Es ist natürlich Geschmacksache, aber in der Eisdiele in der Walking Street wurde ich selbst nicht glücklich. Nach meinem Empfinden war die Qualität des Eises für deutsche Eisdielenverhältnisse eher unterer Durchschnitt. Ich habe meinen Becher halbvoll stehenlassen, weil ich es fettig und langweilig fand.
Dazu muß ich allerdings sagen, dass ich meine Offenbarung in Sachen Eis in Italien hatte, sozusagen mein Erweckungserlebnis. Dort kann man mit ein bißchen Glück Eisdielen finden, deren hausgemachte Produkte die Eiscafes in Deutschland wie Fast Food Filialen erscheinen lassen. Quasi jahrhunderte alte Tradition. Man fühlt sich bei so viel Kulturschock wie der Neandertaler in der Raumstation.
Meine erste Freundin war die Tochter eines italienischen Eisdielenbesitzers
Ich bin also recht anspruchsvoll in dieser Richtung. Gutes Eis sollte hausgemacht sein und ohne Tricks auskommen, also keine Farben und Aromen enthalten. Die Früchte sollten den Geschmack erzeugen. Thailand ist einfach nicht das richtige Reiseziel für ein gutes Eis. Hier fehlt die Eiskultur, es scheint mir eher ein exotischer Gag zu sein wie Kebab.
Was die Thais gut können, ist die Dekoration. Wer in Bangkok in den noblen Fress-Passagen einen Eisbecher bestellt, der hat ein echtes Fotomotiv. Und die Thaifreundin weiß sowieso nicht, wie es eigentlich schmecken sollte und macht begeistert ihre Bilder für Facebook. Ich war mit meiner Schwiegernichte im Magnum-Shop, wo man sich sein Eis selbst kreieren kann. Das hat sie beeindruckt.