Womit Thailand-Urlauber jetzt rechnen müssen
Stand. 11:43 Uhr
Tausende Regierungsgegner haben den Flughafen in der thailändischen Hauptstadt besetzt. Hunderte Flüge wurden abgesagt, zwischen 500 und 4000 Reisende stecken fest. Auch deutsche Urlauber sind von den Unruhen betroffen. Wie deutsche Reiseveranstalter auf die aktuelle Situation reagieren.
Zahlreiche Menschen sitzen auf em internationalen Flughafen von Bangkok (Suvarnabhumi International Airport) fest, der von Demonstranten besetzt ist. Mehrere Reiseveranstalter haben wegen der politischen Krise in Thailand alle Reisen mit Flug nach oder über Bangkok abgesagt. TUI, Meier’s Weltreisen und Dertour teilten am Mittwoch mit, dass dies vorerst die Flüge am 26. November und 27. November betreffe. Bangkoks Flughafendirektor Serirat Prasutanont sagte, man verhandele mit den Demonstranten, um einigen Reisenden den Abflug zu ermöglichen.
"http://www.welt.de/politik/article2786388/Thailands-politische-Krise-ist-absurd.html"]Thailands politische Krise ist absurd [/URL]
Mehr als 1000 Reisende waren jedoch vom Ausfall einiger Flugverbindungen zwischen Bangkok und Deutschland betroffen. Allein etwa 200 Reisekunden von Dertour und Meier's Weltreisen sind vor Ort in Bangkok, Gäste, die ihren Urlaub jetzt beendet hätten. Diese Urlauber wurden in einem Bangkoker Hotel untergebracht. Bis auf weiteres. Mit den Kosten verhält sich das so: "Wir haben hier ja den Sachverhalt der höheren Gewalt", erläutert Unternehmenssprecherin Antje Günther, "die erste Übernachtung übernehmen wir. Theoretisch ist es dann so, dass weitere Kosten je zur Hälfte vom Veranstalter und dem Reisenden getragen werden. Aber jetzt wollen wir erstmal abwarten."
Der Duisburger Reiseveranstalter Schauinsland-Reisen erhält seine Reisen nach Bangkok dennoch aufrecht. „Es kann gut sein, dass sich der Flugverkehr am Flughafen in Bangkok bis zum Abend wieder normalisiert“, sagte ein Sprecher.
Thomas Cook und Neckermann fliegen nach Angaben einer Sprecherin Bangkok gar nicht an, deshalb waren ebenfalls nur wenige Kunden im Rahmen von Rundreisen betroffen. Zwei Reisende, die am Dienstag mit einer LTU-Maschine anreisen sollten, seien nach Phuket umgeleitet worden. Zwei weitere Kunden konnten am Mittwoch nicht mit Thai Airways starten, ihnen wurden den Angaben zufolge kostenlose Stornierungen oder Umbuchungen angeboten.
Das Auswärtige Amt in Berlin rät derweil Thailand-Touristen im Land davon ab, zum Internationalen Flughafen in Bangkok zu fahren. Die thailändische Regierung erwäge die Verhängung des Ausnahmezustands für die Hauptstadt. Wenn es dazu komme, sollten Reisen nach Bangkok vermieden werden.
Und dann gibt auch noch einen Inlandsflughafen: Bangkok Don Muang Airport (DMK), der heute ganz aktuell für internationale Ein- und Ausreisemöglichkeiten (Immigration) umgerüstet wird und somit das entstehende Chaos am internationalen Airport von Bangkok lindern soll. Don Muang liegt 24 Kilometer nördlich von Bangkok. Züge, Busse und Taxis verbinden den Flughafen mit der Hauptstadt.
Thai Airways strich am Mittwoch drei Verbindungen von und nach Frankfurt am Main sowie München. 1100 Passagiere wollten mit den Maschinen von Bangkok zurück nach Deutschland, teilte die Fluggesellschaft mit. LTU sagte eine Verbindung nach Bangkok ab. Die Lufthansa leitete am Mittwoch einen Flug in die thailändische Hauptstadt nach Kuala Lumpur in Malaysia um und verschob den Abflug eines Flugs am Mittwochabend. Die Reisenden mit Flugziel Bangkok wurde in Hotels untergebracht. Die weitere Entwicklung werde genau beobachtet, erklärte ein Lufthansa-Sprecher. Der für Mittwochabend geplante nächste LH-Flug von Frankfurt nach Bangkok wurde auf Donnerstagmorgen verschoben.
Horst Leibacher, Geschäftsführer des Fernreisespezielialisten Lotus Travel Service (mit etwa 1000 Reisenden allein in Thailand pro Jahr): "Alle Gäste, die heute oder morgen nach Bangkok reisen haben wir Umbuchungen angeboten, etwa nach Phuket." Wer Bangkok lediglich als Umsteigeflughafen nutzen wollte, um in ein anderes Land weiterzureisen, wurde umgeroutet, beispielsweise über Kuala Lumpur.
"Leute die schon da sind, werden von unseren Reiseleitern vor Ort betreut. Wer jetzt und in den kommenden Tagen seinen Heimflug ab Bangkok antreten wollte, den buchen wir selbstverständlich um", erzählt Leibacher. "Es gibt ja auch Flüge ab Pattaya, Südostasiens bekanntester Badeort, das sind drei Stunden Autofahrt von Bangkok.
Ein Nachlassen in der Nachfrage nach Thailandreisen hat der Geschäftsführer von Lotus Travel in den vergangenen Monaten nicht gespürt. "Die Leute wissen ja, dass der Konflikt lokal begrenzt ist. Noch läuft alles in geregelten Bahnen", sagt Leibacher. "Und die höchste Instanz, der König, hat noch nicht gesprochen. Auch das Militär hat sich noch nicht eingeschaltet. Wenn der König heute sterben würde, hätten wir ein Problem. So aber weiß jeder, dass der König, wenn er es für richtig und angemessen hält, ein Machtwort sprechen würde."
König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) ist seit 1946 das Staatsoberhaupt Thailands. Kommende Woche, am 5. Dezember, hat der König übrigens Geburtstag.welt 26.11.08
Stand. 11:43 Uhr
Tausende Regierungsgegner haben den Flughafen in der thailändischen Hauptstadt besetzt. Hunderte Flüge wurden abgesagt, zwischen 500 und 4000 Reisende stecken fest. Auch deutsche Urlauber sind von den Unruhen betroffen. Wie deutsche Reiseveranstalter auf die aktuelle Situation reagieren.
Zahlreiche Menschen sitzen auf em internationalen Flughafen von Bangkok (Suvarnabhumi International Airport) fest, der von Demonstranten besetzt ist. Mehrere Reiseveranstalter haben wegen der politischen Krise in Thailand alle Reisen mit Flug nach oder über Bangkok abgesagt. TUI, Meier’s Weltreisen und Dertour teilten am Mittwoch mit, dass dies vorerst die Flüge am 26. November und 27. November betreffe. Bangkoks Flughafendirektor Serirat Prasutanont sagte, man verhandele mit den Demonstranten, um einigen Reisenden den Abflug zu ermöglichen.
"http://www.welt.de/politik/article2786388/Thailands-politische-Krise-ist-absurd.html"]Thailands politische Krise ist absurd [/URL]
- "http://www.welt.de/politik/article2786009/Die-Angst-der-Thais-vor-dem-Ruin-nach-dem-Chaos.html"]Die Angst der Thais vor dem Ruin nach dem Chaos [/URL]
- "http://www.welt.de/politik/article2784475/Thailands-Armee-fordert-Ruecktritt-der-Regierung.html"]Thailands Armee fordert Rücktritt der Regierung [/URL]
- "http://www.welt.de/politik/article2783184/Explosionen-am-Flughafen-von-Bangkok.html"]Explosionen am Flughafen von Bangkok [/URL]
- "http://www.welt.de/reise/article2783795/Veranstalter-sagen-Reisen-nach-Thailand-ab.html"]Veranstalter sagen Reisen nach Thailand ab [/URL]
- "http://www.welt.de/politik/article2780817/Demonstranten-besetzen-den-Flughafen-in-Bangkok.html"]Demonstranten besetzen den Flughafen in Bangkok [/URL]
- "http://www.welt.de/politik/article2771527/Massendemo-in-Bangkok-blockiert-das-Parlament.html"]Massendemo in Bangkok blockiert das Parlament [/URL]
Mehr als 1000 Reisende waren jedoch vom Ausfall einiger Flugverbindungen zwischen Bangkok und Deutschland betroffen. Allein etwa 200 Reisekunden von Dertour und Meier's Weltreisen sind vor Ort in Bangkok, Gäste, die ihren Urlaub jetzt beendet hätten. Diese Urlauber wurden in einem Bangkoker Hotel untergebracht. Bis auf weiteres. Mit den Kosten verhält sich das so: "Wir haben hier ja den Sachverhalt der höheren Gewalt", erläutert Unternehmenssprecherin Antje Günther, "die erste Übernachtung übernehmen wir. Theoretisch ist es dann so, dass weitere Kosten je zur Hälfte vom Veranstalter und dem Reisenden getragen werden. Aber jetzt wollen wir erstmal abwarten."
Der Duisburger Reiseveranstalter Schauinsland-Reisen erhält seine Reisen nach Bangkok dennoch aufrecht. „Es kann gut sein, dass sich der Flugverkehr am Flughafen in Bangkok bis zum Abend wieder normalisiert“, sagte ein Sprecher.
Thomas Cook und Neckermann fliegen nach Angaben einer Sprecherin Bangkok gar nicht an, deshalb waren ebenfalls nur wenige Kunden im Rahmen von Rundreisen betroffen. Zwei Reisende, die am Dienstag mit einer LTU-Maschine anreisen sollten, seien nach Phuket umgeleitet worden. Zwei weitere Kunden konnten am Mittwoch nicht mit Thai Airways starten, ihnen wurden den Angaben zufolge kostenlose Stornierungen oder Umbuchungen angeboten.
Das Auswärtige Amt in Berlin rät derweil Thailand-Touristen im Land davon ab, zum Internationalen Flughafen in Bangkok zu fahren. Die thailändische Regierung erwäge die Verhängung des Ausnahmezustands für die Hauptstadt. Wenn es dazu komme, sollten Reisen nach Bangkok vermieden werden.
Und dann gibt auch noch einen Inlandsflughafen: Bangkok Don Muang Airport (DMK), der heute ganz aktuell für internationale Ein- und Ausreisemöglichkeiten (Immigration) umgerüstet wird und somit das entstehende Chaos am internationalen Airport von Bangkok lindern soll. Don Muang liegt 24 Kilometer nördlich von Bangkok. Züge, Busse und Taxis verbinden den Flughafen mit der Hauptstadt.
Thai Airways strich am Mittwoch drei Verbindungen von und nach Frankfurt am Main sowie München. 1100 Passagiere wollten mit den Maschinen von Bangkok zurück nach Deutschland, teilte die Fluggesellschaft mit. LTU sagte eine Verbindung nach Bangkok ab. Die Lufthansa leitete am Mittwoch einen Flug in die thailändische Hauptstadt nach Kuala Lumpur in Malaysia um und verschob den Abflug eines Flugs am Mittwochabend. Die Reisenden mit Flugziel Bangkok wurde in Hotels untergebracht. Die weitere Entwicklung werde genau beobachtet, erklärte ein Lufthansa-Sprecher. Der für Mittwochabend geplante nächste LH-Flug von Frankfurt nach Bangkok wurde auf Donnerstagmorgen verschoben.
Horst Leibacher, Geschäftsführer des Fernreisespezielialisten Lotus Travel Service (mit etwa 1000 Reisenden allein in Thailand pro Jahr): "Alle Gäste, die heute oder morgen nach Bangkok reisen haben wir Umbuchungen angeboten, etwa nach Phuket." Wer Bangkok lediglich als Umsteigeflughafen nutzen wollte, um in ein anderes Land weiterzureisen, wurde umgeroutet, beispielsweise über Kuala Lumpur.
"Leute die schon da sind, werden von unseren Reiseleitern vor Ort betreut. Wer jetzt und in den kommenden Tagen seinen Heimflug ab Bangkok antreten wollte, den buchen wir selbstverständlich um", erzählt Leibacher. "Es gibt ja auch Flüge ab Pattaya, Südostasiens bekanntester Badeort, das sind drei Stunden Autofahrt von Bangkok.
Ein Nachlassen in der Nachfrage nach Thailandreisen hat der Geschäftsführer von Lotus Travel in den vergangenen Monaten nicht gespürt. "Die Leute wissen ja, dass der Konflikt lokal begrenzt ist. Noch läuft alles in geregelten Bahnen", sagt Leibacher. "Und die höchste Instanz, der König, hat noch nicht gesprochen. Auch das Militär hat sich noch nicht eingeschaltet. Wenn der König heute sterben würde, hätten wir ein Problem. So aber weiß jeder, dass der König, wenn er es für richtig und angemessen hält, ein Machtwort sprechen würde."
König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) ist seit 1946 das Staatsoberhaupt Thailands. Kommende Woche, am 5. Dezember, hat der König übrigens Geburtstag.welt 26.11.08