Mal ganz ehrlich – ist das ernst gemeint oder trollst du uns hier gerade durch die Hintertür?Hallo zusammen.
Ich möchte so schnell wie möglich auswandern.
300 Euro im Monat, dauerhaft auswandern, ohne Krankenversicherung, ohne Plan, ohne Rücklage? Das ist kein Auswanderungsvorhaben, das ist ein sozialromantischer Selbstrettungsversuch mit Tropenfilter.
Du willst „nicht viel“. Nur irgendwo günstig wohnen, bisschen Reis mit Gemüse, Hauptsache weg aus Europa. Klingt nach spirituellem Neuanfang – ist aber in Wirklichkeit: "Ich hab keinen Bock mehr auf das Leben hier und flüchte mich in eine Fantasie, in der das Leben einfacher sein soll, bloß weil’s warm ist und keiner Deutsch spricht."
Thailand ist kein Auffangbecken für westliche Aussteiger ohne Mittel. Die Behörden dort sind nicht doof, die kennen das Spiel längst. Wer denkt, man könne sich da für'n Appel und 'n Ei durchwurschteln, hat den letzten Jahrzehnten an Einwanderungspolitik nicht wirklich zugehört. Legal im Land bleiben – das heißt: Visum, Verlängerung, Nachweise, Kohle. Unter 1.500 Euro im Monat wird das langfristig nichts. Punkt. Und selbst damit ist’s noch knapp kalkuliert, gerade wenn du keinen Renten- oder Einkommensnachweis liefern kannst.
Und dieses romantische Bild vom „Nicht-Touristen-Ort“ im Norden… ja, viel Spaß dabei. Da kennt dich niemand, versteht dich keiner, interessiert sich auch keiner für deine westliche Sinnkrise. Wenn du krank wirst, brauchst du halt doch ein Krankenhaus. Wenn du mal raus willst, brauchst du Transport. Wenn die Visa-Zeit abläuft, brauchst du entweder ein Plan oder sehr viel Glück. Und von was bezahlst du das alles? Vom Reis mit Gemüse?
„Backpacker-Style, aber ich bin kein Backpacker“ – das ist auch eine schöne Kategorie für sich. Also das Leben aus’m Rucksack, aber bitte ohne Menschen, ohne Lärm, ohne wirkliche Bewegung. Einfach irgendwo hängenbleiben und hoffen, dass man nicht auffällt, während man eigentlich gar kein Aufenthaltsrecht hat. Ganz großartige Idee.
Ich sag’s dir, wie’s ist: Du willst nicht auswandern. Du willst fliehen. Und das ist ein riesiger Unterschied. Weil Flucht keine Strategie ist. Kein Fundament. Kein Plan. Du hoffst, dass ein Ortswechsel deine Probleme löst – aber die nimmst du alle mit. Plus neue obendrauf.
Wenn du wirklich raus willst, dann mach’s richtig: Spar, informier dich, klär die Visumsfrage, regel deine Absicherung, leg dir eine Basis zu, auf die du aufbauen kannst. Aber dieser 300-Euro-Traum mit Bambushütte und Weltflucht-Vibes ist keine Lösung – das ist ein Crash mit Ansage.
Tut weh, das zu hören? Gut. Weil genau das braucht’s, bevor du dich ohne Rückflugticket in was reinreitest, was du garantiert nicht mehr unter Kontrolle hast.
Was mich echt aufregt ist, dass solche wie Du sowieso wieder kommen aber dann Monate im Bürgergeld hängen und irgendwie die Lebensfindung im Jugendalter falsch gelaufen sein muss.
Sorry, aber ich finde das unmöglich was Du hier abziehst und ich äußere mich selten so krass. Eigentlich nie. Aber Dein Beitrag ist echt unmöglich. Unfassbar.
Gehe arbeiten, spare an und steige aus, wenn Du ein passives Einkommen hast von mindestens 1500 Euro im Monat, mindestens! Besser 2 - 3000 und zwar lebenslang! Monatlich! Oder satte Ersparnisse, am besten beides. Unter 500 000 bei null passivem Einkommen kannste alles vergessen.