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Laos Den Mekong entlang

Iffi

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Die Pak Ou Höhle


Dies ist die allgemeine Bezeichnung der Tourismusindustrie für diese Höhle. In Wirklichkeit heisst sie aber anders, nämlich „Tham Ting“, Höhle der 1000 Buddhas. Sie ist direkt vom Mekong her zugänglich und soll 2,500 Buddhastatuen enthalten. Es gibt auch noch eine zweite Höhle weiter oben, genannt „ThamTheung“, die etwa 1,500 Buddhastatuen enthält.

Der Name Pak Ou Höhle bezieht sich auf den Fluss Ou, der auf der gegenüberliegenden Seite in den Mekong mündet. Pak Ou bedeutet Mündung des Ou.

Die Bedeutung von Pak als Mündung mag einigen bekannt vorkommen. Es gibt da einen Ort südlich von Bangkok namens Pak Nam. Der bezeichnet die Mündung des Chao Praya Flusses, des königlichen Flusses, in den Golf von Siam.

Hier ein paar Bilder, die einen Eindruck vermitteln sollen. Die Höhle ist nicht extra beleuchtet, da Tageslicht völlig ausreichend ins Innere gelangt.

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Innerhalb dieser Höhle herrscht eine sonderbare Atmosphäre. Allerdings nicht unheimlich sondern angenehm friedvoll und entspannend.

Folgender Blick von innen nach aussen fällt auf einen Buddha, der die Handgeste der Furchtlosigkeit macht und ist zusätzlich eine Aufforderung, nicht zu streiten oder gar zu kämpfen. Das passt hervorragend zu der friedvollen Stimmung in dieser Höhle.

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Auf der anderen Flussseite ist ein Dorf, ausschliesslich mit traditioneller Holzbauweise. Das haben wir ebenfalls besucht.

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Das Restaurant dort drüben bietet Speise und Trank und man kann die faszinierende Umgebung von seiner Terrasse aus geniessen.

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Ich kann es nicht oft genug wiederholen. Der dahinfliessende Mekong und die Berge an seinen Ufern strahlen eine Ruhe aus, der die Seele baumeln lässt.

Noch ein Blick zurück zum Höhleneingang und wir machten uns auf den Rückweg nach Luang Prabang.

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Hiermit ist der Bericht über den Mekong bei Luang Prabang beendet. Ursprünglich hatte ich vor, mit dem Teil des Mekong fortzufahren, welcher die Grenze zwischen Thailand und Laos weiter südlich bildet. Und dann fiel mir ein, dass es da ja noch einen Mekong-Abschnitt weiter flussaufwärts gibt, wo der Mekong, bevor er abschnittsweise ein rein laotischer Fluss wird, den Grenzfluss zwischen Laos und Thailand bildet.

Das Goldene Dreieck

Habe diesen Ort mehrfach besucht. Wie konnte ich den nur vergessen? Der Bericht über den Mekong im Goldenen Dreieck hätte eigentlich den Anfang meiner Erzählung: „Den Mekong entlang“ machen müssen.

Also „stay tuned“
 
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pedro46

Gibt sich Mühe
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Toller Bericht schöne Bilder bin auch Fluss Fan war aber bisher nur in Nong Kai.Laos hatte ich im Januar auf dem Plan aber das wird ja dieses Jahr nix.
 
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Iffi

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Das Goldene Dreieck – Wo alles anfing (für mich)


So wird das Dreiländereck bezeichnet, wo hoch im Norden Thailands Myanmar (früher Burma), Laos und Thailand zusammentreffen, wobei der Mekong China von Myanmar, Myanmar von Laos und Thailand von Laos als Grenzfluss trennt. Der Ort an dieser Stelle heisst Sop Ruak. Wobei „Ruak“ der Name des Flusses ist, der als Grenzfluss zwischen Thailand und Myanmar hier in den Mekong mündet.

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Diese Karte zeigt sehr schön, durch welche Länder der Mekong dort oben fliesst beziehungsweise zwischen welchen Ländern er Grenzfluss ist. Folgende Orte am Mekong auf dieser Karte habe ich besucht.

Sop Ruak, Thailand, das goldene Dreieck

Chiang Saen, Thailand, eine uralte Königsstadt aus Zeiten, als es Siam noch lange nicht gab.

Luang Prabang, Laos, die frühere Hauptstadt von Laos

Vientiane, Laos, die jetzige Hauptstadt von Laos

Nongkai, Thailand

Über den Mekong in Luang Prabang, Laos, habe ich ja schon berichtet. Auf die anderen erwähnten Orte werde ich noch eingehen.

Panoramabild von einem Hügel über Sop Ruak aufgenommen

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Und hier, dort wo der Fluss Ruak in den Mekong mündet.

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Es ist nun schon um die 30 Jahre her, dass ich dort zum ersten mal war. Irgendwann zwischen 1989 und 1991. So genau weiss ich das nicht mehr. All meine Fotografien von damals sind mir abhanden gekommen. Deswegen in diesem Beitrag nur eigene Bilder, die bei meinen nächsten drei Besuchen von Sop Ruak zwischen 2005 und 2010 entstanden sind. Irgendwie hat es mir dieses Gegend angetan und ich bin immer wieder dorthin zurückgekehrt.

Das unscheinbare Dorf am Mekong hatte sich seit Anfang des 21. Jahrhunderts zur Touristenstadt mit so einigen Attraktionen gemausert. Davon später mehr.

Erstaunlicherweise gab es nach 30 Jahren immer noch den Strassenabschnitt mit den vielen Verkaufsbuden, wo hauptsächlich Klamotten, und touristischer Krimskram verkauft werden. Dort hat sich nichts vendert und es gibt sogar noch die Zigaretten, die wie Joints aussehen, aber heutzutage nur aus Tabak bestehen. Man ist ja hier im berühmt berüchtigten Drogendreieck. Da eignet sich solch ein Fake-Joint gut als Fotomotiv.

Diese Strassenläden haben sich kaum vendert. Es sind ein paar mehr geworden und die früheren Bretterbaracken sind ersetzt worden. Damals wurden hier „geladene“ Tüten offen angeboten. Auch ich habe mir ein paar reingezogen. Die kamen echt gut.

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Damals deutete nur ein einfaches Schild auf das Goldene Dreieck hin. Am gleichen Ort steht heute dieses Tor.

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Es ist nun schon etwas mehr als 30 Jahre her, als ich dort zum ersten mal war. Da hatte ich noch mein privates Domizil im der GARDEN VILLA Anlage, Naklua, Pattaya, Nähe Sanctuary of Truth. Wir hatten einen Minibus mit Fahrer im etwa 50 km entfernten Chiang Rai geheuert. Weiss noch, wie man uns vor den letzten 15 bis 20 km nach Sop Ruak gewarnt hat. Nicht weil es damals nur eine Sandpiste durch teilweise Dschungel war, sondern wegen eventueller Überfälle. Wir sollten auf keinen Fall anhalten, falls da jemand zu Fuss unterwegs sei und durch Zeichen zu verstehen gäbe, dass er mitgenommen werden wolle. Es war nämlich die Zeit, als das Goldene Dreieck teilweise noch ein unberechenbares Drogen- und auch Räubernest war. Aber die Tourismusmaschine kam schon in Gange. Es ist noch mal gut gegangen, was einige Reisende sogar in den nächsten paar Jahren nicht behaupten konnten.

Sop Ruak war damals ein kleiner unscheinbarer, eigentlich unbedeutender Ort, wenn da nicht sein Ruf als Drogendrehscheibe über Ländergrenzen hinweg gewesen wäre. Bangkok erlebte damals seinen ersten grossen Bauboom. Es bildete sich langsam eine Skyline heraus. Die meisten Skyscraper wurden mit Drogengeldern gebaut. Drogengelder, hier im goldenen Dreieck erworben.

Ich muss gestehen, das ich ausser an den Mekong kaum Erinnerungen an Einzelheiten während unseres Aufenthaltes an diesem Ort jener Zeit habe. Aber damals begann meine Faszination Mekong.

Und noch etwas anderes nahm dort vor 30 Jahren seinen Anfang. Dort entstand mein Wissensdrang nach dem tieferen Verständnis über den Buddhismus. Und das kam so...
 
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gamini

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Das Goldene Dreieck – Wo alles anfing (f[FONT=Arial, sans-serif]ür mich)[/FONT]


So wird das Dreiländereck bezeichnet, wo hoch im Norden Thailands Myanmar (früher Burma), Laos und Thailand zusammentreffen, wobei der Mekong China von Myanmar, Myanmar von Laos und Thailand von Laos als Grenzfluss trennt. Der Ort an dieser Stelle heisst Sop Ruak. Wobei „Ruak“ der Name des Flusses ist, der als Grenzfluss zwischen Thailand und Myanmar hier in den Mekong mündet.

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Diese Karte zeigt sehr sch[FONT=Times New Roman, serif]ö[/FONT]n, durch welche Länder der Mekong dort oben fliesst beziehungsweise zwischen welchen Ländern er Grenzfluss ist. Folgende Orte am Mekong auf dieser Karte habe ich besucht.

Sop Ruak, Thailand, das goldene Dreieck

Chiang Saen, Thailand, eine uralte K[FONT=Times New Roman, serif]ö[/FONT]nigsstadt aus Zeiten, als es Siam noch lange nicht gab.

Luang Prabang, Laos, die frühere Hauptstadt von Laos

Vientiane, Laos, die jetzige Hauptstadt von Laos

Nongkai, Thailand

Über den Mekong in Luang Prabang, Laos, habe ich ja schon berichtet. Auf die anderen erwähnten Orte werde ich noch eingehen.

Panoramabild von einem H[FONT=Times New Roman, serif]ü[/FONT]gel [FONT=Times New Roman, serif]ü[/FONT]ber Sop Ruak aufgenommen

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Und hier, dort wo der Fluss Ruak in den Mekong mündet.

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Es ist nun schon um die 30 Jahre her, dass ich dort zum ersten mal war. Irgendwann zwischen 1989 und 1991. So genau weiss ich das nicht mehr. All meine Fotografien von damals sind mir abhanden gekommen. Deswegen in diesem Beitrag nur eigene Bilder, die bei meinen n[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]chsten drei Besuchen von Sop Ruak zwischen 2005 und 2010 entstanden sind. Irgendwie hat es mir dieses Gegend angetan und ich bin immer wieder dorthin zur[FONT=Times New Roman, serif]ü[/FONT]ckgekehrt.

Das unscheinbare Dorf am Mekong hatte sich seit Anfang des 21. Jahrhunderts zur Touristenstadt mit so einigen Attraktionen gemausert. Davon sp[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]ter mehr.

Erstaunlicherweise gab es nach 30 Jahren immer noch den Strassenabschnitt mit den vielen Verkaufsbuden, wo haupts[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]chlich Klamotten, und touristischer Krimskram verkauft werden. Dort hat sich nichts ver[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]ndert und es gibt sogar noch die Zigaretten, die wie Joints aussehen, aber heutzutage nur aus Tabak bestehen. Man ist ja hier im ber[FONT=Times New Roman, serif]ü[/FONT]hmt berüchtigten Drogendreieck. Da eignet sich solch ein Fake-Joint gut als Fotomotiv.

Diese Strassenl[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]den haben sich kaum ver[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]ndert. Es sind ein paar mehr geworden und die fr[FONT=Times New Roman, serif]ü[/FONT]heren Bretterbaracken sind ersetzt worden. Damals wurden hier „geladene“ T[FONT=Times New Roman, serif]ü[/FONT]ten offen angeboten. Auch ich habe mir ein paar reingezogen. Die kamen echt gut.

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Damals deutete nur ein einfaches Schild auf das Goldene Dreieck hin. Am gleichen Ort steht heute dieses Tor.

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Es ist nun schon etwas mehr als 30 Jahre her, als ich dort zum ersten mal war. Da hatte ich noch mein privates Domizil im der GARDEN VILLA Anlage, Naklua, Pattaya, N[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]he Sanctuary of Truth. Wir hatten einen Minibus mit Fahrer im etwa 50 km entfernten Chiang Rai geheuert. Weiss noch, wie man uns vor den letzten 15 bis 20 km nach Sop Ruak gewarnt hat. Nicht weil es damals nur eine Sandpiste durch teilweise Dschungel war, sondern wegen eventueller [FONT=Times New Roman, serif]Ü[/FONT]berf[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]lle. Wir sollten auf keinen Fall anhalten, falls da jemand zu Fuss unterwegs sei und durch Zeichen zu verstehen g[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]be, dass er mitgenommen werden wolle. Es war n[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]mlich die Zeit, als das Goldene Dreieck teilweise noch ein unberechenbares Drogen- und auch R[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]ubernest war. Aber die Tourismusmaschine kam schon in Gange. Es ist noch mal gut gegangen, was einige Reisende sogar in den n[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]chsten paar Jahren nicht behaupten konnten.

Sop Ruak war damals ein kleiner unscheinbarer, eigentlich unbedeutender Ort, wenn da nicht sein Ruf als Drogendrehscheibe [FONT=Times New Roman, serif]ü[/FONT]ber L[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]ndergrenzen hinweg gewesen w[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]re. Bangkok erlebte damals seinen ersten grossen Bauboom. Es bildete sich langsam eine Skyline heraus. Die meisten Skyscraper wurden mit Drogengeldern gebaut. Drogengelder, hier im goldenen Dreieck erworben.

Ich muss gestehen, das ich ausser an den Mekong kaum Erinnerungen an Einzelheiten w[FONT=Times New Roman, serif]ä[/FONT]hrend unseres Aufenthaltes an diesem Ort jener Zeit habe. Aber damals begann meine Faszination Mekong.

Und noch etwas anderes nahm dort vor 30 Jahren seinen Anfang. Dort entstand mein Wissensdrang nach dem tieferen Verständnis f[FONT=Times New Roman, serif]ü[/FONT]r den Buddhismus. Und das kam so...
Ein sehr kurzweiliger und aufschlussreicher Bericht mit tollen Fotos, die Lust auf mehr machen, aber auch auf ein eigenes Abenteuer.
Nachahmung ist garantiert!

Danke @Iffi
 
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Chiang Saen, Wat Phrathat Chedi Luang


Chiang Saen ist eine historische Stadt etwas stromabwärts von Sop Suak, die älter ist als Siam. Manche sagen, dass es die älteste Stadt auf dem heutigen Staatsgebiet von Thailand sei. Dort habe ich zusammen mit meiner Pattaya Ex vor 30 Jahren ein Wat besucht. Das liegt zwar nicht direkt am Mekong und wäre in dieser Berichtsreihe „Am Mekong entlang“ eigentlich gar nicht erwähnenswert, aber es spielt in meinem weiteren Leben, auch in den Bezug auf den Mekong, eine nicht zu unterschätzende Rolle. Dieses Wat assoziiere ich auf ewig mit meinem ersten Trip an den Mekong damals.

Der Name dieses Wats ist: Wat Phrathat Chedi Luang.

Alle folgende Bilder sind 15 bis 20 Jahre später entstanden, als ich diesen Ort zum bereits 2. bis 4. mal besuchte. Die Anlegestelle war inzwischen gut besucht. Chiang Saen hatte sich zu einer touristischen Attraktion entwickelt.


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Wir fuhren mit einem dieser motorisierten Langboote auf dem Mekong nach Chiang Saen.

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Die können einen ganz schönen Zahn zulegen. Es war ein Erlebnis. Eine Premiere auf dem Mekong für mich. Wir wählten den Fluss, da die Strasse dorthin damals nicht vertrauenserweckend aussah. Sie war mit Schlaglöchern übersät, sandig, z.T. matschig und überhaupt nicht befestigt.

Dieses Wat sticht durch diesen Chedi im typischen Lanna Stil ins Auge...


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Und das dazugehörige Tempelgebäude.

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Hier sind die Mauerreste des Wats noch gut zu erkennen.

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Dieser Tempel war vor 30 Jahren eine ziemlich unstabile zerfallene Ruine. Die Mauern waren bis auf stellenweise nur etwa 2 bis 3 Meter emporragende Reste nicht mehr vorhanden. Das Dach war behelfsmässig und ruhte auf baufälligen Säulen. Der Chedi sah sehr runtergekommen aus.

Alles nicht der Rede wert, wenn da damals nicht dieser schon recht alte Abt gewesen wäre. Er kam ziemlich rüstig rüber, sein Englisch war überraschenderweise ganz gut und wir haben uns länger unterhalten. Solch einem Menschen war ich noch nie begegnet, später auch nicht mehr. Er hatte ein äusserst entspanntes Gemüt, sein Lächeln war offen und glücklich, das sich mir übertrug, er hatte einen sanften Humor und interessierte sich für seine Gäste, aber nicht aufdringlich. Eigentlich war er nur ein sehr aufmerksamer Zuhörer, dem man sein Leben erzählen wollte. Er fühlte sich sichtlich zu Hause in dieser Ruine.

Er erzählte uns, dass er nicht immer Mönch war, sondern ein sehr weltliches Leben früher geführt habe, zusammen mit Ehefrau und Kindern. Sie genössen immer noch seine besten Wünsche und seine studierten Kinder gaben ihm ein gutes Gefühl, dass sie ein erfolgreiches Leben führen würden. Er hätte seine Familie nie verlassen bevor nicht alle versorgt wären. Das erzählte er aber erst, nachdem ich seine Frage nach meinem Beruf beantwortet hatte, nämlich Manager im IT Bereich. Weiss gar nicht mehr warum, aber ich erzählte ihm von meinen bis dahin gescheiterten Ehen und aus erster Ehe einen Sohn und aus der zweiten eine Tochter habe. Um beide würde ich mich finanziell kümmern. Mein Sohn hätte angefangen zu studieren und meine Tochter sei gerade in die Schule gekommen. Es wäre mir ein Bedürfnis, ihnen eine komfortable Zukunft zu ermöglichen.

Der Abt schaute mir kurz aber prüfend lächelnd in die Augen und sagte: “Du warst bestimmt mal ein Bhikkhu in einem deiner früheren Leben.“

„Ein was?“ „Buddhistischer Mönch“ bekam ich zur Antwort.

Ich beschloss, keine dumme Bemerkung über diesen Spruch zu machen. Der Abt vertiefte dieses Thema nicht weiter sondern zeigte uns das ganze Ruinengelände, gab hier und dort eine Erklärung ab. Dies alles in einer total relaxten Art und Weise, die Frohgemut, Leichtigkeit und totale Sorglosigkeit ausstrahlte.

Als wir uns verabschiedeten segnete er uns kurz mit einem Palispruch. Der Klang dieser Sprache war mir schon vertraut, da ich Thailand schon um die 5 Jahre lang kannte und natürlich von den Mädels auch zu Wat-Besuchen überredet worden war.

Dieser Besuch vor 30 Jahren sollte letztendlich zu dieser Berichtsreihe: „Den Mekong entlang“ führen, denn dieser Fluss hat mich nie in Ruhe gelassen.

Ich hätte diesen Abt gerne einmal wiedergetroffen, aber dazu ist es nie gekommen. Die Erinnerung an ihn hat mich nie losgelassen und ich verklärte ihn im Laufe der Jahre zum Vasudeva: ein spirituell erweckter Fährmann, der Siddharha fast ohne Worte und ohne Theorie sondern nur durch seine Art auf den rechten Weg brachte und der ihn so sehr beeindruckt hatte. Beide sind Personen aus dem Buch „Siddhartha“ von Herman Hesse, welches ich in jüngeren Jahren so verschlungen hatte.

Hinzu kommt, dass in diesem Buch der Fluss mit einer spirituellen Seele versehen wird. Eine Seele, die sich einem offenbart, wenn man einfach nur lauscht und dem dahinfliessenden Fluss zuhört. Und hier war ich zum ersten mal am Mekong. Für mich der Fluss aller Flüsse. Würde er auch zu mir sprechen?

Mit Siddhartha und dem alten Abt im Wat Phrathat Chedi Luang im Sinn habe ich 6 Jahre später für 5 Tage ernst gemacht.


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Aber mein nächster Besuch in diesem Wat fand erst 15 Jahre später statt. Der alte Abt war inzwischen verstorben, hatte seinen eigenen Chedi, wo seine Asche aufbewahrt wird und wird immer noch verehrt.

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Widmen wir uns nun dem modernen Sop Ruak. Es hat sich zu einer Art Klein-Disneyland verwandelt...
 
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Sop Ruak Goldenes Dreieck ab 2005


Erst 15 Jahre nach meinem ersten Besuch in Sop Ruak 1990 fand im Jahre 2005 mein nächster Trip statt, gefolgt von zwei weiteren. Da waren alle Zufahrtsstrassen als mehrspurige komfortable Landstrassen ausgebaut. Nichts mehr mit Sandpisten durch den Urwald und eventuellen Räubern am Wegesrand. Und auch der Ort war nicht mehr wieder zu erkennen und voll aufgerödelt, was Hotels, Restaurants, Geschäfte und Sehenswürdigkeiten betrifft.

Das Buddha-Schiff, die drei Tung und dieses mehrstöckige komfortable Hotel vom Fluss aus gesehen sind nur einige der Neuerungen.


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Der Berg im Hintergrund bietet von oben einen wunderbaren Blick auf das Dreiländereck.

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Ansonsten hat sich die Stadt gemausert.

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Überall wird gebaut

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Diese beiden Sehenswürdigkeiten werden wir im nächsten Bericht besuchen.


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Vom Fluss aus sieht das recht interessant aus und solch eine Bootsfahrt macht Laune.




 

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Sop Ruak - Tung


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Tung sind in Nordthailand, besonders Lan Na, als Tempelbanner weit verbreitet. Lan Na ist ein Königreich im Norden des heutigen Thailands, welches schon vor Siam existierte. Diese Tung werden auch manchmal Lan Na Flaggen genannt. Es sind meist lange bunte Stoffbahnen, die von Masten oder Baumästen baumeln. Sie bestehen auch aus anderen Materialien wie Holz, Kunstoff und Metall. Sogar ein Berg, Doi Tung genannt, nur etwa 60 Strassen-Km von Sop Ruak entfernt, ist nach ihnen benannt. Ein Besuch dort lohnt sich, denn dort befindet sich eine Residenz der längst verstorbenen Mutter von Rama IX, der ebenfalls mittlerweile verstorben ist. Das Haus ist im Stil eines Swiss Chalet gebaut. Wir DACHler fühlen uns dort wie in heimischen Berglandschaften.

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Es war nebelig dort oben auf dem Berg, als wir ihn besuchten.

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In Sop Ruak bestehen diese Tung vermutlich aus Metall.

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Bei Nacht werden sie angestrahlt und verbreiten eine sonderbare Stimmung.

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Diese Tung wurden 2004 zu Ehren des 72. Geburtstages von Queen Sirikit errichtet. 72 ist ja eine Dutzendzahl 6 x 12 und damit ein spezieller Geburtstag. Der 60. Geburtstag sticht allerdings ganz besonders hervor. Ähnlich wie bei uns der 50. Der 50. hat in Thailand jedoch so gut wie keine Bedeutung.

Tung sind nicht nur einfach Schmuck. Nach altem Lan Na Glauben beschützen Tung vor Unglück und bösen Geistern. Sie stehen auch für langes Leben und die Einhaltung von moralischen Regeln des Buddhismus. Sie werden auch bei Begräbnissen aufgehängt, und sollen den Verstorbenen beim Entweichen aus der Hölle helfen, falls sie dort wegen ihres Lebenswandel gelandet sind. Nebenbei, die Hölle ist nicht Teil des buddhistischen Glaubens, sondern Folklore. Wie so vieles andere, was den Laien als Buddhismus verkauft wird, aber nicht ist.

Tung in einem Wat zu spenden gilt als besonders gutes Tambon.

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Nicht zu allerletzt sind Tung auch einfach dekorativ. Manche hängen sie an und in ihren Häusern als Schmuck auf. Auch ich habe damals zwei Tung gekauft. Es wird Zeit, dass ich die mal wieder aufhänge.

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Die Tung Tradition ist nach wie vor sehr lebendig in Lan Na.
 

Iffi

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Sop Ruak – Das Buddhaschiff


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Das auffälligste Denkmal um 2005 war dieses Schiffsmonument mit einem grossen goldfarbenen Buddha, der den Mekong entlang flussabwärts blickt. Bei meinem ersten Trip um 1990 ins Goldene Dreieck gab es dieses Monument noch nicht. Sop Ruak war derzeit ein verschlafenes Nest, wo der Opiumhandel blühte.

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Buddhastatuen blicken normalerweise nach Osten. Auch die buddhistischen Tempel mit dem Hauptbuddha im Inneren in den Wats sind Ost-West ausgerichtet. Da es in Thailand unzählige Wats gibt, kann man an der Richtung des Giebels über dem Haupteingang des Heiligtums leicht die Himmelsrichtungen bestimmen.

Bei diesem Buddha funktioniert das allerdings nicht. Der blickt nach Süden. Osten ist am gegenüberliegenden Ufer des Mekong. Keine Ahnung, warum das hier in Sop Ruak so ist. Vermutlich fanden die Thais es nicht so geil, dass ihr Buddha nach Laos rüber lächelt.

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Bei Nacht verströmt dieser Buddha eine sonderbare Stimmung.

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Der Name dieses Buddhas ist: Phra Chiang Saen Si Phaendin. Man beachte Chiang Saen in seinem Namen. Dieser uralte Ort ganz in der Nähe, wo wir Phrathat Chedi Luang Chiang besucht hatten.

Es lohnt sich durchaus, auf diesem Schiffsmonument ein, zwei Stunden zu verbringen. Ist irgendwie beeindruckend dat Janze und es gibt dort viel zu entdecken.

Im Folgenden noch ein paar Eindrücke von dieser Anlage...
 

Iffi

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Sop Ruak – Das Buddhaschiff


Am Heck dieses Schiffes befindet sich dieser Torbogen. Von denen gibt es so einige in Sop Ruak. Ganz typisch für das goldene Dreieck.

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Unter einem weiteren Torbogen sitzt Ganeshan. Er ist ein Patron aller Schreiberlinge und wird vor wichtigen Prüfungen um Beistand gebeten. Er ist in Thailand inzwischen sehr weit verbreitet. Dieser Sohn von Lord Chiva gehört zur hinduistischen Götterwelt. Der Thailändische Buddhismus hat keine Berührungsängste mit dem Hinduismus. Er wird einfach vom Buddhismus vereinnahmt.

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Da ich gerne Stories schreibe, ist er auch mein Patron und ich sage immer „Hallo“ zu ihm, wo immer ich ihm begegne.

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Noch ein paar weitere Eindrücke...

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Ein dickbauchiger chinesischer Buddha darf natürlich auch nicht fehlen. Er verspricht Wohlstand und Reichtum. Vermutlich auch immer wat zum Futtern auf dem Tisch, ;)

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Wo China ist, sind diese Drachen zum Schutz von Buddha nie fern.

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Überall gibt es Boxen zum Geldspenden und Händler verkaufen Amulette und Krimskrams für gutes Geld, die Glück bringen sollen.

Als buddhistisch Angehauchter sehe ich solch ein Treiben zwiespältig. Es geht um Mammon. Geld zu spenden wird als „Tambon“ verkauft, welches positive Karma-Punkte bringt. Wer's glaubt, wird selig. Hat aber mit dem Buddhismus überhaupt nichts zu tun, sondern wird dem Volk einfach so verkauft, damit Geld in die Kassen von buddhistischen Anlagen und Wats klingelt.

Das gilt ganz extrem für berühmte und vielbesuchte Wats in Bangkok. Das sind absolut kapitalistische Geldsammelmaschinen.

Wo wir schonmal beim Thema Geld sind, im nächsten Bericht geht es um ganz andere Geldmaschinen in diesem Dreiländereck...
 
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Iffi

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Sop Ruak – Das Drei-Casino-Eck

Mynamar – Paradise Casino


In diesem Dreiländereck gibt es drei Casinos, wobei das auf der Thailandseite einen inoffiziellen Status hat.

Es fing in Myanmar an, das erste Casino im goldenen Dreieck, recht nahe an der Grenze zu Thailand.

Blick über den Fluss Ruak von der Thailandseite aus. Im Hintergrund das Paradise Casino mit den roten Dächern.

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Von der Thaiseite aus kann man den Grenzverkehr bei einem kühlen Singha gut beobachten. Chock die. Im Vordergrund der Fluss Ruak, dahinter der Mekong.

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Mit so gut wie keinem Papierkram für Thais, ausser einer Registrierung, fährt man mit einem Boot in den Fluss Ruak hinein und steigt auf der Myanmar Seite aus. Im Gegensatz zu Thais muss man als Farang seinen Pass abgeben und erhält ihn dann ungestempelt bei der Rückkehr auf die Thaiseite zurück. Man hat also Thailand nie offiziell verlassen. Also nix mit Border Run und so.

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Hier noch ein paar Eindrücke von der Mekongseite aus gesehen. So'ne Bootsfahrt macht Laune, da hier der Fluss breit und recht träge dahin fliesst.


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Noch ein Blick in diese herrliche Landschaft. Links Myanmar, rechts Laos.

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Ich habe dieses Casino nie besucht. Es hiess schon damals, genauso wie heute, dass es nix besonderes ist, sondern rein auf Thais zugeschnitten. Die meisten wissen ja gar nicht, wie luxuriös solch ein Casino aufgemotzt werden kann. Man kann dort nur mit Baht oder Dollars bezahlen.

Als nächstes besuchen wir Das Kings Romans Casino auf der Laos Seite...