Auch nach der zweiten Runde liegen wir noch lange nebeneinander und unterhalten uns.
Ich genieße es von Minute zu Minute mehr und es fühlt sich zunehmendst so an, als würden wir uns schon ewig kennen.
Soul Mates!
Ich kann mein Glück gar nicht fassen, so eine wunderbare Frau kennen gelernt zu haben: Nicht nur wunderschön, nein auch noch hochintelligent und dann auch noch emotionell auf einer Wellenlänge mit mir.
Daß ich DAS noch erleben darf!
Mit ihr war es von Anfang an anders; ich kann es nicht beschreiben, aber nachdem sie ihren emotionellen Ausbruch hatte, war plötzlich alles so anders, als ich es seit Jahren kenne.
Und während ich mir noch den Kopf zermartere, warum sich das alles so anders anfühlt, schaut sie mich wieder mit ihren wunderschönen großen Augen an und einem Gesichtsausdruck, der mehr an ein schutzsuchendes Kind erinnert als an eine reife Frau, und sagt einen einzigen Satz und es ist um mich geschehen:
"Ich gehöre Dir!"
BUMM !!!!
Es waren noch nicht einmal die Worte oder vielleicht doch, aber ihre Mimik und meine Gewißheit, daß sie es 100 % ehrlich meint, als ich endlich begriff:
DAS war es also. DAS also war die Antwort, nach der ich seit Jahren gesucht hatte.
In all den vielen Jahren, in denen ich Hunderte wenn nicht Tausende Frauen hatte, was im Grunde eine geile Sache war, doch hatte ich IMMER das Gefühl, daß da etwas fehlt, daß da noch mehr sein muß.
Dieses Gefühl, jemandem WIRKLICH nahe zu sein, wirklich nicht nur in die Vagina einer Frau einzudringen sondern von ihr auch Einlaß in ihre Herz gewährt zu bekommen.
Wie viele vor und noch mehr nach mir, hatte ich in Patty alle dazugehörigen Negativerfahrungen gemacht:
Ich war hier ebenso auf "Handwerker mit Neigungen zu Doktorspielen" reingefallen wie auf ehemalige Gastwirte, die hier plötzlich als "Anwälte" reüssierten und ja, ich hatte auch meinen Anteil an LKS und habe gesponsort, weil ich auf die Lügenmärchen reingefallen bin.
Aber dann trat er in mein Leben: DOC HOLIDAY
Es war im April 1998 und ein befreundeter Herausgeber eines deutschen Lokalblattes fragte mich, ob ich für ihn schreiben würde. Ich hatte vorher noch nie irgend etwas in meinem Leben geschrieben, außer vielleicht einen Schulaufsatz und so begann ich zaghaft einen Text zu verfassen und als Künstlernamen, wählte ich Doc Holiday, da der historische Holiday den gleichen Beruf hatte wie ich und ich damals gut 5 mal im Jahr in Patty Urlaub, also "Holiday" machte.
Zu meinem großen Erstaunen kamen die Texte sehr gut an und waren nach einer Weile der Hauptgrund, warum das Magazin gelesen wurde und DAS obwohl ich nie gelernt hatte, unterhaltsame Texte zu verfassen
Ich konnte es mir nicht erklären; die Worte flossen mir nur so aus der Feder; ganz so als ob ein anderer sie schreiben würde.
Anfänglich waren die Texte sehr sarkastisch und zynisch, aber später wurden sie zunehmendst auch humorvoller, teilweise gespickt mit Witzen, die auf meine eigenen Kosten gingen und DAS, obwohl ich es eigentlich immer gehaßt habe, wenn man über mich lacht.
Aber das war nicht alles: Seither hatte ich NIE wieder LKS, NIE wieder ernste Probleme mit den Ladies - ich hatte sie schon vergessen, noch bevor mein Reißverschluß wieder oben war - und konnte über die doofen Deppen, die auf sie reinfielen nur noch mitleidig lächeln.
Ach, und an all die coolen Jungen Typen, die uns hier weismachen wollen, daß sie nix fürs Vögeln bezahlen:
ICH habe noch nie eine Lady fürs Bumsen bezahlt; NOCH NIE !!!
Ich habe sie immer nur dafür bezahlt, daß sie endlich gehen!
Aber Tassanee war anders und als sie diese Worte aussprach, fühlte ich mich ihr unendlich nahe, so nahe, wie ich mich seit Ewigkeiten keinem Menschen mehr gefühlt hatte.
Ich wollte nicht, daß sie je wieder geht.
Ich hätte es nicht ertragen können, nicht bei ihr zu sein.
Sie nahm sie mich fest in den Arm und dann geschah etwas, daß mir sein vielen Jahren nicht mehr passiert ist:
Die ersten Tränen kullerten über meine Wangen.
Ich versuchte es zu verhindern, setzte mich auf und presste die Zähne zusammen und spannte das Zwerchfell an, um jedwede Zuckungen oder Krämpfe im Keim zu ersticken, aber die verdammten Tränendrüsen konnte ich einfach nicht in den Griff bekommen.
Tassanee begriff sofort, was los war. Wie ein Schutzengel legte sie ihre Arme um mich und sagte "Laß es raus! Laß es einfach raus!"
Ich blickte sie mit tränenenden Augen an, wütend darüber, daß ich die verdammten Tränendrüsen nicht in den Griff bekam und sagte: "Nein, ICH tue so etwas nicht. Ist doch lächerlich!"
Sie begriff sofort, was für ein sturer Bock ich sein kann, vor allem wenn es um gekränkte Männlichkeit geht und daß jetzt und hier jedwede Worte überflüssig sind und zog mich einfach in ihre Arme.
Ich lag nun auf ihrer Brust und sie streichelte mir sanft den Kopf und irgendwie sind wir dann beide eingeschlafen.
Ironie des Schicksals:
"Doc Holiday" kam im April 1998 zur Welt; in den Morgenstunden des 20. April 2014 entschlief er sanft und friedlich in den Armen von Tassanee.
"KOMM!"
Ich schreckte hoch. Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen hatte, aber die ersten Strahlen der Morgensonne fielen ins Zimmer.
Ich hätte schwören können, daß ich eine Stimme gehört habe. Ich blickte zu Tassanee, aber sie schlief tief und fest und hatte einen unschuldigen Gesichtsausdruck, fast wie ein ENGEL.
Mann, dachte ich mir, jetzt hör ich schon Stimmen.
Ich wollte es mir erneut neben Tassanee bequem machen, als ich die Stimme wieder hörte:
"Ich warte!"
Mein Herz fing wie wild an zu schlagen. Die Stimme war klar und deutlich zu hören und sie kam aus dem Badezimmer.
Ich spürte instinktiv, daß eine furchtbare Bedrohung von ihr ausging und sie richtete sich komischerweise nicht nur gegen mich sondern vor allem gegen Tassanee.
Ich suchte verzweifelt nach etwas, das man als Waffe verwenden kann, aber alles was ich vorfand, war ein stumpfes Brotmesser, welches zur Zimmereinrichtung gehörte.
Ich war noch nie ein Feigling, was manchmal schon leichtsinnige Züge annahm. Anstatt wie jeder intelligente Mensch das Haustelefon zu greifen und die Security zu rufen, wollte ich mich dem Eindringling stellen.
Ich würde Tassanee beschützen, wenn es sein muß, mit meinem Leben. Ich würde alles dafür tun, damit sie für immer bei mir bleibt - ALLES!
In vorgebeugter Haltung, das Messer in der ausgestreckten rechten Hand, betrat ich das Badezimmer. Der Bastard würde in mir einen würdigen Gegner vorfinden.
Ich hatte nicht den Hauch einer Chance!
"KOMM!"
wird fortgesetzt