Teil 10
Mit diesem Beitrag möchte ich auf einige Sachen eingehen, die hier in diesem Thread immer wieder angesprochen wurden und auch in meinen Überlegungen eine Rolle gespielt haben. Dazu zählen natürlich Rücklagen und Möblierung/Einrichtung in LOS aber ebenso meine Gedanken zum Thema ÖPV oder doch selbst mobil sein ?
Ich hatte im November 2012 im Nirun Condo gewohnt und es war okay für mich. Da ich den Besitzer meines Apartments auch persönlich kenne und zu ihm inzwischen einen sehr guten Draht habe, lag es für mich nahe auch meine Unterkunft dann im Juli 2013 erst einmal von ihm zu nehmen. Da er mehrere Apartments im Nirun hat, wird also auch mein Apartment für die erste Zeit dort sein. Ich habe mich allerdings für ein anderes Apartment von ihm entschieden, da dieses vor kurzem renoviert wurde. Das Apartment ist voll möbliert incl. Aircondition und Kühlschrank, TV, Microwelle, Geschirr und Herdplatte. Dazu ein schönes Bad mit Dusche und einen Balkon sowie ein seitliches Fenster. Somit fallen für Möbel am Anfang mal keine Kosten an. Das Apartment kostet 6000 baht bei halbjährlicher Zahlung. Die Betreuung der Wohnung erfolgt über eine Agentur im Nirun Condo und auch die Miete wird dort bezahlt – mit Ausnahme der ersten 6 Monate, die ich direkt dem Besitzer hier in D überweise.
Da ich mir noch nicht sicher bin, ob ich länger als 1 Jahr im Nirun Condo bleibe oder irgendwo anderst etwas anmiete – eventuell auch in einer anderen Region Thailands – ist eine möblierte Wohnung einfach die einfachste Lösung, weil sich ein Umzug dann schneller realisieren läßt und auch die Kosten für Möbel am Anfang nicht anfallen.
Mein großer Vorteil sind sicherlich meine Eltern sowie Geschwister, die mich „sponsern“ und mir somit auch gewisse Rücklagen in Thailand ermöglichen. Bitte habt Verständnis dafür, daß ich mich hier etwas bedeckt halte und keine Zahlen veröffentliche sondern einfach nur meine Gedanken zu diesem Thema schweifen lasse. Dabei bitte berücksichtigen, daß ich auch hier in D keine große Ansprüche stelle und Luxusartikel mir nichts bedeuten. Ich denke aber, daß die Reserve für unvorhergesehene Ausgaben sich schon für den Anfang in einer Größenordnung von 150 000 - 200 000 baht bewegen sollte. Insbesondere denke ich, daß eine gewisse Reserve auch bei Erkrankungen, Unfällen notwendig ist, da man in den Krankenhäusern einfach zuerst in Vorleistung treten muss, bis dann die Kostenübernahme durch die KV vorliegt. In der Regel kommt die zwar innerhalb von 1 – 2 Tagen im Krankenhaus an, aber diese 2 Tage muss man halt erst mal vorstrecken.
Rücklagen während der Privatinsolvenz anzulegen hängt sehr viel davon ab in welchem Stadium man sich befindet. Ein wichtiger Punkt ist die Eröffnung des Verfahrens, die bei mir vor 7 Monaten erfolgte, und dann der Abschluss des Verfahrens mit der Ankündigung der Restschuldbefreiung. Dieser Abschluss des Verfahrens ist zeitlich sehr unterschiedlich und kann von wenigen Monaten bis auch zu 1 – 2 Jahren gehen. Nach dem Abschluss des Verfahrens kommt dann die Wohlverhaltensphase, die ab Beginn der Eröffnung des Verfahrens zählt und 6 Jahre dauert. Während des eröffneten Inso-Verfahrens muss Vermögen an den Treuhänder abgeführt werden und Ansparungen zählen in der Regel als neues Vermögen – auch wenn es aus dem pfändfreien Einkommen angespart wurde. In der Wohlverhaltensphase fallen Ansparungen dann nicht mehr darunter und eine gewisse Vermögensbildung ist wieder möglich.
Auf Antrag beim Insolvenzgericht kann unter bestimmten Umständen Vermögen teilweise auch freigegeben werden.
Vor diesem Problem stehe ich derzeit. Was im Monat momentan übrig ist, wird sofort in die Vorbereitung der Auswanderung investiert wie z.B. Flug, Pass, Visa sowie die Mietvorauszahlung.
Da ich von meiner bescheidenen Wohnungseinrichtung nichts mitnehmen will und aus Kostengründen auch nicht kann, hatte ich erst die Absicht das Verwertbare – was eh nicht viel ist – zu verkaufen und damit einen Grundstock für kleinere Anschaffungen in Thailand zu bilden. Da diese Erlöse aber als Vermögen zählen, sind sie dem Treuhänder zuzuführen, auch wenn es sich hier nur um ca. 400 EUR handeln wird.
Habe derzeit einen Antrag beim Inso-Gericht laufen, daß diese VK-Erlöse frei gegeben werden. Tipps wie : „melde es halt einfach nicht“ oder „der kriegt es doch eh nicht mit“ kommen für mich nicht in Frage, da ich auf einem „Dorf“ lebe und mein Treuhänder im nächsten Ort. Außerdem wäre ich blöd, wenn ich mich dem Risiko aussetze das die Restschuldbefreiung baden geht wegen diesen 400 EUR.
Somit werde ich bei meinem Abflug nur meine Geld aus dem Juli und den Rest aus Juni haben. Da kommt eben dann das Sponsoring der Familie ins Spiel. Das ist kein Geschenk, aber auch kein Darlehen sondern eine Leihgabe die irgendwann einmal zurückfliessen wird.
Ich habe mir auch Gedanken dazu gemacht, wie ich in Thailand mobil sein möchte. Hier in D fahre ich derzeit das Motorrad meiner Schwägerin. Wollte mir letztes Jahr im November erst ein Moped mieten, bin dann aber davon abgekommen, weil mein Apartment doch recht zentral liegt, ich auch noch gut zu Fuss bin und Baht-Taxi eine günstige Alternative zum selbst fahren darstellt. Überland geht mit Bus ebenfalls recht gut, sodaß ich zumindest mal für die erste Zeit wirklich auf den ÖPV zurückgreifen werde. Ich traue mir zwar sehr wohl zu im thail. Straßenverkehr zurecht zu kommen – habe schon meine Erfahrungen sowohl auf dem Land wie in der Stadt gesammelt – aber warum soll ich das Risiko eingehen, wenn ich auch so zurecht komme. Wie es dann später sein wird – ob ich mir ab und an was miete oder auch was kaufe steht derzeit noch in den Sternen und werde ich einfach offen lassen und dann entscheiden, wenn es ansteht.