Das mit den Toiletten ist was gewöhnungsbedürftig
Letzten Dezember von DUS mit Ethiad nach BKK unterwegs gewesen. Zwischenlandung in Abu Dhabi. Dort konnte ich mir für rd. zwei Stunden meine Beine vertreten und meine Blase / Enddarm leeren. Zu diesem Zweck eine Herrentoilette in dem doch recht modernen Flughafengebäude aufgesucht. Nachfolgend schildere ich mein Problem bzw. meine erlebte Irritation:
auf entsprechenden Vorschlag meines Unterleibes ich also so eine nur für Herren zugängliche Einzelkabine aufgesucht. Nachdem ich die Toilettentüre hinter mir verschlossen hatte stellte ich beeindruckt fest, dass mit mir auch Jogi Löw und seine für Deutschland spielende internationale Spielerauswahl locker zusätzlich Platz in der beschriebenen Einzelkabine gefunden hätten.
An der Wand hängend so ein weißes Keramikteil zum hinsetzen, von der Optik ähnlich meiner Variante des dt. Herstellers Villeroy und Boch. Bei meiner heimischen Variante kann ich jedoch die beiden Kunststoffdeckel manuell betätigen und entsprechend 'tun', was Mann manchmal 'tun' muss. In der von mir allein belegten Turnhalle im Flughafen von Abu Dhabi war jedoch alles irgendwie nur via WLAN, Line oder Whatsapp möglich. Die Bedienung der Toilette der über unseren Köpfen schwebenden Weltraumstation ISS wird vermutlich ähnlich funktionieren. Allerdings haben die Astronauten dort oben notfalls die Möglichkeit, bei Fragen zur Bedienung auf die irdische Bodencrew zurückzugreifen. Ich konnte das leider nicht. Mutwillig abbrechen wollte ich die Toilettendeckel auch nicht.
Nach längerem Rätsel raten erkannte ich ein Bedienerdisplay, von der Größe etwa einer 100 Gramm Tafel Schokolade entsprechend. Das Display farbig und zudem aus jedem Blickwinkel blendfrei. Darauf lauter Symbole, die ich in meinem bisherigen Leben noch nie gesehen habe und mir in der kürze der Zeit auch nicht selbsterklärend erschienen. Kurz um, ich glaubte zunächst an eine Weiterentwicklung der kryptischen Knotenschrift der versunkenen südamerikanischen Inka- bzw. Mayakultur. Ob diese Kulturen vielleicht untergegangen sind, weil deren Angehörige nicht mehr schei.... gehen konnten?
Wie auch immer: mittels dieses Displays liess sich offensichtlich vollelektronisch der Kunststoffdeckel heben und senken, vor jeder Benutzung eine Art von Einwegplastikschlauch über die Sitzbrille ziehen, die Wasserspülmenge vollelektronisch und je nach vorheriger eingelassener Fäkalienmenge dosieren, die Temperatur des Löschwassers als auch die Drehzahl der Heißluftföns regeln und zugleich die Haustürsprechanlage meiner Heimatanschrift live (!) überwachen.
Kurzum, die perfekte Hygiene, die es jedem Herzchirurgen ermöglicht, während eines entsprechenden Eingriffes am offenen Herzen seines Patienten, zwischdurch jederzeit mal kurz zu verschwinden ohne sich unnötigerweise seine OP - Handschuhe auszuziehen bzw. zu wechseln. Ich war und bin bis heute stark beeindruckt!
Nur ein Punkt irritiert mich unverändert: warum wurde dieses beschriebene Display im Abstand von ca. zwanzig Zentimeter vom Rand der Toilettenschüssel entfernt, installiert? Dabei exact in Höhe ihres oberen Keramikrandes