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Joe
Cosy Beach Club

Doppelmord auf Koh Tao

Kitmak

Geistig verwirrt und kriminell
   Ex Member
10 November 2010
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3.315
Ja, deswegen werden sie besser schweigen. Nicht, dass sie sich auf einmal in ihrer Zelle erhängen.
 
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Rebeiro

Hausbesetzer auf Samui
   Autor
3 Dezember 2009
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Berlin / Koh Samui
Das Schweigen ist ausgefallen......

KOH SAMUI: Ist er einer der brutalen Mörder und Vergewaltiger von Hannah Witheridge und David Miller auf Koh Tao oder selbst ein Opfer? Gestern trat der burmesische Angeklagte Zaw Lin (22) in den Zeugenstand der Strafkammer des Provinzgerichtes Koh Samui und schilderte aus seiner Sicht die ‚brutalen Stunden“ seiner Festnahme und Vernehmungen durch die Polizei.

Sollte auch nur ein Bruchteil seiner Aussage zutreffend sein, dann erhält der Ruf der Thailändischen Polizei einen weiteren massiven Kratzer. Zaw Lin, Mitglied der burmesischen ethnischen Minderheit Yakhine aus der westlichen Arakan Provinz Myanmars, hatte bereits zwei Jahre als Hilfsarbeiter in der Tauchindustrie auf Koh Tao sowie zuletzt als Bedienung in dem Lokal ‚Brother‘ gearbeitet, als er im Zuge der Ermittlungen im Doppelmordfall ins Visier der Mordkommission geriet. Entgegen der Behauptung der Polizei besaß Zaw Lin nachweisbar einen Reisepass mit gültigem Einreisestempel und sogar eine Arbeitsbewilligung.

Als der kleinwüchsige Burmese gestern Vormittag mit seinen Fußketten in der Hand in den Zeugenstand schlurfte, schienen alle im Gerichtssaal Nummer 6 den Atem anzuhalten. Er lächelte verlegen, beantwortete einige Fragen sogar auf Thailändisch, war aber bei der Übersetzung aller Sachverhalte auf seinen eigenen burmesischen Dolmetscherin angewiesen, der ihn auch während des gesamten Verfahrens begleitet und betreut hatte. Die Staatsanwaltschaft aus Surat Thani hatte interessanterweise ebenfalls einen neuen Übersetzer für diese wichtige Momentaufnahme des Mordverfahrens verpflichtet – es war offensichtlich, dass die Anklagevertreter jedes Wort des Angeklagten verstehen und korrekt protokolliert in den Gerichtsakten sehen wollten.

Zaw Lins Aussage hier zum besseren Verständnis in chronologischer Reihenfolge:

„Mitten in der Nacht des frühen 2. Oktober stürmten Polizeieinheiten unsere Gemeinschaftsunterkunft in Chalok Baankao, Koh Tao. Sieben Menschen schliefen in einem Raum und wurden allesamt mit Handschellen versehen auf Polizeiautos verfrachtet. Ich hatte als Einziger die Hände auf den Rücken gefesselt und wurde von den anderen getrennt. Dann fuhr mich die Polizei in einen Raum, in dem mehrere Polizeibeamte und ein burmesisch sprechender Mann warteten.“ (Burmese war der bereits als Belastungszeuge vernommene Betreiber eines Pfannkuchenstandes auf Koh Samui namens Gamon Ou Son/die Redaktion)

„Dort sah ich ein einziges und letztes Mal meinen Landsmann und Bekannten Mau Mau, der von den Beamten gefragt wurde, ob ich sein Freund sei – er bejahte das und wurde weggeführt (Mau Mau belastete Zaw Lin später vor Gericht und ist einer der Hauptzeugen der Staatsanwaltschaft/die Redaktion). Als ich mehrfach eine Tatbeteiligung an den Morden verneinte, riss man mir das T-Shirt über den Kopf und die Hose und Unterhose herunter. Ein Polizeibeamter drehte die Klimaanlage voll auf und einer zog mir einen schwarzen Plastiksack über den Kopf. Ich drohte zu ersticken und biss das dünne Plastik durch, woraufhin zwei weitere zusätzliche Säcke über meinen Kopf gestülpt wurden. Insgesamt dreimal taten das die Polizeibeamten, bis ich bewusstlos wurde.“

„Immer wieder habe ich verneint, etwas mit den Morden zu tun zu haben. Dann hat mich der burmesische Dolmetscher, den ich durch die Plastiksäcke an seiner Stimme erkannte, in die Brust getreten. Ich wurde auch wiederholt hart ins Gesicht geschlagen. Der Dolmetscher sagte, wenn ich nicht gestehen würde, ziehe er mit einer Zange alle meine Zähne aus. Er drohte, man würde mich gefesselt und mit einem Stein beschwert ins Meer werfen, sollte ich nicht endlich meine Tat gestehen. Ich hatte Todesangst und verstand vieles nicht, was die Männer von mir wissen wollten.“

Soweit die übersetzte Schilderung des Angeklagten Nummer 1 Zaw Lin. – Weshalb er später mehrere in thailändisch verfasste Dokumente unterschrieb, die weder er noch sein handgreiflicher ‚Dolmetscher‘ lesen konnten, wurde durch weitere Details seiner Aussage verständlich. Laut seiner Einlassung wurde ihm von der Polizei angeboten, im Falle eines Geständnisses nicht mehr als vier oder fünf Jahre im Gefängnis verbringen zu müssen. „Zu diesem Zeitpunkt empfand ich eine ungeheure Todesangst“, so Zaw Lin, „und ich habe alles getan, was man von mir wollte.“

Der am gleichen Tag auf dem Festland verhaftete zweite Angeklagte Wai Phyo, der dort im Oktober eine neue Arbeitsstelle antreten wollte, schien bei seiner Vernehmung im Polizeirevier Punphin bei Surat Thani Ähnliches mitgemacht zu haben. Zaw Lin schilderte, wie ihn die Polizei auf Koh Tao kurz mit seinem Freund Wai Phyo telefonieren ließ und dieser unter Tränen gestammelt habe, er sei ‚halbtot und voller Angst‘. Daraufhin hätte er alles unterschrieben und keine Versuche mehr gemacht, irgendetwas zu leugnen, sagte Zaw Lin vor Gericht aus.

In der Tatnacht zum 15. September 2014 hätten sie David Miller und Hannah Witheridge nie gesehen, nicht vor der Tat und auch nicht nachher, beschwor Zaw Lin. Er rekapitulierte die Ereignisse so, dass sich er, Mau Mau und Wai Phyo nach der Arbeit gegen Mitternacht getroffen und gemeinsam am Strand getrunken und Gitarre gespielt hätten. Mau Mau sei mit seinem Motorrad noch eine Flasche Wein kaufen gegangen und dann vorzeitig nach Hause gefahren. Er, Zaw Lin und Wai Phyo hätten zu Ende getrunken und gegen 2 Uhr zu Fuß den Heimweg am Strand angetreten.

Laut seiner Schilderung versteckten sie die Gitarre kurzzeitig unter den Außensitzen der ‚AC Bar 2‘ und gingen am Strand in Höhe der Maya Bar schwimmen, es habe leicht angefangen zu regnen und sie hätten sich erfrischen wollen. Bei der Rückkehr aus dem Wasser seien plötzlich das Hemd und die Schuhe von Wai Phyo (Angeklagter 2/die Redaktion) nicht mehr aufzufinden gewesen. Auch die Gitarre habe sich nicht mehr unter dem Sitz der AC Bar 2 befunden, woraufhin sie verärgert nach Hause gelaufen wären. Sein nasses T-Shirt habe er, Zaw Lin, vor der Gemeinschaftsunterkunft zum Trocknen an eine Leine gehängt. Am nächsten Morgen habe er seinen Freund Wai Phyo mit dem zwischenzeitlich wieder vor der Unterkunft geparkten Motorrad in die Arbeit gefahren und sich dann wieder schlafen gelegt – es sei einer seiner beiden freien Tage im Monat gewesen, sagte Zaw Lin.

Der Prozess wird am 11. September mit der Aussage der unabhängigen Gerichtsmedizinerin Dr. Pornthip Rojanasunand fortgesetzt. Bis Ende September sollen in weiteren Verhandlungstagen die Zeugen der Verteidigung gehört werden, darunter auch die mit Spannung erwartete Schilderung des zweiten Beschuldigen Wai Phyo.
 

Ram0815

Schorsch
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18 April 2009
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Süddeutschland
Whow!

Das Problem in Thailand ist das ALLLES möglich ist. Warheit, Dichtung, Fakten, Gerüchte, Geschehenes, Erträumtes. Nichts ist greifbar. Je genauer man hinschaut desto unschärfer wird die Messung. Das Heisenbegsche Unschärfeprinzip auf den Megakosmos eines ganzen Landes katapultiert.
Schein eine thailändische Spezialität zu sein.
 
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Andy

biker-Bergmann
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24 August 2010
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leider nicht Thailand...
...was ich nicht kapiere ist die Tatsache, dass man doch offensichtlich DNA (Sperma) im Körper der Ermordeten gefunden hat....oder...?? Wenn es dann eine Übereinstimmung mit der DNA der Verdächtigen gibt ist der Fall doch offensichtlich...genauso wenn die DNA nicht übereistimmen sollte...oder sehe ich das falsch..??
 

kalle11

Überzeugter Isaanist
Verstorben
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Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Ermordete vor der Überführung nach GB an allen Körperstellen wo mal Sperma war oder hätte sein können auf gründlichste gereinigt wurde, das da später sicher nix mehr gefunden werden kann.
 

Rebeiro

Hausbesetzer auf Samui
   Autor
3 Dezember 2009
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Berlin / Koh Samui
Koh Tao: DNA an Mordwaffe von Unbekannten

KOH SAMUI: Der heutige Auftritt von Thailands anerkanntester Gerichtsmedizinerin beim Koh Tao-Doppelmordprozess vor dem Provinzgericht Koh Samui brachte bereits am Vormittag einen ersten Paukenschlag. Die DNA an der angeblichen Mordwaffe, einer Gartenharke, stimmt laut Zeugenaussage von Forensikerin Dr. Pornthip Rojanasunand nicht mit DNA-Proben der beiden Angeklagten überein.


Der Auftritt der Chefin des ‚Central Forensic Instituts of Thailand‘ war seit Wochen mit Spannung erwartet worden. Als die 60 jährige Pathologin um 9 Uhr die Stufen des Provinzgerichts Koh Samui hinauf schritt, warteten bereits die Journalisten und Kamerateams. Dr. Pornthip Rojanasunand war nach zähen Bemühungen der Verteidiger der Mordverdächtigen Burmesen Zaw Lin und Wai Phyo erst Ende Juli als unabhängige Gutachterin zu diesem spektakulären Mordprozess zugelassen worden. Sie sollte bis zum heutigen Gerichtstag alle von der Staatsanwaltschaft, Polizei sowie dem Polizeilichen Forensischen Institut Bangkok übrig gelassenen DNA-Abgleiche und die wenigen sichergestellten Tatortspuren neu bewerten.

Bereits in den ersten Minuten ihrer Zeugenaussage vor Gericht machte Dr. Pornthip Rojanasunand deutlich, wie wenig sie von der Arbeit ihrer Polizeikollegen am Tatort hielt. Weder die Absicherung um den Fundort der Leichen der britischen Rucksacktouristen Hannah Witheridge und David Miller hielt sie für gerichtsmedizinisch angemessen, noch die späteren Untersuchungen der Ermordeten sowie die Dokumentation der Ergebnisse.

Für große Überraschung bei den Zuhörern im Saal 6 sorgte die Einlassung Dr. Pornthips, wonach ihre Untersuchungen der mutmaßlichen Tatwaffe keinerlei Übereinstimmung mit DNA-Proben von Zaw Lin und Wai Phyo erbracht hätten – vielmehr habe sie eine vollständige DNA sowie eine weitere unvollständige von zwei anderen Männern gefunden. Ob dies für die Urteilsfindung relevant sein wird, steht indessen offen. Bereits bei den vorhergehenden Verhandlungstagen hatten Polizeiermittler zugeben müssen, dass die Gartenhacke, mit der Hannah Witheridge fürchterlich zugerichtet worden sein soll, nach dem Auffinden gesäubert worden und sogar für weitere Gartenarbeiten benutzt worden war.

Mit Spannung wird am späten Nachmittag bei der Fortführung der Vernehmung die Einschätzung von Dr. Pornthip zu den Hauptbelastungs-Spuren der Anklage erwartet. Im geschändeten Körper des Mordopfers Hannah Witheridge stellten Polizeiforensiker Sperma von zwei unterschiedlichen Tätern asiatischer Herkunft sicher. Diese DNA soll mit den beiden Angeklagten aus Myanmar übereinstimmen.

Die Verteidigung zweifelt die Glaubwürdigkeit dieser DNA an und hat auch deshalb die Neuuntersuchung aller Tatortspuren durch das Institut von Dr. Pornthip Rojanasunand durchgesetzt. Die Forensikerin aus Bangkok sagte gestern aus, dass die gesamte Spurensicherung und die wichtige Dokumentation gerichtsmedizinischer Arbeit lückenhaft gewesen seien und daher heute kaum mehr objektiv auswertbar. Zu Details wurde sie am späten Nachmittag befragt – der FARANG wird darüber morgen berichten.

Mit dem Auftritt von Thailands beliebtester Ärztin trat heute so etwas wie eine ‚forensische Zivilisation‘ in den Koh Tao Mordprozess ein. Dr. Rojanasunand antwortete kompetent auf alle Fragen der Verteidigung und Zwischenfragen der Richter. Immer wieder musste sie allerdings auch eingestehen, dass sie erst zehn Monate nach dem Doppelmordfall von Koh Tao – der seit 15. September 2014 Rätsel über die tatsächlichen Mörder aufwirft – hinzugezogen worden war und wichtige und prozessrelevante Spuren für immer verloren gegangen seien.

Im Provinzgericht Koh Samui sorgte der Besuch von Dr. Pornthip auch für Begeisterung bei vielen Gerichtsbediensteten. Viele ließen sich mit der berühmten Gerichtsmedizinerin aus Bangkok fotografieren und schossen mit ihren Mobiltelefonen Erinnerungsbilder. Dr. Pornthip Rojanasunand stand geduldig für die Aufnahmen bereit und beantwortete alle Fragen der wenigen Journalisten. Bis auf ausländische Medienvertreter oder in Thailand residierende Korrespondenten blieben die Sitzreihen im Gerichtssaal fast leer.

Thailand und Thailands Medienwelt scheinen den Koh Tao Mordprozess längst vergessen zu haben. Nur in sozialen Netzwerken nehmen noch tausende von Interessenten Anteil am Schicksal der ermordeten Britischen Urlauber Hannah Witheridge und David Miller sowie dem Ausgang dieses Verfahrens. Sind Zaw Lin und Wai Phyo (beide 22) Mörder oder selbst nur Opfer und willkürlich verhaftete Sündenböcke?
 

Rüssli

Som Tam Experte!
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Es ist Wahrhaft ne Farce,was da in Thailand abgeht!

Meiner Meiung macht sich Thailand in der Welt lächerlich! Da werden 2 Touristen auf Ko Tao ermordet,ein Deutscher auf Ko Samui und ne Bombe am Erawan Schrein gezündet und letztendlich passiert nichts.

Ich bin jedesmal froh,wenn Ich ohne Zwischenfälle wieder in Deutschland bin.
 

Schelmi

Member Inaktiv
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21 Januar 2014
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Tja sieht ganz danach aus, als wäre die erste Wahl der Polizei in die Hose gegangen....
Dies wären zwei arme ausländischer Hilfsarbeiter gewesen.
Da ja jemand mit der Gartenhacke gearbeitet hat, kann jetzt dieser zu einem Geständnis "überredet" werden.
Leider wird das wohl ein Thai sein und somit sehr ungern für einen so grossen Fall "eingesetzt".
Am Schluss wird es einer aus einer hohen Familie von Koh Tao gewesen sein, der einfach scharf auf die Dame
war... Dieser wird aber niemals angegriffen, da die Familie einen Pauschalbetrag an die Polizei monatlich liefert.

Ende gut alles gut, zumindest für thailändische Verhältnisse...
Ps. Da die Chefin der Forensik ja die Polizei in ihrer Autorität beleidigt hat, könnte sie doch auch als Mäjestätsbeleidigerin
angeklagt werden und schön für alle Ewigkeiten mundtot gemacht werden..
Thailand hat für alles eine Lösung.
 
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Brandon

BVB Fan
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20 Januar 2015
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Sieht aus meiner Sicht auch so aus als ob man sich halt irgendjemand gegriffen hat, Beweise sind erst einmal nicht so wichtig oder werden schön geredet.
Mich würde es am Ende nicht wundern wenn ein Urteil kommt obwohl nichts so richtig passt
 

starwing

Im Rahmen seiner Möglichkeiten stets bemüht
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Tja sieht ganz danach aus, als wäre die erste Wahl der Polizei in die Hose gegangen....
Dies wären zwei arme ausländischer Hilfsarbeiter gewesen.
Da ja jemand mit der Gartenhacke gearbeitet hat, kann jetzt dieser zu einem Geständnis "überredet" werden.
Leider wird das wohl ein Thai sein und somit sehr ungern für einen so grossen Fall "eingesetzt".
Am Schluss wird es einer aus einer hohen Familie von Koh Tao gewesen sein, der einfach scharf auf die Dame
war... Dieser wird aber niemals angegriffen, da die Familie einen Pauschalbetrag an die Polizei monatlich liefert.
Kann doch nicht sein das jetzt diese 2 Burmesen als Bauernopfer her halten müssen, obwohl sie es anscheinend gar nicht waren.
 

Schelmi

Member Inaktiv
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Kann doch nicht sein das jetzt diese 2 Burmesen als Bauernopfer her halten müssen, obwohl sie es anscheinend gar nicht waren.
Das ist eben Thailand, ein Land in dem alles möglich ist...
Im Guten wie im Schlechten.
Aber warten wir mal die Urteilsverkündung ab, bevor wir weiterhin hier selber urteilen.
 
Cosy Beach Club

Rebeiro

Hausbesetzer auf Samui
   Autor
3 Dezember 2009
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Berlin / Koh Samui
Letzter Akt im Doppelmordfall von Koh Tao beginnt.....

KOH SAMUI: Wie viele weitere Zweifel kann die Verteidigung im Doppelmordfall von Koh Tao in der kommenden Woche wecken? Schafft es das siebenköpfige Anwaltsteam, die beiden burmesischen Angeklagten Zaw Lin und Wai Phyo (22) einer anfangs sicher geglaubten Verurteilung zu entreißen? Am Dienstag beginnt der letzte Akt vor der Strafkammer des Provinzgerichtes Koh Samui.

Das Interesse bleibt vor allem im Heimatland der ermordeten britischen Rucksacktouristen Hannah Witheridge (23) und David Miller (24) ungebrochen. Zu den Verhandlungstagen 16 bis 19 in diesem spektakulärsten Mordprozess der südthailändischen Geschichte werden auch wieder die Angehörigen der Opfer aus Großbritannien erwartet. Die Eltern von David Miller sowie der Vater und Bruder von Hannah Witheridge werden heute und morgen aus England einfliegen und den Abschluss der dreimonatigen Mammutverhandlung miterleben.

Wo steht das Verfahren nach 15 abgeschlossenen Sitzungstagen auf Koh Samui und 150 nervenaufreibenden Prozessstunden? Beobachter konstatierten der Verteidigung um ihren Chefjuristen Nakhon Chompuchat einen leichten Feldvorteil – sie hat fast alle Zeugen der Anklage in wichtigen Aussagepunkten auseinandergenommen und erkennbar Zweifel an einer professionellen Spurenauswertung am Tatort hinterlassen.

Reichen Zweifel alleine aus, um den schwerwiegenden Tatverdacht des gemeinschaftlichen Doppelmordes in Tateinheit mit mehrfacher Vergewaltigung von Hannah Witheridge zu erschüttern oder gar zu entkräften? Die Verteidigung wird in dieser abschließenden Woche beide Angeklagte in den Zeugenstand rufen und anhand ihrer Aussagen weitere Zweifel schüren.

Laut Angaben eines Sprechers der Anwälte von Zaw Lin und Wai Phyo sind internationale Experten vor die Strafkammer des Provinzgerichtes Koh Samui geladen worden. Sie sollen als Zeugen der Verteidigung dort weitermachen, wo Thailands bekannteste Gerichtsmedizinerin Dr. Pornthip Rojanasunand am Abend des 11. September 2015 aufgehört hatte: Bei der gutachterlichen Zerpflückung der Spurensicherung am Tatort, beim Nachweis fehlerhafter Dokumentation aller DNA-Proben, bei der zweifelhaften Glaubwürdigkeit staatsanwaltschaftlicher Beweismittel gemeinhin.

Eine große Rolle wird in dieser letzten Prozess-Etappe auch die Frage spielen, ob die Angeklagten gefoltert worden sind und zu ihren Erstgeständnissen der Morde gezwungen wurden. Auch dazu werden Gutachter einvernommen, die anhand vorliegender Krankenberichte und den Aussagen der Beschuldigten den Foltervorwurf bekräftigen sollen. Nicht nur in britischen Medien wird ein Jahr nach dem Doppelmord am Sairee Strand von Koh Tao weiterhin lautstarker Zweifel an der Schuld der zwei burmesischen Gastarbeiter artikuliert.

Für die Familien von Hannah Witheridge und David Miller sind die turbulente Verfahrensführung und das kritische Medienecho britischer Zeitungen zu einer weiteren schweren Belastungsprobe gereift. Während die halbe Welt an der Schuld der beiden Mordangeklagten zweifelt, stecken die Angehörigen der Opfer in einem emotionalen Schraubstock mit enormer psychischer Belastung. Sie wollten Gerechtigkeit für den bestialischen Tod ihrer Kinder in Thailand erleben. „Geht es hier überhaupt noch um die Ermordung von David und Hannah oder um eine gesellschaftspolitische Schlacht?“, fragten die Eltern von David Miller vor wenigen Tagen fast verzweifelt.

Sie haben den überwiegenden Teil dieses Verfahrens nur durch die Arbeit ihrer Dolmetscher übermittelt bekommen. Eines haben die Familien Witheridge und Miller dennoch erkannt: Im Doppelmordfall von Koh Tao stehen zwei Angeklagte aus Burma vor Gericht – mit ihnen aber auch die generelle Ermittlungsarbeit der Polizeibehörden in Thailand und damit die Glaubwürdigkeit eines ganzen Rechtssystems. Wie viel Sichtfeld bleibt da noch für die Hauptbetroffenen: die erschlagenen britischen Urlauber Hannah Witheridge und David Miller?
 

KWLiebling

ehemaliger Schwuttenlebenverbesserer
    Adult
3 Mai 2009
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O-Zone in D
Danke für die Berichterstattung hier. Eine Frage. Vielleicht hab ich es ja auch nur überlesen. Wurde während der jetzigen Verhandlung irgendwo konkret DNA der Tatverdächtigen in oder an den Opfern gefunden?
Oder auch definitiv DNA der Opfer an den Tatverdächtigen (Blutspritzer an den Klamotten oder was auch immer)?
 
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kalle11

Überzeugter Isaanist
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So wie ich das verstanden habe stammen die angeblichen DNA-Beweise gegen die beiden Burmesen alle nur von damals und sind heute nicht mehr neu überprüfbar. DNA die an der Hacke gefunden wurde mit der die Frau wahrscheinlich erschlagen wurde stammt eindeutig nicht von den Beiden.
 
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