Du solltest mal verbal ein bischen abrüsten und dich nicht immer gleich angegriffen fühlen, wenn es um eine sachliche Diskussion geht wie Sicherheit der Gelder. Das ist halt kein Thema, über das man sich lustig machen sollte und auch keins, das man ignorieren sollte. Geschwafel heißt für mich in erster Linie um den Brei herumreden, vernebeln und Zweideutigkeiten, auf jeden Fall nicht ein Thema verbindlich auf den Punkt bringen. Das kann man schriftlich genauso wie in einem persönlichen Gespräch. Du hast die 20.000 € hier nicht ins Spiel gebracht, sei es drum.
Tatsache ist, dass Wise erstmal seinen Sitz in Großbritannien hat und nicht in Belgien. Offenbar gibt es aber eine Zusammenarbeit mit der belgischen Nationalbank, weil die eröffneten und zugeteilten Bankkonten werden mit belgischer IBAN and die Kunden zugeteilt. So zumindest eine Information aus dem Internet. Mittlerweile habe ich mich auch mal mit dem Kleingedruckten befasst und da werden einige Aussagen klarer, auch wenn sie nach wie vor unklar formuliert werden. Aus der Nutzungsvereinbarung mit Wise Europe SA wird klar, dass es sich rechtlich um ein Treuhandkonto handelt, auch wenn der Begriff Treuhand vermieden und nur umschrieben wird. Insofern hat man in der Tat einen Weg gefunden, die sonst gesetzlich verpflichtende Einlagensicherung in der EU geschickt zu umgehen, siehe auch die Ausführungen der BaFin dazu. Es wird also ein Konto auf den Namen der Wise Europe SA eröffnet (ggf. Millionen von Konten) und angegeben, dass sie auf fremde Rechnung handeln (der jeweilige Wise Kunde). Ansonsten unterliegt bereits eine simple Wechselstube in Deutschland bei der BaFin der Aufsicht, weil bereits das Wechseln eine Finanzdienstleistung ist. Dazu muss man Geld nicht verleihen, was aus meiner Sicht wieder eine simple Nebelkerze ist oder neudeutsch auch Whataboutism.
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Gerät Ihre Bank oder Ihr Wertpapierhandelsunternehmen in Zahlungsschwierigkeiten, schützen Einlagensicherung und Anlegerentschädigung – in gewissem Umfang – Ihre Guthaben und Forderungen. Wir erläutern, wie die Sicherungssysteme in Deutschland funktionieren und welche Gelder und Forderungen...
www.bafin.de
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Da die Wise Europe SA hier letztlich immer der gleiche Kunde der Nationalbank Belgien ist, gibt es im Grunde schon eine Einlagensicherung von 100.000 € aber die betrifft sozusagen alle europäischen Kunden der Wise Europe SA gemeinsam und der Betrag gilt nicht pro Kunde. Faktisch kann man daher sagen, es gibt keine. Wise weist zwar unermüdlich darauf hin, dass sie selbst die Kundengelder separat von ihren eigenen Geldern verwaltet und damit im Falle einer Insolvenz von Wise gesichert ist, das gilt aber eben nicht für eine Insolvenz der beteilgten Banken, bei denen Gelder geparkt werden. Der Beitrag unten ist zwar schon etwas älter (2021) dürfte sich aber inhaltlich nicht wesentlich geändert haben.
Im Laufe der letzten Wochen hast du eventuell einige E-Mails von anderen Finanzdienstleistern erhalten, bei denen du ebenfalls Geld hältst. Der Grund für...
wise.com
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PS: Ich habe übrigens ein Wise Konto heute eröffnet, würde aber aus den genannten Gründen dringend davon abraten, größere Geldmengen hier zu bunkern. Um nochmal auf das Thema Sicherheit zurückzukommen, Lehman Brothers ist auch nicht von selbst in Schieflage gegangen, sondern weil deren Kunden in den USA in Zahlungsschwierigkeiten waren und die Immobilien im Wert deutlich überbewertet, also auch im Verkauf durch die Bank nicht die notwendigen Erlöse erzielen konnte. Ich sehe da aktuell mit dem Sunnyboy im weißen Haus und der Abstufung der USA von AAA zu AA1 ein gewisses Risiko für amerikanische Staatsanleihen, Zinsentwicklung usw. Und auch AA halte ich mittelfristig für möglich. Das war halt ein deutliches Signal.