Die Elektriker
© Paul 2001
Es geschah vor etwa 12 Jahren in Pattaya.
In meinem Hotelzimmer, dasselbe, welches ich mir als Stammgast schon seit Jahren
für meinen Urlaub reservieren liess, ging eine Glühbirne kaputt.
Ich machte meine Putzi darauf aufmerksam und gab ihr einen 100-Baht-Schein,
um die Angelegenheit in Ordnung bringen zu lassen.
Trotz mehrfacher Anmahnungen war die Birne jedoch nach einer Woche noch immer nicht ausgetauscht.
Beim Shopping in Foodland sah ich jede Menge Glühbirnen, wusste aber nur noch, dass es
eine kleine runde Birne war.
Von Deutschland her war mir natürlich bekannt, dass es Glühbirnen mit grossem und mit kleinem Gewinde gibt
und bei kleinen Birnen ein grosses Gewinde eher seltener vorkommt.
Meinen damaligen ISP (Intensiver Sozialpartner) namens Suphani zu fragen, war auch zwecklos.
Ich wählte also eine Glühbirne mit kleinem Gewinde, was sich im Nachhinein als falsch herausstellte
und schwere Konsequenzen zur Folge hatte.
Wieder im Hotelzimmer zurück, packten wir unsere drei Tüten aus, und ich machte Fehler Nummer 2.
Während ich die eingekauften Drinks in die Ice-Box räumte, versuchte Mausi die Birne reinzuschrauben,
und ich merkte, dass sie Probleme damit hatte.
Ich sagte noch zu ihr:
"Lass mich das machen!",
aber sie ignorierte mich. Ein Farang ist ja zu dumm für alles.
Wenig später gab es einen lauten Knall.
Mausi fiel mit einem Schrei zu Boden und es war Nacht.
Ihr war nichts weiter passiert und ich sah, mangels einer Taschenlampe,
mit der Lighterflamme nach, was da passiert war.
Die Kleine hatte versucht, die Birne mit kleinem Gewinde in das Grosse zu schrauben, was natürlich
normalerweise nicht gehen kann.
Da sich Thai aber immer zu helfen wissen, schraubte sie die Birne schräg, also verkantet rein,
bis sie Kontakt hatte.
Damit löste sie einen Kurzschluss aus und die Birne platzte.
Ich hatte Blasen an den Fingern, bis ich den Rest der Birne endlich wieder aus dem Gewinde heraushatte.
Die Fassung war schwarz verbrannt.
Mausi hatte ich schon vorher auf den Balkon ausgesperrt, um arbeiten zu können.
Ihr war nicht klar zu machen, dass kein Strom mehr da war und dass es daher auch nicht nötig
war, mich mit "Lawang-Lawang"-Rufen (Vorsicht, pass auf) laufend vom Gewinde wegzuziehen.
Nachdem das alles erledigt war und ich den Sicherungskasten nicht finden konnte, rief ich den Roomservice an.
Recht flott kam der Hauswart mit einer Lampe vorbei, der alle Lichtschalter und den Fernseher ausprobierte,
obwohl ich ihm klar machte, an was es liegt.
Mit einem
"Big Ploblem",
verabschiedete er sich wieder und wir sassen etwa eine Stunde im Dunkeln.
Dann kamen 5 Mann, die Spezialisten vom Pattaya-Notdienst.
Der erste hatte gar nichts dabei und war eindeutig der Chef.
Der zweite hatte eine Taschenlampe, der dritte einen Stromprüfer, der vierte ein Zange und
der fünfte eine Rolle mit Isolierband.
Zunächst dasselbe Ritual, wie wir es schon beim Hauswart erlebt hatten.
Der Chef prüfte zunächst alle Schalter.
Erst dann liess er sich das verkohlte Gewinde anleuchten.
Der mit dem Stromprüfer musste nun testen und stellte in thailändisch wohl fest:
"Kein Saft!"
Nun schnitt der mit der Zange das Kabel unter der Fassung durch und der mit dem Isolierband isolierte es ab.
Alles natürlich erst auf Anweisung des Chefs.
Der hatte bisher, ausser Kommandos zu geben, überhaupt noch nichts gemacht.
Aber nun präsentierte er mir stolz die kaputte Fassung mit dem Vermerk:
"No good!"
Dann gab er Anweisung, den Sicherungskasten in der Decke aufzumachen und drückte eigenhändig
die Sicherung wieder rein.
Danach kam er wieder zu mir und meinte:
"O.K. Sir, now is all O.K.!"
Ich meinte zu ihm, nichts sei O.K., da die eine Lampe ja immer noch nicht funktioniere.
Dieser Einwand wurde aber nicht akzeptiert und die Herren gingen ohne weitere Kommentare.
Ein halbes Jahr später war ich wieder im Hotel und nahm ein anderes Zimmer, weil mein Lieblingszimmer immer
noch im gleichen Zustand war.
Zwölf Jahre später, war ich wieder in diesem Room, weil die anderen alle belegt waren.
Ihr werdet es nicht glauben, aber anstelle der Lampe ist dort immer noch ein abisoliertes Kabel.
© Paul 2001
Es geschah vor etwa 12 Jahren in Pattaya.
In meinem Hotelzimmer, dasselbe, welches ich mir als Stammgast schon seit Jahren
für meinen Urlaub reservieren liess, ging eine Glühbirne kaputt.
Ich machte meine Putzi darauf aufmerksam und gab ihr einen 100-Baht-Schein,
um die Angelegenheit in Ordnung bringen zu lassen.
Trotz mehrfacher Anmahnungen war die Birne jedoch nach einer Woche noch immer nicht ausgetauscht.
Beim Shopping in Foodland sah ich jede Menge Glühbirnen, wusste aber nur noch, dass es
eine kleine runde Birne war.
Von Deutschland her war mir natürlich bekannt, dass es Glühbirnen mit grossem und mit kleinem Gewinde gibt
und bei kleinen Birnen ein grosses Gewinde eher seltener vorkommt.
Meinen damaligen ISP (Intensiver Sozialpartner) namens Suphani zu fragen, war auch zwecklos.
Ich wählte also eine Glühbirne mit kleinem Gewinde, was sich im Nachhinein als falsch herausstellte
und schwere Konsequenzen zur Folge hatte.
Wieder im Hotelzimmer zurück, packten wir unsere drei Tüten aus, und ich machte Fehler Nummer 2.
Während ich die eingekauften Drinks in die Ice-Box räumte, versuchte Mausi die Birne reinzuschrauben,
und ich merkte, dass sie Probleme damit hatte.
Ich sagte noch zu ihr:
"Lass mich das machen!",
aber sie ignorierte mich. Ein Farang ist ja zu dumm für alles.
Wenig später gab es einen lauten Knall.
Mausi fiel mit einem Schrei zu Boden und es war Nacht.
Ihr war nichts weiter passiert und ich sah, mangels einer Taschenlampe,
mit der Lighterflamme nach, was da passiert war.
Die Kleine hatte versucht, die Birne mit kleinem Gewinde in das Grosse zu schrauben, was natürlich
normalerweise nicht gehen kann.
Da sich Thai aber immer zu helfen wissen, schraubte sie die Birne schräg, also verkantet rein,
bis sie Kontakt hatte.
Damit löste sie einen Kurzschluss aus und die Birne platzte.
Ich hatte Blasen an den Fingern, bis ich den Rest der Birne endlich wieder aus dem Gewinde heraushatte.
Die Fassung war schwarz verbrannt.
Mausi hatte ich schon vorher auf den Balkon ausgesperrt, um arbeiten zu können.
Ihr war nicht klar zu machen, dass kein Strom mehr da war und dass es daher auch nicht nötig
war, mich mit "Lawang-Lawang"-Rufen (Vorsicht, pass auf) laufend vom Gewinde wegzuziehen.
Nachdem das alles erledigt war und ich den Sicherungskasten nicht finden konnte, rief ich den Roomservice an.
Recht flott kam der Hauswart mit einer Lampe vorbei, der alle Lichtschalter und den Fernseher ausprobierte,
obwohl ich ihm klar machte, an was es liegt.
Mit einem
"Big Ploblem",
verabschiedete er sich wieder und wir sassen etwa eine Stunde im Dunkeln.
Dann kamen 5 Mann, die Spezialisten vom Pattaya-Notdienst.
Der erste hatte gar nichts dabei und war eindeutig der Chef.
Der zweite hatte eine Taschenlampe, der dritte einen Stromprüfer, der vierte ein Zange und
der fünfte eine Rolle mit Isolierband.
Zunächst dasselbe Ritual, wie wir es schon beim Hauswart erlebt hatten.
Der Chef prüfte zunächst alle Schalter.
Erst dann liess er sich das verkohlte Gewinde anleuchten.
Der mit dem Stromprüfer musste nun testen und stellte in thailändisch wohl fest:
"Kein Saft!"
Nun schnitt der mit der Zange das Kabel unter der Fassung durch und der mit dem Isolierband isolierte es ab.
Alles natürlich erst auf Anweisung des Chefs.
Der hatte bisher, ausser Kommandos zu geben, überhaupt noch nichts gemacht.
Aber nun präsentierte er mir stolz die kaputte Fassung mit dem Vermerk:
"No good!"
Dann gab er Anweisung, den Sicherungskasten in der Decke aufzumachen und drückte eigenhändig
die Sicherung wieder rein.
Danach kam er wieder zu mir und meinte:
"O.K. Sir, now is all O.K.!"
Ich meinte zu ihm, nichts sei O.K., da die eine Lampe ja immer noch nicht funktioniere.
Dieser Einwand wurde aber nicht akzeptiert und die Herren gingen ohne weitere Kommentare.
Ein halbes Jahr später war ich wieder im Hotel und nahm ein anderes Zimmer, weil mein Lieblingszimmer immer
noch im gleichen Zustand war.
Zwölf Jahre später, war ich wieder in diesem Room, weil die anderen alle belegt waren.
Ihr werdet es nicht glauben, aber anstelle der Lampe ist dort immer noch ein abisoliertes Kabel.