Abschieds Tränen der Mädels
Bedeuten die wirklich das, was wir glauben möchten?
Bedeuten die wirklich das, was wir glauben möchten?
Während meines ersten Thailand-Urlaubes war mein Lieblings-Song: „Everytime You Go Away“ von Paul Young. In diesem Urlaub lief „Purple Rain“ von Prince in meinem Bungalow volle Pulle. Eigentlich ein Unding. Als echter Rock 'n Roller verachtete ich eigentlich Prince. Der war für mich nur ein überkandidelter Show Mensch und seinen Songs traute ich nicht über den Weg. Das war für mich kein ehrlicher Rock. Aber „Purple Rain“ haute mich vom Hocker. Purple Rain ist bildlich gesprochen ein Gleichnis für ein tiefes Verlangen, welche nicht gestillt werden kann, z.B. wenn jemand einen Menschen zutiefst liebt, der aber schon vergeben ist, oder einfach unerreichbar. Purple Rain soll dann Trost spenden.
Auch Mariam liebte diesen Song. Wir verbrachten noch eine wunderschöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Mariam am Bungalow kurz vor der Abfahrt nach BKK.
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Die Mädels nutzen die Abreise ihrer „Geliebten“ gerne als Mitfahrgelegenheit. Gleichzeitig bat ich sie, die letzte Nacht zusammen mit mir im Hotel zu verbringen. Die Rückfahrt nach Pattaya würde ich bezahlen. Begeistert willigte sie ein.
Wieder, wie bei meinem ersten Urlaub, wollte ich die letzte Nacht in Bangkok verbringen. Natürlich im ASIA HOTEL. Der Sky-Train verdunkelte noch nicht den Eingang zum Hotel an der Ratchathewi Road.
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So sieht es heute dort aus.
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Wir verbrachten einen stilvollen und lustigen Abend in der Hotel Lounge, der Hotel Disco und im Hotel Restaurant. Nachts im Bett begann Mariam zu schluchzen.
„Why you have to go back to Saudi and leave me alone?“
Wie bitte? Na hör mal Mädel, du hast deinen Job und ich habe meinen, kam mir spontan in den Sinn, ohne es auszusprechen. Aber als ganz normaler Macho tendierte ich dazu, ihr schluchzen und weinen alleine in Richtung „wahre Liebe“, zu interpretieren. Genauso wie Dao's Traurigkeit ein paar Tage vorher. So sind wir Männer halt, he he
Aber Mariam holte in recht gutem Englisch zu einer Erklärung aus, die sich mir ins Hirn gebrannt hat: „Mach dir keine Gedanken. Nun ist es schon wieder so weit, dass ich mich von jemandem trennen muss. Immer das gleiche. Gerade fühle ich mich wohl mit jemandem, habe mich an ihn gewöhnt und schon ist es wieder zu ende. Ich hasse mein Leben. Liegt nicht an dir, sondern an meinem Scheiss-Job. Du hast dein Leben und ich meins.“
Schluck! Keine Bauchpinsel-Phrasen wie: „I love you too much, I miss you too much, I love you forever, you make me come all the time, etc. etc.“
Sondern einfach nur die krasse Wahrheit.
Obwohl ich Mariam in meinem nächsten Urlaub nur noch einmal kurz getroffen habe, blieben ihre Worte in meiner Erinnerung für immer. Wann immer die typische Thailand-Weib-Illusion mich zu übermannen drohte, dachte ich an ihre Worte. Das ersparte mir die Pillen.
Im nächsten Urlaub nur ein paar Monate später habe ich Mariam noch einmal getroffen, nämlich in der Bar in der 2nd Road, wo ich sie zum ersten mal sah. Hatte ihr zwar geschrieben, wann ich wieder da bin, aber erhielt keine Antwort. Am dritten Tag nach meiner Ankunft, ohne dass Mariam bei mir in der GARDEN VILLA auftauchte, bin ich aus Neugierde in ihre Bar. Ehrlich gesagt, hatte ich damit gerechnet, dass sie dort schon längst nicht mehr arbeitet. Zu meiner Überraschung war sie da und mich traf der Schlag. Ihre Haare rot-braun gefärbt und Dauerwelle, übernächtigte Augenringe, rauchend, ein Anflug von Nuttenausdrucksweise, jeglicher mädchenhafte Charme verschwunden.
Es war das erste mal, dass ich erlebte in welch kurzer Zeit aus einem charmanten natürlichen Wesen eine verhärtete Milieu-Tussi werden kann. Aber mich hatte das nicht besonders enttäuscht. Anders als bei Dao, wo ich, zurück in Saudi, sie sehr vermisste und mich auf ein Wiedersehen tierisch freute, habe ich Mariam eigentlich nicht vermisst, sondern einfach nur gerne an unsere gemeinsame Zeit gedacht ohne mich nach ihr zu sehnen. Als ich Mariam jetzt so sah, wollte ich meine gute Erinnerung an sie nicht zerstören. Ich hörte mir ihre Ausreden an, warum sie sich nicht bei mir gemeldet hatte. Ging aber nicht näher darauf ein, sondern fragte einfach nach Phuket, denn sie hatte mir einmal erzählt, dass dort was im Gange ist und man dort bestimmt einen Job in einer der aufstrebenden Bars finden kann. Mädel der ersten Stunde sozusagen. Ausserdem wäre sie ja schliesslich im Süden zu Hause.
Ob sie denn immer noch dorthin wollte? „Natürlich“ antwortete sie. „Und warum bist du immer noch in Pattaya?“ fragte ich. „Habe keine Geld für den Bus und ein bisschen was auf der Kante um dort die ersten paar Tage überleben zu können.“ Ich gab Mariam 1,000 Baht. Das war damals 1986 mindestens das Dreifache von heute wert. Danach verabschiedete ich mich schnell von ihr.
Ma-assalama, Mariam. Tschüss, Mariam. Ich hoffe, du hast später dein Glück auf dem damals gerade touristisch und sexy aufstrebenden Phuket gefunden, wo du ja derzeit echt heiss drauf warst und ich dir das Busgeld dorthin spendiert habe.
Das Asia Hotel bleibt für immer für mich mit Noi, Dao und Mariam verbunden.
Noi, mein allererstes Thaimädel
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Dao, meine erste wirkliche Pattaya-Flamme
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Mariam, meiner erste Moslema in Pattaya
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Habe zwar später nie mehr dort übernachtet, aber mich des öfteren auf der anderen Strassenseite gleich gegenüber vom Hotel aufgehalten. Und zwar im „The Rock Pub“
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Und wen wundert's, Lam Morrison war dort zu gewissen Zeiten Stammrocker und ist es heute noch manchmal.
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Gut 3 Jahre später war ich mit einer Thai verheiratet. Die einzige Möglichkeit, eine Frau nach Saudi Arabien mitzunehmen. Ja, ja, pragmatisch war ich schon immer.
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Nach 10 Jahren war Schluss. Immerhin.
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