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Essenspakete für die in Not Geratenen

Silverstone

Kennt eine Menge Lady Boys
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23 November 2015
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@Dr. Ramin
Was mich mal interessieren würde...haben sich schon mal staatliche Behörden, Lokalpolitiker oder offizielle Thai Vetreter bei euch gemeldet und sich für eure fantastische Arbeit bedankt oder zumindestens ihre Anerkennung ausgedrückt?
 
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Reaktionen: Dr. Ramin und Gast_18

benzel

Reisender
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16 März 2015
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Mannheim
Hallo @Dr. Ramin ,

heute am frühen Morgen gegen 4:00, war es aus mit dem Schlafen und ich habe mir jetzt hier den kompletten Thread durchgelesen, um auch Ideen für unsere eigene Aktion in Cambodia zu bekommen, um daraus zu lernen .
Meine Frau und ich , sind erst am Anfang, aber schmunzelnd kann ich einige parallelen erkennen , insbesondere kann ich verstehen , dass es nervt , wenn einige glauben man könnte sich bereichern , das tut weh.
Auch bei uns war das ähnlich, erst einmal eigenes Kapital reingebuttert und zudem unfassbar viel Zeit und Kraft in das Projekt gesteckt bevor das überhaupt losging. , bis gestern unsere erste Verteilung in PP stattfand und die ging fast in die Hose.
Die geschmierte Polizei half dann sogar beim verteilen. Auch bei uns wurde es gestern ein wenig gnatschik, da der damit verbundene Streß einen angreift , man hat ja auch die Bilder der Bedürftigen ständig vor den Augen denen man helfen will, was es einen nicht einfacher macht. Schlussendlich haben wir uns kurz angepflaumt , dann dachte jeder sofort , was soll das und nahmen uns lieb in den Arm.
Meine Frau steuert die ganze Logistik von D aus , über FB und unsere Mitarbeiter vor Ort in PP, da kommen dann Probleme der Erreichbarkeit und der Zeitunterschied hinzu . Das war dann besonders aufreibend, als gestern der Kontakt abbrach und das ganze drohte zum Fiasko zu werden.
Im Nachgespräch nach der Verteilung war klar , so geht das nicht , die Grundidee war gut , aber es mogeln sich auch welche unter, die eben nicht zu den Bedürftigen gehören.
Heute gehen sie mit kleinen Paketen gezielter an die Basis, kleine Gruppen Straßenkinder, Obdachlose Mütter mit Kinder , vor allem zu denen die gar keine Chance haben, überhaupt zu so einer Essenausgabe zu kommen, Alte , Gebrechliche , Behinderte..
Mit den Bedürftigen zu telefonieren damit sie ihr Lunchpaket abholen , dürfte in PP schwieriger sein , da die Armut deutlich größer schon vor Ovid-19 war und die Bedürftigsten kein Telefon haben .
Du hast meinen tiefsten Respekt , ihr habt eine tolle Organisation und schon viel geschafft , da wollen wir noch hin. I
ich stelle mal drei Bilder von gestern aus dem Nachbarland , von gestern in PP ein , hoffe das ist für dich o.K. Gruß Benzel


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Im Lunchpaket war auch noch Salat, eine Mango und es gab 1 L Trinkwasser.
 

Rüssli

Som Tam Experte!
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Ich Denke mal in allen Ländern wo es kein Sozialsytem gibt,herrscht grosse Not!

Da gibt es keinen Unterschied. Hunger und Durst ist überall gleich. In vielen Ländern kommen die Spenden auch nicht da an wo Sie gebraucht werden. Da bin ich Froh,das wir die Foren haben und es zu 100% ankommt.
 
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benzel

Reisender
   Autor
16 März 2015
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Mannheim
Ich Denke mal in allen Ländern wo es kein Sozialsytem gibt,herrscht grosse Not!

Da gibt es keinen Unterschied. Hunger und Durst ist überall gleich. In vielen Ländern kommen die Spenden auch nicht da an wo Sie gebraucht werden. Da bin ich Froh,das wir die Foren haben und es zu 100% ankommt.

Da stimme ich dir natürlich zu , aber dennoch ist das Gefälle zu Länder wie Kambodscha im Vergleich zu Thailand gewaltig , jene die beide Länder bereist haben wissen das auch. Klar das viele in Patty von Hundert auf Null sind , traurig keine Frage und nochmals Super diese Aktion hier , hätte sie mich nicht überzeugt , hätte ich nicht dafür gespendet !!! Schön das die meisten Qualitätstouristen das Herz an der richtigen Stelle haben .
In Kambodscha , sind aber viel mehr Menschen schon vor der Corona Krise in Hungersnot gewesen und nun sind diese eben völlig ausgebrannt.
Aus gleichen Gründen wie in Patty , hier sind auch aufgrund der Infrastruktur wichtige Hilfen leichter an Bedürftige zu bringen .

Ich bin überzeugt , dass es für @Dr. Ramin in Ordnung ist, wenn ich diese Frage in seinem viel beachteten Thread stelle , wollen wir doch alle das eine , helfen so gut es geht.

Gibt es jemand vor Ort in Phnom Penh, der ein Auto hat und hier zuverlässig helfen kann, dann bitte eine PM an mich zum Datenaustausch.

Wir haben in Kambodscha gestern , siehe #98 unsere ersten 100 Essen verteilt, größtes Problem unserer Crew vor Ort , wir haben kein Auto, für den Transport von Nahrung und Getränke . Die Mädels nutzen das Moped meiner Frau, schwierig bei großen Reissäcken , oder auch zweihundert kg Mangos,Kistenweise Getränke.....
Gruß Benzel

Auswirkungen von Corona gibt es rund um den Globus, auch bei uns in Dach , aber alle in DACH haben Essen und ein Dach über den Kopf.

Schön ist es doch , dass es viele gibt die was dagegen machen, im Rahmen ihrer Möglichkeit . Zum Sozialsystem würde ich sagen in Thailand gibt es ein schlechtes in Kambodscha musst du sterben . Kinder können zum großen Glück bei Krankheit in eines der fünf Krankenhäuser von Beat Richner Zuflucht finden.
 
Thailernen.net

Dr. Ramin

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Ok, hier mal wieder ein paar Infos und Gedanken von der Front:

Zunächst einmal ein riesengroßes DANKE an alle, die sich hier finanziell oder aufmunternd beteiligt haben. Über 20.000,- Euronen!!!!!!


Momentan scheint es in der Stadt Pattaya viele Verteilaktionen zu geben aber im Gegensatz zu Stimmen, die behaupten, es werde mehr verteilt, als benötigt wird, sind diese Aktionen IMMER überlaufen und die Leute stellen sich schon Stunden vorher an.

Manchmal sind es die kleinen Zufälle, die uns an Informationen geraten lassen, die wir sonst nicht bekommen hätten.

Letzten Mittwoch hatten wir eine Schlange im Garten. Sunny rief bei der City Hall an und die kamen auch recht bald und nahmen den unliebsamen Gast mit.

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Wir kamen kurz ins Gespräch und natürlich war das Hauptthema Corona und die damit verbundene Explosion der Arbeitslosenquote.

Mit bitterem Lächeln berichteten sie, daß eine Abteilung der Gemeinden momentan recht viel zu tun hat, nämlich diejenige, die für den Abtransport von Toten zuständig ist.

Aber die Zahl der Coronatoten in Thailand ist doch lächerlich gering, gab ich zu Bedenken.

Es wurde klar, daß sie nicht weiter reden wollten und erst nach langem Nachhaken, deuteten sie an, daß die Suizidrate, die in Thailand im internationalen Vergleich schon immer recht hoch gewesen ist, momentan exponentiell steigt und die Coronatoten bei weitem übertroffen hat. Es gibt aber klare Vorgaben von oben, darüber nichts zu verbreiten, zum einen, weil medial publizierte Suizide immer irgendwelche Leute, die kurz davor stehen, motivieren den letzten Schritt zu tun aber zum anderen sicherlich auch, damit die Regierung nicht mit Fragen konfrontiert wird, ob das Ausmaß der Einschränkungen vor diesem Hintergrund noch zu rechtfertigen ist.

Besonders traurig ist die Geschichte von dem 41 jährigen Mann und seiner 5 jährigen Tochter aus Maha Sarakham, der von seiner Frau verlassen nach Bangkok gekommen war, um Arbeit zu suchen. Nach dem Shut down machten sie sich zu Fuß auf den Heimweg und irgendwo bei Ayuthaya ging ihnen das Geld aus.

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Die Kleine war wohl ein echter Sonnenschein; Die dortigen Gemeindemitarbeiter schlossen sie sofort ins Herz, halfen etwas mit Geld und ließen sie dort schlafen.


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Der Vater war nur noch apathisch und verzweifelt und obwohl seine Tochter ihn immer wieder aufmunterte, gab er wohl innerlich auf.

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Irgendwann hörte einer der Mitarbeiter noch, wie die Kleine weinte: "Papa, laß mich nicht allein".

Danach waren beide weg. Man nahm an, er habe sich aufgerafft und wieder auf den Weg nach Hause gemacht.

Der Schock hätte nicht tiefer sitzen können, als 2 Tage später ein Notruf einging.

Einige Kilometer flussabwärts waren 2 Leichen angeschwemmt worden.

Ich erspare euch jetzt den Rest.


Zurück zu unserer Spendenaktion:

Es ist eine menschliche Eigenschaft, daß ein plötzlich auftretendes Leid bei Mitmenschen große Anteilnahme auf sich zieht, während ein länger andauerndes eher als Belastung empfunden wird.

Der Onkel, der sich bei einem Autounfall beide Arme gebrochen hat, wird von allen Angehörigen besucht und jeder freut sich, wenn er ihm irgendwie helfen kann. Nach einigen Wochen oder Monaten wird das zunehmend als nervig empfunden.

Momentan spenden, bzw. verteilen viele, aber denen wird irgendwann die Geduld und vielleicht auch das Geld ausgehen. Einige Teile der Exportindustrie mögen sich bei einer langsamen Öffnung in den nächsten Monaten allmählich erholen.

Aber bevor die Tourismusindustrie und die Millionen davon abhängigen Arbeitsplätze sich erholen, kann noch lange dauern.

Daher würde ich vorschlagen, momentan erstmal keine Verteilaktion zu starten und zu beobachten, wie sich alles entwickelt.

Das Spendengeld wird bitter benötigt werden - das steht ausser Frage.

Viele in Pattaya hoffen momentan auf die baldige Lockerung der Shut Down Maßnahmen und eine Normalisierung wie in alten Zeiten.

Aber selbst wenn die Bars wieder öffnen, es gehen doch keine Flieger. Und selbst wenn der Flugverkehr wieder aufgenommen wird, die Länder, aus denen die Touristen stammen, müssen sich erst einmal selber wirtschaftlich erholen, bevor der nächste Urlaub geplant wird und DAS wird leider noch eine ganze Weile dauern.

Das Schlimmste ist leider noch lange nicht vorbei.
 

nunkulus

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Die Nightwish Group gibt in der Soi 6 vor der Nature Bar ab 13 Uhr (noch) Essen aus und @Joe Rider hat auch noch ne Aktion am Start, Details soll er schreiben...
Könnte hier evtl. mal jemand schreiben wo genau es z.zt. kostefreie Essenausgabrn gibt.
Ich habe eine Familile und zwei alleinstehende Frauen mit Kindern die gefragt haben wo es in pattaya diese Ausgabestellen gibt.
Die Lage für Sie scheint sehr sehr dramatisch...ich hörte auch was von Trinkwasserrationalisierung??
 
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Dr. Ramin

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Ist das schon wieder ein Jahr her?

Und im Gegensatz zu dem, was ich hoffte, hat sich alles verschlimmert.

Diejenigen in Pattaya, die upcountry noch Familie hatten, sind dorthin zurück, weil billiger und einfacher.

Diejenigen, die noch da sind, haben niemanden, wo sie hin könnten.

Die geschlossenen Läden und Bars sind voll mit Obdachlosen. Viele pilgern aus der Umgebung nach Pattaya, weil es hier noch ab und zu Essensverteilungen gibt. Auf den Hinweis, daß dies nicht jeden Tag geschehe sondern manchmal nur 3 oder 4 mal die Woche lautet die Antwort meist: "Das ist mehr als ich in den letzten Wochen hatte."

Die City Hall erlaubt Essensverteilung nur nach vorheriger Anmeldung, wobei man wohl nachweisen muß, daß alle Regeln befolgt werden.

Daher fahre ich abends oft rum, schaue nach Bedürftigen und verteile etwas Geld.


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Diese Frau schläft meist in einem Ladeneingang nahe der Jomtien Police Box, obwohl die Polizisten das nicht gerne sehen vor allem wegen dem nächtlichen Ausgehverbot. Grund: in der Soi 7, wo sie noch bis vor wenigen Tagen genächtigt hat, ist sie von mehreren Typen zusammengeschlagen und vergewaltigt worden. Ob die Polizei die Dreckschweine erwischt hat, wollte ich wissen. Sie lachte nur bitter "Anzeige? Und das ohne Wohnsitz?" und schaute mich an, als wäre ich von einer anderen Welt.



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Diese alte Frau ist gehbehindert und nächtigt in der Nähe der Kurve zur Jomtien Beach Road.


Diese Damen haben eine gute Idee:

Für 20,- Baht pro Essensbox kochen die verschiedene Mahlzeiten, verpacken sie und liefern sie, wohin man möchte. Falls man einen Stand aufbauen möchte, kümmern die sich um die Genehmigungen, was aber nicht immer klappt.

Tipp: wenn man aus dem Auto heraus verteilt, bedarf es keiner Genehmigung.

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Ich schaue momentan nach Slums oder stillgelegten Baustellen, wo die Leute, teilweise Birmanen oder Kambodschaner, in Not geraten sind.

Vielleicht ist es Zeit, mal wieder etwas zu tun.






Mal etwas in eigener Sache:

Ich wohne in einer schönen Village in Süd Pattaya. Das kleinste Haus ganz hinten in dieser Village gehörte dem einzigen Deutschen hier, Hans, ein sehr netter älterer Herr, der dort mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter, Claudia, lebte.

Als Hans erfuhr, daß ich ebenfalls Deutscher bin, freute er sich sehr und schaute öfter auf seinem klapprigen Fahrrad auf einen Plausch vorbei.

Wie viele Expats hier, fühlte er sich vermutlich auch etwas einsam.

Leider hatte ich nicht immer Zeit für ihn und ich gestehe, daß ich auch mal schnell ins Haus verschwand, wenn ich das Quietschen seines Fahrrades hörte.

Er fuhr gerne herum, oft ins nahe gelegene BigC.

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Leider muß er dort wohl vor knapp 2 Jahren einen Schlaganfall gehabt haben und die Thais waren mit dem am Boden liegenden Ausländer überfordert und riefen viel zu spät den Rettungswagen.

Claudia lebt nun mit ihrer Freundin alleine in dem Haus und versucht sich mit Tierpflege über Wasser zu halten.

Obwohl das Geschäft momentan seht schlecht läuft, will sie keine Almosen.

Falls also jemand hier ein Haustier hat, Hund oder Katze, und ein paar Baht erübrigen kann, bitte bei Claudia melden.

Sie spricht sogar ein ganz passables Deutsch.

Danke im voraus.

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