Es können nicht einfach 10 Maschinen täglich übergeben werden und schon jetzt würde es mehr als 1 Jahr dauern nur die produzierten Maschinen auszuliefern.
Beim Dreamliner ging die Auslieferung nach dem Grounding recht schnell.
Da war allerdings das Hauptproblem die Batterie, die explodieren konnte sowie ein paar Kleinigkeiten.
Und da sind noch keine Probleme eingerechnet die durch die Lagerung entstehen.
Stichwort Standschaden.
BOEING hat jetzt ungefähr 12000 Mitarbeiter zur Verfügung, die sich in Vollzeit damit beschäftigen können die ca. 1000 (bereits ausgelieferte + noch nicht ausgelieferte) Flugzeuge zu warten.
Sofern die FAA und die Zerifizierungsbehörden anderer Nationen irgendwann die Flugtauglichkeit nach Umrüstung erteilen, werden die Besitzer und Kunden dieser Flugzeuge sicher auch noch einmal mit Boeing über den Preis versus Rücktrittsrecht vom Kauf sprechen wollen.
Für ein Flugzeug das 1 Jahr am Boden stand bezahlt man schließlich nicht mehr den Neupreis.
Im konkreten Fall handelt es sich zudem nicht nur um verspätete Auslieferung und Wertminderung durch das lange Parken, sondern auch die Vorbehalte der Kunden (Fluggäste) dieser Kunden (Fluggesellschaften).
Wer würde schon vorbehaltlos in eine Max einsteigen, wenn eine andere Fluggesellschaft die gleiche Strecke mit einem anderen Flugzeugtyp bedient?
Das allergrößte Problem sehe ich jedoch bei den Zulieferern.
Spirit Aerosystems baut die Rümpfe der Max.
Etwa 12.000 derer ca. 15.000 Mitarbeiter sind damit beschäftigt, bzw. werden ab Januar nicht mehr gebraucht.
Dahinter stecken hunderte weitere Zulieferer, die im Gegensatz zu Boeing nicht ad hoc die Produktion stoppen können und ihre Mitarbeiter mit Wartungsaufgaben beschäftigen können.
Für diese Unternehmen wird es sehr eng, denn bestellte Material, Löhne und Gehälter müssen weiter bezahlt werden ohne das Geld herein kommt.
Um das Überleben zu können brauchen sie Kredite, und möglichst schnell neue Kunden.
Diesen erhofften Kunden können sie jedoch nicht von heute auf morgen "Lebewohl" sagen, wenn bei Boeing die Produktion wieder anläuft.
CFM baut die Triebwerke.
Triebwerke die nun nicht nur kurzfristig nicht mehr benötigt werden, sondern auch in Zukunft nicht mehr in der geplanten Menge.
Ein Flugzeug das 1 Jahr am Boden steht wird erst 1 Jahr später als geplant neue Triebwerke benötigen, bzw. den Austausch von Verschleißteilen.
Letztendlich stehen mehrere Millionen Arbeitsplätze hinter dem Produktionsstop.