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Thailand Lebendig über dem Zaun...

Iffi

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18 Oktober 2008
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Din Sor Pong


Wäre eigentlich eine ausführliche Geschichte wert. Werde ich vielleicht eines Tages mal schreiben. Hier und jetzt aber nur als Kurzform.

Dieses weisse Zeugs, welcches wir im perversen Extrem während Songkran an den Touristenorten und auch Städten kennenlernen, besteht in der Regel aus Talkumpuder. Die Thais nennen es Din Sor Pong. Es ist eine natürliche „Erde“, welche in Thailand besonders in der Gegend von Lopburi vorkommt.

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Wer die Knete dazu hat, benutzt heutzutage auch Babypuder, anstatt Talkumpuder.

Leute nutzten es schon seit hunderten von Jahren, besonders bevor das chemieverseuchte Zeitalter anbrach, als natürliches Hautpflegemittel, z.B. gegen Akne. Hinzu kommt seine kühlende Eigenschaft besonders in der sauheissen Jahreszeit in Thailand von März bis Mai.

Es hat auch eine spirituelle Bedeutung. Wer kennt sie nicht diese weissen Tupfer:

Über der Haustüre während einer Hauseinweihung oder überhaupt Haus-Tambon.

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Über der Windschutzscheibe innen am Wagendach bei einer Auto-Segnung

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Auf der Stirn des Brautpaares während der traditonellen Hochzeit.

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usw.

In all diesen Fällen gilt es als Segnung und wird vorwiegend von buddhistischen Mönchen durchgeführt. Ausser bei der traditionellen Hochzeit. Dann übernimmt das ein Schamane, Dorfältester, Familienältester, oder, usw.

Und genau diesem Zweck der Segnung dient Din Sor Pong während des Songkran Festivals. In nicht ballermann-mässig pervertierten Hot Spots verteilen die Leute dieses Talkumpuder während Songkran mit Respekt und guten Wünschen für die Gesundheit und als Segnung gedacht untereinander auf die Wangen.

Wie mit diesem Puder in den Hot Spots fern von jeglichem spirituellem Sinn geaast wird, brauche ich ja wohl nicht zu erklären. Hinzu kommt, dass die Reinheit dieses Talkumpuders, oder dass es überhaupt Talkumpuder ist, lange nicht garantiert ist.

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Auch das respektvolle Benetzen von Schultern, Händen und auch Kopf mit Wasser dient der gegenseitigen Segnung.

Spritzorgien und das hier aber nicht...

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Gast_13

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Wäre eigentlich eine ausführliche Geschichte wert. Werde ich vielleicht eines Tages mal schreiben. Hier und jetzt aber nur als Kurzform.

Donnerwetter iffi,

"Kurzform ist gut" ;-) Danke für die ausführliche Erklärung. Bei den Hindus symbolisiert der eine punkt auf der Stirn, die Hoffnung das das 3. Auge was früher mal dagewesen sein soll, sich wieder entwickelt. Bei eurer Hochzeit trägt der Priester diese 3 Punkte auf. Das würde mich auch mal interessieren ob es da parallelen gibt oder die Anzahl und Anordnung der punkte willkürlich ist. Ich könnte mir vorstellen, (weil die Thais das immer ganz genau haben wollen), Das die äußeren punkte die normalen Augen darstellen und das in der Mitte eben das 3. Auge. Oder warum hat der nun bei dir ziemlich Symmetrisch genau diese 3 Punkte aufgetragen?

Meine Güte, bei denen geht ja ohne Rituale gar nichts, was für ein Stress. Womöglich müssen die Leute jeden Tag erst mal überlegen, ob die was vergessen haben (Ritual) bevor die aus dem Haus gehen (Spass;).

P.S. Das letzte Bild hat eher eine kriegerische Handlung, (sich gegenseitig erschießen) als freundliche Segnung. Tja so kann man die guten alten Sitten pervertieren. Ist aber nicht nur in Thailand so!
 
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Gast_13

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Auch hier gilt der Thai-Spruch: "Mai pen lai", "dat macht doch nix" :bigsmile

Wie konnte ich das vergessen, Thailand. Wirklich beneidenswert, diese (manchmal scheinbare) ruhe und Gelassenheit. Aber vorher so einen Brimborium veranstalten. ;-)

Wir müssten viel mehr von diesen "Mai pen lai" verinnerlichen, so was wie "Burnout" kennen die wohl nicht.

Ist "Farang" eigentlich ein Schimpfwort?

Edit: Was mir noch aufgefallen ist, was haben denn diese Spaghetti auf deinen Kopf zu bedeuten? :bigsmile

hDSC06820_1.jpg
 
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Iffi

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Mamuangs und kein Ende


Inzwischen schleppt auch Tantchen die Mamuangs von ihrer Farm heran.

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Die haben verschiedene Reifegrade

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Auch sie werden zu Mamuang Guan verarbeitet.

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Die Trockenablagen sind von unserm Dorfweg leicht einsehbar.

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Die ersten Stimmen der Nachbarn werden laut: „kaufen wollen“. Meine Frau überlegt sich noch den Preis. Sie hat vor, kiloweise zu verkaufen.

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Und nun wirklich zu den schon am Boden verästelten Mangosträuchern im Gegensatz zu den durch einen einzign Stamm gekennzeichneten Mangobäumen, wie bisher beschrieben.
 

Iffi

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Strauchmangos im Gegensatz zu Baummangos

Auch hier wieder meine eigene Wortschöpfung. Aber sie drückt bildhaft aus, wie sich Mangogewächse grundsätzlich unterscheiden.

Baum

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Strauch


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Nicht nur die Gewächse unterscheiden sich, sondern die Früchte ebenfalls. Links eine Baummango, rechts eine Strauchmango

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Meine Frau nennt die Baummango in der Bildmitte: Mamuang Äppen. Sie wird nämlich nicht grösser als ein Apfel und neigt sehr zur Kugelform.

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Der Ausdruck Äppen ist mir schon lange kein Rätsel mehr. Genauso wenig wie Footbon(Football) oder Bon(Ball) überhaupt. Thais neigen nämlich dazu das „l“ am Ende eines Wortes wie ein „n“ auszusprechen.

Es gibt zwar über 100 Mangosorten in Thailand, aber vieles spricht dafür, dass unsere Baummango eine „Okrong“ ist. Das ist eine sehr ursprüngliche Sorte und wenig durch Züchtung, wenn überhaupt, geprägt. Geschmacklich unterscheiden sie sich nicht zu sehr von den grossen Mangosorten. Ob noch grün oder schon gelb.

Während die Baummangos oder Mamuang Okrong gerne in Trauben wachsen...

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...sind die Strauchmangos, in userem Fall vermutlich Mamuang „Nam dok mai“, eher Einzelgänger.

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Sie werden recht gross und sind wenn tiefgelb bis orange eine absolute Delikatesse.

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Und...die häusliche Produktion von Mamuang Guan erreicht im Augenblick ungeahnte Höhen.

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Gast_13

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https://www.pattayaforum.net/forums/threads/lebendig-ueber-dem-zaun.27908/page-54#post-1417769

Hatte ich noch vergessen. Essen kann man die Mangos so auch elegant. Sonst ist es immer eine "schmierige" Angelegenheit. (Die würfel mit dem löffel ablösen, nach dem umstülpen der Schale, geht auch direkt mit den Zähnen).

Oh Man iffi, wie ich dich beneide, Bio Mangos direkt aus dem eigenen Garten. Hier aus dem Supermarkt schmecken/riechen die teilweise nach den Konservierungsmitteln.
 
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Iffi

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Möchte das Mango-Thema hier mal vorläufig abschliessen.

Es gibt seit gestern Abend eine neue Entwicklung bei uns zu Hause.....
 
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Iffi

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Reis Geschäft


Ich bringe dieses Thema an dieser Stelle und nicht in einem meiner Farm Beiträge, weil es nichts mit unseren Reisfarmen zu tun hat, sondern, wie's aussieht, ein neuer Geschäftszweig meiner Frau wird. Bin mal wieder sehr positiv überrascht.

Der Vater meiner Frau war Halbchinese. So einige Verwandte des chinesischen Teils seiner Eltern haben es geschäftlich zu etwas gebracht. Nicht verwunderlich. Man schaue sich mal die Eigentümer von Banken und Shopping Centers in Thailand an. Der Anteil von Chinesischstämmigen ist dort fast 100%.

Ab und zu begegne ich „Chinesen“ der väterlichen Familie meiner Frau. Denen geht es meist gut und einige sind für hiesige Verhältnisse recht wohlhabend.

Ich erinnere mich besonders an eine chinesisch anmutende Dame um die Mitte 50, die uns einmal besuchte. Ihre Kleidung vom Feinsten und keine 200 Baht Fusel vom Markt. Ihr Auftreten sehr selbstbwusst ohne arrogant zu wirken und überaus höflich und freundlich.

Was sie bei uns vorfand war aus ihrer Sicht anscheinend OK. Besonders als meine Frau unsere Farmen erwähnte. Wie ich später erfuhr, setzte diese Dame in diesem Zusammenhang meiner Frau einen Floh ins Ohr.

Als sie uns verliess, erwähnte sie nebenbei, dass meine Frau viel von ihrer Grossmutter hätte. Meine Frau klärte mich dann noch auf, dass diese Dame eine Verwandte väterlichereits sei und dass sie ihr Geld mit dem Ankauf und Verkauf von Reis in grösseren Mengen verdiene. Und das nicht schlecht.

Gestern Abend fuhr ein mit Reissäcken beladener Pick Up bei uns vor. Zunächst dachte ich, meine Frau wolle hochwertigen Reis für die bevorstehende Aussaat der Hauptsaison kaufen. Die Beschriftung der Säcke und auch des Pick Ups war hochoffiziell. Irgendwas mit Government.

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Die Jungs entluden den ganzen Pick Up. Über 30 Säcke a 25 KG. Damit war auch mir klar, dass der Reis nicht nur für uns selber zur Aussaat bestimmt war. Zudem kamen sofort ein paar Nachbarn, begutachteten den Reis und tätigten ein paar Vorbestellungen

Langsam wurde mir klar, dass das irgendwas mit dem Floh im Ohr meiner Frau zu tun haben musste, den ihr damals diese wohlhabende chinesischstämmige Verwandte und Reishändlerin eingesetzt hatte...

Im nächsten Beitrag näheres....
 

Iffi

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Reis Geschäft erster Tag


Das Geschäft fing schon vor der Lieferung des Grosshändlers am Abend an. Irgendwie hatte meine Frau dafür gesorgt, dass im Dorf bekannt wird, dass es bei uns Saatgut zu holen gibt. Einige liessen schon mal einige Säcke reservieren. Abholung später bei uns.

Bezahlung sofort bei Bestellung, spätestens bei Abholung. Brauche ja wohl hier nicht näher erklären, warum. Nix iss mit „später irgendwann mal bezahlen.“ Wer so blöd ist, das unter den Schlawinern hier zu glauben, verdient nix anderes als dass er nie einen Satang sieht.

Und hier sind sie. Zunächst mal 30 Säcke a 25 KG.

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Alle Säcke haben Gütesiegel. Links unten das Kennzeichen für Government Reis. Rechts unten ein Qualitätssiegel. So habe ich jedenfalls meine Frau verstanden.

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Dieser Reis ist übrigens nicht für den Verzehr bestimmt, sondern reines hochwertiges Saatgut und zwar für die Hauptsaison, die sehr bald beginnt. Wir behalten 9 Säcke für unsere eigene Aussaat.

Ein Sack pro Rai. Das ist ein Erfahrungswert, den auch wir auf Grund unserer früheren Aussaaten mittlerweile bestätigen können.

Verwandte meiner Frau väterlicherseits begutachteten den Reis fachmännisch.

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Eine Freihauslieferung übernahm meine Frau selber.

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Iffi

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Reis Geschäft – Es brummt


Schon bald holten die ersten Nachbarn ihre bestellten und vorbezahlten Säcke mit ihren Handwagen ab.

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Die Bestellungen der Nachbarn nahmen zu und meine Frau forderte weitere 20 Säcke vom Grosshändler an, die sogleich geliefert wurden. Somit waren es insgesamt schon 50 Säcke.

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Die Nachfrage stieg nicht von ungefähr, denn meine Frau machte per FB Reklame für ihr Reis-Geschäft mit Preisangaben. FB hat bei uns im Dorf viele Nutzer und viele sind FB mässig „befreundet“ mit meiner Frau. Im realen Leben sowieso.

Aber damit nicht genug. Meine Frau bat die Dorfchefin, diesbezüglich eine Ansage über den Dorflautsprecher zu machen. Das tat sie gerne und wie meine Frau mir sagte, absolut professionell. Danach war unser ganzes Dorf im Bilde.

Hier ein Beispiel für unsere Kunden. Gross- oder Urgrosseltern mit einer der „geparkten“ Kleenen.

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Immer mehr Leute kamen, bestellten oder holten ihren Reis ab.

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Unser Bestand nahm innerhalb von zwei Tagen rapide ab. Nur noch 3 Säcke von 50. Der Sack links ist offen. Als Beispiel für die Qualitätsbeurteilung durch die Kunden.

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Meine Frau hat schon die nächste Marge beim Grosshändler bestellt.

Rechnet sich das überhaupt für uns? Kosten und Gewinnrechnung folgt....
 

Gast_13

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Die Geschäftstüchtigkeit deiner Frau ist ja grandios. Die Frage ist immer wieder, wie du jetzt auch das mit dem Saatgut feststellst, lohnt sich das überhaupt? Ab besten fand ich den Spruch von der kleenen, "sind wir jetzt so arm, das wir Fische verkaufen müssen?" :)

Es sei denn es macht Spaß, (kann ich mir bei dem geacker bei der Feldarbeit in der Hitze z.b. kaum vorstellen). Oder aber nach dem Motto "Kleinvieh macht auch Mist" , bei all den verschiedenen Aktivitäten mit den 4 Farmen, da müsste schon was zusammenkommen. ;)

Aber alles das relativiert sich wieder, weil der Eigenbedarf vor allen an gesunden Lebensmittel gedeckt ist! Dafür würde es sich schon lohnen finde ich.

Bin mal gespannt, was bei dem Saatgut rummkommt. Gruß.
 
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Reis Geschäft – Lohnt sich das?


Thaistilmässig kennen die einfachen Leute nur zwei Zahlen, wenn sie ein privates Geschäft betreiben.


Zahl eins: Was kostet mich die Ware beim Einkauf?

Zahl zwei: für wie viel kann ich verkaufen?


Die Differenz ist Reingewinn. Punkt !


Arbeitsaufwand und eventuelle durch den Verkauf entstehende Nebenkosten werden bei der Kalkulation oft vernachlässigt. Es sei denn Standmiete ist mit im Spiel. Z.B. für die kleineren Marktstände in den Shopping Centers und sonstwo. Aber das ist ein fixer Betrag. Für dessen Berücksichtigung braucht man bei der Kostenrechnung keinen Taschenrechner.

Für mobile Verkaufswägelchen, von denen Klamotten, Schuhe, Früchte, Obst, Gemüse, Nudelsuppen, Süssigkeiten. etc. etc. verkauft werden, gelten wieder nur die zwei obengenannten Zahlen. Einkaufspreis und Verkaufspreis. Das war's.

Buchführung ist ein Fremdwort und die ganze Rechnerei macht sowieso nur Kopfschmerzen.

Oberflächlich gesehen gibt es bei unserem Reis-Geschäft auch nur zwei Zahlen.


600 Baht Einkaufspreis für den 25 KG Sack Jasminreis

740 Baht Verkaufspreis für den 25 KG Sack Jasminreis


Mit den bisher 50 verkauften Säcken hat meine Frau also 7,000 Baht verdient.


Probe-Reis

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Ist das jetzt Reingewinn? Gab es vorher irgendwelche Investitionen? Wie hoch ist der Arbeitsaufwand?

Im nächsten Bericht werde ich etwas näher auf dieses spezielle Reis-Geschäft eingehen Was sind die Voraussetzungen damit es überhaupt funktioniert? Und zwar, wie in unserm Fall, ohne einen eigenen Verkaufsladen zu haben.
 
Tischtennis Pattaya

Gast_13

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Gut, um die 180€ hört sich nach wenig an, allerdings fand ich den Arbeitsaufwand dafür angemessen. Die Reissäcke entgegennehmen, Lagern, aus dem Lager ausliefern an die Zahlende Kundschaft. Dafür ist es leicht verdientes Geld finde ich. Irgendwann macht es die Masse und dafür könnte man sogar jemanden Einstellen.

Bin weiterhin gespannt dabei. :)

Edit: Wieso sind die Leute so scharf auf dieses Saatgut? Immerhin kann jeder sein eigenes aus der Ernte herstellen, muss doch nur zum keimen gebracht werden? So mal naiv gefragt.
 

Iffi

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Die gleiche Frage habe ich mir auch gestellt. Eine echte Antwort habe ich da (noch) nicht
 
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Iffi

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Reis Geschäft – Wie funktioniert es?


Wie üblich bedarf es Eigeninitiative, einer gewissen Vorbereitung im Vorfeld, Organisationstalent und „artgerechte“ ;) Kundenbetreuung. Für all dies hat meine Frau ein Händchen.

Vorweg. Das Saatgutgeschäft ist ein reines Saisongeschäft und hat seine relativ kurzzeitigen Höhenpunkte einmal von Ende Dezember bis Anfang Februar (Beginn der Reis-Nebensaison) und andererseits von Ende Mai bis Anfang Juli (Beginn der Reis-Hauptsaison).

Diese Fenster heisst es auszunutzen, falls man dieses Geschäft sinnvoll betreiben will.


Step 1: Auswahl des Grosshändlers

Auswahlkrieterien sind Preis, Qualität und Lieferbedingungen. Für die Ansässigen in unserer Reisgegend ein leichte Übung, denn man kennt sich.

Der Grosshändler unserer Wahl legte in jedem Reissack einen Zettel bei. Eine Art Qualitätszertikat.

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Es besagt, dass 98 % Jasminreis sind und dass mindestens 80% nach der Aussaat garantiert aufgehen werden. Ausserdem das Erntejahr, nämlich letztes Jahr und das Verkaufsjahr, nämlich dieses jahr.


Step 2: Auslotung des Kundenpotentials

Meine Frau hat etwa 3 Tage lang ihre Verwandten und auch Freunde bei uns im Dorf besucht und mal vorgefühlt, wer denn überhaupt Saatgut mit dem von ihr angepeilten Preis von 740Baht von ihr kaufen würden. Die Reaktionen waren positiv. Manche bezahlten sogar im voraus. Andere bekundeten ihre Absicht so und so viele Säcke abzunehmen.

Als die „kritische Masse“ erreicht war, bestellte meine Frau 30Säcke beim Grosshändler. Den Sack für 600Baht. Die lieferten noch am gleichen Abend. Umsonst. Es waren 18,000Baht fällig. Die musste meiner Frau nicht vollständig aus eigener Tasche bezahlen, da zum Teil schon von unseren Kunden vorbezahlt.


Step 3: Werbung und Verkauf

Am nächsten Morgen machte meine Frau über FB Reklame und liess über den Dorflautsprecher verkünden, dass das Saatgut nun zum Abholen verfügbar sei und weiteres Saatgut bestellt werden könne. Fast alle 30Säcke gingen an diesem Tag über den Tisch und 20neue Bestellungen kamen hinzu. Die wurden gleich am nächsten Morgen geliefert, am gleichen Tag verkauft und abgeholt.

Von Lagern im klassischen Sinne kann also keine Rede sein. Was an einem Tag reinkam, wurde am gleichen Tag verkauft. Der Traum eines jeden Herstellers.

Reingewinn nach nur 2 Tagen Bestell- und Verkaufsaktivitäten insgesamt 7,000Baht. Naja, „Aktivitäten“ ist ein grosses Wort in diesem Zusammenhang. Alles war absolut relaxed und easy.

überspitzt könnte man sagen: Money for nothing

Organisatorisch gesehen führte meine Frau Buch. Wie viel wurde geliefert? Wer hat wie viel bestellt? Wer hat wieviel bezahlt? Wer hat wie viel abgeholt? Alles voll im Griff. Alle haben spätestens bei Abholung bezahlt. Es gibt keine Aussenstände.

Meine Frau wäre nicht meine Frau, wenn sie nicht schon einen weiteren Schritt anpeilen würde.

Stichwort: Naturdünger

Bin mal gespannt...
 
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Meine Frau wäre nicht meine Frau, wenn sie nicht schon einen weiteren Schritt anpeilen würde.

Stichwort: Naturdünger

Bin mal gespannt...

Powerfrau könnte man sagen. Allerdings könnte sie auch irgendwann ausgepowert sein. IMHO hat die gute etwas (sehr) viel um die Ohren. Aber gut, du hast da sicherlich ein Auge darauf.

Wie man aus Scheisse Geld macht, hatte ich dir schon gepostet, damals hattest du aber noch keine Interesse. "Stichwort: Naturdünger" = Sucht mal nach Terra Preta!

z.b.:

terra preta herstellen

Ich meine, das kennen die Thais auch, weil die Rasenunterlage, (diese schwarzen Matten in euren Vorgarten, was ihr mal bekommen habt) aus Terra Preta bestehen könnte. Man könnte praktisch alles was in der Sickergrube landet und die Küchenabfälle dazu + Holzkohle auch reste und die Asche , (aber nichts anderes) zu Terra Preta verarbeiten. Das beste Dünger (haben die Inkas erfunden) überhaupt. Kannst dich ja mal ein wenig einlesen. Gruß. Klaus. :)
 
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