Bei allem Verständnis, ja sogar Sympathie, für die Roten : die Roten haben diese Schlacht verloren. Die Übermacht der Militärs und die Medienmacht der Herrschenden sind zu stark. Ich bin überzeugt, dass auch viele Thais, eine grosse Veränderung in ihrem Land wünschen. Aber es ist den Roten in den vergangenen 2 Monaten nicht gelungen, einen grossen Teil dieser Sympathisanten auf die Strasse zu bringen. Der grosse Volksaufstand hat nicht stattgefunden. Es sind doch verhältnismässig kleine Gruppen, die sich der Staatsmacht entgegenstellen. Die Aktionen der letzten Stunden entgleisen immer mehr in Gewalt. Die Opfer nehmen zu. Wahrscheinlich wird die grosse Räumungsaktion im Morgengrauen des 18. Mai stattfinden. Es steht zu befürchten, dass es viele Opfer geben wird. Ich glaube nicht mehr an eine Verständigung. Die Fortsetzung dieser Aktionen nach der Räumung an anderen Orten werden der Sache der Roten auf Dauer schaden. Vielleicht wünscht sich eine Mehrheit der Thailänder tiefgreifende Veränderungen in ihrem Land. Aber sie wollen keinen Krieg in ihrem Land.
Jetzt ist der Zeitpunkt, aufzugeben. Und die Anhänger nach Hause zu schicken.
Die Entwicklung der letzten Monate hat dieses Land verändert. Ich behaupte, die Regierungszeit von Thaksin von 2001 - 2006 hat Thailand für immer verändert. Diesen Prozess werden die Herrschenden nicht auf Dauer stoppen können. Bald wird das Ereignis eintreten, das alle erwarten bzw. befürchten. Dann wird auch die Macht der Institution, die Thailand in den letzten sechs Jahrezehnten massgeblich dominiert hat, in Frage gestellt sein. Der amtierende Aussenminister von Thailand hat bei einer Rede in New York in diesem Jahr diesbezüglich erkennen lassen, dass es auch in der jetzigen Regierung in dieser Angelegenheit ein neues Denken gibt. Dann werden in Thailand die Karten neu gemischt und ich bin überzeugt, dass es dann auch zu tiefgreifenden Veränderungen kommen wird.