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Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

Sellfish

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15 Dezember 2009
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nahe Wetzlar (Hessen)
Servus,

da unter den Forenusern hier sehr, sehr viele Vielflieger zu sein scheinen wollte ich mal meine kleine Leidensgeschichte kundtun und nach Leidensgenossen Ausschau halten.
Grund für diesen Beitrag ist ein Barotrauma, welches ich vor gut 4 Jahren auf einem Ryanair Flug nach London erlitt.

Bei Flugantritt fühlte ich mich kerngesund und auch das deutsche Wetter war relativ heiter. Was sollte also schon großartiges passieren, sind Ryanair Flüge doch mit kurzen Busfahrten zu vergleichen?
Kurz nach dem Start verspürte ich dann einen ansteigenden Druck in den Ohren. Kein Problem sollte man denken, macht man halt schnell einen Druckausgleich.
Das versuche ich auch... nichts passiert.
Ich versuche es wieder... nichts passiert.
Nach einer kurzen, scherzhaften Bemerkung an meine Reisebegleiter dann ein Schmerz, als ob mir jemand einen heißen Spieß durch die Ohren sticht. Ich beiße die Zähne zusammen und versuche meine Schmerzen nicht lauthals rauszuschreien. Nach wenigen Minuten, die mir wie eine halbe Ewigkeit vorkamen, lies der Schmerz dann allmählich nach. Doch was war das? Alles war wie in Watte gepackt und ich fühlte mich hundert Meter weit weg... alles dumpf... ich war fast taub.
Dieser Zustand hielt sich 3 Tage, danach konnte ich wieder relativ normal hören - in London ein Segen! Bis zum Rückflug.
Wohlwissend über den vorangegangenen Zwischenfall beschloss ich diesmal einen Kaugummi zwischen die Kauleisten zu klemmen und bei Start und Landung wie ein mit Speed zugedröhntes Drogenkind darauf herumzukauen. Das hat auch recht gut funktioniert, bis auf die Tatsache, dass ich nach der Landung wieder 3 Tage lang ein beeinträchtigtes Hörvermögen hatte.
Auf zum HNO Arzt!
Dieser diagnostizierte schließlich eine schwere Mittelohrentzündung. Auch das noch... :galgen Vermutlich durch das schlechte Wetter in England und die Verletzungen im Ohr ausgelöst.
Mehrer Wochen pumpe ich meinen Körper mit Schmerzmitteln voll, doch ich halte es einfach nicht aus und weine mich sogar an manchen Tagen in den Schlaf. Auf sein Kissen zu beißen hilft wirklich - ich wünsche diese Schmerzen niemandem!
Irgendwann war dann auch dieser dunkle Teil meines Lebens überstanden. Zurück blieb jedoch ein leicht beeinträchtigtes Gehör und ein ständiges Knistern in den Ohren bzw. die Fähigkeit ständig einen Druckausgleich zu simulieren.
Ich sollte froh sein, habe ich immerhin nochmal Glück gehabt... ich hätte völlig Taub sein können.


Hier dann noch was für die pseudo HNO Ärzte unter den Lesern:

Ein Barotrauma (aus dem griechischen Wörtern τραύμα traúma für Wunde und βάρος báros für Schwere oder Gewicht zusammengesetzt, entsprechend Druckverletzung; englisch barotrauma) ist eine Gesundheitsstörung, die durch Änderungen des Umgebungsdrucks und dessen Auswirkungen auf luft- oder gasgefüllte Hohlräume und deren Hüllen bei Lebewesen einschließlich des Menschen verursacht wird.
Während eines Fluges mit einem Verkehrsflugzeug bestehen zwei "Gelegenheiten" ein Barotrauma des Mittelohres (Trommelfells) zu erleiden. Im Vergleich zu den Barotraumata während des Tauchens ist das Barotrauma durch Dekompression zu Beginn eines Fluges, das Barotrauma durch Kompression am Ende eines Fluges vorzufinden.
Nach dem Start wird der Kabineninnendruck mit steigender Flughöhe auf ca. 0,75-0,85 bar abgesenkt, was einem Höhenniveau von 1500 bis 2500 über Normalnull entspricht. Vor allem bei sehr schnell vorgenommener Drucksenkung des Kabineninnendrucks kann - wenn auch äußerst selten - ein Barotrauma des Mittelohres (Trommelfells) dann auftreten, wenn eine Blockierung der "http://de.wikipedia.org/wiki/Eustachische_R%C3%B6hre"]eustachischen Röhre[/URL] vorliegt."http://de.wikipedia.org/wiki/Barotrauma#cite_note-29"][30][/URL]"http://de.wikipedia.org/wiki/Barotrauma#cite_note-30"][31][/URL] Blockierungen der eustachischen Röhre sind insbesondere bei Kindern im Verhältnis zu Erwachsenen häufig anzutreffen."http://de.wikipedia.org/wiki/Barotrauma#cite_note-31"][32][/URL] Die zweite "Gelegenheit des Erwerbs" eines Mittelohr-(Trommelfell)-Barotraumas besteht während der Landung. Hier wird der Kabineninnendruck wieder auf das Niveau des Umgebungsdrucks gebracht; entspricht der Umgebungsdruck dem Atmospährendruck bei Normalnull, resultieren Druckanstiege von 0,15 bis 0,25 bar. Besonders betroffen sind wiederum Menschen, welche aufgrund von Blockaden der eustachischen Röhre keine regelrechte Belüftung des Mittelohres erzielen können."http://de.wikipedia.org/wiki/Barotrauma#cite_note-32"][33][/URL] Um einem Barotrauma durch das Fliegen vorzubeugen, kann der Einsatz eines abschwellenden Nasensprays von großer Hilfe sein. Dafür sollten zwei bis drei Sprühladungen pro Nasenloch etwa 30 Minuten vor Start und Landung völlig ausreichend sein.
Quelle: Wikipedia.de
 

Norbie

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31 Mai 2009
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Basel / Schweiz
AW: Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

Mir ist ähnliches mal auf den Flug nach Bali passiert....das schlimme daran war das es drei Zwischenstopps bis ans Ziel gab. Hiess also 6 mal verdammte Schmerzen bis auf der entgültigen Höhe ! War damals stark erkältet, vermutlich deshalb diese Schmerzen...

Seitdem habe ich immer Nasenspray und Schmerztabletten im Gepäck :echt
 

Joerg N

Bitte keine Kohlenhydrate
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21 Oktober 2008
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Waterkant
AW: Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

Mit dem Druckausgleich komme ich klar,

aber ich hatte als kleines Kind öfter starke Ohrenschmerzen - ich kann nur sagen das ist die Hölle
 

Werner1811

Gibt sich Mühe
    Aktiv
18 Juli 2009
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AW: Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

einmal bei der landung in den USA erlebt.hat etwa 4-5 Std.angehalten.
lag wohl am druckausgleich,da alle von dem problem sprachen.
tat sehr weh und hat beim sinkflug angefangen.
 

Kolati

Es kann nur einen geben..
Inaktiver Member
20 August 2009
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AW: Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

Was es nicht alles gibt.

Mit den Ohren habe ich keine Probleme, aber mir schmerzt manchmal der Hintern ziemlich stark, von der langen Sitzerei.:bigg
 

JT29

Forensponsor
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24 Oktober 2008
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Südbaden
AW: Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

Jo, so etwas kenne ich auch - beim Anflug auf Malle vor 20 Jahren. Schmerzen bis in den Stirnbereich und nach erst nach 2 Tagen war Ruhe. Seit dem nehme ich einen Kaugummi, oder aber was bei mir mittlerweile besser funktioniert ist ein Nasenspray und öfters Gähnen bis es knackt.
 

FettesMuff

Member Inaktiv
Inaktiver Member
4 August 2009
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AW: Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

Habe ähnliches erlebt auf dem Rückflug aus Split.

War aber sehr stark erkältet.

Das waren schmerzen wie ich sie noch nie erlebt habe.
Start und Landung waren das i Tüpfelchen
 

Sellfish

Member Inaktiv
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15 Dezember 2009
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nahe Wetzlar (Hessen)
AW: Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

Ich bin also nicht allein, gut... aber scheinbar der einzige mit Folgeschäden :(
 

Crosyc

Member Inaktiv
Inaktiver Member
18 November 2009
55
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588
MG
AW: Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

Immer schön Gähnen und schlucken, hilft mir zumindest immer. Als ich 15 war musste ich auf Fuerteventura auch mal zum Arzt weil der Druckausgleich im Ohr nicht mehr gegeben war. Man hat mir Kapseln und Tropfen verschrieben und die Sache war nach 2 Tagen zum Glück erledigt.
 

Sellfish

Member Inaktiv
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15 Dezember 2009
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nahe Wetzlar (Hessen)
AW: Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

Wer lesen kann...
Ich hatte echt alles versucht um einen Druckausgleich zu machen. Da half nichts. Steige seit damals auch immer mit einem mulmigen Gefühl in die Flieger :/
 

Bulli

old man good haat
Inaktiver Member
26 Oktober 2008
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AW: Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

Vor dem Flug Schleimlöser (Acetylstein oder wie das heißt) hilft warscheinlich auch. Eine heiße Tom Yam Gung tuts auch. ;)

Habe über 10 Jahre chronische Mittelohr- und Gehörgangsbeschwerden gehabt. Dauernd Antibiotika, Kieferhöhlenfensterung, Paukenröhrchen und sowas.

Eine einzige OP hat mich befreit. Ein Gehöhrgang war anatomisch ungünstig geformt, sodaß Schmutz nicht richtig raus konnte. Der Gehörgang wurde mächtig aufgebohrt, das Trommelfell mit Knorpel aus der Ohrmuschel verstärkt. Seit dem hat mich kein HNO wieder gesehen. Nun habe ich Ruhe.

:)
 

dms

Gibt sich Mühe
   Autor
19 Oktober 2008
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1.303
Berlin
AW: Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

liegt

mit unter auch daran das die den druckausgleich zu schnell machen hatte so etwas mal als ich mir 18 mit der PIA nach usa bin glaube es hat auch was mit der qualität der airlines zu tun zb wie gut das system für den kabinendruck gewartet ist usw...
ansonsten ich hab immer ne dose cola und kaugummis dabei weil der scheiß kann einem echt den urlaub versauen......
 

Sellfish

Member Inaktiv
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Inaktiver Member
Thread Starter
15 Dezember 2009
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nahe Wetzlar (Hessen)
AW: Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

Was mir gerade einfällt... darf man überhaupt noch Kaugummis mit an Bord bzw. durch'n Check In nehmen? C4 und so...

Falls ja sollte ich die Idee an die Bartträger verkaufen *hust*
 

Harry

Member
Inaktiver Member
8 November 2008
2.561
525
1.703
AW: Barotrauma... die Hölle über den Wolken! Wer schon erlebt?

ich habe mal ne landung verpennt, und nat. nix mit druckausgleich gemacht. war dann nen halben tag taub. also rechtzeitiges aufwachen ist auch wichtig. also mitreisende darum bitten, und eltern ihre kinder rechtzeitig wecken.
 

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