Wahnsinn, 78 Seiten. Gestern abend waren es noch 71.
Liest hier eigentlich jemand den ganzen Schmarrn ?
Ja, deine Aussage ist irgendwie schlüssig... NICHT! Nochmal meine Frage: WIE kann man einem den Urlaub versauen?
Diejenigen, die "Panik" schieben, verreisen ja wohl nicht. Die, die keine Panik schieben aber sich von "Panikmachern" gestresst fühlen lassen sich dann dadurch den Urlaub vermiesen?
Was mir momentan am meisten auf den Sack geht, sind die übertriebenen Schutzmassnahmen. Von Veranstaltungsabsagen bin ich momentan selbst betroffen, auch finanziell weil ich in dem Business mein Geld verdiene wie viele andere auch. Und da geht es nicht um 1 oder 2 Prozent der Weltwirtschaft, wie in Summe schön behauptet wird sondern branchenspezifisch reden wir hier mal locker von 10-20%, vielleicht auch mehr. Manche Firmen wird das in den Ruin stürzen. Insolvenz durch Corona, klasse. Aber nicht weil jemand krank geworden ist sondern weil sog. Schutzmassnahmen den Firmen zum Teil die Geschäftsgrundlage entziehen.
Da wird einfach die Wirtschaft mittelfristig erst stellenweise aber später vielleicht auch massiver professionell lahm gelegt nur weil man Angst hat, dass das Gesundheitssystem bei uns mit den schweren Fällen bei uns nicht mithalten kann. Weil es eben nicht genug Intensivmedizin gibt. Glückwunsch, richtig schön kaputt gespart.
Was ich durchaus empfehlen kann als Informationsquelle ist der Podcast von Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Charité. Jeden Tag gibt es da ein Interview und er nimmt recht ausführlich Stellung zum Tagesgeschehen rund um Corona. Die Podcasts gehen 30 Minuten aber wer die Zeit hat, sollte sich das mal anhören.
Sehr interessant waren seine Ausführungen am Montag zur Ausbreitung des Virus und wie lange das alles dauert. Da stehen einem echt die Haare zu Berge. Man geht derzeit von einer Ansteckungsrate von etwa 3,0 aus, will heissen, 1 Infizierter steckt im Durchschnitt 3 weitere an im Laufe etwa einer Woche bis seine Erkrankung entdeckt und er isoliert ist. Bei manchen geht`s schneller aber das ist so der Durchschnitt. Demzufolge haben wir etwa wöchentlich eine Vervierfachung der Infizierten, ganz grob. Je mehr Leute infiziert sind, um so weiter sinkt die Weitergabe des Virus weil die bereits infiziert resp. nach Ablauf von ca. 1-2 Wochen auch immun sind. Bei etwa 60-70% der Bevölkerung wird sich das Virus nicht mehr weiter ausbreiten weil dann die Ansteckung auf etwa 1,0 sinkt. Dann kann sich der Virus nur noch halten eine Zeit lang und wenn es dann Richtung 0,8 und weiter geht, wird das Virus zurückgedrängt. Über kurz oder lang wird sich aus seiner Sicht nahezu JEDER mit dem Virus anstecken, ob er will oder nicht und ob er es merkt oder nicht.
Soweit so gut. Die Frage ist, wie lange es dauert, bis die 70% erreicht sind. Im Idealfall (aus seiner Sicht) könnte es 2 Jahre dauern, dann würde unser Gesundheitssystem mit dem Virus Schritt halten. Im eher ungünstigen Fall, wir erreichen die 70% in etwa einem Jahr, dann hat unser Gesundheitssystem ein massives Problem. Aus diesem (und NUR aus diesem) Grund versucht man durch Quarantäne Massnahmen und weitere Schutzvorkehrungen wie Veranstaltungsabsagen die Ausbreitung AM ANFANG so gering wie möglich zu halten. Meiner Meinung nach ist die Aufgabe a) so nicht zu bewerkstelligen und b) falls es doch mit der Brechstange versucht wird nur mit massiven Einschränkungen der Wirtschaft und entsprechenden Folgen.
Jetzt ist die Quarantäne nur eine von möglichen Massnahmen. Genauso denkbar wäre es, den Menschen die Entscheidung, wieviel Risiko sie im Alltag eingehen, selbst überlässt und die Leute mit gesundheitlichen Problemen auf andere Weise unterstützt. So würde sich das Virus zwar schneller ausbreiten in der Bevölkerung aber auch die Immunität dagegen. Dieses Szenario scheint aber nicht in vielen Köpfen zu existieren. Das ist wohlgemerkt auch kein von diesem Virologen vorgeschlagene Vorgehensweise aber durchaus denkbar und umsetzbar. Wir setzen halt auf Eigenverantwortung, eine Idee die in den Köpfen vieler Politiker gar nicht zu existieren scheint.
Aktuell schlagen die Quarantäne Massnahmen übrigens direkt in das Gesundheitssystem zurück weil jedes Mal, wenn in irgendeiner Klinik eine Infektion beim Personal auftritt (Ärzte oder Pfleger) wird die betreffende Mannschaft für 2 Wochen beurlaubt und fehlt in der medizinischen Versorgung. Also doch nicht so dolle, das Denkmodell der Isolation. Und mittlerweile wird Schutzausrüstung in Kliniken bereits auch gestohlen, offensichtlich auch innerhalb des Personals. Das nimmt echt Auswüchse an. Wer mehr wissen will, hier das Podcast vom heutigen Tage, 04.03.
Der Podcast erzählt in mehrteiligen Serien wahre Geschichten und tiefe Recherchen - und wie sie sich überraschend entwickelt haben.
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