Wie bei vielen anderen Sachverhalten auch - wir können nur Informationen sammeln und möglichst relevante Fragen stellen. Ansonsten sind wir angewiesen auf die Ergebnisse von Untersuchungen, die jetzt noch garnicht vorliegen können. Die kommenden Wochen werden deshalb interessant. Auch ich kann mich irren. Aber was zu diesem Zeitpunkt NICHT weiterhilft sind die Ergebnisse von Fragen an irgendwelche KIs. Die können lediglich Bekanntes zusammenstellen, aber daraus weitergehende Fragen entwickeln können sie nicht. Z.B. die Frage: "Welche Infos fehlen noch, in welche Richtung muss geforscht werden?"
In diesem Licht sind auch die Vermutungen über die Stahlqualität zu sehen. Das sind erstmal reine Behauptungen eines industriellen Zweckverbands zum eigenen Nutzen. Kann stimmen, muss aber nicht.
Halten wir uns an die bekannten Fakten.
In diesem Beitrag erstmal meine Gadanken zu Erdbeben allgemein, und weiterhin zum Risiko von Nachbeben.
In der Nähe des Hypozentums von Myanmar stoßen 2 der großen Platten der Erdkruste zusammen (Danke @Buccaroo Banzai für die Karte hier im Thread in Beitrag #255). Die indische Platte, von Süden kommend, rammt mit (geologisch gesehen) hoher Geschwindigkeit die eurasische Platte und faltet dabei den Himalaya auf. Das war zu meiner Schulzeit schon bekannt, sollte auch heute noch Stoff der 10. Klasse sein. Das ist geischertes geologischen Wissen.
Gymnasialer Lehrstoff: Im Gebiet von Myanmar reiben beide Platten horizontal aneineinander vorbei und verhaken sich dabei. Dabei kommt es (lokal und regional unterschiedlich) zu hohen Drücken im Gestein, die sich dann ruckartig entladen wie eine vorgespannte Feder. Beweise: Es fehlen Symptome anderer Erdbebenarten (z.B. Subduktion: eine Platte taucht unter eine andere ein, wird in den Erdmantel hineingedrückt und schmitzt dabei teilweise). Naher Vulkanismus fehlt in Myanmar, das Hypozentum des Bebens ist sehr nah an der Oberfläche (weniger als 10 km). Subduktionsbeben liegen tiefer, bis zu 400 km sind möglich. Andere Bebenarten vernachlässige ich hier.
Weiterhin gibt es bei horizalen Plattenbewegungen wie in Myanmar meist nicht nur eine einzige Störungszone, sondern mehrere. Es entsteht ein relativ kleinstückiges Störungssystem vieler Bruchstücke der Erdkruste. Sehr gut erforscht und klassisches Beispiel dafür ist der San-Andreas-Graben in Kalifornien.
Schlussfolgerungen:
(editiert wegen Tippfehlern)
In diesem Licht sind auch die Vermutungen über die Stahlqualität zu sehen. Das sind erstmal reine Behauptungen eines industriellen Zweckverbands zum eigenen Nutzen. Kann stimmen, muss aber nicht.
Halten wir uns an die bekannten Fakten.
In diesem Beitrag erstmal meine Gadanken zu Erdbeben allgemein, und weiterhin zum Risiko von Nachbeben.
In der Nähe des Hypozentums von Myanmar stoßen 2 der großen Platten der Erdkruste zusammen (Danke @Buccaroo Banzai für die Karte hier im Thread in Beitrag #255). Die indische Platte, von Süden kommend, rammt mit (geologisch gesehen) hoher Geschwindigkeit die eurasische Platte und faltet dabei den Himalaya auf. Das war zu meiner Schulzeit schon bekannt, sollte auch heute noch Stoff der 10. Klasse sein. Das ist geischertes geologischen Wissen.
Gymnasialer Lehrstoff: Im Gebiet von Myanmar reiben beide Platten horizontal aneineinander vorbei und verhaken sich dabei. Dabei kommt es (lokal und regional unterschiedlich) zu hohen Drücken im Gestein, die sich dann ruckartig entladen wie eine vorgespannte Feder. Beweise: Es fehlen Symptome anderer Erdbebenarten (z.B. Subduktion: eine Platte taucht unter eine andere ein, wird in den Erdmantel hineingedrückt und schmitzt dabei teilweise). Naher Vulkanismus fehlt in Myanmar, das Hypozentum des Bebens ist sehr nah an der Oberfläche (weniger als 10 km). Subduktionsbeben liegen tiefer, bis zu 400 km sind möglich. Andere Bebenarten vernachlässige ich hier.
Weiterhin gibt es bei horizalen Plattenbewegungen wie in Myanmar meist nicht nur eine einzige Störungszone, sondern mehrere. Es entsteht ein relativ kleinstückiges Störungssystem vieler Bruchstücke der Erdkruste. Sehr gut erforscht und klassisches Beispiel dafür ist der San-Andreas-Graben in Kalifornien.
Schlussfolgerungen:
- Dass Myanmar weit entfernt von Chiang Mai/Chiang Rai in TH liegt hat nicht viel zu bedeuten. Beide Städte haben in der Vergangenheit schon Beben erlebt, und niemand weiß wann es dort wieder scheppert. Sie liegen etwa am Rand des Störungssystems.
- Ebenfalls geologisch gesichertes Wissen ist: Jedes große Beben zieht viele schwächere Nachbeben hinter sich her, es kann mehrere Wochen dauern, bis sich die Bruchstücke wieder zurechtgeruckelt haben und ein neus 'Gleichgewicht' entsteht. Die Erdkruste ist danach an dieser Stelle erstmal entspannt (Feder-Beispiel) und ruhig. Es dauert Jahrzehnte, abhängig von der Bewegungsgeschwindigkeit der großen Platten, bis sich neuer Druck aufbauen kann und es an gleicher Stelle erneut bebt.
- Durch die Verschiebungen der großen Platten mit nachfolgender Entspannung an der betroffenen Stelle geraten plötzlich angrenzende Bruchstücke des Störungssystems unter Druck. Im konkreten Fall heißt das für Nordwest-Thailand, dass die Gefahr eines Starkbebens jetzt gestiegen ist. Häuslebauer dort sollten sich mehr als zuvor die Lage des Grundstücks ansehen und nicht direkt in Hanglagen oder Flusstäler investieren.
- Es wundert mich, dass kaum Schäden aus der chinesischen Provinz Yünnan gemeldet werden. Die Großstadt Kunming liegt deutlich näher an Myanmar als BKK. Das ist wahrscheinlich einer Nachrichtenzensur geschuldet, geologische Gründe dafür gibt es nicht.
(editiert wegen Tippfehlern)
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