In jedem Abschied nehmen , liegt auch gleichzeitig ein Neubeginn. Aber vorher geht man gewöhnlich dunklen Zeiten entgegen
Es ist mal wieder soweit . Ich beginne zu schwimmen ,alles verschwimmt und die Ordnung die wir so lieben , erscheint mir wie eine Fata Morgana noch weiter Ferne .
Seit 5 Monaten bin ich nun in Phuket Town, mit Ausnahme von 10 Tagen im Isaan.
Auf mehr Reisen habe ich bewusst verzichtet . Mein Ziel war es ,wenigstens im Ansatz eine Antwort darauf zu finden , ob ein dauerhafter Aufenthalt auch für mich Sinn macht hier, und ob es für mich möglicherweise eine Erfüllung bedeuten könnte. Dazu brauchte es die Anwesenheit hier , das spürte ich intuitiv.
Lange Rede , kurzer Sinn. Die ersten drei Monate waren eher verwirrend . Was mehr oder weniger bewusst stattfand , war eine Abnabelung vom Tourismus oder dem was ich dafür halte und darunter verstehe . Es waren die Gefühle die mir signalisierten, das es nicht das Umfeld ist, was ich für mich brauche. Es bedeutet aber auch keine Ablehnung oder Geringschaetzung der Szene. Irgendwie erschien sie mir fremd.
Das wirklich Schwierige an der Sache war es eigentlich , das dadurch auch die Bindungen zu einigen Thais aus früheren Zeiten , so nicht mehr funktionierten. Sie sehen und sie werden in mir wohl immer den Tourist sehen , es ist halt ihr Umfeld und kennen nichts anderes, und ich spürte das es mir unangenem wurde . Vielleicht muss ich ihnen mehr Zeit geben. Aso wahrscheinlicher ist es los zulassen. Aber jede Person waere wiederum eine Geschichte für sich.
Bevor ich irgendwann mal das Leben unter den Thailaendern in Phuket Town beschreibe , geht es schnell in den Nordosten Thailands .
Dann kam also im Januar die Zeit in Udontani. Ich glaube , dort ist etwas passiert mit mir. Fern vom grossen Tourismus , kleinere Formen davon gibt es ja hier, lebte ich hier förmlich auf. Viele Bindungen hier. Ein Freund den es umgehauen hat und nur noch auf sein Ende wartet. Ein trauriger Anblick usw.
Der Mekong. Mein Schicksals Fluss. Ich hatte die Geschichte von Nong Khai ja schon mal erzaehlt , Als ich dort vor vielen Jahren, ich noch Asien Neuling, am Bahnhof einen ziemlich alten gut gekleideten Franzosen beobachtete. Er war gerade von der Grenze zu Laos gekommen. Madame flüsterte mir, da ich damals noch kein thai sprach, das er thai, Isaan Dialekt und auch laotisch sprach. Alles durcheinander, je nachdem mit wem er gerade lustig plauderte. Der Mann war voller Vitalitaet und strahlte eine bemerkenswerte würdige Lebensfreude aus. Ich habe den nie vergessen. Irgendwie, mein Vorbild.
Als ich über den Mekong fuhr , dachte ich für mich , warum fühlst du nur das dieser Fluss so wichtig für dich ist. Von einem Ufer zum anderen ,wie im richtigen Leben , müsste viel mehr Widerstand zu spüren sein. Verwirrend diese Zeit aber nicht so hart wie erwartet. Vielleicht haben wir schon gut vorgearbeitet und ein stabiles Floss gebaut. Wer weiß ?
Der Mekong
Vientianne , Laos. Als ich das letzte mal hier runterschaute ,war dieser nun sehr schöne Platz noch ziemlich unbebaut, Ich mag diese Stadt.
Ich denke ihr habt mich richtig verstanden. Ich habe keinerlei negative Einstellung zum Tourismus im Allgemeinen ,auch wenn ich von Abnabelung sprach. Aber das ist eine andere Geschichte, die erst begonnen hat.
Es ist alles eine Frage der Ansicht.


Was bleibt.