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Joe

Thailand Visa-Run mal anders – Von Bangkok nach Malaysia mit dem Motorrad

robbbbor

Lady Drink King
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2 März 2019
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Pünktlich zum Start des zweiten Lockdowns möchte ich mal wieder in Erinnerungen schwelgen und einen Reisebericht, den ich bereits im Nachbarforum gepostet habe, mit euch teilen.

Visa-Run mal anders – Von Bangkok nach Malaysia mit dem Motorrad

8 Tage, 2.500km, entlang der Küste, durch Nationalparks, auf kurvenreichen Dschungelstraßen und vorbei an Militär-Checkpoints.
Einmal quer durch Thailand mit dem Ziel: Visa-Run in Malaysia

Von Bangkok über Surat Thani nach Donnak, um dort die Grenze nach Malaysia zu passieren.
Mit einer frischen Visumbefreiung weiter nach Hat Yai, Krabi, Phuket, Ranong, Hua Hin und wieder zurück nach Bangkok.

IMG_2649.jpg

Bildschirmfoto 2020-04-28 um 22.52.52.jpg
 

gamini

Mein Handeln resultiert aus meinen Bedürfnissen.
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PandaBier

Kennt noch nicht jeder
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Bin echt gespannt und lese gerne mit. Vorallem da in Deutschland das Wetter nicht mehr wirklich zum Motorradfahren einlädt.
 
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robbbbor

Lady Drink King
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2 März 2019
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Vielen Dank für das Interesse an meinem Bericht.

Prolog

Letztes Jahr war ich von Mitte Juli bis Mitte Oktober in Thailand.

Aus privaten Gründen konnte ich den Flug erst knapp eine Woche vor Reisebeginn buchen und dementsprechend im Vorfeld kein Visum mehr beantragen.
Deshalb musste ich meinen 90-tägigen Aufenthalt mit den üblichen Tricks in die Länge ziehen.
Am 16. August hab ich dann zuerst die 30-tägige Visumsbefreiung in Jomtien um weitere 30 Tage verlängert.
Um bis zu meinem Rückflug im Oktober in Thailand bleiben zu können, stand also Mitte September der Visa-Run an. Auf eine Flugreise oder Fahrt mit dem Mini-Van nach Kambodscha oder Laos hatte ich keine Lust.

Auf die Idee, eine Motorradtour an die malaysische Grenze zu unternehmen, bin ich eigentlich nur gekommen, weil ich beim Rollerverleih meines Vertrauens in Bangkok auch Motorräder gesehen hab. Die Schwester des Besitzers hat mal eine Zeit lang bei der Allianz in Deutschland gearbeitet und konnte deshalb etwas deutsch sprechen.

Rollenverleih: รถจักรยานยนต์ และรถบิ๊กไบค์ให้เช่าราคาถูก กรุงเทพฯ โดย Mvixmotorbike

Also hab ich für zwei Wochen die Honda PCX125 gegen eine fast neue Suzuki V-Strom 650 mit gerade einmal 3.000km auf der Uhr eingetauscht.
Ganz günstig war der Spaß nicht. Insofern ich mich richtig erinnere, haben 14 Tage ca. 350-400€ gekostet.
Im Mietpreis waren noch Helm, Handschuhe, Smartphonehalterung, an der ich mein iPhone zur Navigation befestigt habe, 12V Netzteil und 1st Class Insurance inbegriffen.

Obwohl es in Thailand unendlich viele Zweiräder gibt, ist alles über 300cc für die meisten Thais nicht mehr erschwinglich. Deshalb sind wohl auch die Mietpreise im Vergleich zu Rollern relativ hoch.

Am 13. September gegen 08:00 Uhr hab ich dann mein Heim der letzten Tage verlassen.
Wenn ich länger in Bangkok bin, miete ich mir normalerweise ein Condo über AirBnB. Nach einem Monat im 20. Stock hatte ich genug von dem Betonbunker, weshalb für die Tage vor der Tour ein kleines Häuschen in „Mamas Garten“ gebucht hab.

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Die Anlage heisst “Mamas Garden“, weil die Gästehäuser auf dem Grundstück der ca. 65 Jahre alten Besitzerin, stehen.
Mamas Garden ist nur ca. 500m vom Iconsiam Einkaufszentrum entfernt. Diese Idylle mitten in Bangkok war mal eine schöne und sehr authentische Abwechslung zum Leben in einem riesigen Condogebäude.

Am Vortag hab ich mir noch eine grobe Route bei Google Maps zusammengestellt. Allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Unterkünfte gebucht.
Ich wollte mich einfach treiben lassen, dort anhalten, wo es mir gefällt und mir ein Hotel suchen, wenn ich nicht mehr Motorradfahren wollte. Unter Strich wusste ich nur, dass ich in Richtung Süden will.

1. Teilstück: Bangkok – Hua Hin

Bildschirmfoto 2020-04-29 um 15.09.39.jpg

Zum Verkehr in und um Bangkok muss ich wohl nicht viel sagen. Wenn man vorsichtig und vorausschauend fährt, ist es eigentlich kein Problem. Spaß macht es mit einer größeren Maschine aber nicht, wenn man sich an der Ampel oder im Stau zwischen den Autos durchquetschen muss.
Auf meinem Weg in Richtung Süden hab ich nach ca. 80km bei Samut Songkhram die vierspurige Hauptstraße verlassen und bin querfeldein entlang der Küste in Richtung Hua Hin gefahren.

IMG_2631.jpg


IMG_2626.jpg

Kurz vor Hua Hin hab ich einen von noch vielen weiteren Polizeicheckpoints, die ich während der Reise passieren sollte, erreicht. Kurz das Visier geöffnet, dem Beamten gesagt, dass ich nach Hua Hin will und weiter ging die Fahrt.
Zur Mittagszeit war ich dann schließlich in Hua Hin und hab erstmal in einem Restaurant in der Nähe des Hilton Hotels meinen Hunger gestillt.

Wie man auf dem Bild in meinem ersten Beitrag sieht, hatte ich meinen Rucksack dabei. Diesen auf dem Rücken zu transportieren war allerdings alles andere als bequem. Deshalb hab ich mir in einem Motorradshop in Hua Hin ein Cargo-Netz gekauft, damit ich den Rucksack an der Box befestigen kann. Damit war ich nicht nur die Last auf meinem Rück los, sondern zusätzlich konnte ich mich auch noch ganz entspannt daran anlehnen, als es weiter in Richtung Surat Thani ging...
 

bryant

Hey ho, let's go!
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7 September 2016
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Schöne Tour. Bin dabei.
Hast Du Lederklamotten angehabt?
 

Pattaya1988

Kein Bock mehr... bessers mit meiner Zeit zu tun
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10 Februar 2019
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Traumhafte Idee für ein Visa Run. Die Welt sehen und frei wie der Wind leben, mit drr Pflicht kombinieren
 
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Tengo

Member Inaktiv
Inaktiver Member
23 März 2018
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Super Tour durch den Süden Thailands.
Kann man "Mamas Gartenhäuschen" auch tageweise mieten ?
 
Cosy Beach Club

robbbbor

Lady Drink King
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2 März 2019
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Mir ist weder der Sprit ausgegangen noch die Kohle und verliebt hab ich mich auch nicht :D
War die letzten Tage nur mit Arbeit und der Planung für die nächste Reise nach Thailand im Dezember beschäftigt.

Jetzt geht es aber weiter:

2. Teilstück: Hua Hin – Surat Thani
Nach der Mittagspause und dem kurzen Besuch des Motorradshops, in dem ich sehr freundlichen bedient und mir sogar ein kostenloses Wasser mit auf den Weg gegeben wurde, hab ich die Tour fortgesetzt. Dabei war mir aber noch nicht bewusst, dass ich noch fast 500km fahren werde.
Bildschirmfoto 2020-04-30 um 21.02.39.jpg

Nachdem ich Hua Hin also verlassen hab, hat mich meine Route durch einen Teil des Khao Sam Roi Yot Nationalpark geführt.
Da ich den Park aber nur passiert und ganz kurz angehalten habe, kann ich nicht wirklich beurteilen, wie es im Inneren des Nationalparks aussieht.
Laut Google soll es dort aber Höhlen geben, die folgendermaßen aussehen:

440px-01-พระที่นั่งคูหาคฤหาสน์.jpg
(Bild aus Wikipedia)

Die Landschaft mit den Felsformationen entlang der Straße war aber auch schön anzusehen.
Dazu wurde die (fast) leere Fahrbahn vor kurzem frisch asphaltiert, weshalb ich mich lieber auf den Motorradspaß konzentriert hab.
Als ich dort unterwegs war, hab ich mich gefragt, für wen oder was man dort eine Straße mit der Breite einer Autobahn benöntigt.
Wie man auf dem Bild unten sieht, gab es auf diesem Teil der Strecke bis auf Natur und gelegentlich ein paar Häuschen bzw. Hütten nicht viel zu sehen, was eine Straße der Größe rechtfertigt.

Straße.jpg Felsen1.jpg

Als ich den Nationalpark verlassen hab, wollte ich etwas Strecke machen. Deshalb hab ich mich dazu entschlossen, ca. 200km auf der zweispurigen Hauptstraße - vorbei an Prachuap Khiri Khan - zu fahren.

Mein Durchschnittstempo lag irgendwo zwischen 100-120km/h. Man konnte gut im Strom mitschwimmen und auch sonst bin ich zum Glück in keine brenzlige Situation geraten. Dementsprechend gibt es über diesen Streckenabschnitt nicht viel zu berichten, außer dass mein rechter Blinker nicht mehr funktioniert hat.

Zum Glück gibt es in Thailand überall Werkstätten und Händler der großen japanischen Hersteller. Kurz nach Suzuki gegoogelt und mir wurde ein Händler in der Nähe angezeigt.
Diesen hab ich dann mit meinem Anliegen aufgesucht. Dort wurde ich trotz mangelnder Englischkenntnisse der Mitarbeiter überaus kompetent bedient.

Nach kurzer Erklärung meines Problems, wurden direkt zwei Mechaniker zu meinem Motorrad beordert:

Glühbirne des Blinkers ausgebaut und bemerkt, dass diese noch funktionstüchtig war, daraufhin wurde die Spannung gemessen und festgestellt, dass kein Strom fließt. Also wurden die Kabel und Steckverbindungen überprüft und es stellte sich heraus, dass sich der Stecker zur Stromversorgung des Blinkers gelöst hat, also Stecker wieder angeschlossen, Glühbirne eingebaut und das Problem war innerhalb von 5 Minuten behoben.
Als ich gefragt hab, was es kosten soll, wurde nur gesagt "ohh, nothing sir". Wenn es schon kostenlos ist, dann wollte ich wenigstens die Mühe mit 200 Baht für die Kaffeekasse honorieren. Dagegen haben sich die Mitarbeiter mit Händen und Füßen gewehrt bis sich nach einigem Hin und Her ein Mechaniker endlich erbarmt hat, das Geld anzunehmen.

Problem gelöst und weiter ging es in Richtung Süden.

Die Hauptstraße war mir auf Dauer aber doch etwas zu monoton. Deshalb bin ich wieder auf die kleinen Straßen entlang der Küste abgebogen.
Die kurvenreichen Nebenstraßen waren überwiegend leer. Nur selten war mal ein Auto oder Roller unterwegs. Da hat das Motorradfahren gleich viel mehr Spaß als auf der "Autobahn" gemacht.

Gegen Nachmittag hab ich mir etwas Verpflegung im 7/11 geholt und bin in irgendeine Straße zum Meer abgebogen.
Dort hab ich einen ziemlich schönen Strand gefunden. Bis auf zwei einheimische Pärchen und ein paar Fischer war außer mir niemand dort.
Wo genau ich zu dem Zeitpunkt war, weiß ich nicht mehr genau. Es war auf jeden Fall irgendwo vor Chumpon. Die Gegend ist trotz ihrer schönen Strände kaum oder gar nicht (?) touristisch erschlossen. Mir sind zumindest keine Hotels oder touristische Infrastruktur aufgefallen.
Motorrad Strand.jpg

strand2.jpg

Strand3.jpg
Dort hab ich auch gleich ein schönes Ferienhaus mit Pool und direktem Strandzugang gefunden, wenngleich es ziemlich verlassen aussah.
Haus am Strand.jpg

Nach kurzer Rast bin dann noch ein Stück am Meer entlang gefahren. Leider verlaufen die Straßen nicht in Sichtweite des Wassers.
Bei Chumpon hab ich die Nebenstraßen verlassen, um auf der Autobahn wieder etwas schneller voranzukommen.
Irgendwann war ich im "Niemandsland" (d.h. nur kleine Dörfer, keine Hotels) zwischen Chumpon und Surat Thani. Es wurde langsam dunkel und ich hatte immer noch keine Unterkunft für die Nacht. Deshalb hab ich auf die Zähne gebissen, bin noch bis Surat Thani gefahren, dort ins Hotel eingecheckt, geduscht, hab am Night Market gegessen und bin schlussendlich total kaputt ins Bett gefallen.

Damit war der erste Tag nach ca. 700km und 12 Stunden im Sattel zu Ende. Eigentlich wollte ich mir schon etwas mehr Zeit lassen. Im Nachhinein war es aber gut so, weil ich dadurch auf dem Rückweg etwas länger in Krabi und auf Phuket entspannen konnte.
 
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