht, ihre in eine knappes rotes Top verpackte Brust nach vorne raus und ihren süßen Hintern entenmäßig nach hinten gestreckt. Dabei rutscht sie im Rhythmus der Musik leicht hin und her.


Der Gast von heute Mittag sitzt immer noch da, aber mit geglätteten Gesichtszügen nach einigen Bierchen. Seine Holde hat nun wirklich die Schnauze von seiner Stummheit voll und schnackt mit den anderen Mädels.


Hansel versteht ihn nicht. Ihm selber würde so was nie passieren. Wie kann man solche Mädels sich nur so vernachlässigen lassen?! Wie kann er sie nur so gehen lassen?


“He Harald, alles klar?” ruft ihm Tum zu und an Hansel gerichtet: “Das ist der Harald, der ist wahrscheinlich schon zu lange hier im Urlaub.”

Hansel weiß das zu schätzen. Für einen Augenblick hat er befürchtet, dass sie ihn einfach übergeht und ein Gespräch mit einem anderen Gast ihn ignorierend anfangen will. Aber dem ist nicht so. Von nun an spielt er eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Das weiß er jetzt.


Gibt es für solch natürliche Zuneigung eigentlich einen Preis? Sie hat ihn gewaschen und trockengelegt, hat ihn seine 5 in Englisch endgültig vergessen lassen und bezieht ihn wg. offensichtlich guter Erziehung in ihre Gespräche mit anderen geschickt ein.


“Warum schaust du mich so an, Hansel? Ja, ich weiß, ich bin im Augenblick nur ein Bar Girl, aber ich wäre es nicht, falls mich meine Eltern nicht verarscht hätten. Und überhaupt. Wenn fucking Taxin sich endlich mal um die normalen Leute in den Bars kümmern würde, anstatt die Farmer zu betütteln und die Reichen noch reicher zu machen, würde hier keine von den Mädels mehr arbeiten.”


Hansel steht der Mund offen und er legt ganz lieb seine rechte Hand auf ihren Unterarm. Mit der möchte er mal Tagesschau gucken. Die versteht sogar was von Politik. Absolut geil.


“Alle Mädels hier haben Probleme. Keine einzige ist der Strahlemann, wie sie im Augenblick alle tun. Arme Schweine, die nur hier arbeiten, weil sie hier schlafen können. Aber unsere Regierung kümmert sich nicht um solche Leute wie z.B. in England. Hat mir mein verstorbener Freund nämlich erzählt. Bei uns bereichern die sich nur selber. Demokraten. Dass ich nicht lache.”


Hansel kann es nicht fassen. Die ist wirklich anders. Sie erzählt das alles mit einem gewissen Abstand von der Szene und besonders von sich selber. Kein Gejammer über ihre eigene Situation. Er glaubt ihr die nur zwei Wochen in der Susi Bar unbesehen. Und doof isse auch nicht. So warm war Hansel schon lange nicht mehr ums Herze.

Draußen steht ein Fetzenverkäufer und hält seine dünnhäutigen Kleidchen und Tops hoch.


Ein schwarzes gefällt Hans ganz besonders. Spagetti-Träger und schräg geschnittener Rocksaum mit einem langen Schlitz, der ein Knie und Oberschenkel frei lässt. Sehr erotisch. Hansel winkt ihn mit der typisch asiatischen Geste zu sich, die Handfläche nach unten und die Finger gleichzeitig wie einen Hund auf dem Rücken kraulend bewegend. Die Hand andersrum würde hier als obszön betrachtet, weil es so aussieht, als wenn ein Bub einem Mädel zwischen den Beinen kraulen will oder einem anderen Bub an den Juwelen. Ja, so was weiß er. Da ist er stolz drauf. Für solche Einsichten braucht er gar nicht erst Expat zu werden. Und überhaupt, er hat sogar schon Expats getroffen, die noch nicht mal das wissen.


Immer noch berührt von der intelligenten politischen Einsicht und der Beschreibung der Situation von Tums augenblicklichen Kolleginnen will er das Kleidchen einfach haben. Tum widerspricht überhaupt nicht und handelt den Preis von 200 Baht auf 180 runter. Wahnsinn! Sie hat sogar den gleichen Geschmack wie er und vergisst darüber, nach anderen Designer Kleidchen zu suchen. Und außerdem, Lagerfeld kocht auch nur mit Wasser. Der kann ihm schon lange nichts mehr vormachen. Das Kleid ist nicht nur süß sondern auch sehr praktisch. Das braucht sie gar nicht erst ausziehen, wenn sie heute Nacht wieder in den “Lovely Homes” heimlich einkehren und die pornografischen Spätnachrichten beim ewigen Spiel der Geschlechter schauen.


Tum verschwindet mit dem Fetzen hinter der Glastüre. Hansel bestellt einen Black Nam.



“Take it easy Hansel” schallt es aus seiner Nachbarschaft während er dem Straßenverkäufer, unsichtbar für die anderen, 20 Baht als Ausgleich für die runterhandelnde weibliche Hinterhältigkeit zusteckt. Das ist reine männliche Solidarität. Der lächelt verständnisvoll zwinkernd zurück und macht sich von dannen.
 
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