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Laos Den Mekong entlang

Iffi

In Memoriam
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18 Oktober 2008
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Einleitung

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Damals, zwischen den Jahren 2005 und 2010, habe ich noch zusammen mit meiner nun BKK Ex so einige Ortschaften am Mekong besucht.

Der von uns besuchte nördlichste Teil war in Lunag Prabang, dort wo der Mekong ganz alleine Laos gehört.

(Stimmt nicht. vorher waren wir im goldenen Dreieck weiter nördlich. Den Bericht hole ich später nach)

Dann den mittleren Teil, wo der Mekong Grenzfluss zwischen Thailand und Laos ist. Und schliesslich den südlichen Teil ab Pakse, wieder nur in Laos, wo der Mekong abschnittsweise wild, von Felsen und kleineren Wasserfällen durchsät und damit nicht schiffbar ist.

Dieser Reisebericht beruht im wesentlichen auf 5 Trips an den Mekong im Laufe der Jahre. Es war ein echter Wunsch meinerseits, diesen legendenbehafteten Fluss zu besuchen, und vielleicht noch die Atmosphäre seiner historischen Vergangenheit zu spüren.

Als Rheinländer bin ich sowieso ein Flussmensch. Der Rhein, besonders zwischen Köln und Düsseldorf, ist meine Heimat seit meiner Geburt. Wenn ich hier im weit entfernten Thailand an meine Heimat denke, ist der Rhein immer allgegenwärtig in meinen Gedanken.

Machen wir uns also auf den Weg und beginnen unsere Reise entlang des Mekong in Luang Prabang, Nord-Laos...

Medium 497846 anzeigen

Und...ach ja..die Thais nennen diesen Fluss Mae Nam Khong


Mae : Mutter

Nam : Wasser

Woraus in der verwestlichten Ausdrucksweise kurz Mekong wurde.
 
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sanuk16

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27 Oktober 2010
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Da freue ich mich für diesen Bericht. Ich war noch nie in dieser Gegend.
 
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LoS

Es kann nur einen geben.
   Autor
21 Oktober 2008
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Flinger Broich
Ich liebe diesen Fluß.
Irgendwie unerklärlich, aber wenn ich am Mekong bin, durchströmt mich immer eine innere Ruhe, total entspannt, als ob ich in einem früheren Leben da irgendeine Beziehung zu habe. Eigenartig.
Nicht zu vergleichen mit dem Rhein, bin ja Düsseldorfer.
Dieser Fluß hat was beruhigendes für mich. Freu mich auf deinen Bericht.
 

Iffi

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@ROYALE durchweg schiffbar würde ich nicht sagen, aber in Südlaos, dort wo der Mekong wild tobt, habe ich sowas wie abgetakelte Hebevorrichtungen gesehen, mit denen Schiffe auf,s Land gehievt wurden. Bereits abgetakelte Eisenbahnschienen führten an diese Stellen. Wie wir später sehen werden, wenn ich den Mekong in Südlaos beschreibe, wird klar, dass der Fluss dort unmöglich auch mit Spezialdämmen oder sonstigen Einrichtungen befahrbar war und ist. Diese Stellen mussten übers Land umgangen werden. Aber ich greife vor...
 
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Blackmicha

Hat nicht gepasst
   Ex Member
22 Oktober 2008
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Pak Kret
@ iffi

Material dazu findest du in meinen Lao Champasak Thread. Die hatten damals übelsten Aufwand getrieben Schiffe von Saigon nach VTE zu bringen . Würde heute nicht mehr machbar sein.
 
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zackig

Aktiver Member
    Aktiv
1 April 2018
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Dresden, Deutschland
Sehr schöne Idee, ist auch mein Traum. War bisher nur in Khong Chiam, Two Colour River, dort wo der Mun (Ubon Ratchantani) in den Mekong trifft. Allerdings möchte ich noch weiter entlang des Verlaufs durch Laos, Kambodscha und bis zum Delta in Vietnam reisen...
 
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Iffi

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Luang Prabang

An diesem Ort Luang Prabang und Umgebung in Nord-Laos habe ich den Mekong recht ausführlich erlebt und gespürt.

Um es gleich vorweg zu nehmen. Ich werde mich in diesem Bericht fast ausschliesslich auf den Fluss Mekong konzentrieren. Einzelheiten über die Orte an seinen Ufern wird man hier ausser einer Kurzbeschreibung und ein paar Hinweisen nicht finden. Das wäre eine andere Story. Hier geht es alleine um die „Mutter“ Kong, die viele Gesichter hat. Aus mir unerklärlichen Gründen kommt sie nie bedrohlich rüber, sondern besänftigt das Gemüt, auch wenn sie mal etwas wilder daherkommt.

Luang Prabang ist die ursprüngliche Hauptstadt von Laos. Später gefolgt von Vientiane. Ebenfalls am Mekong. Sie liegt in einem malerischen Tal. Wenn man sich der Stadt über die Landstrasse 13 von Süden her kommend von der Höhe her nähert, ahnt man, was für ein Juwel in diesem Tal dort unten zwischen all den Bergen und an den majestätischen Flüssen Mekong und Khan ruht.

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Suzie Wong

Fungo di Bosco
   Sponsor 2024
26 Oktober 2014
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München
@Iffi , mit deinem Bericht bereitest du mir eine große Freude.


Ein ganz großes Dankeschön an dich, dass du uns deine Geschichten vom Mekong erzählen wirst.

:hut:hut:hut
 
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Phu Si



Der alte Stadtkern von Luang Prabang ist an drei Seiten von den Flüssen Mekong und Khan umgeben.

Im Mittelpunkt des hinduistischen und später vom Buddhismus übernommenen Kosmos steht der Berg Meru von Wasser und sieben Bergketten umgeben. Er wird im Hindu-Glauben als das physikalische und spirituelle Zentrum der Welt betrachtet.

Der Berg Phi Si in Lunag Prabang scheint für die Menschen ein Abbild dieses Mythos zu sein und sie betrachten diesen Berg als „heilig“. Dies erklärt einerseits die uralte Verknüpfung mit dem Theravada Buddhismus und andererseits mit dem javanischen Hinduismus. Zwei Religionen, die in den Köpfen der Menschen damals und auch heute noch nicht als getrennt abgeschottete Glaubensrichtungen existierten, sondern deren Mythen ineinander fliessen. Gerade in diesen Mythen liegt eine Erklärung für den Standort des heutigen Luang Prabang.

Medium 497888 anzeigen

In Luang Prabang findet diese Symbolik ihren natürlichen Ausdruck. Da ist einmal dieser die Stadt überragende einsame Hügel, Phou Si genannt.

Phou = Berg oder Hügel

Si = großartig, prächtig, berühmt

Die Stadt selber ist von Wasser umgeben. Allerdings nur von drei Seiten. Eigentlich mehr eine Halbinsel, eingegrenzt vom Mekong und in einem Bogen vom Fluss Khan, der hier in seine große Mutter mündet.

Hier eine Google Earth Aufnahme. Phou Si ist dieser dunkle Fleck zwischen den ansonsten Gebäuden.

Medium 497889 anzeigen

Drumherum Berge. Mit der nötigen Phantasie lassen sich sieben Bergketten daraus machen. Luang Prabang ist also ein heiliger Ort und Ausdruck der hinduistischen und buddhistischen Mythologie. Ein wahrer Königssitz. Und deswegen wurde er ja vor langer Zeit ausgewählt.

Schaun wir uns diesen mystischen „Berg Meru“, hier Phu Si genannt, mal an. Er dominiert das Stadtbild, ist von überall sichtbar. Viele Strassen führen auf ihn zu.

Ihn zu erklimmen, gehört zum „Muss“ eines jeden Touristen. Wenn schon in Luang Prabang, dann wenigstens einmal auf den Phou Si. Viele Stufen führen auf ihn hinauf. Wir haben sie nicht gezählt. Es sollen über 300 sein. Zum Teil recht steil



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Oben angekommen, weiß man, was man getan hat. Ist eine gute Übung und hält fit.

Auf dem Wege begegnet man solchen Stillleben.


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Der Anstieg lohnt nicht zu sehr wegen der Pagoda auf seiner Spitze, sondern wegen des Rundblickes.

Blick auf den Khan Fluss


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Blick auf den Mekong

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Kurz vor Sonnenuntergang ist ein besonders beliebter Moment. Wir haben ihn leider um ein paar Minuten verpasst. Aber die Farben waren an dem Tag sowieso nicht besonders und es war sehr diesig. Als es dunkel wurde verliessen wir diesen Ort.


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Für Morgen hatten wir eine längere Bootstour auf dem Mekong geplant...
 

Mjerumani

Hat viel zu tun....
   Ex Member
2 November 2011
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Sofort aufhören mit dem Bericht!

War auch schon an manchen Ecken, die da erwähnt wurden oder wahrscheinlich noch werden. Manches gute habe ich aber nicht gesehen, weil ich dachte: hat ja noch Zeit. Flitze ich halt mal zu einem späteren Zeitpunkt dorthin.

So kann man sich täuschen.

Also doch bitte weitermachen. Sehr schöner Bericht. Vielen Dank!
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Mekong Tour zur Pak Ou Höhle


Während der Nam Khan ein „Arbeitsfluss“ ist, hat sich der Mekong als Touristenquelle gemausert. In Luang Prabang werden Flusstouren angeboten. Besonders zu den Pak Ou Höhlen mit den vielen Buddhastatuen. Wir haben 1,500 Baht für ein Boot ganz für uns alleine bezahlt. Baht oder Dollars. Die bevorzugten Währungen in Laos. Gleich am Mekong-Ufer in Luang Prabang liegen die Boothaltestellen. Einfach dort die wartenden Kapitanos fragen oder eine Uhrzeit ausmachen. So wie wir als wir eine Uhrzeit für den nächsten Morgen in der Früh ausmachten.

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Etwas ausserhalb der Stadt stromaufwärts befinden sich Boottankstellen, wo aufgetankt wird.

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Es gibt aber keine Vorratsgarantie. Erst in der zweiten Tankstelle konnten wir den Tank füllen.

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Die Hinfahrt stromaufwärts nach Pak Ou dauert etwas mehr als eineinhalb Stunden. Es ging meist nicht weit vom Ufer entfernt entlang, weil dort die Strömung nicht so gewaltig ist. Man sieht es dem Mekong nicht an. Er fliesst träge dahin. Aber es steckt eine Kraft dahinter, die man leicht unterschätzt. Besonders in der Strommitte.

Es ist ein Erlebnis im Morgendunst den Mekong hinauf zu schippern. Der Fluss war sehr ruhig und floss schon fast meditativ langsam und stetig dahin. Das überträgt sich und man fühlt sich wie ein Kind im leicht schaukelnden Mutters Schoss.


Medium 497925 anzeigen

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Schon kurz nach Luang Prabang werden die Siedlungen mit ihren Holzhütten äusserst spärlich. Nur noch Wildnis. Trotzdem scheinen ein paar Mönche ihre Morgentour in dieser spärlich besiedelten Gegend zu machen.

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Man vertraut sich dem klapprigen Bretterkahn an und hofft, dass es dieser Fluss gut mit einem meint. Genauso haben die französischen Forscher damals im 19. Jahrhundert diesen Fluss gesehen. Es ist eine Zeitreise. Man ist mit sich und der Natur alleine aber nicht einsam.

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In der Nähe von Pak Ou werden die Hügel zu Bergen. Der Morgendunst weicht schliesslich blauem Himmel.

Medium 497929 anzeigen

Medium 497930 anzeigen


Die Rückfahrt dauerte nur eine Stunde. Mitten im Fluss beschleunigt die Strömung die Fahrt. Aber Obacht. Wer den Mekong nicht kennt, hat schlechte Karten. Was für den Unbedarften wie völlig unverständliche Abweichungen von der Fahrtlinie aussieht, sind in Wirklichkeit Ausweichmanöver. Erst in der Trockenzeit offenbaren sich die Felsen im Fluss. Unser Kapitän kannte sie natürlich alle. Wer glaubt, mal eben mit einem gemieteten Motorboot dort einfach unbeschadet rumschippern zu können, hat sich geirrt.

Wieder zurück in Luang Prabang verabschiedete sich unser Kapitän frohen Mutes und wir machten uns kurz nach Mittag wieder auf den Rückweg nach Udon Thani mit einer weiteren Übernachtung in Vang Vieng. Dieser Backpacker Hochburg am (Todes)Bett des einstigen Königs von Vientiane, dem Fluss Nam Xong.


Medium 497933 anzeigen

Aber einen Kurzbericht über die Pak Ou Höhle möchte ich euch nicht vorenthalten...
 
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julian

Mausi Anallyst
    Aktiv
28 August 2018
173
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@Iffi Ich bin ein leidenschaftlicher Angler und verbringe dadurch sehr viel Zeit an Flüssen. Daher kann ich deine Empfindungen sehr gut nachvollziehen.....Für mich sind Flüsse eine Quell der Erneuerung, Enspannung und Erholung. Eine Reise entlang des Mekong ist auch mein Traum und ich hoffe ich werde ihn eines Tages in die Tat umsetzen können. Deshalb möchte ich mich aus ganzen Herzen für deinen tollen Reisebericht bedanken!😊😊😊
 
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padthaiexperte

Neuer Member
    Neuling
3 November 2020
10
11
263
Berlin, Deutschland
Endlich mal ein Reisebericht der mich wirklich anspricht! Pattaya und Co. sind zwar auch immer nett, aber das hier ist mal was anderes :D
Danke für die tollen Fotos und Infos. Da will man am liebsten auch gleich hin! Der Fluss sieht echt gewaltig aus! Cool, dass du uns mitnimmst.
Ich werde auf jeden Fall fleißig weiterlesen :daumen

Beste Grüße aus Braunschweig (bei uns fließt leider nur die schmale Oker...)
 
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