Der Kern der Vila Mimosa besteht aus einem kleinen Strässchen mit Pflastersteinen. Links befinden sich eingie Bars. Rechts öffnen sich ebenfalls meist flankiert von Bars insgesamt vier Passageneingänge. Einer funktioniert seit Jahren nicht mehr wirklich. Dort stehen ein paar verwaiste Billardtische, und selten ist was los. Wenn doch mal Arbeitsbienen auf irgendeinem Bänkchen sassen, waren es bei meinen Stichproben stets ältere und dicke Scherbenhaufen.
Die nächste Passage ist ein Sackgasse mit fünf oder sechs kleinen Bars auf der rechten Seite. Hier findet man meist Kindfrauen und Lolitas, angeblich aber alle 18+. Es gibt regelmässig Razzien.
Die beiden nächsten Passagen, eindeutig die Hauptader, sind miteinander verbunden. Erstens führt der Weg ganz am Ende von A nach B, zudem haben einige der mittleren Bars jeweils Eingänge zu beiden Seiten. In und vor den Bars warten die Mädchen. Manche bieten Shows, die meisten bewegen sich zur lauten Baile-Funk-Musik. Einige Nutxxxten laufen barbussig, in Brasilien – am Strand zum Beispiel – sonst absolut verpönt. Andere sind splitternackt, die Schamgrenze liegt bei einigen schon fast schon bei Minus. Ich stand schon mal an irgendeinem Nachmittag auf der Terrasse einer Bar, als ein Mädchen nach einer Zigarette fragte. Das halte ich noch für normal und ist es auch. Weniger normal war allerdings, dass sie sich bei unserem Kennenlernen das Fötxxxzchen blank rasierte. Die Zimmer, in Wahrheit mit etwas Glück 3 Quadratmeter "grosse" Kabuffs aus Sperrholz, liegen überwiegend im ersten Stock, zu denen eine enge Wendeltreppe aus Eisen führt. Die Matratzen sind furchtbar schmutzig, oft liegen Kondome in der Ecke ... es ist eklig. Die meisten Holzverschläge besitzen wenistens einen Ventilator, zu allem Überfluss ist es im Inneren furchtbar stickig.
Man findet mehr oder weniger alles. Junge, Alte, Dicke, Schlanke, Schwarze, Weisse. Und tatsächlich auch Top-Frauen, wenn man sie auf die Qualität des Körpers und auf das Gesicht reduziert. Die Leistungen sind normalerweise auf ein schnelles Nümmerchen programmiert, einen sogenannten rapidinho. Die Preise sind mehr oder weniger fix. Egal, ob alt, jung, dick, schlank, hübsch oder hässlich. Mittlerweile hat auch in diesem Viertel die Inflation zugeschlagen. 2009 zahlte man für Standard normalerweise 21 Reais. 15 für das Mädchen, 5 für das Zimmer und 1 Real für ein Kondom. Jetzt sind es 28 Reais, 20 für das Mädchen, 7 für das Zimmer, nur der Preis für das Gummi ist derselbe.
Auch, wie wahrscheinlich überall, die Qualität der Leistungen ist unterschiedlich. Anal kostet meistens Aufpreis. Blank Blaxxxsen macht nicht jede und ein Facial ist eher selten drin. Da das für mich den Kick ausmacht, muss ich sehr viele optische Granaten stehen lassen, aber manchmal verzichte ich auch auf meinen Faible, wenn das Mädchen mir aufgrund ihrer beziehungsweise meiner Geilheit keine andere Möglichkeit lässt.
Es gibt Tage und Zeiten, da muss man suchen, andere Male steht man vor der Qual der Wahl.
Die Prime Time beginnt langsam aber sicher am späten Nachmittag. Absoluter Hochbetrieb ist wie wahrscheinlich in den meisten Rotlichtvierteln dieser Welt zwischen 22 Uhr und 2 Uhr nachts, das System funktioniert aber 24 Stunden ohne Unterbrechung, auch wenn manche Bars zwischendurch schliessen.
Das Viertel wirkt schummrig und ist es auch. Doch lautstarken Streit, geschweige denn Gewalt habe ich bei meinen unzähligen Besuchen noch nie wahrgenommen. Genausowenig wie Diebstahl, schon gar nicht seitens der Mädchen. Gringos, also Ausländer, trifft man dort selten, aber man trifft sie. Wahrscheinlich auch aufgrund meiner Schilderungen in brasilienrelevanten Foren. Das Viertel ist jedoch hauptsächlich einfacheren Brasilianern vorbehalten, viel Junggemüse aus der Favela, aber durchaus auch Angestellten der nahegelegenen Preifeitura, des Bürgermeisteramtes.
Ich bevorzuge für meine Stippvisiten den frühen Abend. Die Mädchen sind noch oder wieder ausgeruht, trudeln verstärkt ins Viertel ein oder kriechen aus ihren Behausungen, denn manche haben sich in der Strasse für ein paar Tage, Wochen oder sogar Monate ein Zimmerchen gemietet. Andere für ein paar Stunden eine Matratze.
Und als ich nun also das kurze Stück mit dem Taxi um die Ecke stosse, ist es früher Abend.