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IFFI - in eigener Sache

Iffi

In Memoriam
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18 Oktober 2008
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Hallo Jungs und Mädels,

möchte mal eure Aufmerksamkeit auf eine "Strandlektüre" lenken.

Der Titel:

SHORT TIMES
Denn sie wissen nicht, was sie tun

Das Buch liegt in allen Patty-Läden aus sowie in den ASIA Book Shops in Thailand.

Online kann man es über...

"http://www.thailandtip.de/tip-shop/"]http://www.thailandtip.de/tip-shop/[/URL]

oder auch

"http://www.der-farang.com/?article=books"]http://www.der-farang.com/?article=books[/URL]

bestellen.

Es geht um vier Charaktere:

der Österreichische Gerhard in Wien
Die deutsche Maria in Pattaya und Hua Hin
Der deutsche Martin in Bangkok
Der Schweizer Alain in Bangkok, Pattaya und Laos

Vier Partnerschaftsschicksale, die unterschiedlicher nicht sein koennen aber trotzdem irgendwie verquickt sind.
 

x_man

te quiero puta
Inaktiver Member
22 Oktober 2008
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AW: iffi in eigener Sache

bist du der louis oder der hermann?
wenn wieder in pattaya werde ich mir den schmöker mal aneignen
die eule sieht echt gefährlich aus, ne nummer too big for me:bigg
x.
 

Paul

100%
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22 Oktober 2008
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Heidelberg
AW: iffi in eigener Sache

Da Iffi ja Wahlschweizer ist, kann man sich wohl denken, welchen der Charaktere er da spielen darf. :bigg
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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AW: iffi in eigener Sache

he he, Paul. Habe auch fünf Jahre in Wien in der Szene verbracht.

Prädikat: unvergesslich. :p
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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AW: iffi in eigener Sache

@x_man,

die "Eule" ist ein professionelles Model aus Patty. Die paar Tausender war uns das Titelbild wert.

Wie gross die Nummer mit ihr ist, weiss ich nicht. :bigg
 
Thailernen.net

samui

Ubon Ratchathani
   Autor
1 Februar 2009
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AW: iffi in eigener Sache

@iffi

werde mir das buch mitbringen lassen, sind ja einige "überwinterer" unten.

gruss aus wien

;)
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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AW: iffi in eigener Sache

@samui,

das Gusto und das Camelot wirst du in dem Buch authentisch erwähnt finden.

Existieren die Läden noch in der Form oder muss ich die bei Gelegenheit mal wieder selber überprüfen? Kost ja nix von Zürich nach Wien. :p
 

samui

Ubon Ratchathani
   Autor
1 Februar 2009
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AW: iffi in eigener Sache

@iffi

servus,

also das gusto gibts schon länger nicht mehr - ich schätz einmal rd. 2 jahre

das camelot geht seitdem angeblich wieder besser weil die mädels jetzt dort verkehren.
ich selber sehe die thaiszene nur mehr im sommer auf der donauinsel


gruss in die schweiz
:hut
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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AW: iffi in eigener Sache

Danke für die Info, samui.

Vielleicht setzte ich mal demnächst in den Flieger und überprüfe das mal vor Ort, he he.

Die Donauinsel ist in dem Buch auch voll beschrieben.
 

Sellfish

Member Inaktiv
Inaktiver Member
15 Dezember 2009
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378
nahe Wetzlar (Hessen)
AW: IFFI - in eigener Sache

Wenn ich endlich Chuck Palahniuk's - RANT durch habe, dann kommt das Buch mir auch ins Haus. Scheint ja richtig gut zu sein.
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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AW: IFFI - in eigener Sache

Danke El1cs@n. Auf deine Bewertung lege ich grundsätzlich höchsten Wert. :eek:k

Fairerweise möchte ich aber noch anmerken, dass besonders der Martin und der Alain die Babies von Louis Anschel sind. Ist ja eine Gemeinschaftsproduktion.
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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Hallo Leute,

hier noch mal das Cover von SHORT TIMES, welches im ersten Posting verloren gegangen ist.


short_times.jpg



Und hier der Cover Text, falls im Bild unleserlich.

SHORT TIMES

Der Rumtreiber Gerhard bewegt sich in Wien fast ausschließlich in der thailändischen Community, weil er selbst in der Heimat seine Obsession für Thailand nicht ablegen kann. Während Gerhards aufreibender Beziehung mit Dao muß er einsehen, daß die österreichische Hauptstadt wegen des unter Thais verinnerlichten Wiener Schmähs ein Spiegel der Barszene von Pattaya ist. Gerhard hat immer öfter das Gefühl, in einem ganz persönlichen Bermuda-Dreieck zu versinken.

Während Gerhard seine Geschichte erzählt, berichten gleichzeitig drei weitere Protagonisten von ihren Erlebnissen.
Gerhards Schwester Maria wandert mit ihrem Ehemann Ferdinand nach Thailand aus, um dort in klimatisch angenehmen Verhältnissen den gemeinsamen Lebensabend zu genießen. Als Ferdinand stirbt, sieht sich Maria nach einem neuen Partner um. Es ist für sie gar nicht so einfach, einen ganzen Kerl zu finden, weil Maria glaubt, Männer würden nur wegen der „Schokis“ nach Thailand kommen.

Marias Bekannter Martin lehrt an einer Bangkoker Privatschule Englisch. Dort verliebt er sich in eine seiner Schülerinnen, eine junge Frau aus der High Society. Bald wird klar, daß der Lehrer und die HiSo trotz ihrer verzweifelten Liebe die in Thailand geltenden gesellschaftlichen Schranken nicht überwinden können.

Martins ehemaliger Kollege Alain kann sich nicht zwischen seiner Freundin Ning und amourösen Abenteuern mit zahllosen Bargirls entscheiden. Hin- und hergerissen schreibt er E-Mails aus Pattaya an seinen besten Freund Gerhard, um sich seine Schuldgefühle von der Seele zu reden, die ihn immer dann quälen, wenn er in die sanften und unschuldigen Augen seiner fürsorglichen Freundin blickt.

Das Autorenteam Louis Anschel („Ein Farang schlägt zurück“, „Eine Schlange im Paradies“) und Hermann U. Loewel präsentiert eine tiefgründige und zugleich rasante Achterbahn-Fahrt durch die Höhen und Tiefen des Lebens und der Liebe zur betörenden Weiblichkeit Thailands. Der Leser hat das Gefühl, einen Autounfall in Zeitlupe zu beobachten, ohne eingreifen zu können. Die völlig unterschiedlichen Protagonisten können ihrem Schicksal nicht entrinnen, denn sie wissen nicht, was sie tun…



xxxxxx​



Da das Buch nun schon länger im Handel ist, hier ein Zuckerl von irgendwo mitten aus dem Buch. Da Gerhard ein Wiener ist, wienert der natürlich ein bisserl. :bigg

GERHARD

So kam es, daß ich in eine feudale Wohnung mit weitem Blick über Wien zog. Unauffindbar für meine treulose Frau.
Fast ein Jahr lang war ich die geheime Eminenz der gelegentlich Freischaffenden, da Mama San oft darauf bestand, daß ich in bestimmten Nächten nicht alleine war, unverhofft im Schlepptau mit den hübschesten Mädeln auftauchte und mir ans Herz legte, sich gegenüber ihnen anständig zu benehmen, inklu-sive Frühstück am nächsten Morgen.
Nicht nur das. Zuweilen stellte sie mir eine „Neue“ vor: „Sie kommt gerade aus Thailand und schläft jetzt bei dir, bis ich für sie das Büchl habe. Falls sie bei mir im Geschäft ohne erwischt wird, riskiere ich ihre Ausweisung. Habe schließlich in ihren Flug investiert.“

In Wien müssen sich die beruflichen Flitscherln registrieren lassen und erhalten dann eine „Green Card“. Regelmäßige Arzt-besuche gehören zur Auflage und werden darin eingetragen. Ge-legentliche Polizeibesuche in den Etablissements ermutigen zum Einhalten dieser Regel. Dann heißt es: „Zeig’ mal dein Büchl.“

Mama San und ich gingen ab jetzt nur noch zusammen aus. Die Rechnungen gingen oft auf mich. Manchmal auf sie. Noch hatte ich es ja. Berührt habe ich sie nie. Die Mädels haben natürlich geratscht, was das Zeugs hält. Für sie war ich Mama Sans neuer Sponsor oder gar Liebhaber. Ich wurde bekannt wie ein bunter Hund, blieb aber meinem Grundsatz treu:
Puder nie die Mama San. Andere Mädels weichen dann in weite Ferne. Diese und man selbst geraten in unberechenbare Gefahren, falls Mama San sich „betrogen“ fühlt.

So schmückte sich Mama San mit mir, und ich mich mit ihr. Eine geile Zeit.
 

Iffi

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Dieses brandneue Buch von den beiden gleichen Autoren :p ist gerade zu Hunderten an Asiabooks in Thailand ausgeliefert worden.

cover-funny-games-with-new-logo.jpg


Funny Games
Bis zur bitteren Neige​


In „Funny Games“ behandeln die Erfolgsautoren Louis Anschel („Ein Farang schlägt zurück“, „Eine Schlange im Paradies“) und Hermann U. Loewel („Short Times“) das charakteristische Leben von Auswanderern und Touristen in Pattaya.

Die auftretenden Figuren sind vereinsamte, seelisch deformierte Menschen, die hinter ihrer vermeintlichen 68er-Fassade und lässigen (zwanglosen) Mentalität ein gestörtes Verhältnis zur Realität offenbaren.

Die Handlung konzentriert sich auf den Verlauf von sieben Tagen und Nächten. Ein Hotel in Pattaya dient als Katalysator und bildet den Schnittpunkt des Geschehens. Die einzelnen Lebensgeschichten werden als Momentaufnahmen geschildert, die sich überschneiden und dabei dramatische Veränderungen erfahren. Scheinbar unbedeutende Entscheidungen der Figuren stellen sich als folgenreich heraus.

Der satirische Roman übt bitterböse und zynische Kritik am typischen Alltag in Pattaya und seziert den Verfall gesellschaftlicher Werte. Die Protagonisten stellen in einer Stadt, in der alles käuflich ist, individuelle Regeln auf, und werden so zu Opfern. Sie geraten durch eigenes Handeln immer tiefer in einen Sumpf, aus dem sie sich nicht mehr befreien können.


xxxxx​

Ausser direkt in den Läden von Asiabooks bisher lediglich über

http://www.thailandtip.de/bestell-coupon/

online zu erwerben. Andere werden folgen.
:eek:k


Keine Sorge. Das Buch ist keine Moralpredigt. Im Gegenteil. Es steckt voller lustiger Begebenheiten und hat ein völlig überraschendes Ende. Wer sich also den Spass nicht verderben will, sollte das Ende nicht vorziehen.
 

Iffi

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Ja Heiki, den Anbieter inAmazone habe ich auch gefunden. Nett, was er sagt.

Eine weitere Kostprobe.....


GERHARD

Als ich mich in die erste Stiege begab, war die Karaoke-Party schon in vollem Gange. Voller Vorfreude sah ich einer völlig unberechenbaren Zukunft entgegen. Endlich wieder eine Her-ausforderung, die es zu meistern galt. Ich wußte, daß ich in jener Nacht einfach das Inhaltsverzeichnis und Vorwort überspringen und gleich das erste Kapitel des geheimen Buches der Einzelgängerin aufschlagen würde. Ich wollte gar nicht wissen, was mich erwartet, auch wenn es nur Kapitelüberschriften waren, sondern einfach nur den Kitzel des Ungewissen voll auskosten.

Sitzplätze schienen keine mehr frei zu sein. Wie immer ließ ich mich von den Blicken und Gesten der holden Weiblichkeit leiten. Als ich sah, wie zwei freundlich lächelnde und nahe beieinander sitzende Damen Anstalten machten, mit wackelnden Hüftschwüngen auf der Sitzbank rutschend, etwas mehr Abstand voneinander zu nehmen, wußte ich, wo ich mich niederlassen durfte.

Von dort sah ich die Rückseite meines schwarzen Rockes. Einige glücklich verheiratete Thais, die vorher am späten Nachmittag mit ihren Einkaufsplastiktüten neben sich an Tischen und sogar an der Bar ihre Nudelsuppe stäbelten, waren wieder da. Meist ohne Ehemänner, die vermutlich den Nach-wuchs versorgten.

Meine Sitznachbarinnen lächelten mich an, denn sie wußten inzwischen, daß ich getrennt lebte und alleine war. Ich hatte es mit Absicht geheim gehalten, daß ich manchmal doch nicht „ohne“ war. Mama San hatte auch nie was ausgeplaudert. Die eine oder andere geheime Zehnte-Stock-Ehemalige saß so unbe-teiligt wie möglich vor ihrem „Roten Gespritzten“, Rotwein mit Sodawasser verdünnt.

Das sind die Momente, in denen ich meine, alles unter Kontrolle zu haben. Dann fühle ich mich stark. Dann freue ich mich. Mit den einen teile ich ein verschwiegenes Geheimnis, soweit das unter Thais überhaupt möglich ist. Zumindest die Sponsoren wissen nichts davon. Zu den anderen mit den Plastiktüten und der Familie bin ich grundsätzlich höflich und kumpelhaft und erfahre so einiges, daß außerfamiliär eigentlich niemanden etwas angeht.
Mein schwarzes Sakko stand der Einzelgängerin gut, hüllte sie unentrinnbar ein und wärmte sie. Dieser Abend wird garantiert gut, versicherte ich mir immer wieder.

Nach meinem Pflicht-Song „My Way“, den ich eigentlich mehr mit sonorer melodiöser Stimme sprach, das Geheimnis so manch erfolgreicher Sänger, kam nach gebührendem Applaus allgemeine Tanzlaune auf. Sek Loso sang zu gutem Rock, und die Mädels hatten Spaß miteinander.

Ich auch, denn im Zuschaustellen lasziver Bewegungen sind die Damen einfach unschlagbar. Ich ließ tanzen. Mein schwarzer Rock tanzte mit einer der Freundinnen der Einzelgängerin. Die Blicke beider manchmal auf mich gerichtet, besonders dann, wenn sie bisexuell ihre Unterleiber suggestiv fast gegeneinander rieben.

„Khun siau?“ (Geil?) fragte eine meiner Nachbarinnen, und ich antwortete, Sabbern vortäuschend, spontan: „Chai chai, dsching dsching!“ (Und wie!), und war froh, gerade heute auf einer dieser Großstadtinseln der Verruchtheit an Land gegangen zu sein, denn es ist nicht immer solch ein Betrieb an diesem Ort. Meine Nachbarinnen hatten ihre helle Freude und legten verführerisch, wie wir es von den vielen Bier-Bars in Pattaya kennen, je eine Hand auf meine Oberschenkel. Die Linke rückte ganz nahe an mich heran und gab mir die volle Breitseite.

Es war ein Spiel. Solange meine Einzelgängerin noch mein Jackett trug, war es noch nicht zu Ende. Solange sie es auf ihren Schultern duldete, war ich mit den anderen Mädels noch nicht zu weit gegangen. Es war ein Risiko, aber ein kalkuliertes. Langsam fing ich an, ihre Geduld mit mir zu bewundern. Für alle anderen sah es so aus, als ob ich mir an diesem Abend ein Sandwich gönnen wollte, aber meine Einzelgängerin ließ sich ihre gute Laune nicht verderben.

Hatte sie damals schon einen Plan? Zumindest für diese Nacht?
 

Iffi

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und hier einmal einer der anderen Gesellen. Der Martin in seiner unerfüllten Liebesgeschichte mit einer Thai HiSo in Bangkok. Auch wenn Eli bei sowas schlecht wird...lol

MARTIN

„Ich möchte sehen fern“, sagte Daeng, als sie bei mir war. „Wo Fernbedienung? Wir müssen sehen. Vielleicht ich in Fernse-hen.“

„Du im Fernsehen?“

„Ja, ich mache Spot für Shampoo.“

Wir ließen all die Werbeclips über uns ergehen – und tatsächlich. Plötzlich sahen wir einen Fernsehspot, in dem Daeng unter der Dusche stand. Sie rieb sich das Haar mit Shampoo ein und lächelte in die Kamera. Ich war stolz auf meine Freundin.

„Wann sehe ich deine Schwester?“ fragte ich.

„Bald. Wir machen Verabredung. Vielleicht zum Abendessen.“


„Weiß sie, daß es mich gibt?“

„Ja, sie weiß, ich habe Farang-Freund, aber sie weiß nicht, du bist mein Lehrer. Ich ihr nicht erzähle.“
„Was ist mit deinem Bruder?“

„Was soll mit ihm sein? Er hat zu viele, viele Freundinnen. Alle ihn kennen von Fernsehen. Vielleicht wir sehen ihn gleich.“ Daeng deutete auf den Fernseher und schüttelte den Kopf. „Er behandelt mich wie Magd. Ich kaufe Gürtel für dich. Mein Bruder kommt und nimmt Gürtel. Fragt nicht. Er gibt mir Sachen zum Waschen. Ich immer wasche seine Hemden. Und und und Hosen. Mein ganzes Leben ich wasche für Familie. Du siehst meine Hände?“

Ich sah auf Daengs Handflächen und strich darüber. Längst waren mir ihre rauhen Hände aufgefallen.

„Das kommt von Waschen. Immer immer waschen. Oh, ich bin gelangweilt. Ich komme nach Bangkok mit Eltern. Mein Vater bewacht mich ganzen Tag. Er fährt mich morgens zur Uni und holt mich am Nachmittag ab. Jetzt ich sehe so viele Studentinnen in Kaufhäusern. Alleine. Ich darf nicht alleine. Immer nur mit Eltern.“ Daeng begann zu lächeln. „Aber jetzt ich mache, was ich will.“

„Hat er deine Geschwister auch bewacht?“

„Ja, meine Schwester. Fon, sie Schwester in Werbeagentur. Fon er bewacht, und manchmal er sperrt in Zimmer ein viele Tage. Sie ist damals vielleicht 23 oder 24. Sie älter wie ich fünf Jahre. Sie jetzt 33. Aber bewachen nützt nichts, sie hat Farang-Freund aus Frankreich. Sie hat Kind. Meine Nichte, du weißt dies.“
„Deine Nichte ist eine halbe Französin?“

„Ja, sie luk krüng. Sehr süß. Hat blaue Augen und blonde Haare.

„Was ist mit ihrem Vater?“

„Er geht weg. Fon im neunten Monat schwanger. Sie wird ohnmächtig. Wacht viele Tage nicht auf.“
„Koma.“

„Mein Vater ist Soldat. Er holt Helikopter von Armee und Fon kommt in Krankenhaus nach Chiang Mai. Fon bald wieder okay. Und auch Kind gesund. Fon weint ein Jahr jeden Tag.“
„Wo ist das Kind jetzt?“

„Bei meinen Eltern. Fon mag Kind nicht. Erinnert sie an Farang-Freund. Niemand weiß, sie hat Kind. In Büro alle denken, Kind ist meine Tochter.“

„Irgendwie muß ich wohl mit deinen Eltern auskommen“, sagte ich. „Klingt alles nicht sehr vielversprechend.“
„Niemand mag meine Eltern. Wenn du sprichst mit meinem Vater, er fragt viele Fragen. Was du tust, woher du kommst, was du machst früher, wie du Zukunft mit mir planst. Zu viele, viele Fragen. Er fragt genau nach Job und wieviel Geld du hast. Du mußt wissen zwei Dinge. Mein Vater trinkt sehr viel. Ein oder zwei Flaschen Whisky jeden Tag. Kann nicht leben ohne Whisky. Wenn er nicht hat, er...“ Daeng begann zu zittern. „Und und und ganz wichtig: Premierminister besucht meine Familie, mein Haus in Phrae.“

„Der Premier?“

„Ja, er kommt mein Haus. Mein Vater ist früher Soldat und...“

„Soldat kann ja wohl nicht stimmen“, unterbrach ich. „Welcher Rang?“

„Ich weiß nicht auf Englisch.“

„Sicherlich General.“

„Und meine Familie sehr hoch, weil Premierminister kommt. Mein Vater stellt dir Fragen. Wir müssen überlegen, was du sagst.“

„Und das Geld.“

„Ja. Du mußt zwei Millionen Baht für mich bezahlen.“

„Deine Eltern kommen auch manchmal nach Bangkok, nicht wahr?“

„Jeden Monat. Sie kontrollieren Fon und mich.“


„Liebst du deine Eltern?“

„In Thailand wir respektieren und lieben König, Mönch und Eltern. Das du darfst nie nie nie vergessen.“
„Was ist, wenn dein Vater mich nicht mag?“

„Dann wir gehen weg von Thailand. So weit, er kann uns nicht finden...“

Daeng und ich gingen in einem Supermarkt einkaufen. Händchenhaltend liefen wir die Regale entlang und begaben uns schließlich zur Kasse. Sie zahlte, überhaupt zahlte sie immer, wenn wir zusammen waren.

Daeng brachte mich zurück und verabschiedete sich noch im Wagen. „Ich muß nach Hause. Meine Eltern wieder in Bangkok. Ich muß mich beeilen. Schnell, schnell.“

Ich packte die Tüten um. Wir hatten zwar gemeinsam einge-kauft, die Sachen waren aber für getrennte Haushalte bestimmt.

„Ich rufe dich an“, sagte Daeng zum Abschied. Wir küßten uns, und ich stieg aus.

Nur wenig später rief Daeng an: „Darling, was soll ich nur machen? Oh Gott oh Gott, meine Eltern streiten sich. Meine Eltern sind im Wohnzimmer und schreien.“ Daeng legte auf.

Nach kurzer Zeit klingelte wieder das Telefon. „Darling“, sagte Daeng. „Es ist Schlimmes passiert. Mein Vater. Er weiß von dir. Mein Cousin sieht uns heute in Supermarkt und erzählt mein Vater. Er schlägt mich. Er fragt, warum ich habe Farang-Freund.“ Daeng begann zu schluchzen.

Die fünf Minuten, die wir telefonieren konnten, ohne daß die Leitung unterbrochen wurde, waren viel zu kurz. Daeng wählte mich ständig neu an, so daß sich meine Telefonistin schließlich bei Daeng beschwerte.

„Sie sagt, Telefon heute nur für uns.“

„Blöde Kuh. Die soll ihr Maul halten und verbinden.“

„Meine Mutter sehr böse. Sie schreit und macht Sachen kaputt. Schmeißt CD-Player um. Hoffentlich geht noch. Mein Vater versucht, mit meiner Mutter zu reden, aber hilft nichts. Sie schreit und schreit. Und mein Vater schreit mit mir, weil ich habe Farang.“

„Es geht nicht darum, daß du einen Freund hast. Das Problem ist, ich bin Ausländer, oder wie?“
„Ja. Und er sagt, wir gehen einkaufen. Also wir leben schon zusammen. Denkt, ich schlafe mit dir. Er sagt, kann nicht haben Sex vor Hochzeit. Ich...“

Die Leitung wurde unterbrochen. Wieder fünf Minuten vorbei. Ich wartete neben dem Telefon. Es klingelte, ich hob ab.

„Ich sage, ich bin 28, kann machen, was ich will. Mein Vater schlägt mich. Er fragt, warum ich dich nicht vorstelle.“
„Scheiße, es ist gleich zehn Uhr. dann kannst du mich nicht mehr anrufen. Dann macht die Alte unten Feierabend.“
„Du lebst...“

„...in einem Scheißapartment. Ich weiß. Hör’ zu, ich rufe dich um halb elf noch mal an, okay? Ich gehe in eine Telefonzelle genau um halb elf.“

„Okay okay. Und und und ich dir dann sage, was weiter passiert.“

Um halb elf verließ ich mein Apartment und begab mich zur Hauptstraße. Dort stand auf der gegenüberliegenden Straßensei-te eine Telefonzelle. Ein Motorrad hatte davor geparkt, zwei Jugendliche, die gerade telefonierten, hielten sich durchsichtige Plastiktüten an die Nase. Sie schnüffelten Klebstoff. Es waren zwei Fahrer, die sich an den illegalen Motorradrennen beteilig-ten. Das Rennen würde bald starten und wegen des Lärms ein Telefonat unmöglich machen. Die beiden hatten ihr Gespräch glücklicherweise schnell beendet. Beim Verlassen der Tele-fonzelle hielten sie mir die Tür auf, eine Geste, die ich nicht erwartet hatte.

„Wie geht es dir?“ fragte ich atemlos.

„Ich schlafe. Ich bin in Auto. Meine Eltern streiten immer noch. Darling, kann ich kommen zu dir? Ich jetzt fahre los.“

Daeng erschien wenige Minuten später. Wir trafen uns vor einem kleinen Laden in meiner Soi. Wir kauften Bier, denn wir brauchten einen Drink.

„Wie lange bleibst du?“ fragte ich.

„Weiß nicht. Muß nachher weg. Wenn mein Vater weiß, ich bin hier. Oh Gott oh Gott, Darling, du mußt vorsichtig sein. Meine Mutter sagt, sie bringt dich um. Sie bestellt jemanden, der erschießt dich.“
„Ich glaube es nicht“, sagte ich fassungslos.

„Darling, wirklich. Sei vorsichtig. Besonders hier in dunkler Soi.“

„Kennt deine Mutter meinen Namen? Weiß sie, wo ich wohne? Wo ich arbeite?“

„Nein. Auch nicht meine Schwester. Ich dir schon erzähle, ich nicht sage, du bist mein Lehrer. Schülerin und Lehrer... Du weißt, was ich meine.“

„Sie hat wirklich gesagt, sie will mich umbringen lassen?“

„Aber ja.“

In unserer Verzweiflung liebten wir uns die ganze Nacht.

 
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Mo Fan

In Memoriam
Verstorben
22 November 2008
4.515
547
1.753
Pattaya
Muss ich das jetzt kaufen?

Was heisst - "in eigener Sache"?

Geschrieben, verlegt.

Frage ernsthaft, Iffi.

Mo Fan