Ich behaupte mal, dass (fast) KEINE der Frauen, die in Pattaya arbeiten, dort zu Beginn ihrer "Karriere" hingefahren sind und sich gedacht haben "ENDLICH! Darauf habe ich so lange gewartet. Mein Traum wird wahr! Ich wollte immer schon Nutte sein.
Thailändische Frauen werden buddhistisch erzogen und haben keine christliche Erziehung. Wir Europäer machen den gleichen Fehler wie die Amerikaner, dass wir glauben, dass unsere christlichen Moralvorstellungen weltweit passen.
Thailändische Frauen arbeiten die Schulden ihrer Familie ab in ländlichen thailändischen Bordellen. Auf das Lebensalter der Frauen gehe ich jetzt hier bewusst nicht ein, weil dass die Diskussion abgleiten ließe.
Meine erste Erfahrung mit "Treue" und dem Einfluss der thailändischen Familie stammt aus dem Jahr 2005 mit einer bildhübsche Thai, die ich in Pattaya im Lucifer kennengelernt habe. Sie kehrte aus Canada nach Thailand zurück und ging in Pattaya wieder anschaffen, weil ihr canadischer Ehemann nicht die vereinbarten 50.000 BT monatlich an ihre Familie überwies. Das gefiel der Thai-Familie nicht und sie wurde "gebeten", nach Thailand zurückzukehren.
Verantwortung gegenüber der Familie, die moralische Verpflichtung zur Versorgung der Eltern, der Einfluss der Familie und Prostitution sind mit unserem christlichen Denken nicht Eins zu Eins auf Thailand zu übertragen.
Frauen werden mit der Volljährigkeit nach Pattaya geschickt, weil sie dort die Schulden der Familie schneller in der Prostitution abarbeiten und die Familie und sich selbst besser versorgen können.
Klar ist auf der einen Seite der Traum vom vielen Geld. Auf der anderen Seite ist aber sicher fast immer die innere Abscheu davor da, was man dafür tun muss. Hätten sie eine andere Wahl, würden sie es nicht machen!
Es gibt Frauen, die gerne Sex haben und es gibt Frauen, die bewusst Alkohol trinken und Drogen nehmen, um in der thailändischen Prostitution arbeiten zu können. In meinen 15 Jahren Thailand habe ich auch viele Thaigirls kennengelernt, die Prostitution und insbesondere "working with farlang" als ihren "normalen" Job angesehen haben.
So dumm das auch klingen mag: Es gibt Thais, die lieber 4 Stunden als Prostituierte arbeiten als 10 Stunden auf dem Feld oder in einer Fabrik.
ABER: Der entscheidende Punkt ist, dass der Mensch sich an fast alles gewöhnen kann. Der Selbstschutz sorgt dafür, sofern man nicht vorher oder auch später zugrunde geht, dass die Abscheu irgendwann weniger wird. Je öfter man es macht, desto weniger macht es einem aus. Irgendwann, im Optimalfall, macht es einem überhaupt nichts mehr aus.
Eine ganz klare christlich geprägte Moralvorstellung.
Unterhalte dich mal mit Thailänderinnen, warum sie in der Prostitution arbeiten und was sie als ekelig empfinden. Ich hatte Thaigirls, die es als "no go" empfunden haben, wenn ich sie mit meinen Händen am Kopf berührt habe (religiöse Gründe). Geschlechtsverkehr war nicht das Problem. Man sollte sich mit dem Buddhismus auseinander setzen, wenn man seine Vorstellungen von Ekel auf Thailand übertragen möchte.
Natürlich wünscht sich dennoch (fast) jede dieser Frauen, dass sie sich nicht mehr für Geld von verschiedenen und teils ekligen Männern durchvögeln lassen muss und ihnen auch noch vorspielen muss, dass sie die tollsten sind.
Wir Touristen sind Arbeit für Prostituierte. Es gibt akzeptable und weniger akzeptable Arbeit (=Freier). Warum haben thailändische Prostituierte seltener als europäische Prostituierte Probleme in ihrer Berufsausübung mit körperlich behinderten oder eingeschränkten Personen? Weil sie ein anderes Ekelempfinden haben, bedingt durch ihre buddhistische Erziehung.
Ich behaupte mal, dass (fast) keine der Frauen dort jemals wieder anschaffen gehen würde, wenn sie jemanden findet, der ihr ALLE ihre Wünsche erfüllen kann.
Viele Frauen auf der ganzen Welt würden das tun, aber nicht alle Frauen wollen sich in die Abhängigkeit von einem Versorger begeben.
Probleme entstehen in Farang/Thai-Beziehungen schon beim Brautgeld und gehen weiter bei der Zahlung einer monatlichen Geldzuwendung an die Familie. Da brauchen wir nicht über den Märchenprinzen zu philosophieren, der alle Wünsche erfüllt.
Natürlich geht man als normal denkender Mensch davon aus, dass ja auch die Moral und Liebe und Zuneigung eine Rolle spielen. In diesem Gewerbe MÜSSEN sich jedoch die Moral- und Liebesvorstellungen eines normal denkenden Menschen, zumindest in großem Umfang, bereits verabschiedet haben, damit man das auf Dauer durchziehen kann.
Schön romantisches Denken. Einfach mal im Auge behalten, welche Funktion Frauen in der thailändischen Familie haben.
Der nächste Aspekt ist, dass thailändische Frauen mit Farangs arbeiten, aber nicht unbedingt eine emotionale Beziehung oder Ehe mit einem Farang haben möchten.
Moral, Liebe und Zuneigung sind alles tolle Begriffe. Nur wie tickt eine Asiatin? Damit setzen sich die wenigsten Farangs auseinander. Die Frau hat die Landessprache des Mannes zu lernen und sich einzugliedern und zu integrieren. Die Farang-Ehemänner setzen sich nicht mit der thailändischen Kultur und Mentalität auseinander, lernen die thailändische Sprache nicht und erwarten ein "Tischlein deck dich" in ihrem Sinne. Und das häufig auch, wenn sie als Expat in Thailand leben.
Klar können sich mache Menschen ändern. Man muss sich aber einfach klar sein, dass dieser Job innerlich etwas mit diesen Frauen macht (machen MUSS!) und die Hemmschwelle einfach sehr niedrig geworden ist (werden MUSSTE!).
Hast du dich mal mit Huren in deinem Heimatland oder in Thailand unterhalten, wie sie ihren Beruf empfinden und warum sie ihn ausüben.
Ich hab mich letztes Jahr mit einer 28-jährigen deutschen Hure in einem deutschen SaunaClub unterhalten, die sagte, dass sie blöd gewesen sei, nicht früher mit ihrer Arbeit in der Prostitution begonnen zu haben. Für sie steht der Aspekt der finanziellen Unabhängigkeit im Fordergrund vor deinen aufgeführten Überlegungen.
Diese Frauen müssen es für sich selbst als "normal" empfinden, das zu machen. Und je länger sie es machen, desto normaler wird es. Ganz davon abgesehen, dass das Männerbild dieser Frauen mit der Zeit sicher nicht besser wird und selbst der liebste und netteste MANN eben ein MANN bleibt
Interessant, dass das älteste Gewerbe der Welt als nicht normal angesehen wird.
Was ist denn für dich der netteste Mann? Und welchen Typ Mann stellt sich eine Thai als Ehemann/Boyfriend vor? Da könnten Unterschiede zu betrachten sein!
Frauen, die von Männern enttäuscht, betrogen oder verarscht wurden mit Liebesversprechungen, verändern sich nicht nur in der Prostitution sondern auch im normalen Leben und glauben nicht mehr alles, was ihnen erzählt und versprochen wird.
WENN man eine solche Frau davon überzeugen kann, dass man selbst WIRKLICH anders ist. Dass man es wirklich ernst mit ihr meint. Wenn man dazu noch genug Geld hat um Ihren Bedarf zu decken und die meisten Ihrer Wünsche zu erfüllen. Und wenn der eigene Selbstschutzmechanismus nicht so gut geklappt hat, dass sie ihren Job irgendwie schon "mag", DANN kann es mit der Treue auch funktionieren.
Treue bedingt, dass man seinen Partner haben und nicht nur benutzen will.
Der "Entzug" sollte dann aber besser auch beinhalten, in Deutschland nicht unbedingt sein Geld damit zu verdienen, Männer zu massieren...Das macht das ganze dann wieder gefährlich(er).
Wenn der in Thailand im Urlaub zur Schau gestellte Wohlstand in der Normalität als Illusion verpufft, arbeiten Frauen, die Erfahrung mit der Prostitution haben, wieder in ihrem alten Beruf. Das gilt nicht nur für Thailänderinnen. Ich habe in Deutschland genug thailändische Prostituierte in Clubs und Bordellen angetroffen. Warum?