Quelle Bluewin.ch
09:47 29.04.2010
Demonstranten in Bangkok appellieren an EU - Angst vor Blutbad
Die Regierungsgegner in Bangkok haben einen Appell an die Europäische Union gerichtet: Sie möchten, dass die EU Beobachter nach Thailand entsendet. Nur so könne ein Militäreinsatz gegen die oppositionellen Rothemden verhindert werden. Es drohe ein Blutbad.
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"Wir appellieren an Sie als anerkannte internationale Organisation, Experten zu entsenden, um die Aktionen der Regierung zu beobachten", heisst es im Appell, der dem EU-Botschafter in Thailand, David Lipman, übergeben wurde.
"Die Regierung geht mit Gewalt gegen unschuldige Demonstranten vor, und es ist wahrscheinlich, dass es weitere gewaltsame Niederschlagungen geben wird", sagte einer der Anführer der Rothemden, Jaran Ditsatapichai, dazu. Vergangene Woche hatte die Opposition bereits die Entsendung einer UNO-Friedenstruppe gefordert.
Die Regierungsgegner halten trotz eines Versammlungsverbots seit Anfang April ein Geschäftsquartier in Bangkok besetzt. Sie verlangen von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva, das Parlament aufzulösen und Wahlen anzusetzen.
Die Proteste werden vom früheren Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra aus dem Exil unterstützt. Der Medienmogul Thaksin hat vor allem die arme Landbevölkerung hinter sich gebracht.
Die Proteste begannen bereits Mitte März. Mindestens 25 Menschen kamen seither bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Soldaten ums Leben, mehr als 800 wurden verletzt.
Der erbitterte Machtkampf hatte sich am Mittwoch auch auf das Umland Bangkoks ausgeweitet. Bei den Zusammenstössen war nördlich der Hauptstadt ein Soldat getötet worden - möglicherweise durch die Kugel eines Kameraden. Mindestens 18 Menschen wurden teils schwer verletzt.