Aus meinem Tagebuch
Abends latsche ich an den Malecón und mache ein paar Pics und Vids von den haushohen Gischt Spritzern, es regnet gerade nicht. Aber die Luft ist voller Meerwasser und ich kann nicht wirklich nahe ran. Lasse mich mit dem Taxi etwas rumkutschieren, Plaza de la Revolución, für Ché Guevara mit Beleuchtung. Will ins Recreo am Malecón, hier soll es Nutten geben. Der Fahrer meint, die sitzen normalerweise draußen, aber nicht bei dem Wetter. Gehe ins Casa, die Cams ins Trockene bringen. Mir ist schon mal eine abgeraucht wg. Wasserschaden.
Keine Lust mehr rauszugehen. So schön die Casa hier in Vedado auch ist, alles geleckt sauber, hell und riesig, bin doch froh, bald mehr im Zentrum zu wohnen. Da braucht man nur vor die Tür zu gehen und ist mittendrin. Vedado ist halt doch eher ein Vorort. Schön und sauber, aber Vorort.
Am nächsten Morgen wie immer ins Hotel Presidente, (map) nach dem Internet lasse ich mir ein Zimmer zeigen, ich muss sagen, überraschend gut. Der Kasten ist ja aus den 30ern, aber macht was her, nicht nur Außenbereich, Lobby und das freundliche Personal, auch das Zimmer gefällt mir. Ausblick über alte Dächer auf den Malecón. Safe im Zimmer (kostet zwei CUC/Tag), kleiner, leerer Fridge, Flat TV, schnelles Wifi im Zimmer (!) (allerdings auch für Hotelgäste 4CUC/h). Während der langsamen Fahrt mit dem Aufzug kann man sich richtig vorstellen, wer hier schon alles mitgefahren ist, wenngleich wahrscheinlich eher mit dem Vorgängermodell, Frank Sinatra, Al Capone, Michael Jackson, Dieter Bohlen, Duffy Duck? Ernsthaft, die Atmosphäre hier hat was. Kostet lt. Aushang an der Rezeption jetzt aber satte 105 CUC. Ich hatte zufällig zwei Jungs getroffen an der Lobby letztens, die haben über irgendeine Agentur hier in Havanna 65 bezahlt. Könnte übers Net von Zuhause aus noch günstiger sein (s. Link oben), wenn ich mir manche Klientel hier so anschaue. Kann aber auch sein, dass es an der Saison liegt mit den Preisen, wenn ich mir die Tabelle jetzt so anschaue.
Lasse mich nach dem Frühstück alá Casa zum Plaza Vieja (map) fahren, der Malecón ist nach wie vor gesperrt, wegen der Wellen. Fotos lohnen nicht wirklich. Gehe ins Edificio Gomez Vila, dort befindet sich im achten Stock die „Camera Oscura“, aber bei dem Wetter lohnt auch das nicht. Kostet nur zwei CUC Eintritt, muss bei schönem Wetter unbedingt wieder her, allein der Ausblick auf die Altstadt ist sensationell.
Hänge etwas durch derzeit, kein Wunder bei dem Wetter. Morgen soll es zum Glück langsam besser werden, übermorgen wieder gut. Werde noch lernen, dem Wetterbericht niemals zu trauen.
Abends ins Hotel Habana Libre (map), im 25. Stock ist ein Nightclub (“El Turquino”) mit toller Aussicht. 10 Eintritt, als ich mein Geld zeige, winkt mich der Türsteher durch, ich soll an der Bar zahlen. Der Laden ist mausetot, der Kellner meint, am Wochenende sei’s besser. Ein anderer will mich am Gehen hindern, indem er meint, später nachts sei mehr los. Kann sein, kann nicht sein, abwarten werde ich das bestimmt nicht. Zahle 16 (10 Eintritt, sechs das Red Bull). Happig. Es ist 23:30.
Mit dem Taxi für fünf ins Hotel Deauville unten am Malecón (map), dort ist im Keller eine abgefuckte Disse (“70’s Café”). Eintritt fünf CUC, dafür gibt’s einen Cuba Libre im Plastikbecher auf Verzehrbon – aber nichts anderes. Hier gefällt’s mir, der erste Laden nach meinem Geschmack. Werde sofort von diversen Chicas heftig wie Frischfleisch gemustert und angetanzt. Ich suche eine Negra, zwei oder drei kämen tatsächlich in Betracht, es gibt sie also. Eine ist leider mit einem alten Sextouri hier, eine andere winkt mir laufend aus einer Ecke zu, bewegt den Arsch aber nicht. Hätte hingehen müssen, ist so hier, hab aber keinen Bock, die Geschichte mit dem Knochen und dem Hund.
Dann Gespräch mit einer total weißen, völlig Hellblonden, die sieht aber stark aus, geiles Gesicht, hat was. Hardcore. Reibt schön ihren Arsch an meinem aufkommenden Halbschlaffen. Ist 24, kann blasen, vom Mundschuss ist sie nicht so begeistert. Wie viel ich zahle, fragt sie. Wie viel willst Du, entgegne ich, sie sagt „80“. Ich schaue doof und sage „für eine Stunde“. „70“ ist die Antwort. Komische Preisgestaltung. Ich sage „maybe tomorrow“ und lasse sie stehen. Mache mich nach einem Drink wieder vom Acker. Es ist kurz nach Mitternacht, als ich in das Taxi (fünf CUC nach Handeln) steige. Mache heute nichts mehr, muss früh den Koffer packen, ätz. Hoffe der Taxler kommt und ich kriege das Gepäck irgendwie die vier oder fünf Etagen rauf, ohne dass was geklaut wird.
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Was ist wo in Havanna? Habana Vieja
Habana Vieja (
map) ist das touristische Zentrum Havannas. Hier befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten wie z.B. das Capitolio (
map) und die Plaza Vieja (
map), sowie die schönsten (bzw. neu renovierten) Altbauten. Den Prado (
map) und die Calle Obispo (
map), die vom berühmten Floridita (Hemingway Kult) bis runter zum Canal de Entrada (
map) geht, kennt jeder Havanna Tourist, entsprechend voll und überlaufen ist es dort manchmal.
Es gibt viel zu sehen, los geht’s (leider kann ich an dieser Stelle nur vereinzelt Fotos zeigen):
Vieja ist ziemlich gemischt und trotz der Touristenströme findet man noch ruhige Ecken, wo kubanischer Lebensstil vorherrscht.