Der Premierminister erklärte außerdem, die Regierung hätte nun eine „endgültige“ Vorgehensweise, um die Gegend um die Ratchaprasong-Kreuzung von den Rothemden zurück zu bekommen. „Wir senden ein ganz klares Signal, daß wir den Leuten nun mehr als genug Zeit gegeben haben (die besetzte Zone) zu räumen. Wir sind nun dabei, alles abzuriegeln und den Nachschub abzuschneiden, bevor wir dann letztendlich da reingehen.“ Herr Abhisit sagte, die Operation zur Rückgewinnung des Gebietes sei bereits in vollem Gange, indem man die Demonstranten an der Ratchaprasong einkessele und den Nachschub dorthin unterbinde.
Die Regierung würde außerdem dem Gesetz Geltung verschaffen, indem diejenigen, die Gesetzesbruch begingen, angeklagt würden. Man sei außerdem dabei, dem Ausland die Situation zu erläutern. Der Premierminister erklärte, diese Operation müsse einfach Erfolg haben und die Gegenreaktionen sollten so gering wie möglich gehalten werden. Gestern traf sich das Kabinett zu einer außerordentlichen Sitzung, wo die Mitglieder Herrn Abhisits Vorschlag absegneten, der Armee die Authorität einzuräumen, die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen, falls diese aus dem Ruder laufe. Es hieß, Herr Abhisit habe jedoch erklärt, für eine Ausrufung des Kriegsrechtes sei die Zeit noch nicht gekommen.
Gestern genehmigte das Kabinett einen Sonderhaushalt von 249 Millionen Baht zur Bezahlung von 29.700 Polizisten, die gegen die Demonstranten eingesetzt werden sollen, und stellte weitere 28 Millionen Baht der Abteilung für Sonderermittlungen zur Verfügung für die Bearbeitung sicherheitsrelevanter Fälle, so der amtierende Regierungssprecher Panitan Wattanayagorn. Herr Panitan sagte, die Regierung werde heute versuchen, über SMS mit den Demonstranten zu kommunizieren und sie zur Rückkehr nach Hause zu bewegen, sowie andere davon abzuhalten, sich der Kundgebung anzuschließen.
Der gestürzte Premierminister Thaksin Shinawatra erklärte gestern gegenüber "http://www.emergingmarkets.org"]www.emergingmarkets.org[/URL], daß er vielleicht schon dieses Jahr wieder nach Thailand zurückkehren werde. Auf die Frage, ob er in den nächsten drei Monaten zurückkehren könne, antwortete Thaksin: „Keine Ahnung. Schwer zu sagen, aber ich denke, in diesem Jahr ist im Bereich des Möglichen. Der einzige Ausweg ist eine Versöhnung, denn töten können sie die Rothemden nicht, dazu sind es zu viele. Oder wollen sie etwa Millionen umbringen?“
Gestern erklärten sich die demonstrierenden Rothemden bereit, ihre Barrikaden aus alten Reifen, Stacheldraht und angespitzten Bambuspfählen vor dem Chulalongkorn-Krankenhaus zu entfernen. Dadurch kann der Verkehr vor dem Komplex in Höhe des Queen-Sirikit-Gebäudes wenden und wieder zur Sala-Daeng-Kreuzung zurückfahren. Aber sie lehnten es ab, die Barrikaden – wie von der Regierung und dem Krankenhaus gefordert – bis hinunter zur Sarasin-Kreuzung abzubauen. Sie haben nur ein Gebiet etwa halb so groß wie das von der Regierung geforderte von den Barrikaden befreit. „Wir geben ja zu, daß es falsch war von den Rothemden, in das Krankenhaus einzudringen und es tut uns auch leid und wir fühlen uns schlecht deshalb,“ sagte UDD-Führer Natthawut Saikua. Aber dennoch würden die Barrikaden nicht weiter abgebaut. Der Direktor des Chulalongkorn-Krankenhauses, Adisorn Patradul, sagte gestern, die an der Ratchadamri Road gelegenen Gebäude des Krankenhauses blieben solange geschlossen, bis die Rothemden aus dem Umfeld des Krankenhauses abzögen.