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Thailand Pattaya Tagebuch

zurken

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16 März 2015
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Ich werde ab jetzt häppchenweise mein Pattaya-Tagebuch hier einstellen. Habe nichts hinzu erfunden, nur die Personennamen geändert, und die Datierung stimmt nicht. Ich habe die nettesten Erlebnisse aus 7 Reisen einfach in einen Monat gepackt. Aber der 16.11.12 war tatsächlich mein erster Tag in Pattaya. Und das bin ich im Mai 2014:

oh2.jpg
 

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Erste Nacht

16.11.12 – Gestern Abend in Bangkok gelandet, ziemlich müde vom langen Flug. Der Flughafen hat einen unaussprechlichen Namen „Suvarnabhumi“. Am Ausgang stieß ich auf einen Thailänder, der mir ein Schild mit meinem Namen entgegenstreckte. Ich wurde abgeholt – wusste ich gar nicht! Er dirigierte mich etwas hastig in einen Minibus und sagte, er wollte gerade ohne mich abfahren, er habe lange auf mich warten müssen. Stimmt, es war voll, und ich hatte lange rumgetrödelt.

Im Minibus saß ein zweiter Fahrgast: ein besoffener alter Deutscher, der auf Krücken ging und einen Rollstuhl dabei hatte. Etwa auf halber Strecke musste er raus zum Pissen. Der Fahrer und ich mussten ihn stützen, und dann standen wir alle drei auf der Standspur der Autobahn nebeneinander und warteten. Ich ging ein Stück beiseite, um mich umzuschauen. Aus dem klimatisierten Flieger durch die klimatisierte Halle war ich sofort in den klimatisierten Bus gestiegen. Jetzt befand ich also zum ersten Mal in einem Land mit tropischem Klima. Die Luft fühlte sich ein wenig dicker an als gewohnt, es war warm, aber nicht feucht-heiß, wie befürchtet. Am Himmel keine Sterne, es schien sogar eine dicke Wolkendecke zu geben. Vor mir sah ich wild wucherndes Gras, dahinter einen bewaldeten Hügel, kaum anders als daheim.

Der Blödmann konnte nicht pissen, und der Fahrer half ihm zurück ins Auto. Bis zur Ankunft laberte er Dünnschiss und trank Schnaps. Der thailändische Fahrer schien sich nicht vor ihm zu ekeln, behandelte ihn wie einen alten Kumpel. Fand ich sympathisch, ich hätte das nicht gekonnt. Ich dachte, meine Güte, was hast du dir da wieder angetan, bestimmt ist es ganz schrecklich hier. Und ich Idiot habe gleich vier Wochen gebucht, hoffentlich gehen die schnell um …

Mein Hotel heißt „Intown Holiday“, mein Zimmer ist klein und nicht gerade luxuriös, der Teppich muffelt, aber es hätte schlimmer sein können. Es war das billigste im Katalog, und es soll im Zentrum des Vergnügungsviertels liegen. Befinde mich im 9. OG., vom Balkon aus schaue ich durch einen Drahtverhang auf vermüllte Hinterhöfe. Der Drahtverhang soll wohl verhindern, dass sich die depressiv gewordenen Gäste runterstürzen. Oder dass die Männer ihre Mädchen runterschubsen, wenn sie mit ihnen nicht zufrieden waren.

Ich weiß so gut wie nichts über dieses Land, habe mich nicht vorbereitet und keinen Reiseführer dabei. Über das, was ich hier vorhabe, steht da sowieso nichts drin: Ich will ein Sextourist sein, was ich daheim meinen Freunden auch so angekündigt habe, woraufhin eine Bekannte den Kontakt zu mir abgebrochen hat. Jemanden, der so etwas tut, möchte sie nicht unter ihren Freunden wissen.

Lieber wäre mir gewesen, es wäre einer mitgekommen, der sich hier auskennt und mir alles zeigen kann. Habe lediglich ein paar Informationen von einem Freund, der zwei Jahre in Thailand gelebt hat, aber viel ist da nicht rüber gekommen. Er schrieb, ich müsse der Bar eine sogenannte „Barfine“ zahlen, wenn ich ein Mädchen mitnehmen will, und dass ihm die Mädchen manchmal schon in der Bar einen geblasen hätten. Mehr ist nicht hängen geblieben.

Saß dann gegen 22 Uhr mit meinem Notebook auf dem Schoß im Foyer des Hotels, wo es ein offenes WLan gibt. Hatte nicht vor, noch rausgehen. Aber dann sah ich einen alten Mann nach dem anderen an mir vorbei zum Fahrstuhl schlurfen, jeder mit einer jungen, hübschen Thailänderin an der Hand. Also beschloss ich, doch noch einen kleinen Gang zu machen, um mal zu gucken, wo sie die herhaben. An der Rezeption bekam ich einen Stadtplan, demnach musste ich vom Hoteleingang aus nach rechts gehen, um zum Meer zu kommen. Soweit kam ich aber nicht. Gleich nebenan war eine winzige Bar, offen in eine Parkhauseinfahrt gebaut. Sechs oder sieben Mädchen kreischten „Hallo!“ und winkten mir zu. Alle wollten mit mir ins Hotel. Eine war 22 und ziemlich drall, ich durfte ihre großen Brüste streicheln. Ich entschied mich aber für die älteste. Sie hieß Nam, ist 38 und brachte mir die ersten Wörter in Thai bei:

Ham = Schwanz
Bam = Hintern
Nom = Titten
Hoi = Möse
Bum Bum = ficken

Die thailändische Sprache scheint eine Vorliebe für kurze Wörter zu haben, sehr sympathisch, und überhaupt scheint hier alles easy zuzugehen. Nur mein Ham war gestern zu müde, noch ihre Hoi zu besuchen. Heute morgen ging‘s dann wieder.


Alles anders

Abends erste Mal auf der Walkingstreet gewesen. Auf dem Klo einer Disco näherte sich ein Thailänder einem Gast von hinten und machte ihm eine Nackenmassage. Im Stehen am Urinal. Der Gast ließ es sich gefallen; gut, dass er nicht zu mir kam, ich hätte gedacht, er will mich ermorden. In einer Gogo-Bar stand ich vor dem Urinal, und in meinem Rücken warteten die Bargirls auf einen freien Platz im Damenklo. Alles etwas ungewohnt, aber das kenne ich ja von anderen Reisen, woanders ist alles anders, und das ist auch gut so, sonst wär‘s ja langweilig.
 

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Wie mein Kugelschreiber

17.11.12 – Wollte nur einen kurzen Gang ums Viertel machen, vielleicht mal einen Blick in eine Gogo-Bar werfen, aber kein Mädchen mitnehmen. Dann habe ich mich verlaufen, und es fing an zu regnen. Trinke ich halt irgendwo noch ein Bier bis der Regen aufhört, dachte ich und folgte dem Wink eines Mädels, das vor einer Beer-Bar hockte. Als ich auf dem Hocker saß, mit dem Mädchen in Tuchfühlung, meine Hände um ihre Taille, bemerkte ich: das ist kein Mädchen, das ist ein Ladyboy. Sie … äh, er heiße Pen, sagte er, wie mein Kugelschreiber, der aus meiner Hemdtasche lugte. Wie hier üblich, wurde unsere Beziehung schnell handgreiflich, und er fummelte mir im Schritt herum und wollte mit mir ins Hotel. Ich lehnte ab, wenn überhaupt, dann mit einer von den echten Ladys, von denen mir eine ganz gut gefiel. Er ließ aber nicht ab von mir, und wir knutschten, was sich nicht anders anfühlte, als eine Frau zu küssen.

Ein anderer Gast kam rein, und ich schob Pen zu ihm hin, und die beiden gingen Billard spielen. Von dort winkte er mir zu und warf Kusshand. Immer, wenn sein Gast am Ball war, kam Pen zu mir an die Theke zum Knutschen, und es wurde immer wilder, und ich fand es geil. Okay, dachte ich, dann ist das eben so, dann bin ich eben verknallt in einen Mann! Hatte mir ja sowieso vorgenommen, mal einen Ladyboy aus der Nähe anzuschauen. Nahm ihn also mit ins Hotel.

Ich öffnete seinen BH, was aufregender war, als bei einer Frau. Erfreulicherweise fand ich kein Silikon, sondern nur ein Schaumgummipolster. Später im Bett sollte ich an seinen Brustwarzen lutschen, während er sich einen runterholte. Mit Schrecken fiel mir ein, was ich irgendwo gehört hatte: Diese Ladyboys sprühen KO-Gas auf ihre Warzen, lassen dich dran nuckeln, und während du pennst, räumen sie dein Zimmer leer. Schmeckte auch irgendwo komisch, dachte ich und war gespannt, wie schnell das Gas wirken würde. Aber alles ging gut. Wir knutschten und sagten uns, dass wir uns lieben. Und es war wirklich so, für diese eine Nacht habe ich ihn geliebt.


Ich beschließe, glücklich zu sein

Pattaya ist unerträglich: ein einziger Rummelplatz, eine ganze Stadt, die nur vom Sex lebt: Massagebuden und Bars. Wer hier Urlaub mit Frau oder Freundin macht, trägt Eulen nach Athen. Dazu schwüle Hitze, Geruch nach Abwasser und Pisse in den Gassen; voller hässlicher, tätowierter Männer; Gedränge zu jeder Tages- und Nachtzeit und heute Wolkenbruch und Gewitter – bin ich unglücklich? Nein, ich beschließe, glücklich zu sein.
 

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Om


18.11.12 – In mehreren Bars auf der Walkingstreet spielen Coverbands, und alle spielen alte Hard-Rock Titel, laut bis zum Gehtnichtmehr. Wenn man auf und ab geht, hört man u. U. mehrmals „Smoke on the water“ oder „Highway to hell“. Gestern Nacht im „Rolling Stone“ gewesen, um der Band zu lauschen, weil ich es aufgegeben hatte, noch eine passende Lady zu finden. Plötzlich kam eine im ultrakurzen roten Kleid auf mich zugeschwebt; wirklich, es war wie schweben. Ich war sofort verliebt, noch bevor sie was sagen konnte


Sie hieß Om, und ihr Englisch war, wie ich das nun schon kenne von den Mädels, nicht verständlich, die laute Musik machte eine Verständigung endgültig unmöglich. Also zog ich sie auf die Tanzfläche. Mädchen, die gerne tanzen, haben auch gerne Sex, glaube ich. Om hatte Spaß, und so sind wir beide lange Zeit allein auf der Tanzfläche rumgehopst. Danach Billard gespielt und nochmal in einer anderen Bar getanzt. Dann ließ sie sich an einer Fressbude Tintenfische braten und verspeiste sie mit scharfer Soße. Das war ein Fehler, und eine neue Erfahrung für mich: Die Geliebte darf auf keinen Fall kurz vor dem Sex etwas Scharfes essen! Im Hotel dachte ich: Wow, wie macht die das? Der Dödel wird ja richtig heiß. Es kam aber nicht von der Hitze ihrer Leidenschaft, der Dödel brannte von dem scharfen Zeug, das sie gegessen hatte. Ich hüpfte jaulend ins Bad, aber auch kaltes Wasser brachte kaum Linderung. Wir lachten, und allmählich ließ das Brennen nach, und ich war noch ein bisschen mehr in sie verliebt.

In der Nacht wurde ich wach, neben mir hockte jemand aufrecht im Bett. Ich wusste weder wo ich war, noch wer ich war, noch wer das war, der da neben mir hockte. Ein sehr seltsames Gefühl, ich war irgendwie in einer anderen Welt. Dann bekam ich eine Ohrfeige, und erkannte Om neben mir. Ich fragte sie, was los ist. Ich weiß nicht, ob sie geantwortet hat, und wenn ja, habe ich es nicht verstanden.

Morgens sagte sie, sie habe gedacht, ich sei ein böser Geist. Genau das war auch mein Eindruck, wir hatten in der Nacht Besuch von einem Geist, der mein Bewusstsein verwirrte. Immerhin erstaunlich, dass wir beide gleichzeitig etwas Ähnliches erlebt haben.

Dann kam ich in den Genuss des zusätzlichen Service, den sie mir in der Nacht versprochen hatte: Sie rasierte mir im Bad die Sackhaare ab. Großes Vergnügen bereitet mir auch das morgendliche Frühstück mit der jeweiligen Geliebten. Om mir gegenüber in ihrem roten Kleid, das im Sitzen kaum ihren Slip bedeckte, war ein grandioser Anblick. Ein Kunstwerk sozusagen.

Danach gingen wir raus zum Geld tauschen, sie bekam noch ihren Lohn, hatte natürlich in der Nacht alles ausgegeben. Glücklicherweise war die nahe gelegene Wechselstube nicht besetzt, und nach einer anderen mussten wir uns durchfragen. So konnte ich ihr lange Zeit zuzuschauen, wie sie neben mir an meiner Hand in ihren High-Heels über die Straßen tippelte. Wir wechselten uns darin ab, an ihrem Kleid zu zupfen, weil der Saum im Gehen immer wieder hoch rutschte.


Glücklichsein kann man kaufen


20.11.12 – Drei Tage Seligkeit mit Om, habe es in vollen Zügen genossen, sie bei mir zu haben: wie sie sich bewegte beim Tanzen, ihre Blicke, ihr Lachen, wie sie ihren Kopf drehte, beim Billardspiel im Minirock über dem Tisch lag, wie sich das anfühlte, wenn sie in meinen Armen lag und ich ihr durchs Haar strich … Drei Tage habe ich sie geliebt wie verrückt. Glücklichsein kann man kaufen: das wird die Erfahrung sein, die ich aus Pattaya mitnehme, und im Verhältnis zum Ertrag ist es nicht teuer.

 

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Sie selbst


Als ich auf der Suche nach einer neuen Geliebten an den Bars und Massagesalons vorbei ging, beschloss ich, es mal anders zu versuchen. Keine aus einer Bar, sondern eine, die irgendeinen normalen Job hat, für die ich keine Ablöse zahlen muss. Und auch, um auszuprobieren, ob das überhaupt geht, mit einer Verkäuferin oder Frisöse, vielleicht sogar einer Taxifahrerin.

Zufällig war da in der Soi Buakhao ein Friseursalon und meine Haare lang genug, dass es nicht nur ein Vorwand war, reinzugehen. Leider bediente mich die ältere und weniger hübsche. Vielleicht ist die ja verheiratet und hat fünf Kinder, dachte ich, dann kann ich die andere fragen. Erstmal Smalltalk: “Where you come from”, und so weiter. Dann, in der Hoffnung, sie zeigt auf ihre Kollegin, sagte ich, ich suche eine Freundin für eine Woche zum Ausgehen, Tanzen und so, ob sie vielleicht eine kenne? Sie lächelte. Ja, sagte sie, sie kenne eine, sie selbst. Sie habe aber erst ab 23 Uhr Zeit. Ich sah ihr im Spiegel bei der Arbeit zu: schlank, kein Bauch, schätzungsweise 35 oder älter, denn meistens schätze ich sie jünger als sie sind. Und ihr Englisch konnte ich sogar verstehen.

Anscheinend kann man hier jede Frau fragen, ob sie für eine Zeit mit einem leben möchte. Sie wird es als Job machen, sofern der Lohn stimmt. Auch die Einheimischen machen das, und die Barmädchen machen es mit dem Einverständnis ihrer Eltern. Der Sextourismus wird hier wahrscheinlich deshalb entstanden sein, weil diese Art der Beziehungsanbahnung üblich ist: „You care for me, and I care for you!“



In Blut gebadet

Irgendeiner schrieb, er habe auf den Tanzbällen immer die weniger hübschen Damen aufgefordert. Die wären dann zum Dank besonders lieb zu ihm gewesen. Ähnlich habe ich es mir mit der Frisöse vorgestellt. Und es war ein Volltreffer – bis auf den letzten (blutigen) Akt.

Sie hieß „Ning“, was „Eins“ heißt, weil sie am 1. Januar geboren wurde. Sie arbeite 12 Stunden täglich, um sich einen eigenen Frisörsalon kaufen zu können. Geld für Sex habe ihr bisher noch keiner angeboten.

Nachdem wir in einem Café eine Weile geplaudert hatten, sagte sie, sie sei eiverstanden, sie wolle die Nacht bei mir bleiben, ich sei ihr sympathisch, sie überlasse es mir, wie viel ich ihr dafür geben will. Gute Idee. Eigentlich wollte ich mit ihr ausgehen, aber sie war müde und wollte gleich ins Hotel.

Seltsamerweise war ich richtig scharf auf sie, obwohl sie nicht mein Typ war: zu dünn und schon 39 Jahre alt. Sie war tatsächlich sehr lieb und zärtlich mit mir. Ich rammelte wie ich es früher konnte, und irgendwann zog ich den Dödel mal kurz raus und sah …

Ich muss vorausschicken, dass sie, bevor wir loslegten, sagte: wir brauchen kein Kondom, es sei alles okay mit ihr, keine Krankheiten. Habe ich ihr geglaubt. Und nun sah ich, der Dödel war voller Blut! Mist! Hatte sie plötzlich die Mens bekommen? So was merken die Frauen doch vorher. Nein, sagte sie, das müsse eine Verletzung sein, sie habe aber keine Schmerzen. Macht mein armer Kerl ja ganz schön was durch in Pattaya: Vor paar Tagen verbrannt, jetzt in Blut gebadet … Für eine Sekunde schwebten drei fette Großbuschstaben höhnisch durch mein Hirn: HIV. Vielleicht gibt’s noch paar tropische Pilze dazu, wer weiß.

In Bettlaken und Matratze waren rote Flecken, als hätte ich sie entjungfert. Bekamen wir aber mit Wasser und Seife einigermaßen weg. Wird wohl erst mal Schluss sein mit „Bum Bum“, dachte ich, aber sie wollte weiter machen. Nun natürlich mit Kondom und einem Handtuch unter ihrem Hintern. Tatsächlich floss wieder Blut …

Heute morgen, kurz nach 6, wurde sie wach, ergriff meinen Dödel, und wir rammelten weiter. Diesmal ohne Blutvergießen. Ich fragte sie, ob sie je einen Orgasmus hatte? Nein, hatte sie nicht. Ob sie mal Sperma geschluckt habe? Fehlanzeige. Einen Pornofilm gesehen? Die selbe Antwort. Ich holte das Notebook. Die von mir ausgewählten Filme endeten mit besagtem Höhepunkt, und sie schaute sich das neugierig an. Das sei nichts anders als Eiweiß, sagte ich, es schmecke wie ein rohes Ei, das sei geil, solle sie mal machen und massierte dabei ihren Kitzler. So werde sie wahrscheinlich einen Orgasmus haben, das könne sie sogar alleine machen, ohne Partner. Das thailändische Wort dafür lautet: „Chak wao“, was wahrscheinlich eine Onomatopoesie ist. Ich gebe Aufklärungsunterricht – einer 39jährigen! (Wie ich später erfahre, heißt Chak wao wörtlich: „einen Drachen steigen lassen“.)

Ob ich sie vielleicht tatsächlich entjungfert hatte? Und sie traute sich nur nicht, es mir zu sagen? Gibt es sogar in Deutschland, dass Frauen mit 39 noch Jungfrau sind. Dann wäre sie die erste Frau, die ich entjungfert habe, und ich hätte es nicht einmal gewusst.


Give me boyfriend …

Überall sind Mädchen, in den Straßen, am Strand, in den Bars, und alle zum Mitnehmen. Viel mehr als Männer, die sie einladen könnten. Der typische Anblick ist der alte, oft fette Europäer mit einer hinter ihm her tippelden kleinen, jungen Thailänderin. Ich bemühe mich nach Kräften, diesem Bild zu entsprechen.

In einer Bar sah ich ein Mädchen, das einen Bund brennender Räucherstäbchen in den wie zum Gebet zusammengelegten Händen vors Gesicht hielt. Ich fragte eine andere, was die da macht. Sie bete zu Buddha: „Please give me boyfriend, please give me boyfriend, please …” Sie wünschen sich also kein Haus, Auto oder Lottogewinn, sondern einen Mann, was aber vermutlich aufs gleiche hinausläuft.

Habe mich heute mal massieren lassen. Ich kenne Thai-Massage von zuhause, und hier wird sie genauso gemacht. Aber kaum lag ich auf dem Rücken, bot sie mir einen Fick an, gleich da auf der Massagebank, ich sollte nur bisschen draufzahlen. Wir einigten uns auf einen „Handjob“, bei dem sie ihren BH auszog, und ich durfte anfassen, was zum Vorschein kam. Aufpreis umgerechnet 12,50 €. Zusammen also billiger als daheim, und dort ohne Handjob.

 

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Zwei

21.11.12 – Nach „Eins“ habe ich nun „Zwei“ kennen gelernt, gesprochen wie „Zbai“ und bedeutet wahrscheinlich irgendwas anderes. Sie hat kurze Stempelbeine, eine Knollennase, ein Mondgesicht, kleine Titten und ist 33. Alles Attribute, die sie nicht für einen Schönheitswettbewerb qualifizieren könnten. Aber darum geht’s nicht, ich möchte glücklich sein, und mit ihr ist der Ausdruck „glücklich“ eigentlich zu schwach. Gibt’s da noch eine Steigerung? Als ich ihre Hoi zum ersten Mal sah, dachte ich, sie ist die schönste, die ich je gesehen habe. Und wie gut sie roch!

Habe sie in einer Massagebude auf der Second Road kennen gelernt und nach dem Chak wao gefragt, ob sie Zeit für mich hat. Seitdem ist sie bei mir und will bis zu meinem Abflug bei mir bleiben. Sie hat sich frei genommen, das heißt, ich muss täglich die Ablöse an die Massagebude für sie abdrücken. Ob das nötig ist, weiß ich nicht, aber es ist mir egal, ich gönne es ihr, wenn sie mit mir mehr verdient als sonst, ich habe sie sehr gern.

Nun kriege ich mindestens zweimal am Tag den besten Blowjob meines Lebens. Ich frage sie, ob die thailändischen Männer nicht sauer sind auf die Farangs, die ihnen die hübschesten Frauen wegnehmen. Nein, sagt sie, der Lebenslauf einer Thailänderin verlaufe typischerweise so: Sie heiratet mit 20 einen Thai-Mann und bekommt ein bis zwei Kinder. Dann trennt sich der Mann von ihr, und sie heiratet einen Farang, der dann die ganze Familie unterstützt, oft auch den Ex-Mann und Vater der Kinder, sofern der sich weiterhin um sie kümmert.

In ihrem Fall sei es ein bisschen anders, sie war nicht verheiratet, und der Vater ihrer Tochter habe sich gleich kurz nach der Geburt aus dem Staub gemacht. Da habe ich ja Glück, sagte ich, für den müsse ich also nicht zahlen. Was sie denn brauche für sich und das Kind? 15.000 bis 20.000 Baht = 350 bis 500 € pro Monat.

Weil sie Masseuse ist, ging ich davon aus, jeden Tag im Hotel umsonst massiert zu werden. Aber sie lässt sich auch gerne massieren, also gehen wir jeden Tag zusammen in eine Massagebude (auf meine Kosten, versteht sich), und nicht in die, in der sie arbeitet, sondern jedes Mal in eine andere. Sie möchte ausprobieren, wie ihre Kolleginnen das machen. Obwohl Zwei mich dort als ihren Freund vorstellt, fragt mich die Masseuse trotzdem, ob mein Zipfelchen auch massiert werden möchte. Ich habe Zwei vorher gefragt, ob ich die Dame machen lassen darf. Ja, darf ich, aber nicht etwa, weil sie es mir gönnt, sondern ihren Kolleginnen. Nur ein Mal hat mich die Masseuse nicht gefragt. Sie hatte den Vorhang zwischen mir und Zwei offen gelassen, und gerade da hätte ich sie gerne machen lassen, damit Zwei und ihre Masseuse zugucken können.

Zwei ist ein sehr sauberes Mädchen und nimmt ihre Aufgabe, für mich zu sorgen, ernst. Jetzt habe ich für fast jedes Körperteil ein eigenes Pflegemittel. Und das mir! Sie rennt nach jeder Art Sex sofort ins Bad und schrubbt sich ab. Ich profitiere insofern, als ich zum Schluss auch abgeschrubbt werde von ihr. Das mache ihr Spaß, sagt sie, aber ich glaube, sie macht es, um sicher zu sein, dass es auch gründlich war. Bis dahin wunderte sie sich, wie schnell ich immer aus dem Bad wieder raus kam. So oft hintereinander habe noch nie geduscht, es bilden sich schon rote Flecken auf der Haut.

Gestern mit Zwei auf der Walkingstreet endlich eine gute Gogo-Bar gefunden, sie heißt Windmill. Neben uns saß ein alter Mann, der einer kleinen Thai an den nackten Brüsten rumspielte, und sie kraulte ihm so geistesabwesend die Hosenbeule, als dächte sie dabei an den letzten Streit mit ihrem Boyfriend. Auf dem Weg zum Klo kam ich an einem Tisch vorbei, auf dem zwei Mädels mir ihre Muschis präsentierten. An der Bar schob ein Gast einen Dildo in eine Möse. Weiter hinten duschten zwei Mädels.

Ich hatte gedacht, ich bin mit einer Hure zusammen, die man durchwuscheln kann, aber sie möchte das Licht ausmachen beim Vögeln (vielleicht um mich dabei nicht sehen zu müssen?), wickelt sich nach der Dusche in ein Handtuch, hat noch nie einen Pornofilm gesehen und ist überhaupt unerfahren für ihr Alter. Stöhn! Heute habe ich ihr frei gegeben, sie besucht ihre Schwester, ich ziehe dann mal wieder allein los.



Wieder alles nichts


Finde es lustig zu sehen, wie freudlos manche alten Männer mit ihren jungen Geliebten durch die Straßen trotten. Da haben sie also alles, wovon sie immer träumten: Tropen, Meer, Sonne, Mädchen, Musik, saufen … Und nun ist es auch wieder alles nichts? Ich genieße es jedenfalls und muss mich dafür nicht besaufen. Die Bargirls lachen immer, wenn ich Wasser bestelle.

 

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Cos I’m happy

22.11.12 – Zwei habe ich gekündigt. Das ist das Angenehme an bezahlten Beziehungen, ich kann kündigen, und es gibt kein Gezeter. Sie hat es ein bisschen übertrieben mit der Sauberkeit und Fürsorge. Dass sie all diese Tuben mit Kosmetika für mich gekauft hat (unter denen ich übrigens erst jetzt eine „Anti-Wrinkle-Creme“ entdeckt habe), ging noch in Ordnung. An der Kasse des Supermarktes dachte ich noch, dass alles für sie sei, zahlen musste ich ja sowieso. Aber gestern hat sie sich die Haare machen lassen, dafür saß sie vier Stunden beim Frisör. Nun darf das Kunstwerk drei Tage lang nicht beansprucht werden …

Gestern Nacht also wieder allein los. Um die nächste Ecke an eine Box-Bar gesetzt und wollte gleich wieder abhauen, weil mich ein alter, unangenehmer Ladyboy vollquasselte, der wahrscheinlich die Mamasan war. Aber in der Ecke hinter ihm sah ich eine …

Sie hieß Ging, sehr nett und hübsch, 24 Jahre alt, lud sie ein in die Walkingstreet zum Tanzen und Barbesuch. Bekam dann leider nicht mit, wie viel sie im Laufe des Abends trank. Irgendwann schlug sie vor, ins Hotel zu gehen, obwohl ich noch nicht müde war. Sie schwankte bedenklich, ich musste sie festhalten, sonst wäre sie umgefallen. Sie habe schon vorher vier Biere getrunken, mit mir zusammen fünf weitere, sagte sie. Im Hotelzimmer hörte ich sie im Bad kotzen. Sex mussten wir auf den nächsten Morgen verschieben, sie war zu müde.

Aber nach etwa einer Stunde kam eine Hand unter der Decke zu mir, ich nahm sie, führte sie zu meinem Schwanz, und ihre zweite kam hinterher, und schließlich lag sie auf mir, und alles ging gierig und schnell. In gefühlten fünf Minuten spulte sie das ganze Programm ab. Ich fühlte Blut zwischen meinen Zähnen, anscheinend waren wir in der Hitze der Leidenschaft irgendwie zusammen gestoßen. Ertastete beim Knutschen ihre Zähne, die wild durcheinander standen. Dann lag sie schwer atmend auf ihrer Seite des Bettes. Warum ich denn lache, wollte sie wissen. „Cos I’m happy, baby“, sagte ich. Und das war nicht gelogen.



Geisterhäuschen

Vor thailändischen Gebäuden stehen Geisterhäuschen, so auch vorm Eingang meines Hotels. Finde ich außerordentlich sympathisch, dass die Thais den Geistern ein neues Haus bauen, um sie für die Vertreibung zu entschädigen. Die Hausbesitzer kümmern sich auch um das leibliche Wohl ihrer Geister und stellen ihnen Kerzen, Speisen und Getränke hinein. Die Mädels, die ich mitbringe, bleiben davor stehen und machen ein Wai – die schöne thailändische Begrüßungsgeste –, bevor sie mit mir raufgehen. Vermutlich gibt es in Thailand mehr Geister als sonstwo, weil sie hier so liebevoll behandelt werden. Ich liebe das alles, ich verstehe das, ohne dass es mir einer erklären müsste.
 

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Bushlady

23.11.12 – Bin erkältet, habe als Ursache die Klimaanlagen in den Massagebuden und Gogo-Bars in Verdacht (die in meinem Hotelzimmer mache ich nicht an). Oder die Laken und Kissen in den Stundenhotels, die sie ja nicht nach jedem Kunden reinigen können. Drei Tage im Hotel geblieben, heute wieder raus, noch schwach auf den Beinen und flau im Magen.

Als erstes zum Strand gefahren, um nach Bushladys zu schauen, von denen ich in einem Internetforum gehört habe. Die erste lag schlafend in ihrer Hängematte, es sind wohl nachtaktive Wesen. Ihr Areal sah aus wie eine Müllhalde. Bushladys wohnen am Strand und verkriechen sich unter eine Plane, wenn es regnet. Ich würde am liebsten zu ihnen ziehen, finde es immer noch romantisch, so direkt am Meer zu leben. Aber man sagt, sie seien gefährlich, seien möglicherweise drogenabhängig oder psychisch gestört. Nur Thai-Männer trauen sich zu ihnen. Wo sie ihre Kunden bedienen, weiß ich nicht, wahrscheinlich in den Büschen hinter ihren Wohnstätten. Daher der Name.


strand1.jpg

Ein Stück weiter treffe ich zwei, die schon wach sind, die eine ist aber ein Mann. Ich möchte ein Foto von den beiden und biete 20 Baht. Sie wollen 100. Okay, aber dann bitte oben ohne, aber nur die richtige Lady. Sie zieht ihr Oberteil hoch, und ich kriege mein Foto. Mir ist ein bisschen gruselig. Aber war gut, werde morgen noch mal hin gehen, vielleicht geht da noch mehr.


Todgequasselt

War gegen 1:30 Uhr schon auf dem Heimweg, lustlos und müde von der Krankheit. Habe mich dann aber doch noch in eine Gogo-Bar gesetzt, eine, die auf meiner Liste ein Minus hat, weil keine nackt tanzt. Aber die Musik war gut, bin wegen der Musik geblieben, und die Mädels ließen mich lange allein da sitzen. Erst als mein Nebenmann gegangen war, und das Mädel, das bis dahin auf seinem Schoß saß, mir andeutete, ich solle mir eine aussuchen, habe ich einfach sie genommen, weil sie ja schon mal da war. Sie hieß Ked, Nr. 26.

So weit ging alles gut. Aber dann kam die Kellnerin, und die fing an, mir ihr Leben zu erzählen, sie habe in Holland gelebt, habe eine Tochter, dort geboren, der Mann habe Krebs bekommen (sie hat ihn todgequasselt hat, dachte ich). Sie holte dann auch noch ihr doofes Smartphone, um mir Fotos von der Tochter zu zeigen, und ich wollte doch nur Musik hören und Ked knuddeln. Als sie merkte, ich hörte nicht zu, redete sie weiter in Thai auf Ked ein. Erst als ich schrie, sie solle uns in Ruhe lassen und abhauen, ging sie endlich. Uff!

An der Wand gegenüber saß ein Taliban mit schwarzem Bart. Neben ihm einer mit weißem Bart, der so eine Kluft trug, wie dieser Hamid Karzai: langes Gewand und weiße Kappe. Sie schauten sich das Treiben schweigend und mit ernster Miene an, kein Mädchen versuchte, sich ihnen zu nähern. Ich ging aber davon aus, dass ein Sprengstoffgürtel den Securities am Eingang aufgefallen wäre. Haha …

Ein besoffener Inder, der mit seinen Kumpels irrwischig durch den Raum hüpfte, läutete mindestens zwei Mal die Glocke, das heißt, es gab jedes Mal für alle Mädchen einen Drink. Ked sagte, der habe bereits 20.000 Baht ausgegeben. Ungewöhnlich für einen Inder, die gelten als geizig. Vielleicht vertrug er den Alkohol nicht. (Habe später von einem Witz gehört, den sich Bargirls erzählen: Wenn dir plötzlich gleichzeitig eine Schlange und ein Inder gegenüber stehen, erschieße zuerst den Inder.)

Ked war wirklich nett, werde sie mitnehmen, sobald ich wieder fit bin. Habe allerdings vergessen, wie vielen ich das inzwischen versprochen habe. Gegen 3 Uhr mit letzter Kraft ins Hotel gefahren.

 
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Pluspunkte

24.11.12 – Als ich wegen Krankheit im Hotel blieb, wurde ich jeden Abend bis nach Mitternacht mit dem Gedudel aus dem Nachbargarten beschallt. Vielleicht ein Restaurant mit Live-Musik. Zwei Stimmen und eine Gitarre. Die Stimmen meist out of Tune, der Rhythmus verschleppt, die Texte sollen vielleicht Englisch sein, wer weiß … Einmal dachte ich gequält, jetzt spielen sie schon eine halbe Stunde das selbe Stück. Das Elend blieb mir bisher erspart, weil ich nach meinen üblichen Barbesuchen meist erst gegen Sonnenaufgang ins Hotel komme.

Habe nun auch mal TV geguckt, da gibt es den Best Channel, 24 Stunden ununterbrochen zuckersüße, thailändische Popmusik. Instrumentierung bei allen Titeln gleich, gleicher Rhythmus, gleiches Tempo, ähnliche Melodien, und auch die Sängerinnen und Sänger sehen gleich aus, vielleicht sind es immer die selben? Es sind Thais, das ist sicher, aber so weißhäutige und dünnnäsige sind mir in Pattaya noch nicht begegnet. Man sagt, die haben sich die Nasen operieren lassen und ihre Haut geweißelt, damit sie europäisch aussehen.

Bisher konnte ich in keinem meiner bereisten Länder die dortige Popmusik ausstehen, aber – oh Wunder – das Thai-Gedudel gefällt mir. Es ist so seicht, so nichtssagend, nichtswollend … das ist nur eine Hintergrundbeschallung. Während in den muslimischen Ländern alles pathetisch, schwermütig, hoch emotional ist … Thailand bekommt einen weiteren Pluspunkt. Ein anderer Pluspunkt geht an das Essen, Thaifood schmeckt und bekommt mir hervorragend, allerdings nur, wenn es „not spicy“ ist. Und die gerösteten Käfer habe ich noch nicht probiert.

Heute ist Loy Krathong. Frauen tragen schöne Kleider, während wir Männer so scheiße aussehen wie immer. Es ist ein schönes Fest. Das Wetter ist gnädig, fast windstill, kein Wellengang, keine Wolken. Wie bestellt, geht der Vollmond auf, die Krathongs treiben gemächlich auf‘s Meer hinaus, und die Laternen bedecken den Nachthimmel wie rötlich flackernde Sterne … Es kommt mir vor, als wolle man dem leeren Universum sagen: „Wir sind da! Hier sind wir!“ Aber wir sind ihm egal – wahrscheinlich.


Theaterstück

Zwischen 3 und 4 Uhr die Walkingstreet rauf und runter gegangen und darauf gewartet, dass mir eine Nette in die Arme läuft. Waren aber nur Ladyboys und Damen, vor denen ich Angst hatte. Also wieder allein geschlafen. Vorher auf der South Pattaya Road wieder ein Nachtessen eingenommen. Die Fressstände stehen vor einem Markt, der um 4 Uhr noch hell erleuchtet ist, und man kann alles kaufen: Klamotten, Spielzeug, Hausrat … Es gibt Nudelsuppe, und ich sitze dort nicht nur, um Nudelsuppe zu essen, sondern um mich dort aufzuhalten. Für die Thais ein stinknormaler Ort, für mich verzaubert, magisch, die Bühne für ein Theaterstück, das jede Nacht aufgeführt wird, und ich bin, obwohl gleichzeitig Akteur, der einzige Zuschauer, weil der Einzige, der es als solches sieht.


Geldscheine regnen

In der Gogo-Bar Sensation war ein Gast, der über die Tänzerinnen Geldscheine regnen ließ. Alles 20 Baht-Scheine. Ich habe die Mamasan gefragt, wie viel Geld das insgesamt war. 20.000 Baht, sagte sie zerknirscht, als ärgere sie sich, dass niemand über sie was regnen ließ. Ein Gast habe auch mal 200.000 regnen lassen, was nach derzeitigem Kurs rund 4500 € wären. Es war wie beim Hühnerfüttern früher auf dem Land, wenn sie aufgeregt nach den Körnern schnappten, um anderen zuvor zu kommen. Nur ein Mädchen blieb majestätisch teilnahmslos und bückte sich nicht nach dem Geld. Sie war Nummer 60 (ich bin extra um den Laufsteg herumgegangen, um die Nummer richtig zu sehen), meine Königin, die schönste Gogo-Tänzerin, die ich bis jetzt gesehen habe. In den nächsten Tagen werde ich sie fragen, ob sie mit mir geht.

 

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Dom

25.11.12 – Wieder richtig verliebt in ein Bargirl, sie heißt Dom, nicht mehr ganz jung und nicht klein und zierlich, ich musste schon etwas Kraft aufwenden, um sie auf meinen Schoß zu heben. Sie hatte schöne Brüste, etwas größer als eine Hand voll. Und ich meinte, in ihren Augen manchmal einen Anflug von Traurigkeit oder Melancholie gesehen zu haben, schön und ungewöhnlich für ein Bargirl.

Die kleine Kellnerin, die uns bediente, wollte mit uns kommen, wollte Dom und mir beim Bumsen zugucken, dafür müsste ich nichts zahlen, sagte sie. Na gut, wenn ihr das Spaß macht, dachte ich, und ich durfte sie schon mal überall streicheln. Aber als ich im Hotel aus der Dusche kam, lagen beide nackt auf dem Bett, die Kellnerin spreizte ihre Beine und sagte, ich solle sie zuerst ficken, weil sie bald nach Hause müsse. Umsonst war das natürlich nicht. Aber Dom ist super nett, ich habe sie gefragt, ob sie mich heiraten will, aber nur zum Spaß und um ihr zu sagen, wie gern ich sie habe.


Glücklich machen

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Vor den Massagebuden hocken die Mädels vorm Eingang, pudern ihre Nasen oder schauen in ihre Smartphones. Ich stand in der Soi 13/2 vor einem Laden, dessen Reklame versprach, alle Wünsche des Kunden zu erfüllen. Ich hatte freie Wahl; bin aber doch wieder mit der rauf gegangen, die gerade dran war. Das ist immer die, die neben dem Eingang sitzt. Ich ärgerte mich, sie war nicht hübsch, hatte Akne im Gesicht und guckte erst mal ziemlich mürrisch, also ohne das übliche thailändische Lächeln.

Als ich auf dem Rücken lag, fing sie an, mein Zipfelchen zu massieren, ohne dass wir, wie sonst üblich, einen Preis ausgemacht hätten. Sie will mich glücklich machen, flüsterte sie mir ins Ohr, und das gelang ihr, sie machte das phantastisch. Ich musste nicht lange feilschen, sie war gleich damit einverstanden, sich ganz auszuziehen. Es war etwas teurer als sonst, aber es war die beste Massage bisher in Pattaya. Es hat sich mal wieder bestätigt: Mit den weniger hübschen ist es viel besser als mit den schönen Damen.


I’m shy

Die beste Disco in Pattaya entdeckt: Black Music, und sie zeigen die Videos dazu auf großen Bildschirmen. Näu hatte mich hingeführt; es ist immer gut, den Mädels die Führung zu überlassen, dann entdeckt man die besten Sachen. Sie heißt „Play Party Club“ und liegt im 1. OG gegenüber der Marine Disco.

Näu ist 22, sie musste dem Türsteher ihren Ausweis zeigen. Ansonsten war es mit ihr wie erwartet: die jungen Dinger sind süß, albern rum, aber viel mehr als „I’m shy“ können sie auf Englisch nicht sagen. In der Disco musste ich die meiste Zeit allein tanzen oder mir eine andere dazu holen. Auf unserem Zug durch die Bars musste sie ständig zum Klo, alle Viertelstunde. So wie Dom das macht, sich den anderen Gästen ein bisschen geil zu präsentieren, indem sie mit hochgerutschtem Rock breitbeinig auf meinem Schoß saß, war mit Näu natürlich auch nicht möglich. Im Hotel hat sie sich für eine halbe Stunde ins Bad eingeschlossen. Was machen die da bloß die ganze Zeit? Immerhin durfte ich paar Fotos von ihr machen, schärfere, wie ich sie gern gehabt hätte, waren nicht drin: „I’m shy!“


Ich habe gelebt

Mit Am in einem Stundenhotel. Wir hören den Regen draußen, öffnen das Fenster, ein Gewitter, es schüttet aus Kübeln. Ich schaue über das Dach und die Gassen mit dem prasselnden Regen. Mir ist mal wieder so poetisch zumute, als befände ich mich in einem Film. Sehe Am unten in der Gasse, wie er zurück läuft zu seiner Bar. Ich mochte nicht glauben, dass er ein Mann ist. Er ist 27 und ein richtig netter Junge. Ich war wieder verliebt, wir lagen nackt im Bett und haben geknutscht, während ich seinen Schwanz wichste. Er wollte, dass ich ihn ficke, obwohl das nicht vereinbart war, ich müsste auch nichts drauf zahlen, sagte er, nur ein Kondom von unten holen. Das habe ich gemacht, aber mein Schwanz machte dann schlapp, nichts ging mehr … Ich schaute ihm nur noch zu, wie er sich einen runterholte.

Es ist erstaunlich, eine neue Erfahrung: es muss keine Frau sein, um mich verliebt und geil zu machen, der Mann muss nur so aussehen wie eine Frau. Oder man könnte sagen, oben muss der Kopf einer Frau drauf sein, was unten dran ist, ist egal.

Ich gehe runter und warte vorm Eingang des Hotels bis der Regen aufhört. Ich bin sehr glücklich. Nicht nur, weil ich so oft Sex habe, ich bin glücklich über alles, was ich hier sehe und erlebe: der Gestank, der Dreck, die Mädchen mit ihren tätowierten Affen, der Regen, die Hitze … Alles ist wunderschön. Wenn ich alt und lahm bin und nichts mehr tun kann, werde ich mich an diese Tage erinnern und wissen, ich habe gelebt.


Teure halbe Stunde

Kaum saß ich in der Gogo "Baby Dolls" auf der Bank vor einem Orangensaft, saßen zwei nackte Mädels neben mir, und es wurden immer mehr. Eine hieß Apple, sie hatte ein Zungenpiercing. Auch interessant, muss sie demnächst mal mitnehmen. Es wurde für thailändische Verhältnisse eine teure halbe Stunde, umgerechnet 64 € für Titten massieren, Finger reinstecken, knutschen, Mösen lecken bei – ich weiß nicht mehr, wie viele es waren (zuhause wuchs Herpes aus den Mundwinkeln). Dazu eine nicht mehr zu ermittelnde Summe, die ich in den Bars gelassen habe, in denen ich vor 1:00 Uhr war. Wenn das so weiter geht, trifft ein, was der Amerikaner Chuck Wilson in seinem Buch über die Farangs in Thailand schreibt: „In vielen Fällen gibt ein Farang zu viel Geld aus für die Thai-Girls, ohne es zu merken. In diesem Fall können wir von seinem finanziellen Ruin sprechen.“

Chuck Wilson sagt, im Isaan, wo die meisten Bargirls herkommen, gebe es erst seit 1988 Strom, und fließendes Wasser seit 2000. Er erzählt die Anekdote, dass ein Bargirl, das im Hotel ihres ersten Kunden mit einem Aufzug gefahren war, danach zu ihren Freundinnen sagte: „Sein Zimmer bewegt sich.“
 

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Working-Girl

26.11.12 – Auf der Suche nach der „richtigen“ einfach mal einen Mopedtaxifahrer gefragt. Klar kennt er Frauen, er fährt mich zu einer Body to Body Massage, da fände ich die schönsten, sagt er. Schade, dass man dort keine Fotos machen darf, es ist umwerfend! Ein riesiger Saal, der vielleicht einmal ein Theater war. Rechte Seite dunkel mit langer Theke. Linke Seite auf ganzer Länge und etwas erhöht eine Bank, auf der die Mädchen sitzen wie Hühner auf der Stange. Dazwischen ein Fischteich als Barriere. Alle Mädels aufgedonnert bis zum Gehtnichtmehr, von Scheinwerfern schattenlos ausgeleuchtet wie für ein Fotoshooting, und alle winken mir zu und wollen mich. An der Theke steht eine Traube Inder, die sich offenbar über die Qualitäten der Mädchen beraten.

Ich werde begleitet von einer älteren Dame im dunklen Business-Dress, die mir die Sache erklärt. Der Service sei bei allen gleich, die Sitzung dauere 1½ Stunde. Zuerst gebe es eine Schaum-Massage auf einer Matratze, dann Blowjob und Bum Bum im Bett. Die mit den weißen Nummern sollen 2500 kosten, mit roten 3000 und die mit den grünen 3500. Der Unterschied bestehe in ihrer Schönheit. Ich möchte zu ihnen, um sie mir genauer anzusehen, aber darf nicht. Werde das später mal ausprobieren.

Draußen wartet mein Mopedfahrer. Ich sage, ich möchte lieber mal eine für eine ganze Woche oder länger. Er kennt eine, sie sei ein Working-Girl, kein Bargirl, sagt er. Ich erwarte also eine in der Uniform einer Bank oder ähnliches. Er fährt mich zurück zum Hotel, ich soll warten. Nach wenigen Minuten ist er zurück mit einer Lady auf dem Sozius.

Sie heißt Ploy, ist fast so groß wie ich und außerordentlich attraktiv, sieht aber nicht nach einer Bankangestellten aus. Wir gehen rauf in mein Zimmer, um zu verhandeln. Sie sagt, sie arbeite von 13 bis 1 Uhr nachts, dafür müsse ich ihr 4000 Baht (100 Euro) zahlen. Hinzu kämen Unterhaltskosten. Nach und nach dämmert es mir: Was mein Mopedfahrer mit Working-Girl meint, ist nach unserem Verständnis eine Hostess, eine für Geschäftsleute, zum Vorzeigen auf Partys, die in teuren Restaurants essen, und wahrscheinlich muss ich ihr noch Klamotten kaufen. Vielleicht hat sie den Preis auch so hoch angesetzt, weil sie mit mir nicht möchte. Sie passt weder zu mir, noch in mein Home oft the dirt, wie ich mein Hotelzimmer nenne. Neben ihr sehe ich aus wie ein Penner.

Als sie weg ist, schaue ich mich im Spiegel an und denke, ich könnte den ganzen Tag duschen und mich von oben bis unten eincremen, ich könnte doch nie so clean wirken wie sie. Hätte mit ihr gar nicht ficken können, vor lauter Angst, ihre perfekten Fingernägel zu beschädigen, für die ich dann wieder hätte zahlen müssen. Andererseits: für ein oder zwei Tage hätte ich es mir leisten können. so als Erfahrung. Aber: was hätte ich die ganze Zeit mit ihr machen sollen? Während ihrer Arbeitszeit schlafe ich oder schreibe Tagebuch und gehe erst raus, wenn sie Feierabend hat.

 

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Brüllen und Schnauben

27.11.12 – Heute habe ich eine Masseuse mitgenommen ins Hotel. Ich wusste nicht, dass die das machen, bis ich in einer Massagebude mitbekam, dass eine von den Masseusen mit zwei Typen rausging. Ich fragte meine Dame, die mir die Füße massierte, wo die hingehen. „Ins Hotel“, sagte sie. Wow, dachte, für ein Gang Bang, das möchte ich auch mal machen.

Meine heißt Kiao und möchte kein Gang Bang, aber sie hat ein Moped. So fahren wir gemeinsam ins Hotel, ich hinter ihr auf dem Sozius. Ich finde sie sooo süß mit ihrem Helm und der bunten Sonnenbrille, ich liebe sie! Sie fährt riskanter als die Mopedtaxifahrer, aber allein dafür möchte ich sie wieder sehen, damit ich noch mal mit ihr Moped fahren darf.


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Sie ist Single und hat kein Kind. Ihre Eltern werden langsam ungeduldig, sagt sie, mit 29 sei es fast zu spät, noch einen Mann zu finden. Wie wär‘s mit mir? Sie hat gerade die Tage, viel Sex gab‘s nicht, vielleicht demnächst mehr, sagt sie.

Sie nimmt mich mit zurück in die Stadt, und setzt mich in der Soi Buakhao ab, da, wo es zu meinem Hotel geht. An der Ecke ist eine Massagebude, und ich werde von einer reizenden, kleinen Lady eingeladen, näher zu treten. Sie trägt einen engen, kurzen Rock, und als sie auf der Matratze zu meinen Füßen niederkniet, um mit der Massage zu beginnen, hat sie ihn bis über die Hüften hochgeschoben, weil meine Füße ja zwischen ihren Beinen Platz benötigen. Weil das unbequem für sie sein muss, schlage ich vor, sie könne den Rock, oder am besten gleich alles ausziehen. Nachdem wir uns über den Preis einig sind, befasst sie sich nur noch mit dem Mittelteil meines Körpers.

Dabei hören wir von nebenan Brüllen und Schnauben wie von einem Stier. Bum Bum machen die, flüstert meine Masseuse und schlägt vor, wir sollten das auch machen, ich brauche auch nichts draufzahlen. Bum Bum ist ihr wahrscheinlich einfach weniger anstrengend als Handarbeit.


Gutes Zeichen

Vielleicht habe ich doch noch eine Freundin gefunden, so wie ich mir das vorgestellt habe. War in Kiaos Massagebude und habe sie für die Pause zum Essen eingeladen. Sie führte mich in eine schöne, saubere Parkanlage mit Häusern, die Thai-Tempeln nachempfunden waren. Die Kellnerinnen alle in traditioneller Kleidung. Also alles ein bisschen vornehmer, als dort, wo ich sonst speise. Gefiel mir gut. Kiao ging nochmal zurück, um sich umzuziehen. Als sie zurück war, hatte ich für mich schon bestellt, und was sie bestellte, verstand ich nicht.

Es kam eine heiße Platte mit einem riesigen Fisch drauf, von zwei Damen serviert und am Tisch mit spezieller Sauce übergossen. Oha, dachte ich, das hätte ja auch für uns beide gereicht, da hat sie möglicherweise das Teuerste von der Karte bestellt. Und das alles mal eben in der Pause vom Job. Kein Gutes Zeichen. Ich wünschte guten Appetit, aber sie sagte, der Fisch müsse doch das sein, was ich bestellt habe. Es stellte sich raus, unsere Kellnerin war Anfängerin und hatte die Tische verwechselt. Kiao hatte bestellt, was ich sonst meist esse: Gemüse mit Reis, eins der billigsten Gerichte. Ich sagte ihr, ich hätte sie sehr gern, und sie lachte.

Sie sagte, sie habe bisher nur einen Freund gehabt, einen Thailänder, da sei sie 24 gewesen, und sie seien nur einen Monat zusammen geblieben. Mit ihm habe sie das erste Mal Sex gehabt. Da werde es aber höchste Zeit für einen zweiten, sagte ich. „Who? You?“ sagte sie lachend. Ja, ich. „Maybe“, sagte sie. Wenn Asiaten „vielleicht“ sagen, heißt das „nein“, so viel ich weiß. Aber egal, wir wollen heute Nacht mal auf die Rolle gehen. Und für morgen will sie sich frei nehmen.


Rummelplatz

Kann nicht einschlafen, wenn ich aus der Disco komme, möchte auch nicht schlafen, keine Sekunde verpassen. Möglicherweise erlebe ich gerade die beste Zeit meines Lebens. Es passiert nichts Besonderes; was hier abgeht, kennt jeder, der schon mal auf einem Rummelplatz war. Aber früher dachte ich, es müsse noch etwas Anderes geben, etwas Ernstes, das richtige Leben sozusagen. Aber das gibt es nicht, das Leben ist überall ein Rummelplatz, egal, was man tut und wo man hin geht. Daher bin ich hier mitten drin im Zentrum des einen richtigen Lebens. Die Frage ist nur, ob man es genießen kann. Und ich genieße es, wie ich das Leben noch nie zuvor genossen habe.

 

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Geistesabwesend

Nachmittags kam Kiao wieder zum Massieren ins Hotel, Mens war vorbei. „Na, dann können wir ja ficken“, sagte ich. Ja, sie war einverstanden. Ich zählte auf, was ich mit ihr machen wollte. Dann feilschten wir ein bisschen um den Preis, wurden uns aber schnell einig, ich würde ihr fast alles geben. Holte sie aus den Klamotten, und sie war so hübsch, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Bei dem Wunsch „Blow Job“ hatte sie genickt, nun stellte sich raus, sie wusste gar nicht, was damit gemeint war. Ich zeigte es ihr. Alles war super, bis mein Schwanz schlapp machte. Passiert ja in letzter Zeit öfter mal, aber mit ihr hatte ich es nicht erwartet. Rien ne va plus. Sie versprach, es später noch mal mit mir zu versuchen.

Um Mitternacht Kiao von ihrer Massagebude abgeholt und zusammen in die Gogo-Bar „Sugar Baby“ gegangen. Kiao war das erste Mal in einer Gogo. In der Ecke lehnte eine kleine Tänzerin nackt und breitbeinig an der Schulter eines Farang. Er befummelte ihre Muschi, während sie in ihr Handy schaute, und er schaute ernst und geistesabwesend in den Raum, als denke er an seine Steuererklärung. Vielleicht konnte er es nicht fassen, was ihm da gerade passierte. Da sie uns zugewandt saßen, hatte ich auch was davon.


Genau umgekehrt

Habe Besuch aus der Schweiz, mein Reisepartner von 2012 und sein Freund hatten in Bangkok ein Seminar besucht und wollen sich nun Pattaya ansehen. Bin mit ihnen die Beach-Road runtergegangen und dann in meine liebste Gogo-Bar, der „Baby Dolls“. Hat den beiden wohl nicht so gut gefallen. Mit 30 hätte es mir auch nicht gefallen, ich hätte alles mit Verachtung wahrgenommen und mich dafür geschämt, mich hier aufzuhalten. Allerdings hätte ich beim Anblick der nackten Gogo-Girls einen Dauerständer bekommen. Das ist heute genau umgekehrt, ich genieße es, hier zu sein, kriege aber nur noch selten einen hoch.

 

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Zwei Handwerker

28.11.12 – Freund Marc zufällig auf der Walkingstreet getroffen und mit ihm ins „Baby Dolls“ gegangen. Er bekam als erster Besuch von einer Tänzerin, die aber offenbar nicht aufregend genug war, seinen Redefluss zu bremsen. Als eine kleine, moppelige auf mich zukam, dirigierte ich sie gleich auf meinen Schoß und schob ihr meine rechte Hand zwischen ihre Beine.

Sie gab mir einen langen Zungenkuss, noch bevor ich dazu kam, ein Getränk für sie zu bestellen. Marcs zweite, die er sich selbst ausgesucht hatte, machte einen lustlosen Eindruck, also nahmen wir nur meine mit. Sie hieß Ya und wollte ins „Mandarin“, um dort eine Verwandte zu besuchen. Als wir Getränke hatten, stieg Ya auf den Laufsteg und tanzte mit den anderen. Ich deutete ihr an, sie solle ihre Bluse ausziehen, machte sie auch und warf sie mir zu. So ging das weiter, bis sie völlig entblößt einen Spagat machte und den anderen damit die Show stahl. So einen Striptease hatte ich in Pattaya noch nicht gesehen, die Mädels sind ja meist schon nackt, wenn sie auf die Bühne kommen.

Yas Verwandte hieß Bee, war auch Tänzerin und setzte sich zu uns. Es war inzwischen 3 Uhr, und die Bar machte dicht. Ya fragte mich, ob wir Bee mitnehmen könnten, sie habe heute keinen Kunden gehabt. Klar, wollte ich sie beide, und nahm sie mit zum Nudelessen. Marc war müde und fuhr ins Hotel.

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Meine beiden Süßen schnatterten und lachten die ganze Zeit. Das Essen mit ihnen da draußen, dann der Gang zum Klo durch dunkle, stinkende Markthallen, das war so ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde. Die ganze Szene drumherum, die Mädchen und Ladyboys, die aus den Bars kamen, dort einen Imbiss nahmen, die Gerüche, Geräusche – alles unbeschreiblich … Dagegen kommt mir das, was ich auf sechs Reisen durch Zentralasien erlebt habe, blass und blutarm vor. Sex für Geld kriegt man überall, aber was hier abgeht, gibt es nur in Pattaya. Es ist ein bizarrer Film, und ich bin der Hauptdarsteller.

Dann auf zwei Mopeds ins Hotel gefahren. Im Bett gaben sie sich große Mühe, meinen kleinen Mann aufzuwecken, aber er streikte diesmal komplett, und noch auf die Wirkung einer Pille zu warten, dafür war es mir zu spät. War trotzdem wunderschön, die beiden zu streicheln, mit ihnen zu knutschen, ihnen einen Finger reinzustecken, sie anzuschauen … Ein paarmal kam mir der Eindruck, sie waren an mir zugange wie zwei Handwerker, die wert drauf legen, einen guten Job zu machen …
 

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Fußsohlen gedrückt

Mit Kiao bin ich inzwischen richtig vertraut, sie kommt seit einer Woche jeden Tag zu mir ins Hotel zur Massage. Die halbe Zeit erzählen wir uns was und wälzen uns lachend im Bett herum. Letzte Nacht habe ich eine Levitra genommen, deren Wirkung angeblich nur vier Stunden anhält. Aber es reichte, um mit meiner süßen Kiao heute 14 Uhr noch zu vögeln. Der erste Versuch war ja kläglich gescheitert. Sie mag mich, wie alle anderen auch, nur des Geldes wegen, aber mir ist es egal, warum sie mich mögen, Hauptsache, sie mögen mich, und ich bin glücklich.

Sie sagte, die meisten ihrer männlichen Massage-Kunden kämen schon nach wenigen Sekunden, wenn sie deren Schwanz wichst. Auf jeden Fall hätten alle schon bei der normalen Massage einen Ständer. Einmal habe der Mann schon abgespritzt, als sie noch an seinen Füßen zugange war, ohne seinen Schwanz zu berühren. Also ein paar Mal mit den Daumen die Fußsohlen gedrückt, und schon spritzte es oben aus ihm raus. Das sind bestimmt Moslems, die nicht onanieren dürfen.


Every kind of people

Buch gekauft, Titel: Abgezockt, geschrieben von einem Deutschen, der in Pattaya lebte. Wie der Titel vermuten lässt, viel Blödsinn drin. Immerhin ein paar authentisch wirkende Zitate von Bargirls aus Briefen und Internetforen, zum Beispiel:

„Meistens ist meine Arbeit recht lustig, besonders wenn viele Japaner da sind. Japaner zahlen immer, was ich verlange und brauchen nicht lange. Da bekomme ich problemlos für Shorttime 3000 Baht. In der Regel gibt es für Shorttime aber nur 500 bis 1500 Baht. Die Japaner sind mir am liebsten. Wenn das Geschäft nicht gut läuft, muss ich auch mal mit Arabern gehen. Die riechen streng und sind oft brutal. Ich zähle die Sekunden bis es vorbei ist. Mit Deutschen und anderen Europäern ist es ganz anders. Die rasten schnell aus, protzen mit ihrem Geld und sind sehr dumm.“

Wie recht sie hat, konnte ich gleich danach im Songthaeo erleben. Ein bayrischer Kotzbrocken, der sich selbst offenbar überaus lustig fand. Typisches Merkmal solcher Leute: sie reden nicht, sie schreien. Er laberte mich an, habe aber nur an ihm vorbei gesehen und nicht auf ihn reagiert. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie er mich lange nachdenklich anstarrte, und ich rechnete mit irgendeiner Gehässigkeit wie: Redest wohl nicht mit jedem, oder so, aber er sagte nichts. Mir fällt bei solchen Begegnungen immer der Song von Robert Palmer ein: It takes every kind of people to make the world go round. Nein nein, bester Robert, nicht alle, solche nicht.

 

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Aufregende Lady

Gegen 4 Uhr im Songthaeo auf dem Weg ins Hotel eine aufregende Lady kennen gelernt. Sie saß neben mir und bot mir eine tiefe Einsicht ins Innere ihrer Bluse (ohne BH), was mir ganz außerordentlich gut gefiel. Schon als sie einstieg dachte ich mir, wir werden uns kennen lernen, irgendwie spürt man das.

Es war schon klar, dass sie ein Ladyboy ist. Nur Ladyboys laufen ohne BH draußen rum. Aber sie habe eine Muschi, sie habe sich operieren lassen, sagte sie. Das fände ich ja sehr interessant, sagte ich, ob ich mir das mal ansehen dürfe. Kein Problem, ich solle ihr ein braunes Portrait des Bhumibol Adulyadej geben, dann ginge sie mit mir ins Hotel, und ich dürfe Portraits von ihr machen.

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Sie sieht unten herum wirklich echt aus. Hätte ich es nicht gewusst, ich hätte gedacht, es ist eine echte Möse. 120.000 Baht (3000 €) habe das gekostet, und das Kunstwerk sei sehr pflegebedürftig. Ein Mann könne sie ficken wie eine Frau, und für sie fühle sich das gut an. Ich habe aber nicht gefragt, ob ich einen Finger da reinzustecken darf. Warum? Weiß nicht, war mir wohl unheimlich. Die Männer, die da drauf stehen, sagte sie, kommen bei ihr in wenigen Minuten. Und sie verdiene in einer Nacht manchmal 4000 Baht. Ihre Titten seien das Ergebnis von Hormonen. Die habe ich dann sehr gerne angefasst, und sie fühlten sich tatsächlich nicht nach Silikon an. Wenn sie die Nippel einquetschte, kam sogar etwas heraus, das aussah wie Milch. Sie war super nett und freundlich, werde sie demnächst mal in ihrer Bar besuchen.

„Nach Pattaya gibt es nichts mehr, es ist gleichsam ein Sammelbecken für den Abschaum, eine Kloake, in dem die unterschiedlichsten Rückstände der westlichen Neurose angeschwemmt werden. Das ist Sodom und Gomorra in einem. Sogar noch besser, denn da gibt es auch Lesbierinnen.“
Michel Houellebecq, Plattform

Stimmt, und darum liebe ich es, wer in Pattaya war, hat alles gesehen, danach kommt nichts mehr.

 

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Lustige Erlebnisse

Auch wenn ich hier Sex mit jungen Frauen haben kann, habe ich mir aus Langeweile doch mal einen Porno angesehen. Pornografie ist in Thailand verboten, die meisten Internetseiten sind gesperrt, aber anscheinend kommen sie mit der Sperrung nicht nach, viele Filme kann man trotzdem sehen. Als es mir kam, hörte ich gleichzeitig draußen einen Knall und das Licht ging aus, Stromausfall. Da das schon mal passiert war, habe ich vorsorglich den Akku ins Notebook eingelegt, der Film lief also weiter, und der Bildschirm war plötzlich die einzige Lichtquelle. Das Lustige daran war, dass es so wirkte, als hätte ich den Stromausfall durch die Ejakulation verursacht, obwohl gleichzeitig klar war, was wirklich passiert war. Es war nicht nur lustig, sondern auch irgendwie befremdend oder unheimlich, weil es genau gleichzeitig passierte. Es war eine Vermischung von Gefühlen, wie ich sie nicht kenne.

Und mal wieder etwas Neues erlebt: Ich bin bestohlen worden! Ein Mädel, dass neben mir im Songthaeo saß, hat offenbar 100 bis 300 Baht aus meiner Hosentasche gefischt. Erstaunlich ist, dass es ihr gelang, nur die größeren Scheine zu angeln, den kleinsten, ein 50 Baht-Schein, hat sie drin gelassen. Ich musste lange nachdenken, bis ich einigermaßen sicher war, wie viel da vorher drin war. Verlust ist gering, 2,50 – 7,50 €, insofern unter „lustige Erlebnisse“ ablegbar.


Gift

Sehen nett aus, diese Cocktailbars in alten VW-Bussen, von denen es mehrere gibt in Pattaya, aber ich hab mich da noch nie hingesetzt, weil ich mir schon dachte, Cocktails können die nicht. Aber meine neue Freundin Som wollte …

Das Ergebnis übertraf meine schlimmsten Befürchtungen. Das ist Gift, was die einem da vorsetzen. Ich hab den Kellner gefragt, was in der grünen Flüssigkeit drin ist. Er tat, als verstehe er mich nicht. Als Som es übersetzte, zeigte er auf die Karte, aber da stand nur ein Phantasienamen drin und nichts über die Bestandteile. Ich ließ nicht locker. Er sagte schulterzuckend: „Cocktail“ und rauschte davon.

Beide Getränke schmeckten gleich künstlich. Ich vermute, sie mixen einfach Wasser, Eis und ein Pinnchen Alk zusammen. Damit nicht alle gleich aussehen, kommt in jeden ein anderer Farbstoff. Som hat ihren Eimer ausgetrunken, ich hab an meinem grünen nur genippt, sonst hätte ich mich danach übergeben müssen.
 

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You are Buddha

29.11.12 – Am Abend mein täglicher Gang die Beach Road runter, um mir die Mädchen anzuschauen. Wenn es dunkel wird, kommen die Ratten raus. Sie huschen im Rücken der Mädchen herum und fressen, was die übrig gelassen haben, als wären es deren Haustiere. Drei oder vier liegen nebeneinander wie an einer Tränke über eine Plastikschale gebeugt. Sie streiten sich nicht darum, wer zuerst dran ist, wie andere Tiere, sie teilen sich das Futter.

Sehe eine alte, runzlige Wahrsagerin auf dem Boden kauern und setze mich zu ihr. Ich mische Karten und versuche mit ihr zu reden, aber ihr Englisch verstehe ich nicht, wenn es denn Englisch ist. Ein Mädel setzt sich zu uns, die sich auch wahrsagen lassen will. Sie heißt Lee. Ich sage, sie soll übersetzen, dafür bezahle ich ihre Sitzung, sie kostet 100 Bath = 2,36 €.

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Die Wahrsagerin sagt, wenn ich 66 oder 67 bin, werde ich reich sein, ein großes Haus und eine junge hübsche Frau haben. Da gebe es noch eine ältere, aber ich soll die junge nehmen. Diese Entscheidung werde mir vermutlich nicht schwer fallen, sage ich. Ich hätte ein Baby, sagt sie weiter. Nein, unmöglich. Doch, ich hätte eins, ich wisse nur nichts davon. Naja, meinetwegen. Und ich hätte mir Geld geliehen. Das stimmt allerdings, erstaunlich, dass sie das in den Karten sehen kann. Aber ein Baby hab ich trotzdem nicht. Hauptsache, ich bin in zwei Jahren reich. „You are Buddha“, übersetzt Lee und wiederholt es mehrmals. Ich wundere mich, warum die beiden sich nun nicht vor mir verneigen und mich anbeten, wenn ich Buddha bin. Vor den Statuen machen sie es jedenfalls. Aber ich glaube, ich weiß, was sie meint: es geht um die Haltung zum Leben, und damit hat sie Recht.
 

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