Afrika NIX FESTES" - Ostafrika im Frühjahr 2018
- Ersteller KingKong
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- äthiopien addis kenia nairobi somaliland
Wahnsinn, da sind ja echt ein paar Geschosse dabei. Wie soll man sich da entscheiden? Ich drück die Daumen das die Auswahl richtig gefallen ist...
super Bericht, ich lese immer gerne mal was außerhalb meines Hauptjagdgebietes Asien. Ich konnte mich bis jetzt, aber noch nicht durchringen den afrikanischen Kontinent zu bereisen. Was ich bisher sehe gefällt mir aber außerordentlich gut!
Addis Abeba, Sonntag, 18.3.2018 15 Uhr
Das „Taxi“ bläst seine Abgase offensichtlich ungefiltert in die „Fahrgastzelle“, wir sind kurz vorm Ersticken. Neben uns erscheint die amerikanische Botschaft. Haben reißt die Tür auf (immerhin das funktioniert noch), springt raus und ruft, dass sie es keine Sekunde länger in dieser Karre aushält. Wenn Haben laut wird will das was heißen. Ich folge ihr. Die steilen Serpentinen bis nach ganz oben hätte es der Uralt-Lada eh nicht mehr geschafft.
16 Uhr.
Geschafft !! Ein Taxi, das viel besser in Schuss ist als unser vorheriges, fährt uns die Serpentinen herauf bis ganz nach oben auf den Entoto Mountain. Es ist merklich kühler als unten in der Stadt. Ich friere mit meinem kurzärmligen Hemd und dem dünnen Jäckchen. Es beginnt zu regnen, das einzige Mal während meines Urlaubs, und ein Sturm mit Gewitter zieht auf.
Viel zu sehen gibt es hier oben nicht. Bei dem Wetter schon gar nicht. Die Kirche ist heute Nachmittag wohl geschlossen. In einem kleinen Museum führt uns ein Guide herum und zeigt uns auch noch ein paar angrenzende historische Gebäude des ehemaligen Kaiserpalastes. Auch einige Frauen und Kinder in weißen Tüchern sind anwesend.
Da passiert es !!
Haben und unser Guide haben wenig bis nichts davon mitbekommen. Ich schaffe es noch zurück zum Hotel und checke, auf dem Bett liegend, Flüge nach Frankfurt für morgen auf meinem Smartphone. Eigentlich wollte ich ja morgen weiter nach Nairobi. Haben liegt neben mir und realisiert langsam, dass etwas nicht stimmt mit mir.
Irgendwann am Abend
Ich sehe Habens Gesicht über meinem. Sie weint. „Please go“, stammele ich noch. Mehr weiß ich nicht. Nicht, dass sie das Zimmer verlässt, nicht, was noch in dieser Nacht passiert. Wahrscheinlich nichts. Nur dieses noch: Bitte, lieber Gott, lass mich nicht sterben. Nicht jetzt schon. Und nicht hier in dieser dämlichen Stadt.
Am frühen Montag morgen komme ich wieder zu mir. Hurra, ich lebe noch. Auf allen Vieren kriechend öffne ich die Zimmertür und rufe um Hilfe. Ein freundlicher Herr vom Hotel bringt mich zunächst zum Korean General Hospital und nach Telefonaten mit der Deutschen Botschaft am Abend zur Nordic Medical Clinic in Bole, nahe des Airports, wo ein Einzelzimmer mit TV und CNN, BBC und einigen Filmkanälen auf mich wartet.
Bereits im Korean Hospital wurde die korrekte Diagnose gestellt: Kleinhirninfarkt. Dort, wo vieles sitzt, u.a. das Zentrum für die (Fein)Motorik und die Sprache. Es gibt fürwahr bessere Orte als ausgerechnet Äthiopien, um einen Schlaganfall zu erleiden.
Ein paar Tage später kommt ein Arzt aus Deutschland, den meine Auslandskrankenversicherung schickt; wir fliegen mit der Lufthansa in der Business Class zurück. Dann Aufenthalt in einer Klinik im Rhein-Main-Gebiet, über Ostern daheim, danach Reha, nun wieder zuhause, arbeitsunfähig, später mit Recht auf Wiedereingliederung. Die ich aber nicht nutzen werde. Einarbeitung, Übergabe, etwas Aufräumen. Danach beginnt mein Vorruhestand, dessen Beginn ich mir wahrlich anders vorgestellt hatte.
Was zwischen dem Urlaubsbeginn, also dem 9. März und meinem Schlaganfall passierte, daran kann ich mich noch bestens erinnern. Ein Abriss, wie die Äthiopierinnen so drauf sind, folgt in Bälde…
Hier vorab schon mal ein Foto von Haben ...
Das „Taxi“ bläst seine Abgase offensichtlich ungefiltert in die „Fahrgastzelle“, wir sind kurz vorm Ersticken. Neben uns erscheint die amerikanische Botschaft. Haben reißt die Tür auf (immerhin das funktioniert noch), springt raus und ruft, dass sie es keine Sekunde länger in dieser Karre aushält. Wenn Haben laut wird will das was heißen. Ich folge ihr. Die steilen Serpentinen bis nach ganz oben hätte es der Uralt-Lada eh nicht mehr geschafft.
16 Uhr.
Geschafft !! Ein Taxi, das viel besser in Schuss ist als unser vorheriges, fährt uns die Serpentinen herauf bis ganz nach oben auf den Entoto Mountain. Es ist merklich kühler als unten in der Stadt. Ich friere mit meinem kurzärmligen Hemd und dem dünnen Jäckchen. Es beginnt zu regnen, das einzige Mal während meines Urlaubs, und ein Sturm mit Gewitter zieht auf.
Viel zu sehen gibt es hier oben nicht. Bei dem Wetter schon gar nicht. Die Kirche ist heute Nachmittag wohl geschlossen. In einem kleinen Museum führt uns ein Guide herum und zeigt uns auch noch ein paar angrenzende historische Gebäude des ehemaligen Kaiserpalastes. Auch einige Frauen und Kinder in weißen Tüchern sind anwesend.
Da passiert es !!
Haben und unser Guide haben wenig bis nichts davon mitbekommen. Ich schaffe es noch zurück zum Hotel und checke, auf dem Bett liegend, Flüge nach Frankfurt für morgen auf meinem Smartphone. Eigentlich wollte ich ja morgen weiter nach Nairobi. Haben liegt neben mir und realisiert langsam, dass etwas nicht stimmt mit mir.
Irgendwann am Abend
Ich sehe Habens Gesicht über meinem. Sie weint. „Please go“, stammele ich noch. Mehr weiß ich nicht. Nicht, dass sie das Zimmer verlässt, nicht, was noch in dieser Nacht passiert. Wahrscheinlich nichts. Nur dieses noch: Bitte, lieber Gott, lass mich nicht sterben. Nicht jetzt schon. Und nicht hier in dieser dämlichen Stadt.
Am frühen Montag morgen komme ich wieder zu mir. Hurra, ich lebe noch. Auf allen Vieren kriechend öffne ich die Zimmertür und rufe um Hilfe. Ein freundlicher Herr vom Hotel bringt mich zunächst zum Korean General Hospital und nach Telefonaten mit der Deutschen Botschaft am Abend zur Nordic Medical Clinic in Bole, nahe des Airports, wo ein Einzelzimmer mit TV und CNN, BBC und einigen Filmkanälen auf mich wartet.
Bereits im Korean Hospital wurde die korrekte Diagnose gestellt: Kleinhirninfarkt. Dort, wo vieles sitzt, u.a. das Zentrum für die (Fein)Motorik und die Sprache. Es gibt fürwahr bessere Orte als ausgerechnet Äthiopien, um einen Schlaganfall zu erleiden.
Ein paar Tage später kommt ein Arzt aus Deutschland, den meine Auslandskrankenversicherung schickt; wir fliegen mit der Lufthansa in der Business Class zurück. Dann Aufenthalt in einer Klinik im Rhein-Main-Gebiet, über Ostern daheim, danach Reha, nun wieder zuhause, arbeitsunfähig, später mit Recht auf Wiedereingliederung. Die ich aber nicht nutzen werde. Einarbeitung, Übergabe, etwas Aufräumen. Danach beginnt mein Vorruhestand, dessen Beginn ich mir wahrlich anders vorgestellt hatte.
Was zwischen dem Urlaubsbeginn, also dem 9. März und meinem Schlaganfall passierte, daran kann ich mich noch bestens erinnern. Ein Abriss, wie die Äthiopierinnen so drauf sind, folgt in Bälde…
Hier vorab schon mal ein Foto von Haben ...
So wie gesagt kann ich mich hundertprozentig anschließen! Drück dir weiterhin die Daumen.
Ich hoffe mal, es geht dir schon wieder etwas besser. Kopf hoch, King Kong. Wünsche dir noch eine lange, schöne Zeit auf Erden.
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