Tag 31/32 â Kurzschlussreaktion und eine rote Ăberraschung
Tag 31 verlief nicht gut. Ich musste fast die ganze Zeit an Ellie denken und verschwendete den ganzen Tag damit, darauf zu warten, dass sie mich anrief oder irgendwas schrieb. Und irgendwie hatte ich das GefĂŒhl, dass sie sich gar nicht erst melden wĂŒrde. WĂ€re ja nicht das erste mal.
Irgendwann rief mich Ploy per Videoanruf an. Sie wollte mich einfach nur kurz vor der Arbeit nochmal sehen. Der Anruf ging nicht mal eine Minute, aber lieĂ mich mit einem LĂ€cheln zurĂŒck. Danke, das hatte ich gebraucht. Dennoch blieb das positive GefĂŒhl nicht lange bestehen und ich wartete weiter auf ein Lebenszeichen von Ellie.
Und irgendwann am Abend, als ich die Hoffnung schon aufgegeben hatte, vibrierte mein Handy. Sie hatte mir endlich geschrieben. Ich erhoffte mir endlich Antworten auf meine Fragen zu bekommen, aber alles was in dieser Nachricht stand, war dass sie in letzter Zeit gestresst und ĂŒberarbeitet ist, aber dass sie mich auf jeden Fall wieder sehen will. Also im Grunde genommen, genau dasselbe, dass sie mir schon am Tag davor geschrieben hatte. Und darauf habe ich also so lange gewartet? Sie wollte mir also nicht sagen was los war. Oder ich hatte einfach zu viel in die Sache hineininterpretiert. Oder bei ihr lĂ€ufts finanziell gerade nicht so gut und sie will mich zum vögeln herbestellen, weil ich ja immer gut bezahlt habe. Ich wurde wĂŒtend. Hat die Frau denn gar keine GefĂŒhle fĂŒr mich? Nach all der schönen Zeit, die wir zusammen verbracht hatten? Wenn dem so ist, dann sollten wir uns einfach nicht mehr treffen. Und das schrieb ich ihr dann auch. Wenn sie so gestresst ist, dann solle sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren. Wenn sie nicht wolle, dass ich wĂ€hrend und nach ihrer OP nicht fĂŒr sie da bin, dann akzeptiere ich das, obwohl ich das wirklich gerne gemacht hĂ€tte. Ich wolle nicht mehr ihr Kunde sein und wĂ€re als Freund gekommen. Und dann habe ich ihr noch alles Gute gewĂŒnscht. Und dann wieder keine Antwort. Nicht mal gelesen hatte sie es. Irgendwann ging ich schlafen.
Am nĂ€chsten Morgen hatte ich dann endlich eine Antwort von ihr bekommen. Sie hatte mir um 2 oder 3 Uhr nachts geantwortet. Nicht mal einen Satz. Nur ein simples Fragezeichen. Hatte ich ĂŒbertrieben? Nein, ich war nicht ausfĂŒhrlich genug, dachte ich mir genervt und dann habe ich wirklich ĂŒbertrieben. Keine Ahnung was mich da geritten hat. Das war so ziemlich die lĂ€ngste Nachricht, die ich ihr jemals geschrieben hatte. Ich hĂ€tte ihr ja gerne alles in einem persönlichen TelefongesprĂ€ch geschildert, aber sie wollte ja nicht mit mir reden. Und dann habe ich ihr im Eifer des Gefechts wohl noch irgendwie meine GefĂŒhle gestanden oder so Ă€hnlich und der Rest der Nachricht klang wohl etwas vorwurfsvoll. Ich will darauf jetzt aber nicht nĂ€her eingehen. Es war ein Fehler und ich habe wirklich ĂŒbertrieben. Aber die Frau hatte mich einfach zwei Tage lang total auf die Folter gespannt. Oder ich war einfach der Idiot mit diesem scheiĂ LKS.
WĂ€hrend ich wieder wie besessen auf eine Antwort wartete, musste ich mich so langsam fĂŒr ein neues Hotel entscheiden. Ich musste morgen auschecken und der Plan war ja eigentlich gewesen, ein Hotel in Bangkok in der NĂ€he von Ellies Haus/Wohnung zu buchen. Aber sie antwortete ja nicht. Und so verging die Zeit und ich wurde nervöser und nervöser. In Pattaya war auf der Soi 4 auch noch was gutes frei. Ich brauchte endlich eine Antwort von ihr. Und meine WĂ€sche musste ich auch noch waschen. Also schrieb ich Ellie nochmal, dass ich immer noch kein Hotel gebucht hatte und dass ich das nicht in Ordnung finde, dass sie immer einen Tag braucht um mir eine Nachricht zu schreiben. Und ich wollte endlich wissen, was ich fĂŒr sie bin.
Ich beschloss ihr Zeit zu geben, mir zu antworten, bis ich meine WĂ€sche gewaschen hatte. Wenn dann nichts kam, wĂŒrde ich in Pattaya bleiben. Also ging ich los und erledigte, was ich zu erledigen hatte. Und kurz bevor meine WĂ€sche fertig war, guckte ich nochmal auf Line. Sie hatte meine beiden Nachrichten gelesen. Okay, dann bekomme ich wohl gleich meine Antwort. Die wollte ich aber erst im Hotel lesen. Also ging ich zurĂŒck ins Hotel und öffnete Line. Keine Antwort. Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte. Ich ging duschen. Danach guckte ich nochmal. Immer noch keine Antwort. Keine Antwort ist auch eine Antwort, dachte ich mir und buchte das Hotel auf der Soi 4. Pattaya sollte mich jetzt noch eine Woche lĂ€nger haben. Ich beschloss zu Feier des Tages heute Ploy zu barfinen. DarĂŒber wĂŒrde sie sich bestimmt freuen.
Also ging ich auf die Soi 6 direkt in ihre Bar. Und da war sie und freute sich mich zu sehen. Wir setzten uns und ich bestellte mir ein Bier und ihr einen Ladydrink. Sie war immer noch erkĂ€ltet, deswegen wollte ich sie nicht kĂŒssen. Das fand sie gar nicht toll, aber dafĂŒr gab es KĂŒsschen auf die Wangen und die Stirn. Sie war auĂerdem unzufrieden darĂŒber, dass ich ihr nicht geschrieben hatte. Ja sorry, ich hatte leider anderes im Kopf. Dann sagte ich ihr, dass ich sie heute barfinen will, aber sie sagte, dass sie heute schon einen Kunden hat. Das gefiel mir natĂŒrlich ĂŒberhaupt nicht. Ich sagte ihr, dass der bestimmt heute nicht mehr kommen wird. Nein, er wĂ€re heute ganz frĂŒh gekommen und hĂ€tte sogar schon bezahlt. Na toll, dachte ich, so habe ich mir den Abend aber nicht vorgestellt. Sie wĂŒrde ja viel lieber mit mir mitkommen, aber sie wusste ja nicht, dass ich kommen wĂŒrde. Ich sagte ihr, dass ich sie eigentlich ĂŒberraschen wollte und dass ich jetzt doch noch eine Woche lĂ€nger in Pattaya bleibe. Dann fragte ich sie, wie es denn morgen aussieht. Nein, da hat sie auch einen Kunden, der anscheinend schon das komplette Wochenende fĂŒr sie bezahlt hatte. Eine wahnsinnige EnttĂ€uschung machte sich in mir breit gepaart mit einer Portion Eifersucht. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich damals in sie verliebt war, aber ich mochte sie. Sehr sogar. Kuschelnd warteten wir noch eine Weile auf ihren dummen Customer und irgendwann meinte sie, nachdem sie mehrmals auf ihr Handy gestarrt hatte, dass er in der NĂ€he sei und jetzt zu ihm muss. EnttĂ€uscht verabschiedeten wir uns voneinander und verabredeten uns dann auf Montag.
Dann ging ich die Soi 6 entlang und beschloss heute eben ein Butterfly zu sein. Ich suchte nach dem Knutsch- und 4 Gewinnt-MĂ€dchen. Die wĂŒrden mich bestimmt aufheitern können. Das Problem war nur, dass ich den Namen der Bar vergessen hatte, beziehungsweise damals ĂŒberhaupt nicht darauf geachtet hatte wie die Bar hieĂ. Aber irgendwann fand ich sie. Das 4-Gewinnt-MĂ€del schaute ganz traurig in die Gegend und musste dann aber lĂ€cheln als sie mich wieder sah. Wir setzten uns an den Tisch, ich bestellte ein Bier und verlangte nach dem Spiel. Nur vom Knutsch-MĂ€dchen war weit und breit keine Spur. Sie sei anscheinend wieder zuhause, wie mir das 4-Gewinnt-MĂ€del spĂ€ter mitteilte. Also spielten wir, wĂ€hrend ich mich betrank, meistens verlor, aber öfter gewann als letztes mal. Ich spendierte ihr Drinks und sie steckte mir immer wieder ihre Zunge in meinen Hals.
Als es immer spÀter wurde, beschloss ich sie zu barfinen. Schlecht sah sie ja nicht aus und mögen tut sie mich auch. Leider zu sehr, wie ich die Woche noch feststellen musste.
Als wir uns dann auf den Weg zu meinem Hotel machten und die Beachroad entlangliefen, hörte ich plötzlich ein lautes HEY! Ich guckte mich um. Da saĂen Ploy mit ihrem dummen Customer und ihrer Freundin und starrten mich vorwurfsvoll an. Ja natĂŒrlich, du darfst rumvögeln, aber ich nicht. Ich ging wortlos mit meiner Eroberung weiter. Und im Hotel musste ich etwas feststellen, was den Hypochonder in mir zutiefst in Schrecken versetzte. Sie hatte kaum Stimme und war ordentlich am rumhusten. Das hatte ich bei der lauten Musik gar nicht bemerkt. Ich hatte also den ganzen Abend mit einer hochgradig erkĂ€lteten Person rumgeknutscht. Gott sei dank war ich betrunken. Andernfalls wĂ€re ich wahrscheinlich am liebsten gleich gestorben.
Wir gingen nacheinander duschen und im Bett steckte sie mir wieder ihre Zunge in den Hals. Ach was solls, wir haben ja vorhin schon rumgemacht, schlimmer kanns ja jetzt nicht mehr werden. Dachte ich zumindest, doch es sollte noch schlimmer kommen.
Wir vögelten im Bett herum und ich durfte in ihrem Mund kommen. Ja und sie war die erste die endlich schluckte. Leider nicht allzu viel, da diesmal mehr geflossen wie gespritzt ist.
Als sie dann duschen ging und ich eigentlich eine rauchen gehen wollte, bemerkte ich einen seltsamen Fleck auf dem Bett. Ich schaltete das Licht an und ihr könnt euch sicher denken, was ich dort sah. Der Hypochonder in mir erschauderte, als ich auf das Menstruationsblut starrte. Ein groĂer roter Fleck und mehrere kleine Spritzer. Ich wartete bis, das 4-Gewinnt-MĂ€del aus der Dusche kam und fragte vorsichtig, ob sie vielleicht zufĂ€llig ihre Periode hat, wĂ€hrend ich ihr die Flecken auf dem Bett zeigte. Das weiĂ sie nicht, sie muss das kurz checken und verschwand im Bad. Ah ja, checken musst du das erst. Dann kam sie wieder und nickte ganz demĂŒtig. Ich fragte sie vorsichtig, ob sie vielleicht von irgendwelchen Krankheiten wĂŒsste, die sie eventuell haben könnte. Nein, hat sie nicht, ich könne mich ja morgen testen lassen. Mhm, gleich morgen frĂŒh mache ich einen HIV-Test. Der wird mir sicherlich sofort ein sicheres Ergebnis zeigen. Sie hat also keine Ahnung von Tests. Klasse. Ach was solls. Ich kann jetzt eh nichts mehr dran Ă€ndern. Ist halt so Ă€hnlich gelaufen, wie mit dem letzten Perioden-MĂ€dchen. Nur das die jetzt noch zusĂ€tzlich ordentlich erkĂ€ltet ist. Und ich bin betrunken und mach mir da jetzt keine Gedanken drĂŒber. ScheiĂ auf meine Hypochondrie.
Wir gingen gemeinsam eine rauchen und sie erzĂ€hlte mir, dass ich ihr erster Kunde seit einem(oder warens zwei?) Monat(en) bin. Damit sinkt wenigsten das Risiko ein ganz klein wenig fĂŒr Geschlechtskrankheiten, dachte ich mir (falls sie mir die Wahrheit sagte). Sie erzĂ€hlte mir auĂerdem, dass ihr Ex(ThailĂ€nder) im Gegensatz zu mir einen recht kleinen hĂ€tte. Und das meiner anscheinend recht groĂ sein soll und dass sie deswegen jetzt anscheinend Schmerzen hĂ€tte. Da ich fĂŒr europĂ€ische VerhĂ€ltnisse glaube ich eigentlich doch recht durchschnittlich bin, war ich mir fast sicher, dass die Schmerzen wohl eher von ihrer Periode kamen, aber ich fĂŒhlte mich trotzdem geschmeichelt. Dann gingen wir schlafen. Und sie war die ganze Nacht Ă€uĂerst verkuschelt wĂ€hrend sie schön rumhustete. Noch mehr Vieren fĂŒr mich. Ich will nicht sagen, dass ich mich dabei wohlgefĂŒhlt habe, aber irgendwie hat es mir nur noch halb so viel ausgemacht, wie es mir frĂŒher mal ausgemacht hĂ€tte.