Ich hab meinen BYD Sealion 7 jetzt seit ca. 3,5 Monaten und bin seitdem schon fast 10.000km gefahren.
Deshalb möchte ich mal ein kurzes Fazit ziehen.
Neben den täglichen Fahrten in und um Pattaya, haben wir auch einige längere Trips gemacht:
Pattaya - Kamphaeng Phet: 1.000km+
Pattaya - Hua Hin: 700km
Pattaya - Koh Chang: 500km
und über die Weihnachtsfeiertage ging es nach Saraburi mit ingesamt 600km.
Zuerst in den Chet Sao Noi Nationalpark
★★★★☆ · Nationalpark
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100 THB Eintritt (Thais 20 THB), mit 7 kleineren Wasserfällen überschaubar und ohne große Lauferei in unter einer Stunde zu erkunden.
Kann man machen, muss man aber nicht extra hinfahren.
Im Anschluss sind wir zum nahegelegenen Muak Lek Reservoir gefahren.
★★★★★ · Sehenswürdigkeit
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Ziemlich großer Stausee mit schöner knapp 8km langer Uferstraße und Viewpoint, der aber nur zum Sonnenauf- und Untergang zugänglich ist.
Leider scheint die Straße rund um den See ein beliebter Ort zu sein, um sich seiner Hunde zu entledigen.
Ich hab noch nie so viele Hunde und insbesondere Welpen abseits jeglicher Zivilisation gesehen.
Als letzter Stopp des Tages haben wir uns das "New Zealand of Thailand" am nochmals deutlich größeren Pa Sak Jolasid Stausee ausgesucht, weil meine Freundin unbedingt Ziegen und Schafe füttern wollte.
★★★★★ · Sehenswürdigkeit
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Anstatt sattem Grün haben wir nur vertrocknete Wiesen vorgefunden.
Übernachtet haben wir in einem dieser kleinen Häuschen am Wasser.
Der Bach, in dem normalerweise gebadet werden kann, sah auf den Bildern und Videos im Internet etwas spektakulärer aus.
Aber gut, es hat wohl schon zu lange nicht mehr geregnet. Das hat man auch an unserem nächsten Halt gesehen:
★★★★☆ · Sehenswürdigkeit
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Im oberen Teil gab es gar kein Wasser und im unteren Bereich sah es so aus.
Zum Glück hat der Park keinen Eintritt gekostet.
Insgesamt ist die Region aber trotzdem ganz schön, grün und ruhig.
Gerade entlang der westlichen Ausläufer des Khao Yais gibt es unzählige Homestays, Bungalows und Campingplätze.
Außerhalb der Regenzeit ist es aber schon etwas langweilig, weil die Bäche und Wasserfälle kaum Wasser haben und es sonst kaum Aktivitäten gibt.
Das war unser erster Trip, der etwas abseits der Hauptverkehrsadern verlief.
Dementsprechend gab es stellenweise gar keine bzw. nur sehr wenige Lademöglichkeiten, insbesondere im Süden Saraburis und großen Teilen Nakhon Nayoks.
Reichweitenangst war bisher aber noch kein Thema.
Trotzdem muss man etwas planen und schauen, wo man laden kann, gerade wenn man in ländlicheren Regionen unterwegs ist.
So hab ich dann heute nach knapp 440km beim Akkustand von 17% und einer Restreichweite von 96km eine Ladesäule angesteuert.
Damit ist das Auto definitiv langstreckentauglich.
Gerade auf den einspurigen thailändischen Landstraßen, auf denen man sowieso nicht besonders schnell vorankommt, war ich mit einem Verbrauch von 12-13 kWh / 100km sehr sparsam unterwegs.
Aber auch auf der normalen Langstrecke im Geschwindigkeitsbereich von 100-120km/h liege ich im Schnitt meist bei 16-19kWh / 100km. Damit kann ich gut leben.
Hier kam dann aber das Hauptproblem der thailändischen Ladeinfrastruktur zu Tragen.
Entlang der Strecke gab es in einem Radius von ca. 15km drei PTT Tankstellen mit Ladestationen. Danach hätt es erstmal eine Zeit lang keine Lademöglichkeit mehr gegeben.
Drei PTT Stationen hören sich im ersten Moment nach relativ viel an.
In der Realität sind das dann aber auch nur genau drei Ladestationen mit ingesamt 6 Steckern, die sich die Ladeleistung der Station teilen.
An der ersten Tankstelle kam ständig eine Fehlermeldung in der App. Also blieben nur noch zwei Stationen.
Beim nächsten Lader hat alles funktioniert. Da aber schon jemand am Laden war, mussten wir uns mit 57-60kWh zufrieden geben.
Als er fertig war, ging es kurzzeitig auf gut 90kWh hoch, bis der nächste angesteckt hat.
Nach 22 Minuten und gerade einmal 25% mehr im Akku haben wir uns auf den Heimweg gemacht.
Für die restlichen 150km hat das zwar locker gereicht, trotzdem muss ich sagen, dass E-Mobilität in Thailand unter diesen Umständen schon ziemlich zäh sein kann.
An einem leeren und schnelleren Lader sieht es natürlich deutlich besser aus.
Hier übertrifft und hält das Auto seinen Ladepeak von 150kWh bis über 50% Akkustand.
Leider ist es eine Seltenheit solche Ladegeschwindigkeit zu erreichen, weil es flächendeckend an schnellen Ladestationen fehlt.
Selbst in Pattaya kenne ich nur wenige Stationen, an denen man mit über 120kWh laden kann (2x Shell, 1x Spark, 1x EV Pluz Hub... alle mit max. 180kWh). Wobei aber auch hier gilt, dass es oft nur eine Ladestation mit zwei Steckern und geteilter Leistung gibt, sobald noch ein anderer lädt.
Deshalb hoffe ich, dass die Ladeinfrastruktur verstärkt ausgebaut und modernisiert wird. Insbesondere größere Ladeparks mit mehreren Stationen sind meiner Meinung nach ein "Muss", damit man nicht ständig hoffen muss, dass an seiner anvisierten Ladestationen ein Stecker frei ist, bis man angekommen ist.
Ansonsten bin ich aber mit der Wahl eines E-Autos an sich und dem BYD sehr zufrieden.