Mir ist weder der Sprit ausgegangen noch die Kohle und verliebt hab ich mich auch nicht
War die letzten Tage nur mit Arbeit und der Planung für die nächste Reise nach Thailand im Dezember beschäftigt.
Jetzt geht es aber weiter:
2. Teilstück: Hua Hin – Surat Thani
Nach der Mittagspause und dem kurzen Besuch des Motorradshops, in dem ich sehr freundlichen bedient und mir sogar ein kostenloses Wasser mit auf den Weg gegeben wurde, hab ich die Tour fortgesetzt. Dabei war mir aber noch nicht bewusst, dass ich noch fast 500km fahren werde.
Nachdem ich Hua Hin also verlassen hab, hat mich meine Route durch einen Teil des Khao Sam Roi Yot Nationalpark geführt.
Da ich den Park aber nur passiert und ganz kurz angehalten habe, kann ich nicht wirklich beurteilen, wie es im Inneren des Nationalparks aussieht.
Laut Google soll es dort aber Höhlen geben, die folgendermaßen aussehen:
(Bild aus Wikipedia)
Die Landschaft mit den Felsformationen entlang der Straße war aber auch schön anzusehen.
Dazu wurde die (fast) leere Fahrbahn vor kurzem frisch asphaltiert, weshalb ich mich lieber auf den Motorradspaß konzentriert hab.
Als ich dort unterwegs war, hab ich mich gefragt, für wen oder was man dort eine Straße mit der Breite einer Autobahn benöntigt.
Wie man auf dem Bild unten sieht, gab es auf diesem Teil der Strecke bis auf Natur und gelegentlich ein paar Häuschen bzw. Hütten nicht viel zu sehen, was eine Straße der Größe rechtfertigt.
Als ich den Nationalpark verlassen hab, wollte ich etwas Strecke machen. Deshalb hab ich mich dazu entschlossen, ca. 200km auf der zweispurigen Hauptstraße - vorbei an Prachuap Khiri Khan - zu fahren.
Mein Durchschnittstempo lag irgendwo zwischen 100-120km/h. Man konnte gut im Strom mitschwimmen und auch sonst bin ich zum Glück in keine brenzlige Situation geraten. Dementsprechend gibt es über diesen Streckenabschnitt nicht viel zu berichten, außer dass mein rechter Blinker nicht mehr funktioniert hat.
Zum Glück gibt es in Thailand überall Werkstätten und Händler der großen japanischen Hersteller. Kurz nach Suzuki gegoogelt und mir wurde ein Händler in der Nähe angezeigt.
Diesen hab ich dann mit meinem Anliegen aufgesucht. Dort wurde ich trotz mangelnder Englischkenntnisse der Mitarbeiter überaus kompetent bedient.
Nach kurzer Erklärung meines Problems, wurden direkt zwei Mechaniker zu meinem Motorrad beordert:
Glühbirne des Blinkers ausgebaut und bemerkt, dass diese noch funktionstüchtig war, daraufhin wurde die Spannung gemessen und festgestellt, dass kein Strom fließt. Also wurden die Kabel und Steckverbindungen überprüft und es stellte sich heraus, dass sich der Stecker zur Stromversorgung des Blinkers gelöst hat, also Stecker wieder angeschlossen, Glühbirne eingebaut und das Problem war innerhalb von 5 Minuten behoben.
Als ich gefragt hab, was es kosten soll, wurde nur gesagt "ohh, nothing sir". Wenn es schon kostenlos ist, dann wollte ich wenigstens die Mühe mit 200 Baht für die Kaffeekasse honorieren. Dagegen haben sich die Mitarbeiter mit Händen und Füßen gewehrt bis sich nach einigem Hin und Her ein Mechaniker endlich erbarmt hat, das Geld anzunehmen.
Problem gelöst und weiter ging es in Richtung Süden.
Die Hauptstraße war mir auf Dauer aber doch etwas zu monoton. Deshalb bin ich wieder auf die kleinen Straßen entlang der Küste abgebogen.
Die kurvenreichen Nebenstraßen waren überwiegend leer. Nur selten war mal ein Auto oder Roller unterwegs. Da hat das Motorradfahren gleich viel mehr Spaß als auf der "Autobahn" gemacht.
Gegen Nachmittag hab ich mir etwas Verpflegung im 7/11 geholt und bin in irgendeine Straße zum Meer abgebogen.
Dort hab ich einen ziemlich schönen Strand gefunden. Bis auf zwei einheimische Pärchen und ein paar Fischer war außer mir niemand dort.
Wo genau ich zu dem Zeitpunkt war, weiß ich nicht mehr genau. Es war auf jeden Fall irgendwo vor Chumpon. Die Gegend ist trotz ihrer schönen Strände kaum oder gar nicht (?) touristisch erschlossen. Mir sind zumindest keine Hotels oder touristische Infrastruktur aufgefallen.
Dort hab ich auch gleich ein schönes Ferienhaus mit Pool und direktem Strandzugang gefunden, wenngleich es ziemlich verlassen aussah.
Nach kurzer Rast bin dann noch ein Stück am Meer entlang gefahren. Leider verlaufen die Straßen nicht in Sichtweite des Wassers.
Bei Chumpon hab ich die Nebenstraßen verlassen, um auf der Autobahn wieder etwas schneller voranzukommen.
Irgendwann war ich im "Niemandsland" (d.h. nur kleine Dörfer, keine Hotels) zwischen Chumpon und Surat Thani. Es wurde langsam dunkel und ich hatte immer noch keine Unterkunft für die Nacht. Deshalb hab ich auf die Zähne gebissen, bin noch bis Surat Thani gefahren, dort ins Hotel eingecheckt, geduscht, hab am Night Market gegessen und bin schlussendlich total kaputt ins Bett gefallen.
Damit war der erste Tag nach ca. 700km und 12 Stunden im Sattel zu Ende. Eigentlich wollte ich mir schon etwas mehr Zeit lassen. Im Nachhinein war es aber gut so, weil ich dadurch auf dem Rückweg etwas länger in Krabi und auf Phuket entspannen konnte.