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Südamerika Mad Story

SG

Märchenonkel
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16 August 2010
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Ich hoffe, Ihr seid nicht eingeschlafen? Die "Mad Story" beginnt trotz der zwischenzeitlichen Beschaulichkeit aus meiner Sicht erst noch.

Eine meiner Stärken scheint eine gewissen Toleranz und Offenheit zu sein. Maria gesteht ihren Wunsch, sich in Italien niederzulassen. Einige Heiratskanditaten wären bereits vorhanden, manche schickten sogar regelmässig Geld. Eines Tages erhalte ich tatsächlich einen Einblick in die Bücher. Unglaublich, dort werden akribisch Zahlungseingänge vermerkt, meistens kleinere Beträge, aber immerhin manchmal dreistellig und nicht wenige Überweisungen gehen monatlich ein. Tz. Sie ist gerade mal 18 Jahre. Einen Favoritin hätte sie auch, einen glatzköpfigen Norditaliener Anfang 30, stolz zeigt sie mir sein Foto.

Durch Maria erhalte ich zahlreiche weitere Einblicke über das hiesige Putaria-Leben. So lerne ich am Strand eine Freundin kennen, die vor dem Problem steht, ihrem heiratswilligen Freier aus England langsam aber sicher verklickern zu müssen, dass sie erst 14 ist. Oder, dass es ganz gut war, einem besonders muskulösem Exemplar der den ganzen Tag scheinbar nur herumlungernden einheimischen Nichtsnutzen am Strand ein Bier auszugeben, weil er sonst manchmal dazu neigt, sich eine Getränkeeinladung mittels des Einsatzes von roher Gewalt heraus zu pressen ...

Ich nehme alles so, wie es eben ist. Bin insgesamt zufrieden. Es gäbe auch keine, die zu Lust auf Abwechslung verführen würde. Bis auf Alberta. Die würde ich gerne näher kennen lernen. Viel viel näher ... au Mann ...

Sie ist der Hamma!! Aber – im Gegensatz zu Culcha Candela – nicht in erster Linie wegen ihrem Intellekt ...

http://www.dailymotion.com/video/x413ax_hamma-culcha-candela_music
 

SG

Märchenonkel
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Ich bin insgesamt zufrieden. Eigentlich wäre ich das uneingeschränkt. Hätte Alberta nicht gestern neben uns am Strand gelegen ...

Begehrlichkeiten wurden bereits die Tage zuvor zu wecken versucht. Nicht nur einmal wurde in einem diskreten Moment in der Favela von der ein oder anderen Nachbarin bedauert, dass ich sie nicht als Freundin auserkoren hätte. Wenn Maria alleine ins Wasser hüpft, fasst immer die Kollegin, die uns gerade zufälligerweise Gesellschaft leistet, den Mut, ein unmoralisches Angebot zu unterbreiten: "Darf ich Dich mal in Deiner Pousada besuchen?“ Meine Antwort ist immer gleich: „Gerne! Du musst nur Maria um Erlaubnis fragen ..."

Maria behandelt mich gut. Und, ich wiederhole mich, ich mag sie. Sie belügt mich nicht, sie beklaut mich nicht, sie leiert mir kein Geld aus den Rippen. Sie ist lustig und ganz und gar nicht langweilig. Die Getränkerechnung in meiner Barpousada ist zwar mittlerweile auf rund 500 Reais angewachsen, aber das ist hauptsächlich auf meinem eigenen Mist gewachsen. Ein Drink kostet ja fast nichts. Mehr als Hundert dann natürlich schon ... doch das Leben mit ihr, ist nicht teuer. Im Gegenteil, ich spare eher Geld, denn für Ersatzevents müsste ich mit Sicherheit mehr hinblättern, und das beziehe ich nicht nur auf das Thema Sex. Ich will sie also nicht verletzen, sie nicht hintergehen und erst recht nicht von ihren Aufgaben entbinden. Oder anders ausgedrückt, feuern.

Doch ich kann es nicht ändern, irgendwann wird mir eben langweilig. Ich sehne mich nach Action. Noch ist es nicht so weit, aber ich spüre, dass meine Stimmung langsam aber sicher kippt. Die Begegnung mit Alberta beschleunigt den Prozess. Trotzdem, noch ist es nicht so weit. Noch bin ich ganz zufrieden ...


Zum Thema Bildchen und Filmchen:
Hier mal ein Filmchen von einer "Verflossenen", das (jugend-) frei im Internet erhältlich ist. Sie erinnert vom Typ her sogar ein bisschen an Alberta. Allerdings dann vor der Tunings-OP und in dem Fall nicht aus Recife, sondern aus Sao Paulo. Dafür hat sie international Karriere gemacht, heute ist sie ein gefeiertes Porxxxo-Sternchen. Unter "Mônica Mattos" findet man via Goolge, youporxxx, porxxxhub & Co. reichlich mehr, auch "frei", aber (angeblich) nicht mehr für die Jugend ... mein Investment betrug etwa 80 EURO für drei Stunden inklusive Drinks und Zimmer. Taxi übernahm sie selbst.

 

SG

Märchenonkel
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Noch bin ich also ganz zufrieden ...

Aber ausser Favela, Strand und Bett steht als Fussnote nur noch das Projekt Alberta auf dem Zettel.


Der obligatorische Ganztages-Auflug ins etwa 60 Kilometer Porto de Galinhas wurde gemacht.


"http://www.porto-de-galinhas.de/bilder.html"]http://www.porto-de-galinhas.de/bilder.html[/URL]

Auch das "historische Stadtzentrum" Recife antigo wurde besucht. Recife gilt angeblich als das Venedig Brasiliens. Na ja ... wegen des Wassers. Wenn man Bilder riechen könnte, würden sie allerdings wegen der zugeschissenen Kanäle nach Gülle stinken ... mittlerweile zerfällt das Vorzeigestadtviertel wieder ... vielleicht hat man in den letzten zwei, drei Jahren erneut einen Sanierungsversuch unternommen, wie das Filmchen - allerdings mit kritischem Unterton - zu suggerieren versucht ...






Am beieindruckendsten für mich waren die Skulpturen beim Ausflug zum Castelo des Künstlers Francisco Brennand. Damals zumindest scheinbar für ausländische Touristen noch ein Geheimtipp. Und auch für meine weiblichen Begleiterinnen, die sich von der phallischen Symbolik ebenso begeistern liessen ...





Das "UNESCO-Weltkulturerbe" Olinda wurde natürlich ebenfalls abgehakt.


Der gelungene Streifen des finnischen Filmemachers Mika Kaurismäki über die brasilianische Musikvielfalt - weit über das Klischee Samba hinaus - beginnt seine musikalische Reise in ausgerechnet Pernambuco.

Ich sah den Film leider erst im Anschluss an meine Reise und er ist mit ein Grund, warum ich ein Jahr darauf ausgerechnet in Pernambuco meinen ersten brasilianischen Carneval verbringen werde.



"http://www.moronobrasil.com/"]http://www.moronobrasil.com/[/URL]



Die seltsame Musik und der noch merkwürdigere Tanz "Frevo" ist zwar auch ohne Sonnen- oder Regenschirm gewöhnungsbedürftig, aber wenn er zunächst an eine Mischung aus Pogo und einer Tanzeinlage der Augsburger Puppenkiste erinnert, live ist er ein Erlebnis. Gerade an Karneval.




Ich hatte mich - also ein Jahr später - in der Nachbarstadt Olinda spontan dem Bloco (von) D´Breck angeschlossen. Damals war ich noch der einzige Gringo ...




Der gerade vor ein paar Wochen erstmals im Deutschen Fernsehen auf ARTE gezeigte Film "Deserto Feliz" (Happy Desert beziehungsweise Glückliche Wüste) ist zwar sehr empfehlenswert, nicht nur für Recife-Spezialisten, brachte mir persönlich allerdings kaum Neues ... dazu durfte ich bereits zu häufig hinter die Kulissen blicken. Doch den meisten Brasilien-Importeuren aus Europa sollte er als Pflichtbildungsprogramm aufgezwungen werden.


"http://www.noirfilm.de/index.php?option=com_content&task=view&id=73&Itemid=90"]http://www.noirfilm.de/index.php?option=com_content&task=view&id=73&Itemid=90[/URL]



Doch ich schweife ja vom Thema ab. Eigentlich stand nichts mehr auf dem Zettel. Wie gesagt, bis auf das Projekt Alberta vielleicht. Aber dazu hätte ich schon eine fiese Grätsche setzen müssen.

Sollte es also so weitergehen? Mit Favela, Strand und Bett und ohne Aussicht auf Abwechslung? Abwechslung, oder vielmehr einem neuen Abenteuer, nach dem ich mich langsam aber sicher zu sehnen begann ...
 

SG

Märchenonkel
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Ausgerechnet Alberta hatte keinen der wenigen diskreten Momente genutzt, um sich bei mir anzubiedern. Wenigstens nutzte ich die Gelegenheit, um ihr zu gestehen, dass sie mir bereits bei meinem ersten Ausflug ins Nachtleben positiv aufgefallen war.

Sie war angeblich die beste Freundin von Maria und so rechnete ich mir zunächst nichts aus. Aufgrund meiner bisherigen Recife-Erlebnisse schöpfte ich zwar die Hoffnung auf einen Dreier. Aber in Wahrheit war der Gedanke völlig schwachsinnig, unbegründet, reines Wunschdenken. Tz.

Tja, eine überraschende Wendung würde sich jetzt bei der Geschichte machen. Es kam auch dazu, nur völlig anders als gedacht. Alberta begleitete uns zwar noch weg vom Strand, verabschiedete sich dann aber aufgrund familiärer Verpflichtungen ...

Der nächste Morgen verlief zunächst ebenfalls völlig normal. Wir gingen zur Mama in die Favela. Ich holte zwei Frühstücksbier, Maria delegierte mal wieder irgendeine Zusatzarbeit an die kleine Nichte, die mir langsam leid tat. Immer wurde sie getadelt. Ich glaube, dass die Familie ihr verübelte, nicht wie die ein Jahr ältere Schwester am Strassenstrich zu stehen. Immerhin war sie ja schon 14 ...

Ich sitze wie immer draussen auf einem Hocker direkt gegenüber von den beiden hölzernen Eingangstüren des ärmlichen Hauskomplexes. Toilette gibt es nicht, 10 Meter um die Ecke ist das gemeinschaftliche Plumpsklo und eine Wasserstelle, wo man sich selbst duscht, Geschirr spült und die Wäsche säubert. Nackt duschen ist dabei tabu. Entweder erledigt man das nachts, was sich angesichts der fehlenden Beleuchtung natürlich schwierig gestaltet, oder man umwickelt sich mit einem Handtuch, was den Säuberungsprozess nicht einfach macht.

Maria hat ihre Aufgaben erledigt und setzt sich zu mir: "Ey, SG, heute abend will ich tanzen gehen!"

Endlich! Das klingt gut, es riecht nach der willkommenen Abwechslung! Ich bin mir nur nicht sicher, ob sie einen schicken Laden in der Innenstadt meint oder eine einfachere Forro-Bude mit Live-Musik. Aber das ist mir egal. Trotzdem frage ich nach.

"Ähm, also eigentlich, eigentlich hatte ich hier in Boa Viagem gemeint ... im Bamboo oder im Shakatak ..."

Ich blicke enttäuscht. Und ich bin es auch. Aber noch denke ich, okay, ein bisschen Party machen und Nutten gucken, immerhin ...

"Ähm, SG, ... ähm, ... eigentlich wollte ich heute alleine tanzen gehen ..."

Mir kamen keine Tränen. Aber mein verdattertes Gesicht signalisierte wahrscheinlich, dass sie gleich fliessen könnten.
 

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Ich habe übertrieben. Natürlich rollten bei mir keine Tränen. Aber enttäuscht war ich schon. Einen Abstecher in die "normale" Welt, abseits von Sightseeing, Sextourismus und - trotz aller Überschneidungen – dem krassen Gegensatz des Favelelebens hätte ich gut gefunden. Einerseits spüre ich zudem tatsächlich einen schmerzenden Stich im Herz, andererseits erkenne ich auch die Chance auf die ersehnte Abwechslung.

Ich glaube nicht, dass finanzielle Notwendigkeiten den wesentlichen Ausschlag für den Wunsch Marias gaben. Sie hatte weder Andeutungen gemacht, noch sich der Illusion hingegeben, ich könnte ihr Vorhaben mittels eines Geldgeschenkes korrigieren wollen.

Sicher schwangen Verdienstinteressen mit, aber wahrscheinlich drängte sie eher die innere Uhr, um sich endlich mal wieder deutlich nach Mitternacht auf dem Karusell des Sextourismus zu präsentieren und nach dem rechten zu schauen. Vielleicht ging es ihr auch ähnlich wie mir und sie hatte Hunger auf ein neues Abenteuer, auf Abwechslung. Immerhin waren wir bereits fast eine Woche zusammen ...

Wiederholungen gefallen nicht. Doch noch einmal sei gesagt, dass mein Mädchen mich immer fair behandelt hatte. Sie hatte sich während unserer Beziehung weder aus unerfindlichen Gründen mittels einer unglaubwürdigen Notlüge zeitweise aus dem Staub gemacht, noch die grosse Liebe vorgeschwindelt. Sie bettelte nicht, sie nörgelte nicht, riss keinen Streit vom Zaun. Sie klaute nicht, im Gegenteil, das kleine 18-jährige Mädchen gab mir Schutz. Sie hatte alle Regeln unseres Deals respektiert und eingehalten. Eine Klausel besagte aber, dass auch ich bestimmte Pflichten auferlegt bekam. Eine davon besagte, ihr gewisse Freiheiten einzuräumen. Und die forderte sie nun ein. Und nicht einmal fies oder boshaft und nicht ohne mir die Chance zu lassen, mich auf die Situation einzustellen. Es war immerhin erst früher Vormittag.

Diese Gedanken liefen innerhalb von Zehntelsekunden ab. Ich hatte mich also schnell gefangen, haderte folglich nicht weiter und gab mein Einverständnis. Sie wiederum gab mir die erhoffte Vorlage und fragte, wie ich mir denn nun meine eigene Abendgestaltung vorstellen würde.

"Naja Maria, was bleibt mir anderes übrig, mich auch ins Nachtleben von Bamboo und Shakatak zu schmeissen ..."

Ihr Blick verrät, oha, das hatte sie nicht bedacht ...
 

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Bevor sie etwas sagen kann, verharmlose ich das drohenede Krisenszenario der Nacht.

"Du, Maria, es tut mir zwar weh, aber wenn wir uns begegnen sollten, aber ich werde Dich in Frieden lassen. Du kannst machen, was Du willst. Ich werde meine Eifersucht nicht zeigen."

Das scheint gar nicht das Hauptproblem zu sein, obwohl sie meine Worte dankbar zur Kenntnis nimmt.

"Und Du? Nimmst Du ein anderes Mädchen mit aufs Zimmer?"

"Pfff. Maria! Du weißt doch, dass ich nicht bezahle. Und bei Mädchen vom Bamboo oder aus dem Shakatak muss man das normalerweise. Nicht? Aber, naja, wenn mir eine gefällt und ich ihr ... und ich nichts zu zahlen habe ... na ja, ... dann wahrscheinlich schon ..."

Natürlich gibt es Brasilianerinnen, die Dir bei entsprechenden Ansagen die Augen auskratzen würden. Auch Putas. Meine bescheidene Erfahrungen lassen mich allerdings schlussfolgern, es kommt immer drauf an, wie man seine Story verkauft. Und natürlich wem. Abgesehen davon ist meine Offenheit wohl auch entwaffnend.

Trotzdem fragt sie nach: "Und morgen früh? Was passiert dann?"

"Dann gehen wir gemeinsam an den Strand. Schliesslich bist Du meine grosse Liebe!"

Sie weiss, dass das nicht stimmt, strahlt aber trotzdem oder gerade drum.

"Und was machen wir jetzt?"

"Na, was wohl, Maria? Wie gehen an den Strand!"
 

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Unser Gespräch dauerte maximal 90 Sekunden. Es verlief in ruhigem, sanftem Ton. Fast zärtlich und romantisch. Die gelegentlich zerknirschten Gesichter wurden stets mit einem Lächeln überspielt. Es gab keine Anzeichen auf Streit. Wir klärten lediglich unsere jeweilige Position. Die Gefahren und die durchaus komplexen Konsequenzen waren uns beide ohne weitere Diskussion bewusst. Immerhin könnte ich sie heute Abend an einen anderen Touristen verlieren, der ihr vielleicht neben Spesen auch ein Taschengeld oder gelegentliche Shoppingmöglichkeiten bot. Und auch sie riskierte selbstverständlich die Überschreibung der bisher ihr gewährten Privilegien an eine ihrer Koleginnen. So ist das nun mal in Brasilien, in Recife, in Boa Viagem, im Milieu.

Auch das mochte ich an Maria. Ein Sachverhalt wurde knapp angesprochen, in wenigen Momenten geklärt und dann wurde eben gemacht. In dem Fall gab es nichts weiteres zu tun, als sich zunächst dem gewohnten Alltagstrott zu widmen. Das hiess an den Strand zu gehen, Bier zu saufen und ohne Ende Austern zu verschlingen.

Irgendwann gesellt sich mal wieder eine Freundin von Maria zu uns. Sie kommt ausnahmsweise nicht aus unserer Stammfavela und ist auch keine Schwutte. Sie ist keine Granate, die Begehrlichkeiten a la Alberta wecken würde. Aber schlecht sieht sie ganz bestimmt nicht aus. Sie wirkt zunächst ein bisschen unscheinbar, aber alles sitzt am rechten Platz. Ich lasse die beiden Mädchen quatschen und geniesse einfach nur das Gefühl, mit zwei recht schnuckeligen Brasilianerinnen am Strand zu sitzen. Und natürlich dabei eiskaltes Bier zu trinken.

Ab und an werde ich natürlich trotzdem ins Gespräch gebunden. Es wird viel gelacht und ich muss sagen, dass ich Brenda sehr sympathisch finde. Ich nehme ihre Komplimente gerne entgegen und habe keine Hintergedanken bei meinen. Gegen ½ 4 Uhr drängelt Maria wieder. Das ist normal, bald fängt ihre Telenovela an und normalerweise verarztet sie mich immer vorher, damit sie im Anschluss ihre Ruhe hat. Brenda begleitet uns. Langsam entwickelt sich doch ein Hintergedanke. Oder sagen wir besser, ein kleiner Hoffnungsschimmer erscheint am Horizont ...

Mein Vorschlag, uns doch noch gemeinsam auf der Pousadaterrasse ein Bier zu genehmigen, wird angenommen. Ich besitze keinen Plan, keine Strategie. Aber die zusätzliche Gesellschaft Brenda´s empfinde ich als angenehm. Keine Ahnung, ob es gegebenenfalls noch eine zweite Getränkerunde gab, jedenfalls bläst Maria irgendwann energisch den Abmarschbefehl: "Leute, ich muss jetzt echt Gas geben!" Die Novela ist ihr also egal, sie will heute auf die Piste und hat noch allerhand zu tun.

Wir stehen auf und eigentlich wäre es nun an der Zeit, sich von Brenda zu verabschieden. Doch Maria läuft zielstrebig zur Pousada-Eingangstür ... und Brenda stiefelt einfach hinterher ... na ja, was sollte ich schon tun? Ich folge dann natürlich auch ...
 

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Märchenonkel
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Als ich hinter den Mädchen die Treppe erklimme, ist mir immer noch nicht ganz schlüssig, welcher Film jetzt folgt.

An bestimmte Details kann ich mich auch nicht mehr exakt erinnern. Ich glaube, ich bin der erste, der unter die Dusche steigt. Ich denke, so war es wirklich. Weniger aus Egoismus, sondern aus Verlegenheit. Ich wollte abwarten, was passiert. Als ich aus der Dusche komme, springt mir sogleich Brenda entgegen, um es mir gleich zu tun. Wir tauschen sozusagen unsere Position, denn ich nehme jetzt an ihrer Stelle auf dem Bett neben Maria Platz, die doch noch ihre Novela schaut. Wir kuscheln und sicher fummeln wir auch. Dann wechseln die Mädchen ihre Plätze. Meine angestammte Freundin geht ins Bad und dafür liegt jetzt Brenda neben mir. Ich lege meine Hand auf ihren Schenkel. Keine 10 Sekunden später steckt meine Zunge in ihrem Hals. Kondome braucht es für die direkt anschliessenden Konsequenzen nicht, denn sie verhütet ...

Maria kommt aus der Dusche. Auweia. Doch sie schmunzelt: "Na, das ging aber schnell!" Dieses Luder hat mir doch tatsächlich Ersatz besorgt. Eigentlich ist Maria im Begriff, sich anzuziehen. Ein Teil von mir steckt immer noch beziehungsweise ab und an in ihrer Freundin. Ich benötige keine grösseren Überredungskünste, doch das Miststück widmet sich zunächst nicht wie erwartet mir, sondern ihrer Freundin ... während sich Brenda mit mir auf eine zweite Runde vorbereitet, duscht Maria erneut. Dann zieht sie sich eilig an: "Ich muss jetzt wirklich los!" Sie öffnet die Apartmenttür, läuft hindurch, dreht sich um, zieht die Tür ein Stückchen zu, steckt den Kopf in unsere Richtung dazwischen und gibt mir mit strengem Ton folgenden Befehl: "Mach ja keine Dummheiten und behandle meine Freundin gut! Morgen früh gibst Du ihr 50 Reais, eines ihrer Kinder braucht Medikamente. Und um 9:30 Uhr treffen wir uns bei den Meninas am Strand! Komm pünktlich!" Rummms.
 

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Kaum ist die Tür verschlossen, schaue ich meine Ersatzspielerin an: "Wie? Eines Deiner Kinder braucht Medikamente?" Ich hätte nicht nachfragen sollen. Die Stimmung kippt.

"SG, ich mag Dich sehr [blablabla], aber ich muss dauernd an meinen Kleinen denken. Ich bin keine Schwutte, ich mache das das erste Mal. Ich fühle mich beschissen, gar nicht wegen Dir, sondern ich mache mir Sorgen wegen meinem Kind und habe zudem Angst, jetzt ins Milieu zu rutschen ..." Ein paar Tränen kullern.

Na toll, jetzt hat das Steuerungssystem unfreiwillig Sendepause, der Psychodoktor ist gefragt ...

Na ja, irgendwann gelingt es doch, den Kummer beseite zu räumen und es wird noch eine angenehme Nacht.

Am nächsten Morgen bedankt sich Brenda bei mir doppelt. Erstens, weil ich sie angeblich gut und fair behandelt hätte. Zweitens, beweist sie es mit ihrem sehr (un-) anständigen Abschieds-Bloxxxw-Job, den ich nicht erbetteln muss. Ich sehe mich schon aufgrund der Tränenstory in Bezug auf ihren Sohn und natürlich erst recht wegen Maria´s Druck gezwungen, die 50 Reais auch tatsächlich abzudrücken. Aber so fällt mir es natürlich noch leichter. Eigentlich auch lächerlich, das waren damals weniger als 20 Euro. Die hätte ich ohne sie allein an Drinks verbraten, um meinen Kummer über Maria´s Abstecher zu ertränken und um in Stimmung zu kommen, selber auf die Pirsch zu gehen ...

Wir verabschieden uns auf der Strasse und ich schlendere zur Strandbaracke. Maria wartet schon, winkt mir von weitem, telefoniert. Als ich zu ihr stosse, beendet sie das Gespräch. Ich tippe richtig, Brenda war am Apparat. Maria strahlt: "Wie ich höre, ich alles gut verlaufen. Danke, dass Du meine Freundin gut behandelt hast! Ich habe auch noch eine gute Nachricht: Heute zahle ich den Strand!" Sie kichert und gibt mir einen Kuss. Boah. Perfekt!
 

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Angesichts meiner weiteren Abenteuer in den Folgejahren kommt mir die Geschichte mit Brenda gar nicht mehr so spektakulär vor, wie seinerzeit. Trotzdem finde ich bis heute, hat sie was.

Meine Abenteuerlust wurde tatsächlich befriedigt. Und das Bedürfnis, aus dem ja eigentlich gar nicht so unangenehmen Alltagstrott mit Maria auszubrechen, verschwand. Nur Alberta, die stand noch auf dem Zettel. Ging mir nicht aus dem Kopf. Steckte ich ich heute in der Situation, würde ich Maria mein Begehren beichten. Damals traute ich mich nicht.

Doch das Kapitel meiner ersten Reise nach Recife war noch nicht ganz abgeschlossen. Und deshalb geht die Mad Story auch in diesem Thread noch ein klitzekleines Bisschen weiter.

Mein Abreisetermin stand vor der Tür. Ich hatte vielleicht noch drei Tage. Dann ging es zum Abschluss meines Urlaubs zurück nach Rio de Janeiro. Hätte ich darüber nicht bereits ein Buch geschrieben, wären meine dortigen Abenteuer wahrscheinlich gleichfalls hier eine Threaderöffnung wert ...

Maria´s frisch entdeckten bisexuelle Neigungen spielten wir nicht aus. Ich drängelte nicht und per Zufall bot sich in den Folgetagen niemand an, den ich für brauchbar empfunden hätte. So stand das Übliche auf dem Programm: Favela, Strand und Bett.

Wir veranstalteten im Slum ein rauschendes Abschiedsfest, das bis zum nächsten Morgen ging. Auch ein paar Bamboo-Schwutten schauten vorbei. Prompt holte ich mir einen Infekt, der aber noch am gleichen Tag dank Medikamente in den Griff zu kriegen war. Abends ging es mir schon besser. Es war meine letzte Nacht. Und für mich stand fest, dass ich die mehr oder weniger gemütlich mit Maria verbrigen würde ...
 

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Von wegen!

"Du, SG, heute Abend würde ich wieder ganz gerne tanzen gehen ..."

Was? Ich glaube, ich höre nicht recht, doch bevor ich eine fehlende Ersatzoption reklamieren kann, fügt sie hinzu: "Diesmal kommst Du aber mit!"

Abgesehen davon, dass ich mir tatsächlich eingestehen muss, eine romantische Ader zu besitzen – es handelte sich schliesslich um unsere Abschiedsnacht, schloss ich daraus, dass es ein ziemlich frustrierender Abend für mich werden könnte, den ich entweder alleine oder aus der Not heraus mit irgendeinem hässlichen Scherbenhaufen verbringen müsste und der zudem vielleicht noch Vergütungsleistungen erfordern würde. Schöne Scheisse!

Maria bleibt cool: "Wann geht morgen noch mal Dein Flieger?" Er geht so gegen 12. "Pfff. Ey, SG, dann bleibt doch noch genügend Zeit für einen (un-) anständigen Abschied! Mach Dich locker!"

Abgesehen davon hat sie ein Totschlagargument. Ihr Glatzkopf–Favoriten-Italiener ist in der Stadt. Tja, Scheisse, was kann ich anderes tun, als mich zu fügen ...
 

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Natürlich schoss mir alsbald die Chance durch den Kopf, gegebenfalls Alberta klar zu machen. Aber die war seit Tagen wie vom Erdboden verschluckt. Eigentlich hätte ich sie bereits auf unserer Favelaparty erwartet, und ihr Erscheinen hätte normalerweise keiner expliziten Einladung meinerseits bedurft. Ich schloss folgerichtig, dass sie mit einem Kunden einen Ausflug machte. Schöner Mist!

Also ging ich mit sehr gemischten Gefühlen mit ins Shakatak. Dort hatte ich am Anfang meiner Reise Maria kennen gelernt. Wir gingen gleich hoch auf die Empore und ich wurde zu irgendeiner Jung-Kollegin an einen Tisch platziert. Prima, viel zu sagen hatten wir uns nicht. Stattdessen entdeckte ich den Glatzkopf, der sich in bezug auf meine bisherige Freundin nicht allzu lange bitten liess. Maria war aufgedreht und sie schien glücklich. Ich hatte immerhin mein Bier. Trotzdem, das muss man Brasilianerinnen lassen, sie kümmern sich. Maria kommt zurück an den Tisch, zieht mich hoch. "Hast Du schon gesehen? Auf dem Balkon sitzt Alberta, erinnerst Du Dich noch?"

Schwupps, stehe ich vor ihr. Sie sitzt mit weiteren Kolleginen am Tisch zweier Bekannter, die sich auch im Bamboo niederliessen. Zwei der wenigen Gäste, die ich eigentlich als ganz angenehm empfand. Sie hatten neben einer gewissen Knauserigkeit allerdings ein Sprachproblem. Spanisch hilft, aber nicht besonders. Alberta ist ebenfalls aufgedreht. Es gibt eigentlich gar keinen Grund, mich so stürmisch zu begrüssen. Wir kennen uns doch kaum. Während sie aufspringt, stösst sie heftig an den Tisch. Dabei kippen ein paar Gläser um, deren darin zuvor aufbewahrten, klebrigen Flüssigkeiten genau über die Hosen meiner Landsmänner fliessen. Sie schert sich nicht drum, bemerkt nur, dass das eh Arschlöcher seien, schnappt meine Hand und zerrt mich in den Innenraum. Ich kann gar nichts dafür, aber ab jetzt habe ich bei allen Gästen der Bamboo-Bar verschissen. Maria zwinkert mir zu und verschwindet in Richtung ihres Italieners ...

So weit, so gut ...
 

SG

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Die eben noch aufgedrehte Alberta zeigt sich plötzlich ziemlich erschöpft, als ich euphorisch von meinem Barausflug zwecks Getränkeorganisation an unseren neuen Platz zurückkehre. Sie machte die letzten Tage tatsächlich einen Bootsausflug, und ganz offensichtlich hat sie es dabei mit dem Drogenkonsum übertrieben. Der Missbrauch rächt sich jetzt. Ob sie eine Orgie feierte, oder es nur einen Sponsor gab, kann ich nur erahnen. Ihrer Gesamtverfassung nach waren mehrere Personen beteiligt. Sie rückt nicht ganz mit der Sprache raus. Doch eines wird schnell klar: Sie ist völlig fertig und in ihrem Zustand kann sie nicht nach Hause. Offiziell arbeitet sie zwar ebenfalls in der Tourismusbranche, aber normalerweise weder liegend, kniend noch gebückt ...

Tja, toll. Mein Bett ist keine 200 Meter entfernt, mein Traummädchen ist griffbereit und Alberta will auch mit. Sie sieht einfach geil aus, allein diese Tixxxtten, und ehrlich gesagt, turnt mich auch ihr Zustand an. Wenn ich mich nicht irre, klebt noch Sperma im Haar. Aber ihre Verfassung suggeriert natürlich auch, dass sie für die kommenden Stunden nur als Puppe brauchbar ist, die, wenn momentan auch nur mit Ach und Krach, zufälligerweise atmen kann.

Tja, was soll ich sagen. Maria ermutigt mich, zuzugreifen. Und das tue ich dann auch.

Es wird eine sehr, sehr interessante Nacht. Ich nehme an, dass es Alberta ebenfalls so ging, sofern sie sich erinnern könnte. Im Porxxxokaxxxnal würde ich mehr Details berichten.

Gute Nacht! Bis morgen ...
 

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Okay, ich gebe es zu. Die nächtlichen Experimente verliefen in Wahrheit mindestens halbwegs im Rahmen. Alberta war zwar schlank, aber im Minimum 10 Zentimeter grösser als beispielsweise Maria und nicht nur deshalb wesentlich kompakter, also schwerer. Man konnte sie nicht einfach so rumheben wie die leichtgewichtige Freundin. Und in ihrem Zustand erschien sie zwar manchmal willenlos, obwohl sie durchaus den festen Willen zum Schlafen hatte, aber eigentlich spielte ich mit einem nassen Sack – im asexuellen Sinne. Ich verlor relativ schnell die Lust und baute auf den nächsten Morgen ...

Meine Spielgefährtin machte immer noch auf sterbenden Schwan, aber eine gewisse Einfältigkeit oder zumindest Neugierde trieben sie dazu, die angeblich vollführten Akte der Nacht noch einmal halbwegs nüchtern mit mir durchzuspielen. Ich übertrieb natürlich und schwindelte ihr auch vor, dass sie ebenfalls den Anschein erweckt hätte, Spass gehabt zu haben ...

Es dauerte eine Weile, bis ich sie soweit auf Touren hatte, dass sich eine relativ ordentliche Standardplus-Nummer entwickelte. Zuvor erinnerten unsere Bett-, Fussboden und Bad-Geschichten eher an gemeinsame Selbstexperimente beim Physikunterricht. Nur mit dem Unterschied, dass sie allesamt - zumindest vom Grundsatz her - funktionierten ...

Ich belasse es, wie gesagt, bei Andeutungen ... aber nun war meine atemende Puppe, die sogar ohne Programmierung sprechen konnte, vollkommen verklebt. Eine Brasilianerin im Normalzustand muss man nicht zum Duschen schicken, das macht sie normalerweise ganz von selbst. Doch Alberta schien immer noch ein bisschen neben der Kappe und vor allem träge ... ihre Flüche vor dem Spiegel - hauptsächlich wegen der versauten Haare - klingen mir noch heute im Ohr. Ich lag unbeeindruckt und grinsend im Bett und schob die Schweinereien auf den Kapitän und die restliche Crew ihrer vortäglichen Bootstour. Da waren wohl auch ein paar Profis am Werk, nicht nur Amateure, und ich kann mir gut vorstellen, wer die Aktion organisiert hatte ... genau dieselben, die auch von meiner enorm hohen Getränkerechnung profitieren sollten.

650 Reais Zusatzkosten, das war nicht von schlechten Eltern. Auch wenn ich davon ausgehen musste, dass 10 % der Striche nachträglich auf meine Liste kamen, jammern machte jetzt kurz vor meinem Abflug kaum einen Sinn.

Nun trat Alberta mit einer Bitte heran. Ich solle sie nach Hause begleiten, ihrer Familie gegenüber als Vorwand für ihr nächtliches Fernbleiben gelten, was ja ansatzweise sogar stimmte. Sie versprach, mich im Anschluss in die Favela zu führen. Ich musste beziehungsweise wollte mich dort schliesslich von Maria´s Familie verabschieden, hatte sogar ein Geschenk für die Frau Mama. Ihre Assistenz war dazu eigentlich nicht notwendig und für mich sicher nicht das Hauptargument, ihrem Wunsch zu Folge zu leisten. Meine natürliche Veranlagung zur Neugierde reichte völlig aus.

Das Mädchen wohnte auch in Richtung Flughafen, aber nicht weit draussen. In einer Stichstrasse vom Parallelkanal, der mindestens genauso erbärmlich stank, wie der nah bei meiner Haustür. Ihr Viertel, das eigentlich nur aus dieser Strasse bestand, war aber aufgeräumt, stand im krassen Gegensatz zur garagenähnlichen Behausung und der Nachbarschaft von Wilma, wenn Ihr Euch an sie erinnert. Die Häuser waren allesamt verputzt, die Strassen geteert, es gab einen schicken Bürgersteig, und manche Grundstücke hatten sogar eine Art Vorgarten. Und das Anwesen selbst, alle Achtung! Der Vater war irgendein Handwerker, ich glaube, Schweisser, aber einer, der ganz offensichtlich ganz ordentlich verdient. Der einzige Wermutstropfen, er lag betrunken in einer Schubkarre, die in der Garage stand ...

Alberta bekam mit 17 einen Sohn und soweit ich es verstanden habe, nicht von ihrem Vater. In Brasilien ist eine Schwangerschaft in diesem Alter, wie auch an vielen anderen Orten dieser Welt, durchaus keine Seltenheit oder sogar üblich. Als Grund für ihre Jobauswahl kann der Betriebsunfall also nicht gelten. Denn das Wohnumfeld lässt darauf schliessen, dass sie eine Auswahl hatte ...

Was sollte ich mir aber darüber den Kopf zerbrechen? Nach ein paar Streicheleinheiten für ihren rund zweijährigen Knirps stieg Alberta mit mir zurück ins wartende Taxi. Auf zu meiner Abschiedstournee.
 

SG

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Es ist immer noch recht früher Morgen, als wir den ursprünglichen Haupteingang zur Favela nehmen. Er befindet sich in einer Seitenstrasse der grossen Avenida, die der Favela ihren Namen gab. Rua Padre Giordano. Die meisten benutzen jedoch den Seiteneingang, der - allerdings diskret - an der Hauptstichstrasse in unmittelbarer Nähe zu einer Bushaltestelle liegt.

Maria ist auch schon da. Wie ihre Nacht verlief, bleibt ihr Geheimnis. Sie interessiert dagegen jedes Detail unserer Nacht und Alberta gibt offensichtlich gerne Auskunft. Dass ich lediglich die Taxikosten für den gemeinsamen Ausflug in Alberta´s Heimatstall übernahm, erzeugt ein zufriedenes Schmunzeln.

Die Mami freut sich tatsächlich sehr über die neuen Havaianos und die gerade noch benutzten fliegen sogleich in die Ecke. Ich habe noch ein ordentliches Zeitfenster und bin relativ entspannt, als ich zu einem kleinen Früstück überredet werde ... dass uns neben Maria und meiner nächtlichen Spielgefährtin, die langsam aber sicher wieder zu Kräften kommt, auch die beiden Cousinen, also unsere gelegentliche Haushälterin Daiana und ihre Schwester Fernanda, ebenfalls begleiten, wird mein Geldbeutel schon verkraften, denke ich. Auf ein abschliessendes Frühstück in meiner Pousada hatte ich verzichtet und bei Alberta wurde zwar auch ein Gebäck mit Kaffee gereicht, aber gegen einen leichten Brunch am Vormittag war nichts einzuwenden.

Ich wundere mich zunächst, als wir ein nahegelegens Hotel ansteuern. Klar, dort gibt es auch ein bescheidenes Frühstücksbuffet ... aber irgendwie ... ?? Das Hotel war damals Handelsreisenden und Handwerkern als Unterkunft vorbehalten. Es ist einfach, die Zimmer haben aber alles, was man braucht. Ein grosses Bett mit harter Matratze, Fernseher, Frigobar, ein Bad und eine leise Klima. Obwohl direkt an der Ausfallstrasse gelegen, sind die Zimmer zudem ruhig und der Preis ist günstig. Das weiss ich alles aus zwei Gründen. Ein gutes Jahr später buchte ich dort über Karneval ein Zimmer. Und jetzt sollte ich eines für zwei Stunden mieten. Das Thema "Frühstück" hatte ich wohl missverstanden ... was zu schallendem Gelächter führt. Die beiden Cousinen setzen sich in die "Lobby" und glotzen fern. Der Rest der Truppe geht aufs Zimmer.

Ein wunderbares Abschiedsgeschenk. Und zu meiner grossen Freude dient nicht nur Alberta als Showpartnerin, sondern Maria kramt noch ein paar andere Spielzeuge aus Plastik & Co. aus ihrer Tasche. Damals war ich noch Amateur, erst auf späteren Reisen packte ich neben Reiseführer und Shorts auch Spielzeug in den Koffer.

Auf der Taxifahrt bleibt keine Zeit für Wehmut. Wir bringen Alberta in die Nähe ihres Hauses, ich drücke ihr noch diskret 20 Reais in ihre Hand. Dann geht es weiter in Richtung Flughafen. Klar, auch Maria gebe ich Geld, und Daiana kriegt auch noch irgendwas. Nur Fernanda geht leer aus, die hat ja weder meine Wäsche gewaschen noch meinen Schwanz geblasen ... mein Gott bin ich ein Geizhals. Bei Maria kullern Tränen. Und ehrlich gesagt, auch mir fällt der Abschied schwer. Obwohl in Rio de Janeiro schon das nächste Mädchen wartet ... aber das ist eine andere Geschichte ...


FIM (Ende)


 

brasil66

Member Inaktiv
Inaktiver Member
3 September 2010
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Muito obrigado Supergringo e parabens!

Wie immer tolle Schreibe und vor allem 100% authentisch. Wann kommt eigentlich "Dompteur der Affen. Teil 2"? Nach deinem Langzeitaufenthalt müsstest du doch genügend Stoff haben ... :bigg

Abracos

brasil66

obs.: Warum liest man dich eigentlich nicht mehr in der ARD oder im ZDF? Hat dich wieder so ein realitätsfremder Gutmensch-Resident vergrault?
 

Winston

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3 November 2008
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Hätte ich darüber nicht bereits ein Buch geschrieben, wären meine dortigen Abenteuer wahrscheinlich gleichfalls hier eine Threaderöffnung wert ...


Das würde mich wirklich interessieren. Kannst du mal nen Link zu amazon.de reinstellen oder den Buchtitel. Danke.