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Laos 2008 Laos etwas jenseits des Massentourismus

Iffi

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18 Oktober 2008
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2008 Nord Laos - Xieng Kouang Provinz

Die Provinzhauptstadt Phonsavan Kriegsdenkmäler



In der grasgrünen Landschaft am Stadtrand von Phonsavan, der Provinzhauptstadt von Xieng Khouang, befinden sich zwei Kriegerdenkmäler getrennt auf zwei nebeneinander liegenden Hügeln, sowie auf einem dritten Hügel ein Friedhof der besonderen Art. In der Umgebung grasen Büffel und Kühe friedlich zwischen und in den Bombenkratern.

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Eines der Kriegerdenkmale ist alleine den Pathet Lao gewidmet. Das Pathet Lao Denkmal habe ich nur aus der Ferne fotografiert, nämlich vom Hügel des anderen Denkmals aus. Das Gelände war für Besucher nicht zugänglich, sodass wir uns bald zu dem anderen Kriegerdenkmal begaben.

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Das Denkmal für die Pathet Lao ist einer Laos Stupa nachempfunden mit dem Spruch übersetzt aus dem Lao:

Die Nation erinnert sich an euer Opfer”.

Web Pic

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Rechterhand befindet sich eine riesige Tafel mit den Namen aller im “Secret War” gefallenen Pathet Lao. Erinnerte mich irgendwie an die Namensmauer in Washington D.C. USA, der im Vietnamkrieg gefallenen US Soldaten.

Web Pic

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Iffi

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2008 Nord Laos - Xieng Kouang Provinz

Die Provinzhauptstadt Phonsavan

Narben des Krieges überall



...und das nicht nur hier, wie wir bald sehen werden. Im Vergleich zu dem, was da noch kommt, sind die paar Kuhlen nur Vorboten für die echte Zerstoerung, unter der die Menschen dieser Gegend vor über 30 Jahren gelitten hatten.

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Das Kriegerdenkmal der Vietnamesisch – Laotischen Freundschaft war frei zugänglich. Das besuchten wir als nächstes.
 

Iffi

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2008 Nord Laos - Xieng Kouang Provinz

Die Provinzhauptstadt Phonsavan

Kriegerdenkmal Laotisch Vietnamesische Freundschaft



Das Denkmal der Laotisch-Vietnamesischen Freundschaft im klassisch kommunistischen Realstil, wie ihn noch die “Ossis”:cool: kennen, war frei zugänglich.

Die Vietnamesen haben es gespendet. Sie wollten wohl damit der Welt verkünden: “Seht her, wir sind die besten Freunde der Laoten und haben gemeinsam Seite an Seite gekämpft und die Amis nicht nur bei uns in Vietnam sondern auch in Laos vertrieben.”

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Billig sieht die Anlage nicht aus. Da hat wirklich jemand Geld hingelegt.

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Ich selber stehe nicht unbedingt auf solche Art Denkmäler, aber wenn man schon mal da ist... :rolleyes: :p

Ausserdem begann mich die Geschichte dieser Geografie zu interessieren, denn ich stellte schon ab diesem Zeitpunkt fest, dass ich obwohl Jugendlicher der Vietnamkriegszeit kaum Ahnung davon hatte, was sich hier in Zentral- bis Nordlaos abgespielt hatte. Die Bombentrichter waren einfach unübersehbar und das immer noch nach so langer Zeit. Fuck! Wat war denn hier los?

Mit anderen Worten: Ich wollte mal wieder was wissen.
 
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Thai-S

Ich seh #000000
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3 Juni 2012
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Hallo @Iffi
Vielen Dank für die wahnsinnig interessanten Geschichtsstunden.
Wenn ich das so lese, die Bilder anschaue und dann auf “Gefällt mir” klicke dann habe ich zweifelhafte Gefühle, einerseits gefällt mir Dein Bericht hervorragend, andererseits gibt es sicher wieder jemanden Hirnverbrannten der es hier so interpretiert dass mir die Kriegshandlungen gefallen.
 

Iffi

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Kenne diesen anscheinenden Widerspruch selber, da auch ich in ähnlichen Situationen genau abwäge, ob ich danke/gefällt mir drücke oder nicht. Meist tue ich es trotzdem.

Muss allerdings jeder selber entscheiden.

Seid deswegen vorgewarnt. Es kommen da noch so einige Kriegsschweinereien, die heute noch deutlich in dieser Gegend sichtbar sind und die ich deswegen bebildert beschreiben werde...
 
Thailernen.net

Iffi

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2008 Nord Laos - Xieng Kouang Provinz

Die Provinzhauptstadt Phonsavan – Friedhofhügel



Dieser Friedhofhügel, ebenfalls am Stadtrand, liegt genauso wie die beiden vorher beschriebenen Hügel inmitten einer Landschaft, die immer noch von Bombentrichtern übersäht ist. Und das nach über 40 Jahren.

Führen wir uns noch einmal die Landschaft mit den grünen Hügeln und Bombenkratern vor Auge. Was sollte da eigentlich zerstört werden? Da war auch damals nix.

Web Pic

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Es gibt mehrere solcher Stellen, wo damals über unbewohnten Gebieten grosse Kaliber von Bomben in grösserer Zahl abgeworfen wurden. Warum eigentlich? Zunächst habe ich mich nur gewundert, fand aber dann eine Antwort. Davon später mehr.

Dieser alte Friedhof beherbergt die Toten verschiedener Religionen. Z.B animistische Gräber von Tai Dam, uns vertraute katholische Grabsteine, chinesische ebenfalls und einige buddhistische Gebilde.

Wir haben den Friedhof nicht besucht, sondern ich habe ihn nur aus der Ferne fotografiert.

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Iffi

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Die Xieng Khouang Provinz

Muang Khoun, Hinfahrt



Die ehemalige Hauptstadt der Xieng Khouang Provinz und ehemaliger Herrschersitz der Phuan liegt etwa 30 km süd-östlich von Phonsavan. Diese ehemalige Hauptstadt wurde von Xieng Khouang in Muang Khoun umbenannt.

Die Phuan sind ein altes Tai Volk, welches in dieser Gegend einmal ihre eigenes Kingdom hatte. Historisch gesehen ist kaum etwas verbürgt, aber es wird vermutet, dass die Tai Phuan hier schon ein Königreich hatten, bevor Fa Ngum 1353 das Lan Xang Reich (Laos) gründete.

Die Tai Phuan nannten ihr Königreich Muang Phuan. Der Ort, Muang Koun, den wir jetzt besuchen wollen, war die Hauptstadt. Die Tai Phuan lebten Jahrundertelang in Frieden. In den letzten 200 Jahren taten ausländische Mächte allerdings ihr Bestes, dieses Volk zu schinden und besonders nach Thailand umzusiedeln. Die Amis hätten sie während des Vietnamkrieges mit ihren unzähligen Bomben fast in ihrer Heimat und Stammsitz ausgerottet.

Falls die meisten Tai Phuan nicht vorher von den Siamesen zwangsweise nach ganz Thailand umgesiedelt worden wären, gäbe es dieses Volk so gut wie gar nicht mehr. Aber im Stadtbild vom heutigen Muang Khoun sind sie nach wie vor auffällig, wie wir später sehen werden.

Der ehemalige Name dieser einstigen Königstadt, Xieng Khouang, ist aber nicht von der Landkarte verschwunden. So heißt nämlich heute die gesamte Provinz mit Phonsavan als Hauptstadt.

Sobald wir Phonsavan verlassen, fallen uns diese vielen Sandkuhlen auf den ansonsten nur mit Gras bewachsenen Hügeln auf. In manchen haben sich kleine Tümpel gebildet. Dort wiederkäuen friedlich unzählige Kühe und mit ein bisserl Fantasie kommt ein Gefühl wie auf der Alm auf. Die Mulden sind Zeugnis der flächendeckenden Bombenabwürfe auf diese Provinz während des Vietnamkrieges. Ein Krieg, der sich offensichtlich nicht nur auf Vietnam beschränkte, wie hier immer noch unübersehbar.

Schon bald bietet sich wieder das vertraute Bild der Reisanbau-Kulturlandschaft. Wir fahren durch ein geräumiges fruchtbares Tal und die Hügel sind wieder so bewachsen, wie es sich in diesen Breitengraden gehört.

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Die Xieng Khouang Provinz

Muang Khoun, Hinfahrt

Siedlungen entlang der Strasse



Meist findet man entlang der Strasse nach Muang Khoun kleinere Siedlungen im traditionellen Holzstil.

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Manchmal macht der Fortschritt sogar vor solch winzigen Siedlungen keinen Halt. Da taucht plötzlich zwischen all den Holzhäusern ein modernes Steinhaus auf.

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So mancher Bauer hat es zu Wohlstand gebracht.

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Ganz zu schweigen von solchen Leuten. Dieses Haus steht kilometerweit von jeglicher Stadt entfernt. Einfach so.

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Dies im Vergleich zum weiterverbreiteten Hausstil.

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Die Xieng Khouang Provinz

Muang Khoun, Phönix aus der Asche ?



Mit Fragezeichen, weil es fraglich ist, dass dieser Ort jemals wieder zu altem Glanz zurück findet. Ein Glanz, der einst Luang Prabang nicht unähnlich war, wie alte Chroniken berichten. Unzählige farbenfrohe buddhistische Tempel schmückten einst Muan Khoun. Mehr als nur ein paar Chedis bildeten die Skyline. Es sollen genau 62 gewesen sein.

Die ehemalige Königsstadt Xieng Khouang (heute Muang Khoun) ist nun ein unscheinbares Straßendorf, wo ganz allmählich der Fortschritt einkehrt.

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Erst in den 90ern wagten sich die Menschen zunächst vereinzelt an diesen Ort zurück, der ab Anfang der 70er aufgegeben wurde und als Geisterstadt menschenleer in Trümmern lag.

Die Jüngeren haben die Gnade der späten Geburt. Sie mussten nicht erleben, als die B52 ihre Cluster-Bomben abwarfen und dies mehrmals täglich, ununterbrochen und über Jahre hinweg. Als jede Familie, ausnahmslos, Opfer zu beklagen hatte. Als es keinen Schutz gab, und die einzige Alternative war, diesen Ort für immer zu verlassen und in die Wildnis zu ziehen.

Anfang der 70er Jahre war der Ort fast menschenleer und wurde nach dem Vietnamkrieg zunächst ganz aufgegeben. Es gab keine Behausungen mehr. Alle Gebäude lagen in Schutt und Asche.

Um so schöner ist es, wieder Kinder in der typischen Schulkleidung zu sehen. Wie hier kurz vor der Stadt. Ein beruhigendes Zeichen dafür, dass wohl wieder alles seinen zivilisierten und friedlichen Gang geht.

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Die Xieng Khouang Provinz

Muang Khoun, Telecommunikation Zeitalter



Auch in der Stadt gehören Schüler zum Stadtbild.

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Die Stadt war 2008 im zarten Aufschwung. Mehrere moderne Gebäude zeugten davon.

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Inzwischen hat sie sich stark verändert


Schirme sind Standard. Auch wenn der Himmel bewölkt oder bedeckt ist.

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Das Kürzel ETL ist sehr auffällig und man begegnet ihm ständig. ETL steht fuer: Enterprise of Telecommunications Lao (ETL) Co., Ltd. Diese Firma bietet landesweit Festnetze, Mobiltelefon-Netze und Internet an.

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Die Xieng Khouang Provinz

Muang Khoun, immer noch nicht ungefährlich



Die Stadt sieht zum grossen Teil noch ärmlich aus. Aber heutzutage weniger bedroht durch tennisballgroße „Bombies“, die millionenfach vom Himmel fielen.

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Am Boden, abseits der Pfade, Wege und Strassen, ist aber nach wie vor Vorsicht geboten. Auf den Feldern leiden heute noch Bauern unter diesen Bombies. Die Bombies sind nicht unbedingt tödlich, verursachen aber oft den Verlust von Händen, gar Gliedmassen und auch des Augenlichts. Man schätzt, dass zwischen 25% und 30% der abgeworfenen Bomberfracht Blindgänger waren. Im Falle der Bombies heisst das mehrere Millionen, die heute noch im Boden lauern. Es wird noch mehrere Generationen dauern, bis die alle entschärft sind, falls überhaupt.

Auffällig viele Frauen sind in den Teams der UXO Entschärfung. UXO = Unexploded ordnance

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Absolut starke Frauen. Ich bewundere diese Damen, habe echte Hochachtung vor ihnen und ihrem gefährlichen Job. Mein Respekt ist ihnen sicher.

Im Städtchen findet man selten ein Lächeln. Auch untereinander unterhalten sich die Leute leise und ernst. Die Schreckensgeschichten vom Vietnamkrieg der ab 40-jährigen haben wohl ihre Spuren auch in den jungen Köpfen hinterlassen...bilde ich mir ein...aber vielleicht sind die Leute hier einfach so.

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Die Xieng Khouang Privinz, Muang Khoun einst...

Die letzten zwei Chedis



In Muang Khoun gibt es nur noch ganz wenige Zeugen einer glorreichen Vergangenheit, welche in ihren allerersten Ursprüngen bis ins 6. Jahrhundert zurückreicht, als die ersten Mon/Khmer Gruppen noch vor den Tai-Lao oder Phuans diese Gegend besiedelten und ab dem 14. Jahrhundert mit den Phuans ihren Höhepunkt gleichzeitig mit Luang Prabang erreichte. Gemeinsam mit Luang Prabang blühte Muang Khoun auf. Diese beiden Königreiche standen oft in Konkurrenz miteinander. Meist hatte Luang Prabang die Oberhand. Entfernung dieser beiden Orte: fast 300 Km durch unwegliches Gelände.

Auffällig, von der Hauptstrasse ausgesehen, sind die beiden als einzige übriggebliebene Chedis:

Chedi That Foun 1576

und

Chedi That Chom Phet 1422 ???

"That” ist das Lao Wort für Chedi. Chedi wird hauptsächlich in Thailand und Laos benutzt während Stupa mehr in anderen Ländern, hauptsächlich im Ursprungsland des Buddhismus Indien, gebräuchlich ist.

Widmen wir uns zuerst dem That Foun, dem am besten erhaltenen.
 

Iffi

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That Fuon



Ich selber habe nur ein Foto von diesem Dingens von der Strasse aus geschossen. Von dort sah es aus, als wäre er mit Busch überwuchert. Kein Grund sich da durchzukämpfen.

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Weiss noch, wie ich 2008 gedacht habe: Schade eigentlich. Dat Ding wird wohl nicht mehr lange stehen. Laos ist ein armes Land und hat für die Erhaltung oder gar Instandsetzung solch alter fast zerfallener Dinger wohl kein Geld übrig.

Als ich aber kürzlich im Web über Muang Khuon recherchierte um diesen Bericht zu erneuern, wurde ich angenehm überrascht. Es hat sich in den letzten 10 Jahren etwas getan...

Im Vergleich zu über 10 Jahren gibt es mittlerweile eine ganze Menge Informationen und Bilder im Web. Hier eine kurze Zusammenfassung.

Demnach wurde dieser Chedi im Jahre 1576 errichtet. Der Legende nach wurde er von einer 7-köpfige Naga beschützt. Eine Naga ist dieses Schlangenwesen mit einem oder mehreren Drachenköpfen. Man findet es in vielen buddhistischen Anlagen.

Ausserdem berichtet ein Reisender, dass der Chedi vollständig mit Gold verkleidet war, welches die Siamesen während ihrer unzähligen Feldzüge nach Laos geklaut hätten.

Zunächst wurde die Umgebung vom Wildwuchs befreit.

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Dann kam der Chedi dran. Man beachte die Öffnung an der Basis. Es ist ein Tunnel, der bis zur anderen Seite durchgeht. Chinesische Räuberbanden haben den schon vor 150 bis 200 Jahren durchbrochen um eventuelle Schätze zu finden.

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Heute ist der Chedi grösstenteils renoviert. Ein Schweizer hatte Geld dafür die Verkleidung der Basis gespendet. Davor stehen zwei Damen der Ureinwohner dieser Gegend. Nämlich Phuan.

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Die Inhalte dieser Chedis fielen Räubern zum Opfer. Welche Schätze sich dort verbargen, ist unbekannt. Es dürften aber Buddha Relikte gewesen sein. Chedis haben ja schließlich diesen einen Zweck, nämlich Aufbewahrungsort für Buddhas unsterbliche Reste wie Haare, Knochensplitter und Zähne zu sein.

Muang Khoun war einmal berühmt wegen seiner 62 Stupas und reichen farbenfrohen Tempel. Ein vergleich mit Luang Prabang war lange Zeit gar nicht so abwegig. Wer weiß, was sich da noch alles unter dem Dickicht verbirgt.

Die meisten Chedis und Tempel waren allerdings schon hin, bevor die B52 ihr mehrmals tägliches Werk über Jahre hinweg verrichtet haben. Zu der Zeit hatten Chinesen, Vietnamesen und Siamesen während der letzten 200 Jahren schon gründliche Vorarbeit geleistet.

 
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Die Xieng Khouang Provinz, Muang Khoun einst...

That Chom Phet



Dieser Chedi ist älter als That Foun und ist ganz in der Nähe. Angeblich errichtet im Jahre 1422. Wie alle Jahreszahlen in Bezug auf die Errichtung historischer Stätten ist auch diese Zahl mit Vorsicht zu geniessen. Auch dieser Chedi war 2008 von der Strasse aus zu sehen, allerdings total von Busch umlagert und überwuchert.

Wie schon beim damals noch zugewucherten That Foun vorher habe ich auch hier keine Lust verspürt, mir dat Ding mal von der Nähe anzusehen, zumal er schon halb zerstört war.

Hier das einzige Bild, welches ich von der Strasse aus geschossen habe.

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Der Name That Chom Phet bedeutet

That = Chedi

Chom = Pinakel oder Spitze

Phet = Diamand oder Juwel

...also Chedi mit Diamentenspitze

Phet” kommt vielleicht einigen bekannt vor, z.B. durch die Provinz und Stadt Phetchaburi (Diamantenstadt) südwestlich von BKK Richtung Hua Hin.

Chroniken berichten, dass König Chao Kha Khad 1422 die Spitze des Chedis mit einem Diamanten besetzt hat.

Der Chom Phet Chedi wurde 1874 von den Haw, eine chinesische Räuberhorde, die wiederholt in diese Provinz einfielen, ausgeraubt und fast vollständig zerstört. 1969 gaben ihm die US B52 den Rest.

Heute, mehr als 10 Jahre später, als ich dieses einzige Foto geschossen hatte, ist dieser Chedi zwar nicht renoviert aber vom Bewuchs befreit. Der Busch ringsherum wurde auch entfernt.

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Inzwischen hat man gleich daneben auch ein kleines Wat errichtet.

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