Kurz zu mir: 31, das dritte Mal in Pattaya und ich dachte ich wusste, was ich zu erwarten habe. Geplant war nicht mehr als stumpfer Spaß, eine kleine Verschnaufpause, bevor alles in DACH den Bach runtergeht. Aber (natürlich) kam es anders.
Ich hab sie auf Thaifriendly gesehen und direkt angeschrieben. Sie gab mir ihr Line und erzählte, dass sie Queen Club arbeitet, heute aber frei hat. Natürlich habe ich direkt meine Chance gewittert, der Barfine zu entgehen und versucht, sie als ST oder LT in mein Hotel zu bekommen. Darauf eingegangen ist sie aber nicht. Stattdessen hat sie mir vorgeschlagen, mit ihr Pool spielen zu gehen. Nach ein wenig Geschreibsel haben wir uns darauf geeinigt, erst Ripley's Believe It or Not! zu besuchen und dann Pool zu spielen.
Gesagt, getan. Und es war, wenn auch noch nicht um mich geschehen, dennoch wunderbar. Sie ist über Nacht geblieben und als sie das Hotel verlassen hat, hat sie mich etwas peinlich berührt um 1000 Baht gebeten, was, das Feeling und den Service betreffend, praktisch nur als geschenkt bezeichnet werden kann.
Getroffen haben wir uns zwei Tage später erneut. Zwar hatte sie mich schon einen Tag davor gefragt, ob ich vielleicht Zeit hätte, aber da ich mehrere Dates in der Pipeline hatte und bereits verplant war (wie gesagt, es ging mir in erster Linie nur um Spaß bei dem Urlaub), habe ich sie auf einen Tag später vertröstet. Getroffen haben wir uns bereits am Nachmittag. Sie meinte, dass sie erst noch einen Customer für ST bräuchte um ihre Familie zu unterstützen und deshalb erst gegen Abend könnte. Darauf habe ich mich aber nicht eingelassen. Ich meinte, dass ich die 1500 gerne übernehme wenn wir uns dafür früher sehen und haben uns so gegen Nachmittag in der Bar einer Freundin verabredet. Eigentlich wollte sie, dass ich ihr das Geld überweise, da ich aber nicht über die entsprechenden Dienste verfüge, habe ich es ihr in bar gegeben. Das Geld wechselte den Besitzer und ich habe gesehen, wie es in einen Umschlag gewandert ist, von wo es, wie angekündigt, über den Postweg die direkte Reise zu ihrer Familie antreten sollte. Weiteres Geld ist an diesem Tag, abgesehen von der Übernahme der Getränkerechnung, nicht geflossen. Auch nicht am Tag danach, den sie nach einer sehr schönen Nacht von meinem Hotel aus angetreten durfte. Ich vermute, das war der Moment, an dem es langsam gefährlich für mich wurde.
Mein Urlaub neigte sich langsam dem Ende und wir hatten geplant, die beiden nächsten Tage zuerst All You Can Eat essen zu gehen und einen Tag später einen Freizeitpark in Bangkok zu besuchen. Doch es kam anders. Am Tag unseres nächsten Treffens blieben meine Nachrichten unbeantwortet und erst als es bereits viel zu spät für jede Form von Dinner war, erhielt ich eine Nachricht, dass sie zu Hause bei ihren Eltern sei, da ihre Tochter eine OP hatte. Belegt wurden diese Aussagen mit den passenden Bildern im Krankenhaus.
Das war der Moment, an dem mir klar wurde, dass es mir schwerer fiel sie durch ein anderes Date zu ersetzen, als es eigentlich vor meinem Urlaub geplant. Sie meinte, dass sie in ein paar Tagen wieder kommen würde und ich fragte, ob es nicht schneller möglich wäre. »Ja«, antwortete sie, sie könnte bereits am nächsten Tag wieder in Pattaya sein, aber sie bräuchte 700 Baht für ein Taxi.
Nicht wirklich viel, also bei 7/11 an ihre Handynummer geschickt. Um sechs Uhr morgens am nächsten Tag erhielt ich dann die Nachricht, dass sie zurück auf dem Weg nach Pattaya sei und wir uns mit einem Tag Verspätung treffen könnten. Gesagt getan und das Dinner-Date war praktisch wieder nahe an jeder Perfektion.
Zumindest dachte ich das, bis sie mir eröffnete, heute wieder in ihrem Club arbeiten zu müssen, weswegen sie nach dem Essen nicht mit mir zum Hotel könnte. Da für den Folgetag Bangkok geplant war, versicherte sie mir, mir noch früh genug Zeit und Ort unseres nächsten Treffpunktes mitzuteilen.
Ein Versprechen, das sie brach. Am Folgetag habe ich nichts mehr von ihr gehört, auch nicht am Tag danach. Messages blieben ungelesen, keine Aktivität auf Thaifriendly. Ich habe mehrere Nachrichten verschickt, war in ihrem Agogo, hab sogar ihre Freundin in der Bar nach ihr gefragt, die aber auch nicht wusste, wo sie steckt.
Am Ende des dritten Tages und einen Tag vor meiner Abreise dann eine Nachricht von ihr auf Thaifriendly. Eine Freundin hatte wohl ihre Zugangsdaten und erklärte mir, dass das Handy den Geist aufgegeben hat und umständlich wurde ein neues Treffen vereinbart. Davor bat sie mich jedoch, ihr nochmals 300 Baht für Essen zukommen zu lassen, erneut über 7/11. Gesagt getan (was sind schon 300 Baht, wenn man sich verknallt hat, ich hätte auch 3000 gezahlt).
Sie wollte nicht ohne Handy das Haus verlassen, weswegen ich sie abgeholt habe. Der Abend in einer Bar war angenehm, die Nacht grandios. Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber sie endete nach viel Intimität mit einem Blowjob, der durch Aufforderung ihrerseits durch Abspritzen in ihrem Mund sein Ende fand. Zumindest, dachte ich das.
Es war drei Uhr nachts und währen ich bereits leicht erschlagen war, war sie noch quick lebendig und meinte schließlich, dass sie noch ein wenig durch die Gegend streifen wolle. Ich sollte ihr meine Schlüsselkarte geben und sie kommt dann einfach später wieder. Zwar haben an dem Punkt sämtliche Alarmglocken geschrillt, aber da sie ihre Tasche bei mir im Zimmer gelassen hat, war ich einverstanden. Hab mich wieder hingelegt und bin drei Stunden später gegen sechs wieder aufgewacht. Allein.
Fuck, dachte ich. Jetzt ist sie schon wieder verschwunden. Diesmal mit Schlüsselkarte, am Tag, an dem ich das Zimmer räumen muss. Unangenehm. Ohne große Hoffnung öffnete ich die Tür zum Balkon um nach unten auf den Hof des Hotels abzusuchen und wer saß da und spiele am Handy, richtig, sie. Sie wollte mich nicht wecken und hat deshalb vor dem Hotel gewartet. Wie lange sie gewartet hat und wie lange sie noch gewartet hätte, das weiß ich nicht. Was ich jedoch wusste, ist, dass ihr Handy eigentlich kaputt sein sollte, es nun aber plötzlich wieder da war. Ich hab sie darauf angesprochen und sie meinte nur, dass es nun wohl wieder funktionierte. Was ich davon halten soll, das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass das Teil tatsächlich extrem lädiert war und dass sie es am Tag davor nicht hatte. Vermutlich hat sie es sich noch im Verlauf der Nacht besorgt, als sie unterwegs war. Aber Genaues weiß ich nicht.
Die restlichen Stunden wurde noch viel gekuschelt, geredet und auch geweint. In der Nacht zuvor hat sie mir ihre Geschichte erzählt. Wie sie nach der Schule in einem Supermarkt gearbeitet hat, dort schnell aufgestiegen ist, schwanger wurde, Geld verloren hat und in der Soi6 gelandet ist. Dass sie ohne ihre Tochter sich bereits umgebracht hätte und dass sie vor hat, Pattaya in wenigen Monaten zu verlassen. Dass bereits ein anderer Job in Aussicht wäre und das sie fest vorhat, kommendes Jahr mit mir in Thailand campen zu gehen.
Mit dieser Fülle an Informationen wartete ich auf mein Taxi und obwohl sie mehr als nur müde war, ist sie bis zuletzt nicht von meiner Seite gewichen. Während ich geduscht habe, hatte ich sie sogar dabei erwischt, wie sie den Koffer für mich gepackt hat, wobei selbst meine alten Unterhosen liebevoll gefaltet und verpackt worden sind.
Dieser Tag ist nun drei Tage alt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatten wir auch die ersten Videochats und ich muss sagen, dass ich sie wirklich vermisse. Ich sehe sie immer wieder auf Thaifriendly, was sie dort macht, ist denke ich klar. Aber verurteilen geht nicht. Geld will auch nach meiner Abreise verdient werden und ich hoffe nur, dass das in Bangkok nicht gelogen war und bald eintrifft.
Ich denke, ich glaube ihr. Mit ihrem Aussehen und ihrer Art könnte sie besser leben. Weiß Gott, ab einem gewissen Moment hätte sie mir wohl mit Leichtigkeit auch den letzten Baht nehmen können, was sie aber nicht hat. Stattdessen ist das Handy praktisch Schrott und auch wenn sie sich nicht in Säcken kleidet, so ist trotzdem ersichtlich, dass Geld im Überfluss nicht vorhanden ist. Dazu kommt, dass sie mit zwei Freundinnen in einem etwas besseren Schuhkarton lebt. Nach eigener Aussage schläft sie dort sogar auf einem Sofa. Und wenn sie nicht arbeitet, versauert sie im Condo. Spaß hat sie keinen in Pattaya.
Das alles ist aber eigentlich nur die Vorgeschichte von dem, was ich eigentlich teilen möchte, vielleicht in der Hoffnung auf Rat. An unserem letzten Tag hat sie auf dem Weg zu meinem Hotel mit einer Freundin geschrieben, die ihr kurz darauf ein Bild von ihrem Ausweis geschickt hat, um in mein Hotel zu kommen. Auf dem Ausweis steht natürlich der Klarname. Und obwohl ich auf Facebook mit ihr befreundet bin, habe ich mal nach ihrem Klarnamen gesucht und ein weiteres, seit mehreren Jahren inaktives Profil gefunden.
Dort war der alte Wohnort nahe Bangkok vermerkt, es gab Bilder von ihrer Arbeit im Laden, ihrem damaligen Freund und Bilder von ihrer Tochter. Die Tochter beim Spielen, beim Essen, beim Kuscheln, im Krankenhaus. Die gleichen Bilder, die sie mir an dem Tag geschickt schickte, als sie sich einen Tag nicht gemeldet hat und wir eigentlich essen gehen wollten.
Und jetzt stehe ich da. Ratlos. Ist das jetzt schon die Red Flag vor der ich die ganze Zeit Angst hatte und ich wäre besser beraten, den Kontakt sofort abzubrechen? Schließlich hat sie mich direkt angelogen.
Oder ist das etwas, das man erstmal auf sich beruhen lassen sollte? So dick waren wir zu dem Zeitpunkt noch nicht und ich war wohl der 0815 Farang, wobei ich natürlich auch nicht ausschließen kann, dass ich das noch immer bin. Auch, wenn ich das eigentlich nicht glaube. Fest steht, Geld hat sie in der Zeit, in der wir uns getroffen haben, nicht verdient. Wahrscheinlich ist sie eher ins Minus, wenn man davon ausgeht, dass die 1500 wirklich an ihre Familie gegangen sind.
Ich denke mal, ich werde abwarten. Weiter Videocallen und nichts von meinem Informationsvorteil erzählen. Eher bei Gelegenheit mal fragen, wie es der Tochter geht und schauen, wie es sich weiter entwickelt. Eigentlich hatte ich vor, sie gegen Mai zu mir einzuladen. Dass ich das Ticket bezahlen würde, ist natürlich klar. Ich hab sie schon darauf angesprochen und sie schien nicht abgeneigt. Aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, wie klug die Idee ist.