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Thailand Ein Hochsensibler und der (gescheiterte?) Weg einer Thai nach 🇩🇪

Pandail

Kennt noch nicht jeder
   Autor
29 September 2024
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Hab gerade deinen tollen Reisebericht verschlungen wie du Tam kennengelernt hast. Sie scheint ja eine echte Traumfrau zu sein! Bin gespannt, wie es weitergeht, und hoffe, dass das „gescheitert“ im Titel nur zum Spannungsaufbau dient.
 
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Reaktionen: NOMAAM und Jack2135

Jack2135

Gibt sich Mühe
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2 September 2022
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Am nächsten Tag geht es in die Berge nach Pha Hi! Tam fragt mich immer mal wieder etwas über Deutschland, über die Kultur und die Arbeit... So erkläre ich ihr zum Bsp. dass sie davon ausgehen kann in DE in ihrer Schicht nicht mal zwischendurch mit mir 20 Min einen Videochat machen zu können, wenn gerade nichts los ist. Wenn, dann in den offiziellen Pausen. Dass es wahrscheinlich auch weniger diesen fast schon familiären Zusammenhalt unter den Arbeitskollegen gibt, kann ich ihr nicht vermitteln, dazu ist die Sprachbarriere zu groß. Auf ihrer Station kennt man mich mittlerweile schon und ihre Kollegen begrüßen mich immer freudestrahlend, wenn sie unseren Videochat während der Arbeit mitbekommen. 😃 Aber selbst wenn ihr vielleicht unser Arbeitsklima fremdelt - nur noch halb so viel arbeiten zu müssen dürfte etwaige Nachteile mehr als ausgleichen.

Am nächsten Morgen dürfen wir in Pha Hi erst einmal dieses Naturschauspiel erleben. 😍

 

Jack2135

Gibt sich Mühe
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2 September 2022
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Am Abend wollen wir hoch an die Grenze Myanmars fahren. Unsere Gastgeber leihen uns ein altes Moped mit manueller Schaltung. Da ich damit keine Erfahrung habe und Tam möchte, lasse ich sie fahren. Auf der steilen Bergstraße passiert es dann: Tam verschaltet sich in einer engen Kurve, würgt den Motor ab. Anstatt nun die Bremse zu drücken versucht sie weiter panisch Gas zu geben und so rollt das Moped in der engen steilen Kurve zurück. Es schlägt uns auf die linke Seite, die Maschine halb auf uns drauf. Tam krallt sich am Lenker fest und gibt Vollgas. Der Motor heult auf und das Hinterrad beginnt sich auf meinem Bein liegend zu drehen. Panisch versuche ich die Maschine von uns runter zu bekommen und wenig später lässt Tam auch vom Lenker ab.

Der Schock sitzt tief. Da wir mitten in einer sehr steilen, engen, schwer einsehbaren Kurve liegen funktionieren wir einfach nur und schieben Maschine ein Stück weiter hinauf. Erst oben sehe ich unsere Schürfwunden, die aufgerissen Klamotten... Tam grienst die ganze Zeit, sagt, dass doch gar nichts passiert sei. Ich schaue sie fassungslos an, werde wütend. Im Nachhinein stehen wir hier beide noch unter Schock.

Zur Grenze ist es nicht mehr weit. Tam wendet sich von mir ab, ich brauche jetzt auch erst mal Zeit für mich. Es ist hier eigentlich wunderschön, aber ich fühle gerade immer noch wie die Maschine kreischend halb auf uns drauf liegt, fühle wie das scheiß Rad meine Haut abschleift.

20241127_172617.jpg


Und warum hatte sie nicht einfach die Bremse gedrückt, dann hätte es uns wenigstens nicht zurück und auf die Seite geschlagen?! Vorwerfen werde ich ihr nichts, das kann jedem passieren, der weder das Moped, noch diese Bergstraßen hier gewöhnt ist.
Als wir 15 min später wieder zusammen treffen schaue ich in leere Augen. Ich verstehe Tam kaum, sie flüstert nur. Die scheiße ist, dass wir diese verdammte Straße jetzt auch wieder runter müssen.
Eine Stunde später sind wir wieder im Hotel. Jam will sofort meine Wunden begutachten, entschuldigt sich immer und immer wieder, zittert immer noch. Meine Worte nimmt sie überhaupt nicht wahr. Ich greife sie mir und ziehe sie an mich, umarme sie.

- BERUHIGE DICH, ALLES IST GUT! -

Es bricht sofort aus ihr heraus und sie beginnt hemmungslos zu weinen. Es wird unsere längste Umarmung und der so ziemlich intensivste Moment den wir miteinander hatten. Er sorgt auch dafür, dass ich unseren gefühlten Abstand bzw auch die gewisse Fremdheit, die sich durch die 3-4 Monate des Nichtsehens zwischen den Reisen immer wieder aufbaut, zu ihr aprupt verliere. Normalerweise brauche ich immer so 5-7 Tage, bis ich mich mit ihr wieder komplett vertraut fühle.

Rückblickend sorgt dieses Ereignis auch dafür, dass ich es mir schon deutlich besser vorstellen kann, sie in Deutschland zu sehen...
 

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