@robbbbor, bei einer Investition in "normale" Fonds musst du zwar nicht ständig den Markt beobachten, da dies der Fondsverwalter übernimmt, aber der kann im Gegensatz zu einem Aktionär nicht komplett aussteigen wenn dies die einzig richtige Lösung wäre. Er kann allenfalls umschichten, im Rahmen der Vorgaben des Fonds.
Bei ETFs ist es noch dramatischer wenn alles abwärts geht. Da ETFs nicht aktiv gemanaged werden, geht's in jedem Fall abwärts.
Aktien kann man als Privatanleger während der Handelszeiten, immerhalb von Minuten verkaufen. Es sei denn man ist mit Milliarden investiert, dann geht es nicht, da nicht ausreichend Nachfrage vorliegt.
Große Fonds, die riesige Aktienpakete halten, haben den gleichen Nachteil.
Da der Handel mittlerweile sehr schnell über Internet läuft, muss ein "kleiner" Anleger heutzutage kein Geld in Cash halten um schnell investieren zu können.
Immerhalb von Minuten kann er seine VW verkaufen und sofort in BMW investieren (als Beispiel), statt das wie früher eine Woche dazwischen liegt und der Hype bei BMW längst vorbei ist.
Bei Fonds ist es jedoch aufgrund ihrer Größe auch heute noch so. Die können nur sehr langsam ihre Bestände in "Nieten" reduzieren und entsprechend ihrem Barbestand und dem Angebot nur langsam in andere Werte investieren.
Ich nehme an das du derzeit in deinem Job als Geschäftsführer der eigenen Firma sehr gut verdienst, und um so mehr verdienst je (zeit-)intensiver du dich um die Belange deiner Firma kümmerst.
Dann lohnt es sich natürlich nicht viel Zeit mit dem Börsengeschehen zu verbringen.
Bei mir ist die Situation anders.
Durch die vielen Jahre in Thailand sind die richtig guten Carrierechancen an mir vorbei gegangen. Zudem hat die thailändische Lebensweise auf mich abgefärbt.
Ich will
jetzt das Leben stressfrei genießen, wie einst Diogenes oder der Otto aus Nongkhai
statt wie früher als Abteilungsleiter oder engineering manager mit Gedanken über die Firma ins Bett zu gehen, in der Nacht davon träumen und mit den Gedanken daran aufzustehen.
Zudem fehlt mir wegen der Pflege meiner Mutter die Zeit mich intensiv mit Arbeit zu beschäftigen.
Dafür habe ich jetzt um so mehr Zeit mich darum zu kümmern das mein Erspartes für mich arbeitet.
Es wäre Selbstverleugnung zu behaupten das mir nichts fehlt weil ich beruflich nur noch kleine Brötchen backe, jetzt nur noch Kleingeld verdiene und statt ziemlich weit oben nun unten in der Hierarchie bin.
Aber finanziell sieht es für mich dadurch sogar besser aus. Weniger zu Arbeiten und mehr Zeit fürs Börsengeschehen bedeutet für mich mehr Möglichkeiten "Ringeltäubchen" zu finden, schneller auf den Markt reagieren zu können und somit mehr Prozente aus meinen Einsatz zu machen.
Trotz vergleichsweise "Hungerlohn" für die Arbeit die ich jetzt nur noch in Teilzeit mache, lohnt sich das für mich trotzdem noch.
Das liegt wiederum daran das solche Exoten wie ich nicht im deutschen System bedacht sind.
Da ich in Teilzeit arbeite, bin ich "Beschäftigter in unselbstständiger Arbeit". Danach berechnet sich die Höhe meiner Sozialversicherungen.
Als echter Privatier mit Hauptaufenthalt in Deutschland müsste ich jedoch horrende Summen für Krankenversicherung etc. zahlen, entsprechend meinem Einkommen aus Aktien und Dividenden.