Obwohl ich nicht ganz sicher bin, welche Lippen er meint, hat mich der Wahlspruch von unser Member Ton - den ich persönlich kenne - herausgefordert, ein Fotothread zu posten. Gesichter, die gefallen - oder auch nicht. Der chinesische Weise, zumindest bin ich davon überzeugt, meinte nicht Schamlippen, und ich möchte mich daher eingehender mit dem Gesicht befassen.Die Lippen einer Frau sind das schönste Tor zu ihrer Seele (Chinesische Weisheit)
Andere Körperteile haben, rein fotografisch gesehen, durchaus auch seinen Reiz, mit dem Gesicht hingegen kommunizieren wir, abgesehen von der Stimme, doch recht intensiv.
Die Lippen, die Nase, die Augen bilden das Gesicht. Sind sie gleicmässig und harmonisch verteilt und entsprechen die Grössenverhältnisse dem sogenannten "goldenen Schnitt", empfinden wir das Gesicht als schön.
Bevor ich aber schon in die Details gehe möchte ich Euch erzählen, wie ich auf das Gesicht gekommen bin. ich muss ein bisschen ausholen, aber keine Bange, der Bezug zu Thailand kommt schon noch
Ursprünglich habe ich, der mich nicht unbedingt ein guter Fotograph finde, Umstands- und Berufsbedingt mit leidenschaft Kühe fotografiert. Das war manchmal etwas schwierig, da die Kühe sich, in der hügeligen Landschaft, wo ich mich bewegte, entweder oben an mir oder unter mir befanden.
Trotzdem gab es recht nette Bildchen, die ich dann meinen Bekannten zeigte, welche allerdings - die meisten waren städtisch orientierte Intellektuelle - nach der dritten Fototasche eine gewisses Desinteresse zeigten.
Nun, meine Situation änderte sich naturgegeben und meine Linse richtete sich vorwiegend auf die Kinder, welche eins ums andere meine Umgebung und mich beglückte und damit die Fototaschen füllte. Keine Angst, ich bringe jetzt keine Babyfotos und erwarte auch nicht, dass jemand ein entzückter Schrei "wie süss!" ausbricht.
Ich fahre weiter im Bericht, wie ich auf das Gesicht gekommen bin: es mag ein dutzend Jahre her sein, und wie sich das im Leben so gehört, kam nach einer langen und auch glücklichen Zeit der Moment der Scheidung, ich zog in eine kleine Wohnung in der Altstadt und verbrachte die Tage, an denen ich nicht meine Kinder besuchte, alleine zuhause.
Das war an sich nicht unbedingt ein Problem, es fehlte mir aber zunehmend an Motiven für meine Linse. Da weder Kühe noch Kinder zur Verfügung standen, um abgelichtet zu werden, betätigte ich halt den Selbstauslöser.
Da sich meine Wohnung - und überigens auch mein Arbeitsplatz - in einer kleinen und provinziellen Bundesstadt, die ich nicht näher benennen will, befand, suchte ich nach Alternativen zum Fotografieren. Ich kam auf historische Substanz, die ich allerdings mit etwas Exotik zu beleben versuchte.
Diese exotische Komponente - sie flanierte damals noch abends vor der kleinen Schanz neben dem Bundeshaus und wartete darauf, abgeholt zu werden - wurde zunehmend interessant für mich, und ich begann mich, rein optisch natürlich, dafür vermehrt zu interessieren.
Währenddem sich die Stadt als Kulisse gleich blieb, änderten sich die Akteusen, welche ich natürlich nach den Fototermine gerne zum essen eingeladen habe, regelmässig.