Gruss, will dazu keinen neuen Bericht verfassen, aber ich habe mal über viele Dinge nachgedacht, die ein Auswanderer sagen wir so 2 Monate vor der Ausreise zum Auswandern oder auch Teilzeitauswandern vielleicht beachten sollte, kann, möchte...
Die Punkte sind nicht abschliessend aber ich gab mir Mühe zu benennen, was ich als erwähnenswert erachte. Manches könnt ihr einfach streichen, anderes ergänzen - solche Planungen gibt es nicht "von der Stange" aber die Gedanken können anregen.
Also gut, die letzten zwei Monate vor deiner Auswanderung nach Thailand ... was kommt mir dazu in den Sinn?
Zunächst mal: Dein Visum – das ist der König unter den Papierkriegen. Pack es ganz oben auf deine Liste, sonst wirst du dich irgendwann wie ein Tourist fühlen, der mit einem touristischen Visum in einem Land lebt, in dem man ein Visum braucht, um zu leben.
Also, das Visum besorgen, alles ordentlich einreichen, und das frühzeitig – der letzte Stempel muss ja sitzen. Parallel dazu kümmere dich auch um Impfungen, die du vielleicht noch nicht hast – Hepatitis A und B, Tetanus und so weiter. Du willst schließlich nicht gleich bei der ersten Streetfood-Bude von einem Magenproblem überrascht werden, oder? das ist keine Abwertung gegen Streetfood, um das klar zu stellen.
Und während du beim Arzt bist, nutze die Gelegenheit für sämtliche Vorsorgeuntersuchungen: Magen-Darm-Spiegelung (sollte man früher vereinbaren. 2 Monate sind da knapp), Hautkrebsscreening und ein Zahnarztbesuch. Wenn du in Thailand auf einmal feststellst, dass du "ein bisschen was auf den Zähnen" hast, ist es einfach zu spät für unproblematische Behandlungen bei dem Arzt, der Deine Mimose kennt und schätzt... also ich bin so ein Kandidat und fürchte den Zahnarzt.
Also, lieber jetzt noch einmal rein in die Praxis und alles checken lassen. Die Gesundheit ist schließlich das Wichtigste, und nachher bist du wirklich froh, dass du das alles erledigt hast.
Natürlich gibt es auch noch deine Krankenversicherung. Vielleicht / vermutlich hast du in Thailand sowieso eine neue (dieses Endlosthema will ich hier nicht breit treten - ihr wisst was Sache ist), aber falls du eine Anwartschaft bei der deutschen Krankenversicherung aufrechterhalten kannst – und das solltest du unbedingt tun – dann tu das.
Es mag dir jetzt wie eine Kleinigkeit vorkommen, aber wenn du nach ein paar Jahren wieder nach Deutschland zurückkommst, bist du froh, nicht wieder den ganzen Papierkram auf dich nehmen zu müssen. Also, die Anwartschaft ist deine Eintrittskarte, um nach der Rückkehr schneller wieder ins System zu kommen. Du willst ja schließlich nicht ohne Krankenversicherung in der Heimat landen, oder?
Jetzt zu den Versicherungen: Kündige alle, die du nicht mehr brauchst. Hausratversicherung, Haftpflicht (wenn international, behalte sie!) – alles, was du nicht mehr benötigst, kann raus. Du wirst in Thailand vermutlich keine teure Wohnung haben, die du gegen Einbrecher versichern musst, und ein Konto bei der Haftpflichtversicherung für „falsches Einparken“ ist in deinem neuen Leben vielleicht auch eher unnötig. Überprüfe auch, ob du dein Auto in Deutschland behältst. Falls ja, dann stell es am besten irgendwo hin, wo es niemanden stört, oder lasse es einem guten Freund, der ein Auge drauf hat. Andernfalls könntest du irgendwann feststellen, dass dein geliebter Wagen abgeschleppt wurde – und das willst du wirklich nicht erleben. Besonders dann nicht, wenn plötzlich ein Parkverbot in der Nähe auftaucht und dein Auto einfach weg ist. Die Rechtslage ist hier eindeutig und gnadenlos - war ein Fall, den ich in der Prüfung hatte vor vielen vielen Jahren.
Vergiss auch nicht, alle wichtigen Dokumente zu kopieren und sie in einer Cloud zu speichern. Warum? Naja, stell dir vor, dein Reisepass geht verloren oder du musst in Thailand plötzlich was nachweisen. Dann sind die Kopien in der Cloud ideal.
Und wenn du wirklich auf Nummer sicher gehen willst, beglaubige einige Dokumente – es kann nicht schaden, besonders wenn du in Thailand für offizielle Sachen mal etwas nachreichen musst. Apropos Reisepass: Lass dir unbedingt genügend Zeit, um ihn rechtzeitig zu erneuern. Wenn du auf einmal feststellst, dass der Pass nur noch drei Monate gültig ist und du in den nächsten Wochen fliegen musst, wird es plötzlich stressig.
Ach, und denk daran, deine Bankkarten (ich hörte mal, man könne da auch mit EC Karten an manchen ATM Maschinen abheben - ob das stimmt, weiss ich nicht. Ansonsten empfehle ich dringend 2 verschiedene Kreditkarten!) auf den neuesten Stand zu bringen. Es wäre doch fatal, in Thailand am ATM zu stehen und festzustellen, dass deine Karte irgendwo in der Post hängengeblieben ist, weil sie „abgelaufen“ ist. Das Gleiche gilt für deine Kreditkarte – check das einfach vorher, dann hast du später keine bösen Überraschungen.
Und dann gibt’s noch die rechtlichen Dinge, die du lieber nicht auf später verschieben solltest. Ein Testament zu schreiben und es beim Amtsgericht zu hinterlegen, mag nicht nach „Spaß und Abenteuer“ klingen, aber es gibt dir ein gutes Gefühl, wenn du alles geregelt hast. Sicher, es klingt nicht glamourös, aber Sicherheit geht vor.
Wenn du niemanden hast, dem du deine rechtlichen Angelegenheiten in Deutschland anvertrauen willst, kannst du eine Vollmacht ausstellen. Und lass das unbedingt von einem Notar beglaubigen – die haben es (hoffentlich) drauf und garantieren, dass alles seine Richtigkeit hat. Falls du also eine „normale“ Vollmacht für eine vertrauenswürdige Person ausstellen möchtest, reicht ein Anwalt aus, um die rechtlichen Aspekte zu prüfen. Möchtest du allerdings sicherstellen, dass die Vollmacht für alle offiziellen oder besonders wichtigen Zwecke anerkannt wird, dann lass sie vom Notar beglaubigen.
Und dann gibt es da noch den Punkt mit der Wohnung. Falls du in Thailand erstmal ein Hotelzimmer buchen willst, damit du nicht gleich in die Suche nach der Traumwohnung starten musst, ist das keine Schande. Aber plane, sobald du vor Ort bist, genug Zeit ein, um ein passendes Zuhause zu finden. Die Mietpreise sind in Thailand oft viel günstiger als hier (ist mein Eindruck), aber es gibt auch einige Unterschiede bei den Verträgen und Bedingungen, die du nicht unterschätzen solltest. Du kannst natürlich auch eine Wohnung kaufen aber alles was damit zusammen hängt muss ich selber erst noch durchdringen - ist nicht wenig denke ich und dafür nimmt man sich besser einige Zeit. Vielleicht dort erst einmal zur Miete leben um die Umgebung zu checken - jeder was er mag.
Falls du noch ein Bankkonto in Deutschland hast, solltest du das im Hinterkopf behalten. Es kann sinnvoll sein, ein thailändisches Konto zu eröffnen, damit du vor Ort problemlos mit Baht bezahlen und Geld überweisen kannst. Das geht auch im Vorfeld bereits als Tourist und so kannst Du Dir dann einen guten Kurs sichern: ein günstiges Überweisungskonto schaffen, vielleicht Wise und / oder bei Besuchen Bargeld dann tauschen, wenn der Kurs günstig ist für Dich und so kannst Du Kurse unter 38 Baht / Euro aussitzen. mache ich übrigens, tausche nur bei mindestens 1:38,5 Baht / Euro und 1:40 chFR.
Aber sei dir bewusst, dass du manchmal etwas Zeit und Nerven investieren musst, um alles ordentlich zu regeln. Wenn du Glück hast, ist es einfach, aber manchmal kommt auch der bürokratische Schwierigkeitsgrad zum Vorschein.
Wenn du dann endlich angekommen bist, stell sicher, dass du dich direkt bei der Polizei registrierst (ja, auch das ist eine Pflicht).
Nimm nicht Deine alte Einrichtung mit. In Thailand sind viele Dinge billiger. Besser verkaufen oder wenn es nötig ist verschenken oder billigst einlagern. Aber Container dahin zu schicken ist mega aufwendig. Mir genügt Laptop, Mobiltelefon, kleine Reisetasche, eine Flasche sehr guten Obstler, eine Unterhose extra, ein Tshirt, Pullover im Flugzeug, kurze Hose, lange Hose die ich anziehe, Teddybeer, Papiere und das war es! Ein Grundset habe ich eh bei einem Freund da abgestellt - leider hat der keinen Stellplatz für einen Roller, da suche ich noch.
Wie gesagt: alles ergänzbar aber das fällt mir so ein.
Alles Gute auch dem Berichtschreiber hier, der eröffnete. Prost!
Klimbim