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Südamerika Love Story

SG

Märchenonkel
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16 August 2010
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Sollte heissen: "Off topic story", aber ich will klicks!


Brasilien, Küste des Bundesstaates Espirito Santo (übersetzt: Heiliger Geist!) im Südosten des Landes. Hier finden sich nur binnenländische Touristen, manchmal Argentinier oder Chilenen, zusätzlich Expats wegen dem Hafen der Hauptstadt Vitória, vorgelagerten Bohrinseln und Förderanlagenbau.

Es ist Anfang Dezember, Sommer, die Hauptsaison beginnt jedoch erst an Sylvester.

Kleiner Fischerort, der aufgrund einer überregional bekannten Veranstaltungsstätte an manchem Wochenende überquillt. Derzeit ist leider tote Hose. Es gibt allerdings mehrere von einschlägigen Gastronomieführern (völlig zurecht) mit Sternen prämierte Fischlokale und sehr schöne Familienhotels und Pensionen. Der Strand ist unspektakulär.

An der Ausfallstraße findet sich ein Bordell höheren Niveaus. Zwei Nachbarorte weiter, in dem überwiegend Arbeiter einer Förderanlage und deren Familien leben, findet sich ein weiterer, sehr einfacher Puff mit entsprechendem Publikum: Zahnlose Einheimische, chinesische Matrosen und auf der anderen Seite meist fette und hässliche Scherbenhaufen.

Ich bin seit ein paar Tagen hier, alleine, lasse die Seele baumeln, mache kleinere Ausflüge. Flirts habe ich nur mit Minderjährigen. 18+ ist Fehlanzeige. Oder belegt. Oder passt nicht ins Portfolio. Derzeit gibt es außerhalb der Rotlichlokale keinerlei Nachtleben. Mir ist langweilig.

Also geht es alsbald – auf Empfehlung - in den gehobeneren Puff. Es ist Freitag Nacht. Ich war lange genug enthaltsam, habe seit meiner Ankunft nicht einmal gewichst. Dennoch habe ich auf ein schnelles Nümmerchen keine Lust. 150 Reais (damals knapp 50, mittlerweile etwa 60 Euro) oder mehr für ein einziges Schäferstündchen ist mir irgendwie zu viel. Sowas lege ich in den Metropolen für Escort auf den Tisch, habe dann aber ein Zeitfenster von zwei oder drei Stunden, darf abspitzen so oft ich kann, und meistens – aufgrund vorangegangener Recherche ("http://www.gpguia.net/"]www.gpguia.net[/URL]) - eine private Pornosequenzgarantie. Quellen (inkl. Bewertungen) finden sich im Internet, siehe Link.

Ich organisiere mir eine Telefonnummer. Das Mädchen kommt aus Minas Gerais, einem benachbarten Bundesstaat. Sie ist nicht der Oberkracher, aber sympathisch. Danach saufe ich mir die Hucke voll. Am nächsten Tag, Samstag, rufe ich sie an. Eine halbe Stunde später sitzt sie neben mir im Auto. Der Rest ist Routine. Als „Geschenk“ erhält sie zwei Schachteln Zigaretten, um die sie mich bittet, weil die im Puff aufgrund schlechter Infrastruktur so teuer sind. Und eine Tafel Schokolade. Geld fliesst nicht (wechselt deshalb nicht Euer Urlaubsziel, das ist keinesfalls gang und gäbe).

Wir verabreden uns für den nächsten Tag zu einem Ausflug an die Wasserfälle (kein Scherz). Sonntags hat der Puff geschlossen. Ich solle mich aber auf alle Fälle heute kurz mal an ihrem Arbeitsplatz blicken lassen. Ich gehorche, habe ja eh nichts anderes zu tun. Eine Nummer mit irgendeiner Kollegin kann ich mir abschminken. Schon gar nicht für eine Tafel Schokolade. Ein Dreier ist auch nicht drin. Mein Mädchen begeht kurz darauf einige Fehler. „Kaufst Du mir das, kaufst Du mir jenes?“ Ich bin nun eigentlich abgeturnt, aber den kostenlosen Privat-Dance nehme ich mit. Dann wünsche ich meiner Braut einen angenehmen restlichen Arbeitsabend und viel Erfolg. Mein Steuerungssystem drängelt mich, im Dschungelpuff des Nachbarortes vorbei zu schauen. Es dauert, bis ich ihn gefunden habe.

Es ist ätzend. Ich mag schummrige Lokale, aber hier gibt es nichts fürs Auge und die Filme, die man an den Tischen oder auf der Tanzfläche zu sehen kriegt, sind unästhetisch und langweilig. Die Chinesen sind geizig, die Zahnlosen haben kein Geld. Die Mädchen warten auf bessere Zeiten. Nur eine ist aufgeweckt, kümmert sich - selbst unbekümmert - um die Gäste. Sie ist bis zur Oberkante voll mit Koks und deshalb sehr gesprächig. Mit ihr vertreibe ich mir die Zeit. Als sie wegspringt, mittlerweile ist es bereits 2 Uhr nachts, überlege ich, ob ich – bereits unzählige Bier im Kopf – mein Hotel ansteuern sollte. Aber alleine? Ich schliesse mich der Strategie der Mädchen an. Und warte auf bessere Zeiten.

Tatsächlich mit Erfolg. Wie aus dem Nichts steht plötzlich ein potentieller Kracher an der Eingangstür. Sie überstrahlt alle. Das Outfit hebt sich ab, zeigt Eleganz und Stil, die Frisur, tip top, die Figur, zumindest ist sie schlank. Eigentlich passt sie nicht hierher. Sie steht mit dem Rücken zur offenen Tür, jetzt muss sie sich noch umdrehen. Das Gesicht ist kriegsentscheidend.

Ich bete zu Gott, dass sie sich wendet, herein spaziert und nicht noch von einem anderen Gast abgegriffen wird. Mittlerweile findet sich auch jüngeres, optisch attraktiveres Publikum, allesamt aus der Umgebung. Doch meine Sorge ist unbegründet. Die Jungs haben erst recht kein Geld und es bleibt meistens bei Blabla auf unterstem Niveau der Smalltalkskala.

Sie dreht sich um und schwebt herein ...


Bilder habe ich nicht. Soll ich trotzdem weitermachen?
 

Mo Fan

In Memoriam
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Wechsele die Schriftfarbe, mein Lieber, mein Blindenhung ist kurz vorm Kollaps! :teuflisch :bigg
 

rainzman

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20 Mai 2010
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ja mach ruhig weiter man lernt ja nie aus ;) aber mach die schrift bisschen größer DANKE !! :daume
 

SG

Märchenonkel
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Sie dreht sich um, inspiziert kurz das Geschehen in der Bar. Und schwebt herein.

Das wuschelige Haar wirkt in der Dunkelheit hellbraun, vom Gesicht kann ich nur die pfiffigen Augen, die Mundpartie und die strahlend weissen Zähne erkennen. Das genügt, sie ist die Hübscheste, die ich in den letzten Tagen zu sehen bekam. Alkohol, Müdigkeit und Ungeduld bekräftigen mein Urteil.

Sie hat zwei Möglichkeiten. Entweder geht sie in Richtung Tanzfläche, dann muss sie diagonal weg von mir laufen. Oder sie steuert die Bar an, dann kommt sie an mir vorbei. Sie entscheidet sich für den richtigen Weg. Sie hat mich natürlich wahrgenommen, direkter Blickkontakt bestand derzeit noch nicht. Ich sitze auf einem Stuhl, mit dem Rücken zur Wand, ein Tisch steht seitlich. Ein weiterer Stuhl fast ein wenig verloren neben mir. Kurz bevor sie auf meine Höhe kommt, streckt sie den Arm aus. In meine Richtung. Der Blick ist auf die Bar gerichtet. Ich interpretiere ihre Bewegung nicht unbedingt als Einladung, aber als Chance. Also schnappe ich mir das Handgelenk mit festem Griff, aber weder brutal noch so, als dass ich sie in meine Richtung zöge. Eher wie beim Tanzen. Jetzt spreche ich sie an: „Setzt Dich doch!“ Endlich wendet sie den Kopf zu mir, rollt mit den Augen, strahlt aber zeitgleich auch. Ein umwerfendes Lächeln. Sie zögert einen winzigen Augenblick, entschliesst dann aber doch, sich zu neben mich setzen.

Erst die Standards. Namen werden ausgetauscht, meine Herkunft aufgeklärt. Dann geb ich Gas. Ich hätte keine Lust jetzt ein Programa zu machen, ein zu zahlendes Nümmerchen. Der genaue Zeitrahmen wird mit dem Begriff nicht definiert. Ich würde lieber morgen mit ihr an den Strand, wenn es das Wetter zulässt, oder in das nächtgelegene Provinzstädtchen. Meine Strategie hat mehrere Gründe: erstens ist es spät, ich habe einiges getrunken und bin auch ziemlich müde. Zweitens gewinne ich normalerweise Sympathiepunkte damit. Drittens meine ich es ehrlich.

Sie ist einverstanden und wir tauschen die Mobilfunknummern aus. Ich spüre Schmetterlinge im Bauch. Das Mädchen will ich unbedingt.

Wir flirten, machen uns gegenseitig Komplimente. Das Gespräch ist alles andere als flach. Sie hat Humor, ist überhaupt gewitzt, eloquent. 19 Jahre, aus einfachen Verhältnissen, immerhin mit Schulabschluss. So eine erwartet man nicht in solch einem üblen Dsachungelpuff. Im Puff vielleoicht, aber nicht in diesem.

Sie drängelt mich auch nicht, doch in einem der gegenüberliegenden Holzhütten eine Nummer zu schieben. Über Geld wird sowieso nicht gesprochen. Und eigentlich peinliche, allerdings auch manchmal sehr angenehme Überzeugungsversuche werden unterlassen. Mein Steuerungssystem hat sich ohne fremde Berührungshilfe aufgerichtet.

Ich bin drauf und dran, mich zu verabschieden, obwohl ich an ihren Lippen klebe. Sie meint plötzlich, sie hätte Kopfschmerzen, ob ich ihr eine Apsirin geben könne. Habe natürlich keine. Die Dona, die Chefin oder Puffmutter hätte auch keine für sie, ob ich sie in die Apotheke des Ortes fahren würde.

Einerseits bin ich ein Gentleman, andererseits erkenne ich natürlich die Chance, sie doch für mein Apartment ein- und dort dann zügig auszupacken. Auf der anderen Seite, eine, die Kopfweh hat ...

Es dauert eine Weile, bis wir die Apotheke finden. Sie liegt sehr versteckt. Wie ich vermutet hatte, ist sie geschlossen. Eine 24-Stunden-Apotheke findet sich in einer 5.000-Seelen-Gemeinde selten, auch nicht in Brasilien. Aber Brasilianerinnen wissen ja stets alles besser ...

Wir fahren weiter. In dem Ort, in dem ich wohne, kenne ich eine, bei der gegebenefalls eine klitzekleine Chance besteht. Aber, wie sollte es anders sein, auch sie ist fest verschlossen. In die Provinzstadt, 15 km entfernt, will ich mit meinem Alkoholpegel nicht fahren, also drehe ich um: „Ach, Menina, übrigens, ich wohne gleich hier um die Ecke“ – „Ich weiss ...“ Ich schnalle es noch nicht. Dann weckt mein Steuerungssystem das Hirn. „Hm? Soll ich abbiegen?“ – „Pode ...“, sagt sie fast gleichgültig. „Pode“ heisst 1:1 übersetzt: „Du kannst“, oder in dem Fall: „Ja.“, oder sogar verstärkt: „Ja, mach!“ In dem Fall klang es eher wie: „Logo, Du Trottel!“

Der Sex war okay. Die Figur dagegen sensationell. Die Titten sind tip top gemacht, nicht zu gross, keine Narben, die Einstiche erfolgten an den Achseln. Kein Gramm Fett zu viel. Mit 157 Zentimetern eigentlich zu klein für mich, ich bin 189 und bringe etwa 95 Kilo auf die Waage (alles Muskeln ...).

Ich schlafe nicht lange. Inspiziere das Mädchen, während sie neben mir schlummert. Der gesunkene Alpkoholpegel und die morgendliche Hölligkeit relativieren meine Begeisterung über ihre Optik. Ihr Gesicht wirkt etwas bübchenhaft. Sie sieht zudem verdammt jung aus. Ihre Nase ist zu breit und eigentlich viel zu gross für das zierliche geschöpf. Aber die leicht rot gefärbten Haare, die Sommersprossen, der Mund, der Spitzenrahmen, den sie beim Sex auch ästehtisch in Einsatz zu bringen weiss (Hohlkreuz, Fussstellung; ich bin detailversessen) ... die Schmetterlinge sind nicht weiter gezogen, sondern immer noch in meinem Bauch.

Nach dem Frühstück bringe ich sie zurück zum Puff. Ich solle sie morgen anrufen. Bei derartigen Ansagen klingelt mein Alarmsystem. Wieso erst am näöchsten Tag? Entweder ist sie heute belegt, nur mit was oder mit wem. Oder der Anruf am Folgetag wird ins Leere laufen, weil sie, mittlerweile weggezogen ist. Irgendwas ist faul, und sei es nur eine Lappalie. „Kann ich Dich auch heute schon anrufen?“, frage ich lächelnd. „Pode!“ – „Ja, kannste machen ...“ In dem Fall liess sie den unterschwelligen „Trottel“ weg. Ihr zauberhaftes Lächeln schmolz mich fast weg.

Ich habe immer noch beziehungsweise wieder nichts zu tun. Strand ist kein Thema, es giesst in Strömen. Mein Mädchen werde ich am späteren Nachmittag anrufen. Ich hoffe, dass es mir gelingt, sie mir – nach Eurem Thailand-Termus – als Dauer-LT anzulachen. Beim Thema Sex muss man sicher noch ein bisschen nachbessern, aber erstens lag der Durschnittsfick auch an mir und kündigen kann man ja normalerweise immer. Ich mache ein paar Erledigungen im Supermarkt, gehe nochmal duschen, dann klingelt mein Telefon.

Die Nutte vom Vortag kann es nicht sein, die ist wahrscheinlich grade erst zu Bett gegangen. Es ist Keity, auf deutsch Käthe, ein eher seltener Name in Brasilien: „Oi (in dem Fall: "Hallo"), was machsten grad?“ – „Nix, war grad unter der Dusche ... Na, Baby, brauchst Du nen Taxifahrer?“



– Keine Kunstpause, sondern Schweigen –

Woher weiss der das?, denkt sie in dem Moment auf der anderen Leitung.

Dann fasst sie Mut: "Naja, ich wollte fragen, ob Du mich und ein paar meiner Freundinnen nach Cachoeira de Irapemirim fahren könntest ..."

Die Welt ist klein. Meine Vortagsnutte hatte auch mal in diesem Kaff gewohnt, deshalb sagte mir der Name was. Er liegt etwa 100 km weg, im Hinterland der Berge. Es hiess einen Pullover oder eine Jacke einpacken. Habe ich eh immer dabei, weil ich mir im Flugzeug oder im Überlandbus aufgrund der obszön hochgedrehten Klimaanlage ohne entsprechendes Kleidungsstück regelmässig eine Lungenentzündung hole. Wie gesagt, ich hatte nichts besseres zu tun, und auf Keity fuhr ich ab.
 

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Märchenonkel
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Ab jetzt versuche ich mich kurz zu fassen.

Ich werde gefragt, ob ich heute, immerhin ist Wochenende, mit dem Mädels auf die Piste gehen oder lieber nach Hause fahren möchte. Sie wohnen nicht in Cachoeira, sondern knapp 100 Kilometer weiter ... ich entscheide mich für die erste Option, die Mädchen jubeln, nicht nur wegen der kostenlosen Taxifahrt.

Wie Keity ihren Lebensunterhalt bestreitet, bleibt ihr Geheimnis. Sie hätte vier Häuser, drei im Ort, in dem sie lebt, eines in Südbahia, dort wo sie ihre Wurzeln hat, und die Grossmutter noch immer lebt. Sie sei mit 15 (oder 16) verheiratet gewesen, ihr Ex sässe derzeit im Knast, Anlass und Gelegenheit zu gleich für die überfällige Trennung. Er ist kriminell, nähme zu viel Koks, wäre paraoniden Ausmasses eifersüchtig und neige auch zu gewalttätigen Tobsuchtsanfällen. Die Narbe ihrer sonst makellosen Haut hätte er ihr mit einem Zigarettenstummel zugefügt, eine Story, die ich aus vielen Schilderungen kenne.

Warum sie mit mir "kann", ist dagegen schlüssiger. Sie zeigt mir Fotos von Verflossenen. One Night Stands, "Namorado" (in dem Fall: inoffizieller Liebhaber) und Exmann. Alle sehen mir irgendwie ähnlich, alle sind 40+. haben meine Grösse und die entsprechende Gewichtsklasse. Beim heimlichen Zappen auf ihrem Celular (Telefon) finde ich auch keine Hinweise, die weitere Ermittlungen gerechtfertigen würden ... ich scheine tatsächlich ihr Typ zu sein.

Wie gesagt, ich wollte mich kurz fassen.

Der ordentliche, aber unspektakuläre Sex der ersten Nacht des Kennenlernens, wandelte sich am späten Nachmittag zu einer Offenbarung. Es ist schwer, den besten Blow-Job meines Lebens auszuzeichnen. Es gab da einige, die den ersten Platz verdienten. Dann ist Sex nicht gleich Sex. Vielleicht versteht Ihr, was ich meine. Insgesamt aber handelte es sich meiner Meinung nach um den intensivsten, phänomenalsten, besten Sex, den ich je hatte. Wir sind ineinander verschmolzen. Zuvor glaubte ich immer, das wären Weicheierfantasien. In dem Fall traf es zu.

Spätestens jetzt war ich dieser 19-jährigen Göre verfallen ...
 
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DschaaOm

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4 Januar 2009
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THX :yc Schöne Geschichte, bisher...

sgeht doch noch weiter?:daume

THX Stalker 4sformat, so kann mans auch lesen und gut finden :bigg :daume
 

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Märchenonkel
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Ich blieb in paar Tage. Sie wohnte an der Ausfallstrasse. Hangabswärts. Dort ging es die Treppe heruner. Die Wohnung hatte Slumcharakter. Oben, also im Erdgeschoss, mit seperatem Eintritt, wohnte ihre Freundin. Viviane, 24 Jahre, Carioca, also aus Rio de Janeiro, ihre beiden Mädchen lebten bei der Mutter. In dem Anwesen "meiner" Freundin tummelte sich noch die Schwester, die angeblich älter war als sie. Sie stürmte ab und an ins "Schlafzimmer", schminkte sich vor uns, rieb sie auch unbekümmert das Fötzchen vor mir ein. Nein, sie war ganz sicher keine Nutte, ich gehörte halt schnell zur Familie, auch wenn für mich viele Fragen offen blieben. Ihr Freund, Mitte 20, holte sie jeden abend pünktlich zwischen 20 und 21 Uhr ab und brachte sie am nächsten morgen zurück.
 

SG

Märchenonkel
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Ich bin relativ unkompliziert. Zwar neugierig, aber eben auch offen. Ich wohne jetzt einfach für ein paar Tage da. Wie Keity ihren Lebensunterhalt bestreitet, bleibt offen. Sie beteuert, sich noch nie als Nutte verkauft zu haben. Ihr Exmann hatte Geld, ein paar krumme Dinger hätte sie auch mal mitgedreht. Im Dschungelpuff war sie nur wegen ihrer Tante. Es sei ja auch gar kein Puff im eigentlichen Sinne, sondern eine Kontaktbar, die zufälligerweise auch Zimmerchen vermietet ...

Im Ort selbst ist nicht viel los. Die wenigen Highligts im unmittelbaren Umland schnell abgeklappert. Die restliche Zeit verbringen wir im Bett. Hören Musik und quatschen, gucken aus der beeidruckend grossen Sammlung einen Porno oder spielen unseren eigenen. Manchmal kommt die Schwester, eine Freundin oder eine Nachbarin und bringt etwas zu essen und vor allem Bier.

Ich bin verliebt, kann von meinem Mädchen nicht genug kriegen. Doch ich muss weg. Ich habe zu wenig Bargeld, der nächste Bankautomat, der meine Karte akzeptiert, ist 100 Kilometer entfernt. Ich habe zwar meine Jacke und ein zweites Outfit eingepackt, aber keine langen Hosen. Nachts tragen nur Touristen und Asoziale Shorts! Und mein Koffer steht noch in der Pension. Ich habe zwar telefonisch meinen Auszug arrangiert, aber ob das wirklich ohne Verluste klappte?

Das Wetter ist regnerisch. Im Dezember für die südöstliche Region nicht unüblich, allerdings ist es dieses Jahr besonders schlimm. Eine Woche vor meiner Ankunft gab es heftige Überschwemmungen, manche Auswirkungen sind immer noch zu sehen. Der Wetterbericht besagt, dass der nördliche Küstenstreifen des Bundesstaates sonnig sei. Also mache ich Keity den Vorschlag, meine Koffer abzuholen und gen Norden zu reisen. Sie ist einverstanden.

Als ich sie zwischendurch, 400 Kilometer von ihrem Haus entfernt, (ohne erhobenen Zeigefinger) frage, wieviel Geld sie eigentlich einstecken hätte, kramt sie in der Handtasche. Dann hält sie kurze Zeit später feierlich zwei Münzen in der Hand: „35 Centavos!“ (wohlwollend aufgerundet 15 Cent).

Keity bekommt ihre Tage. Angeblich zu früh, ich schätze, dass es sich um eine schauspielerische Glanzleistung handelte. Ich meine das „zu früh“, und nicht die Tage selbst. Sie meint trocken: „Jetzt kannste mich nach Hause schicken ...“ Eigentlich ist es wirklich Scheisse. Aber, und das sage ich ihr auch, dann muss sie eben Blasen. Und das macht sie ebenfalls sehr gut. Da nun die Bedeutung steigt, steigt auch ihre Leistung. Stichworte sind Deepthroating und Gagging. Beides hat sie raus.

Es ist nicht nur der Sex, der mir gefällt. Sie erzählt gern Anekdoten. Oder Geschichten und Sagen aus der Heimat. Sie kann sogar Landkarten lesen, eigentlich lächerlich, wenn ich das erwähne, die Praxis besagt aber das Gegenteil. Zudem, und das ist wohl das wesentlichste, sie hat eine unglaubliche Ausstrahlung. Betritt sie einen Raum, füllt sie ihn aus. Dieses rothaarige Mädchen, mit ihren 19 Jahren und 157 Zentimetern.
 

SG

Märchenonkel
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Ich will dem Mädchene etwas bieten. Und mir selbst auch. Wir wohnen in den besten Hotels. Gehen in den besten Lokalen essen. Mit ihr blamiere ich mich nicht. Nur der enorme Altersunterschied ist etwas peinlich. Zwischendurch kaufe ich ihr auch Kleidung. Sie hat eine Traumfigur. Kleidchenkauf ist für mich nicht unbedingt Rotuine (sowieso mit weiblicher Konsumentin versteht sich), aber oftmals eine Qual. Irgendwo zwickt das Kleid immer oder ein Speckröllchen quillt unlustig hervor. Doch bei ihr sitzen die Kleider wie angegossen.

Mir ist nicht langweilig. Im Gegenteil. Weihnachten steht vor der Tür, und es scheint klar, dass ich mit ihrer Familie feiere.

An einem Abend erhält Keity eine SMS. Ab dem Zeitpunkt ändert sich die Stimmung. Anrufe hatte sie die Tage zuvor selten empfangen. Heimlichkeiten gab es nicht. Jetzt geht sie ins Bad, kurze Zeit später vor die Apartmenttür. Der Empfang sei im Zimmer so schlecht. Logo, eine Lüge. Aber ich muss nicht alles wissen. Mache keinen Stress.

Die nächste Lüge, trotz klingender Alarmglocke, glaube ich sogar. Ihre Mutter sei ins Krankenhaus eingeliefert worden und müsse operiert werden. Sie hatte mir bereits einige Tage zuvor - scheinbar ganz nebenbei - über krankheitsbedingte Probleme ihrer Frau Mama berichtet. Tränen überzeugen zudem. Möglicherweise waren ihre Tränen echt. Nur der Grund ein anderer ...

Am nächsten Morgen steuere ich den Mietwagen zurück. Sie hatte mich zunächst gefragt, gemeinsam ins Krankenhaus zu fahren. Das ist nicht so mein Ding, die Mutter hatte ich auch nur einmal kurz gesehen. Keity schlägt deshalb vor, sie am Busbahnhof einer nahegelegenen Provinzstadt abzusetzen. Das Ticket muss ich natürlich kaufen, sie selbst hat ja nur 35 Centavos einstecken und auch nicht mehr in einem Geheimversteck. Vom Busfenster aus ruft sie fröhlich: „Bis morgen, ich melde mich bei Dir, und dann wird nur noch wild gefickt!“

Meine Scnmetterlinge im Bauch werden schwer, wie Steine. Irgendwie bin ich misstrauisch. Obwohl ich mir den Stimmungswechsel nicht erklären kann.
 

SG

Märchenonkel
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Das Telefon bleibt stumm. Ich bin wieder am Strand, das Wetter hat sich nun endlich auch in dieser Region gebessert. Es gibt nichts zu tun. In der Vorweihnachtszeit ist ausserhalb des Wochenendes tote Hose. Der Luxuspuff ist tabu. Der privat eroberten Nutte, mit der ich ja ursprünglich einen Ausflug machen wollte, hatte ich ohne Rückmeldung einen Korb gegeben. Ihre drei oder vier SMS blieben von meiner Seite unbeantwortet. Wenn ich ihr dort begegnen sollte, verspricht das richtig Stress. Den Dschungelpuff, in dem ich Keity kennen gelernt hatte, steuere ich dagegen an. Vielleicht treffe ich dort ihre Tante oder erfahre von anderer Seite etwas. Fehlanzeige. Am nächsten Vormittag wähle ich ihre Nummer. Es klingelt durch. Am Nachmittag versuche ich es erneut. Diesmal nimmt nach einer ganzen Weile endlich die Schwester ab: „Locker bleiben! Keity meldet sich schon irgendwann bei Dir.“

Sie meldet sich natürlich nicht. Mittlerweile hatte ich nichts anderes erwartet. Der vernünftige, etwas abgewichste Part in meinem Inneren sagt: „Abhaken“. Der romantische Teil kann sich den Stimmungswechsel aber nicht erklären, sucht aber danach. Schauspielkunst hin oder her, das war mehr als nur ein Techtelmechtel. Zudem habe ich dem Mädchen zwar Luxus geboten, Kleidung gekauft, aber davon hatte ich schliesslich auch etwas. Ein bisschen Sorge schwingt zudem mit. Vielleicht ist der Mutter doch etwas passiert? Aber, prinzipiell, sind es zwei Dinge, die mich treiben: Mein Steuerungssystem sieht keine Alternativen und sehnt sich nach phänomenalen Sex. Und die profane Neugier drängelt ebenfalls.

Nach ein, zwei Bier zuviel am Strand habe ich mich noch vor Sonnenuntergang hingelegt. Um kurz vor Mitternacht bin ich wieder fit. Ich checke aus dem Hotel aus, lege mir drei Bierdosen und eine Schachtel Zigaretten auf den Beifahrersitz und düse los. Wie Ihr aus Thailand kennen dürftet, nachts sind Überlandfahrten unbequem. Die Strassen sind oft unbeleuchtet, die Wege nicht oder nur mangelhaft beschildert. Prompt verzettle ich mich einmal heftig und stelle meinen Wagen erst gegen 3 Uhr nachts gegenüber von dem Haus von Keity ab. Kläffende Stassenköter begrüssen mich. Vor denen habe ich durchaus Respekt, aber keine Angst. Angst habe ich jetzt aber dennoch. Was erwartet mich, wenn ich an der Tür von Keity klopfe? Öffnet sie mir die Tür? Ist sie überhaupt zu Hause?

Eine junge Frau erklimmt die Strasse. Sie scheint ein bisschen angeheitert zu sein. Die Hunde verabschieden sich von mir und kümmern sich nun um sie. Sie stolpert und fällt lachend auf den Hintern. Sie ist gar nicht angeheitert, sondern sie ist sturzbesoffen. Als ich ihr entgegenlaufe, so richtig weiss ich nicht, warum, lallt sie fröhlich: „Ey, SG, was machst´n Du hier?“ Es ist Viviane, die Nachbarin.
 

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Ich erläutere kurz, dass ich gerade angekommen sei, und eigentlich zu Keity möchte, aber schliesslich sei es mitten in der Nacht.

„Komm, wir fahren runter ins Dorf, da gibt es ein riesiges Fest. Aber der Eintritt ist teuer ... 10 Reais“ Damals waren das rund EUR 3,50. Und damals konnte ich mir derartige Beträge noch spielend leisten ...

Auf der kurzen Fahrt werde ich endlich aufgeklärt: „Oh Mann, SG, Keity ist doch immer noch verheiratet. Sie wohnt hier nicht, sondern unten im Ort. Hier wohnt normalerweise nur die Schwester. Ihr Typ sass eine Weile im Knast und kam vor ein paar Tagen überraschend schnell raus. Er bringt erst sie um und dann Dich, wenn er von Eurem Techtelmechtel erfährt.“

Toll. Auch das noch. Es wäre besser, zu verschwinden. Aber mein Drang, Keity vielleicht auf dem Veranstaltungsgelände zu treffen, ist grösser, als der Respekt.

Mittlerweile wird gar kein Eintritt mehr abverlangt. Das gesparte Geld wird in Getränke investiert. Nebenbei treffen wir weitere Bekannte aus der Nachbarschaft. Alles Mädchen oder Frauen. Nur Keity fehlt, deren Schwester und die Tante. Viviane ist nach dem dritten Bier endgültig rumpelvoll, ich muss sie stützen. Zeit, nach Hause zu fahren. Wir reden nicht darüber, aber es ist völlig klar, dass ich bei ihr übernachten werde. Ich überlege kurz, ob ich fummeln soll, aber ich lasse es. Sie ist recht hübsch, hat allerdings ein paar Fettpölsterchen am Bauch. Tittenfetischisten hätten sich mit der Enthaltsamkeit wahrscheinlich schwer getan.

Am nächsten morgen hatte ich noch keine Zeit, mir eine Strategie zurecht zu legen, da reicht mir schon Fernanda, Keity´s Schwester, das Telefon. Viviane´s Küche ist morgens so eine Art öffentlicher Frühstücksraum, man geht ein, kocht sich einen Kaffee, und geht wieder aus ...

Ich nehme den Hörer und nach meinem „Hallo“ komme ich nicht mehr zu Wort. Keity tobt: „Verschwinde von hier, mein Mann bringt mich um, wenn er das rauskriegt. Verschwinde von hier, bitte hau ab. Mein Mann bringt mich um ...“

Ich hätte mir einen etwas romantischeren Gesprächsverlauf gewünscht, hoffte auf ein diskretes Treffen.

Was soll ich schon tun? Also packe ich meine Sachen. Viviane bittet mich, zu bleiben: „Du bist auch mein Amigo (freundschaftlich, also Freund)! Und das hier ist mein Haus! Ich freue mich, wenn Du hier wohnen bleibst!“

Auch Fernanda bekräftigt die Idee: „Ja, bleib doch noch!“

Meine Alternativen klingen nicht gut. Es ist kurz vor Weihnachten und die Chancen, mir schnell etwas anhzulachen, waren gering. Hier hätte ich „Familie“. Also entscheidfe ich, zu bleiben.

---

Die kommenden Tage wären grundsätzlich auch beschreibenswert. Mit Keity haben sie allerdings kaum etwas zu tun. Nachdem Viviane und mir zunächst eine Affäre angedichtet wurden, ziehe ich um zur kleinen Schwester. Fernanda ist nicht älter, sondern noch minderjährig. 17 soll sie sein. Mir wird kein Geld aus der Tasche gezogen, im Gegenteil, man kocht für mich, meine Wäsche wird gewaschen und gebügelt, nur zum Vögeln habe ich nichts. Mit denen ich könnte, will ich nicht. Und umgekehrt. Eigentlich bliebe nur Fernanda, doch die ist erst 17 und zudem vergeben. Elegante Zwischenlösungen finden sich nicht. Der örtliche Puff hat nach einer Razzia geschlossen, deswegen habe ich Keity und meine neuen Freunde ja überhaupt in dem Dschungelpuff getroffen. Kosten habe ich also kaum, allerdings bin ich der Taxifahrer für die halbe Strasse. Die Mädels wollen ins Fitnessstudio oder dort abgeholt werden, der Gringo steigt ins Auto. Bier fehlt oder Brötchen sind einzukaufen, der Gringo hat begriffen und greift zum Wagenschlüssel ... auf diese Art und Weise lerne ich das halbe Städtchen kennen, denn auch Familienbesuche stehen auf dem Programm. Die Zeit vergeht, Keity begegne ich nicht, obwohl ich mittlerweile weiss, wo sich ihr Haus befindet.

Heiligabend. Die Tante hat einen Tag zuvor 60 Reais im Lotto gewonnen. Ich habe gleich darauf den Auftrag erhalten, dafür zwei Kästen Bier beim Grosshandel zu kaufen. Ein Nachbar hilft Maria mit Aufräumarbeiten. Und schon ist ihre Bar eröffnet. Dort sitze ich nun seit Vormittag. Genauer gesagt, auf einem Stuhl davor, draussen auf der Strasse. Unterbrochen wird der Müssiggang nur durch Fahrten, um Biernachschub zu organisieren. Das Geschäft floriert.

Fernanda jammert: „Oh, Mann, Keity, bring mir endlich mein Fahrrad vorbei!“

Ich hoffe.

Alle wissen, was mir ein Wiedersehen bedeutet. Und allen ist klar, dass der Moment auch gefährlich werden könnte.

Tatsächlich. Keity radelt den Hang hinauf. Abgewichst nimmt sie mich zur Kenntnis. Ich meine, dass sie einen kurzen Augenblick lächelt. Mitleidig, nicht böse gemeint, vielleicht so wie eine Krankenschwester zu einem Sterbenden. Sie springt die Treppe hinunter und kommt wenige Augenblicke später wieder hoch. Sie hat ein paar DVDs in der Hand. Nur Sekunden nach ihrer Ankunft hat ein Wagen angehalten. Ihr Ehemann sitzt hinterm Steuer. Sie steigt ein und der Wagen fährt direkt an mir vorbei. Keity blickt mich traurig an.

Viviane kommt zu mir, streichelt meinen Kopf: „Na, alles klar?“ – „Naja. Ich hätte sie wenigstens gern noch einmal gevögelt ...“ Viviane lacht. Fernanda sitzt nebendran und stimmt mit.

Das nächtliche Fest in einem slumähnlichen Wohnviertel ist berauschend. Vor allem, weil mir die Nachbarstochter offenbar sehr zugetan ist. Die Anzahl der Küsschen, die man um Mitternacht erhält, haben eine Bedeutung. Wenn kurz darauf die Zunge folgt, erst recht.

Viviane hatte mich zuvor gefragt, was ich von der Kleinen halte, ich antwortete schmunzelnd: „Vielen Dank!“ Viviane begriff, fing laut zu lachen an und half vielleicht sogar ein bisschen mit.

Das Kapitel „Keity“ musste ich am nächsten Morgen abhaken. Ich hatte ein Hotelzimmer in Vitória - der Hauptstadt des Bundesstaates - gebucht, mein Flug weiter nach Rio de Janeiro ging am darauffolgenden Tag. Mutter, Schwester und Viviane versuchen, mich doch noch zum Bleiben zu überreden. Aber auch mein Rückflug nach Deutschland stand vor der Tür.

Ein paar Tränchen kullern und auch mir fällt der Abschied schwer.
 

SG

Märchenonkel
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Acht Monate später.

Zwischenzeitlich war ich für vier Wochen in Rio de Janeiro. Einen Abstecher nach Espirito Santo hatte ich nicht eingeplant. Dafür Orgien in der versifften Vila Mimosa, zum Kontrast in Luxus-Motels und in meinem Apartment.

Der Telefonchip von Keity wurde nach meinem Anruf vom Flughafen in Vitória offenbar entsorgt. Nicht das Mädchen nahm ab, sondern der eifersüchtige Ehemann. So blieb mir nur die Mobilfunknummer von Viviane, doch ich rief niemals an.

Also, acht Monate später. Eine Brasilianerin fragte mich, warum ich mich auf meinen Brasilienreisen nie verliebt hätte. Ich erläuterte ihr meine Philosophie, vergass aber nicht, von Keity zu erzählen.

„Das war doch bloss eine Nutte, Du Idiot!“

Ich reagiere sauer. Krame das Zettelchen mit der Telefonnummer von Viviane hervor, das ich in Wahrheit die ganze Zeit über an einem Ehrenplatz aufbewahrt hatte. „Hier, ruf an, und überzeuge Dich selbst!“

Die Brasilianerin, selbst kein Kind von Traurigkeit, rief tatsächlich an. Erhält die Telefonnummer von Keity´s Mutter, recherchiert.

Das Ergebnis:

Alle mochten mich.
Keity habe sich wenige Wochen nach meinem Rückflug vom Ehemann endgültig getrennt.
Der Ex sitzt wieder im Knast.
Keity seit einigen Tagen wegen Drogenhandels ebenfalls.
Im Mädchenknast, sie ist erst 17, der Ausweis war gefälscht.
Die kleine Schwester sei erst 15 (mittlerweile 16).

Ich hatte der Familie über meine brasilianische Bekannte Hilfe angeboten. Ein Anwalt hätte sie recht schnell aus dem Gefängnis gekegelt. Brasilianische Gefängnisse sind oft die Hölle. Ein Mädchenknast normalerweise nicht. Problem ist der dortige Umgang, die Ausbildung, die man dort macht ...

Als wir von Deutschland aus einen Anwalt beauftragen wollen, erreiche ich die Familie nicht mehr. Auch nicht Viviane. Ich habe nie wieder etwas von Keity gehört.


FIM (Ende)
 

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